Kann ich eine Notfallsituation beherrschen?

Kann ich eine Notfallsituation gut bewältigen


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Rabenzahn

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15.02.2002
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933
Ort
Kassel
Beruf
AN-Pfleger
Akt. Einsatzbereich
in Rente
Wer kann von sich sagen, mit dem derzeitigen Kenntnisstand eine Notfallsituation auf Station gut bewältigen zu können.

Bitte nur ganz ehrliche Antworten

Gruß
Hyronimus Rabenzahn
 
Hallo!

Also ich denke nicht, daß ich in einem akuten Notfall die Nerven behalte, ich hätte schon Angst, etwas falsch zu machen! Ich habe im Oktober meine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen, und dort haben wir auch sofort einen Erste- Hilfe Kurs gemacht. Vielleicht schaltet man in einem Notfall ja auch ganz anders und handelt "automatisch richtig", aber ich hätte schon ziemlich Angst davor, alleine dazustehen!
 
Hallo,

ich denke auch, die nicht jeden Tag in solchen Situationen stecken, ist es sehr schwierig Routine zubekommen.
Meine Freundin sagte mal, wenn Sie auf der Straße zu einen Unfallort kommen würde, hätte sie arge Probleme , denn sie hätte ja nicht die Notfallausrüstung wie in der Klinik (Intensivstation, z.B. Monitoring, Med. Ambubeutel usw.) Also fühlt sie sich hilflos, obwohl sie die Routine hat !!!

Wenn ich bedenke, dass wir als Autofahrer nur einmal einen Erste Hilfe Kurs machen müssen !!! Und den dann am Anfang der Ersten Stunde !!! :? Ist das ganz schön wenig!!! Ich versuche in meiner Verwandschaft immer mal wieder das Wissen der Ersten Hilfe aufzufrischen !!! Und die sind ganz schön am staunen, was sie alles vergessen haben. Und so bekomme ich auch wieder eine Auffrischung !!! :wink:
 
Hallo Rabenzahn,

das wichtigste an der Notfallsituation ist doch einfach sie zu erkennen. Besser einmal öfter nach Hilfe rufen! Bei uns gilt immer, du bist nie alleine im Zimmer!

Ich beziehe deine Frage auf mich persönlich, und damit trifft für mich der Intensivbereich zu. Auf meiner jetzigen Station arbeite ich seit einem Jahr, dort habe ich noch nicht jede Situation erlebt - und sicherlich nicht jede Notfallsituation unter Kontrolle. Diese Frage ehrlich zu beantworten fällt sicherlich nicht leicht.

Grüße Gaby
 
Hi!

Obwohl ich seit 5 Jahren auf einer Kinderintensiv arbeite, kann ich leider nicht behaupten jede Notfallsituation top zu beherrschen.
Es kommt immer auf die Situation drauf an. Ist der Patient kritisch, ist man eher darauf vorbereitet, kommt es bei einem "leicht" Erkrankten akut, ist es viel schlimmer.
Außerdem fühle ich mich viel sicherer, wenn ein kompetenter Arzt Dienst hat. Beit klaren, ruhigen und sicheren Anweisungen" funktioniert" das gesamte Team besser.
 
:?: :idea: :roll: Hallo Rabenzahn,
also mit den Notfallsituationen, das ist so eine Sache. Je mehr gut ausgebildetes Personal (und dazu zählen auch die Ärzte) auf Stat. ist und man immer wieder Notfallsituationen mit und im Team durch spielt und sich Jeder auf Jeden verlassen kann, könnte man eine optimale Notfallversorgung durchführen. Meine Wenigkeit, ich arbeite auf der Onkologie/Innere/Hämatoligie/HIV/Hepatiden u.s.w., hat sehr oft mit Notfall- und lebensbedrohlichen Patientenzuständen zutun. Da gibt es wirklich nur Eins: sich auf sein eigenes Wissen-und Können verlassen und ein optimales Team an der Seite zu haben, wo jeder Handgriff sitzt und es keine unnötigen Aufregungen gibt. Ruhe bewahren und nicht in die Hysterie oder Wuseligkeit abrutschen. Nehmt Euch mal die Zeit und spielt mit Euren Ärzten verschiedentliche Notfallsituationen durch, wertet die Ergebnisse dann objektiv aus. Das bringt echt was!

Moin Moin Carmen
 
Hallo Carmen,

genau das predige ich immer wieder, bei jedem Notfall, bei jeder Fortbildung und bei jedem Gespräch. In der Ruhe liegt die Kraft !

Unter dem Stress einer Reanimation kann Niemand Wissen aufnehmen und sinnvoll verwerten.
Das bedeutet, es muss in Ruhe geübt und durchgesprochen werden, den in der Reanimationssituation wird ohnehin die Hälfte vergessen. Dann klommt Hektik auf und die Qualität der Reanimation leidet.

Wie sieht es denn bei Dir so aus ? Hast Du Erfahrungen damit ? Kannst Du darüber berichten ?

Immerhin arbeitest Du doch wohl auf einer Station wo man schon eher mit dem Tod der Patienten rechnen muss.
Wäre schön wenn wir einen regen Gedankenaustausch in Gang bekommen könnten.

Liebe Grüße aus Kassel in den Norden.
 
eins habe ich gelernt: :!: :!:
das 1. worüber ich mich auf station bzw. am einsatzort informiere ist:
wo ist der notfallkoffer, ist er in ordnung, wie erreiche ich cito einen arzt bzw. die its.
es gibt nichts schlimmeres als im prinzip eine rea zu beherrschen, jedoch keine utensilien bzw. hilfsmittel zufinden, oder einen schlecht ausgerüsteten koffer zu haben - der das letzte mal vor 2 jahren angefaßt wurde.
also ein tip an alle: unbedingt wissen was ist wenn-bzw wo finde ich den notfallkoffer(damit er bereitsteht für den -der damit umgehen kann).

liebe grüße ute z
 
Hallo,
ich möchte für mich sagen, dass ich mich im Notfall sicher fühle! Aber nur durch meine langjährige nebenamtliche Tätigkeit im Rettungsdienst, wo man immer wieder die Gelegenheit hat Notfallsituationen zu "üben" und dabei Routine bekommt. Denn wenn wir uns ehrlich sind wird das Thema Notfallmedizin in der Krankenpflegeausbildung bedauerlicherweise nur sehr kurz gehalten. Schade wie ich finde!
 
Hi Folks,

also ich hab ja auch am 1. Oktober angefangen, und den Erste-Hilfe-Kurs haben wir schon gemacht. Ich glaub, wir haben 8 Einzelstunden darauf verwendet, viel geschrieben, Reanimation, stabile Seitenlage usw. gelernt. Jetzt im Moment weiß ich alles aus dem Stehgreif. Allerdings hab ich keine Ahnung, wie ich bei meiner erstenNotfallsituation reagieren werde. Es gibt sicherlich Menschen, die in Panik geraten oder selbst einen Schock erleiden, was bei Krankenschwestern natürlich nicht passieren sollte. Aber weiß mans? Ich hätte Angst, mit der Reihenfolge durcheinander zu kommen... Vitalzeichen, Atmung, Beatmung... Druckstelle finden, ....hui! Und daher glaube ich, dass rabenzahn recht hat, wenn er von Ruhe spricht. Denn sich einen Moment tatenlos daneben zu stellen und tief Luft zu holen, um ersten Schritt zu kommen, ist sicherlich besser als alles in wilder Hektik durcheinander zu bringen. Das kostet dann am Ende womöglich mehr Zeit.
Was ich auf jeden Fall schon mal gut finde, ist, dass man den Puls nicht mehr testet, und stattdessen 2x probebeatmet. Die Methode ist sicherer, denn ob ich in der Situation noch einen schwachen Puls finde, bezweifle ich. Wie auch immer. Ich hoffe, ich bleibe noch ein paar Wochen verschont, bis ich wenigstens einigermaßen einen Überblick über die Stationsarbeit habe. Gerade Schülern gibt das dann auch mehr Sicherheit, finde ich.

Bye, Inuriel
 
Hallo Inuriel,
das was du beschreibst, umfasst lediglich die Inhalte des Kurses "Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort", den die verschiedenen Rettungsdienstorganisationen auch zum Erwerb des Führerscheins anbieten.
Du wirst sicher im Laufe der Ausbildung noch weiter Unterrichtseinheiten zu dem Thema "Rund um die Reanimation" bekommen. Dort kann man dann auch die Abläufe nocheinmal gezielt üben.
Dann hast du geschrieben:
Was ich auf jeden Fall schon mal gut finde, ist, dass man den Puls nicht mehr testet, und stattdessen 2x probebeatmet. Die Methode ist sicherer, denn ob ich in der Situation noch einen schwachen Puls finde, bezweifle ich.
Hab ich da eine wesentliche Änderung verpasst? Wo find ich Literatur dazu? Vielleicht kann ja auch ein fachkompetenter Kollege Licht ins Dunkel für uns alle bringen.
Aus einen Leitfaden des BRK Erste-Hilfe-Ausbildung:
Herz-Lungen-Wiederbelebung
Bewusstseinslage überprüfen
Bei Bewusstlosigkeit: Feststellen der Atmung
Bei Atemstillstand: Pulskontrolle nacheinander an den beiden Seiten des Halses, sofern nicht bereits auf einer Seite fühlbar
Bei Fehlen des Pulses:
Betroffenen auf harte Unterlage bringen
ggf. Brustbereich entsprechend freimachen
2 x Atemspende
Druckpunkt aufsuchen usw.

*(Defekter) Link entfernt*
 
Hi Flexi,

unsere Lehrerin für die Einheit "Erste Hilfe" hat uns gesagt, dass bei den Erste-Hilfe-Kursen nicht mehr gezeigt wird, dass man den Puls fühlen soll. Stattdessen werde bei Feststellung des Atemstillstandes 2x beatmet. Der Bewußtlose würde gegenatmen oder anders reagieren, sofern noch Puls vorhanden ist. Grund für diese Änderung sei, dass viele Menschen den Puls in der Hektik nicht finden, oder schlimmer, versehentlich mit dem Daumen fühlen und dann ihren eigenen Puls fühlen, was fatal ist. Es soll oft vorgekommen sein, dass eine Herz-Massage wegen dieser "Verwechslung" nicht stattfand, und es zum Tod des Betroffen geführt hat. Daher keine Pulsmessung mehr. Literatur: Ich werd mal nachfragen.

Ich denke, wenn wir darüber noch eingehenderen Unterricht haben werden, dass dies für Schwestern, Pfleger etc. nicht mehr gilt... denn unsereins sollte es dann schon noch auf die Reihe bekommen, den Puls des Bewußtlosen zu fühlen. Da geb ich Dir recht.

All the best, Inuriel
 
Hallo Inuriel :-) (wie geht es Dir), Hallo Flexi,

das nichtmehr der Puls gemessen wird hat man uns auch beigebracht.
Wir haben letzte Woche über Notfälle im Krankenhaus gesprochen. Ich wollte ja besonders schlau sein und mein Wissen vom letzten Jahr anwenden. Hat für ein paar Lacher und "dumme" Kommentare gesorgt. Ich habe natürlich auch Pulskontrolle erwähnt. Habe dann dabei erfahren das daß überholt ist.
Ich habe mal ein bischen gesucht, aber nichts dementsprechendes gefunden. Muss aber letztes Jahr im Juli (soweit ich weiss) geändert worden sein.

Lieber Gruss,

Claire
 
Hallo Claire !

Die Lacher, die Du geerntet hast, waren nicht wirklich berechtigt.
Die Richtlinien für die Reanmation wurden zuletzt im Jahre 2000 geändert. Seit diesem Zeitpunkt gibt es auch eine "Empfehlung" bezüglich der Pulskontrolle.
Im einzelnen heisst es da :
Die Dauer der Pulskontrolle ist auf 10 Sekunden verlängert worden. Dies ist das Ergebnis verschiedener Studien, die zur Wirksamkeit der Carotispulskontrolle durchgeführt wurden. Diese Studien weisen darauf hin, dass bis zu 10 Sekunden benötigt werden, um zu beurteilen, ob ein Carotispuls vorhanden ist, oder nicht.
Ein weiteres Ergebnis ist (und hier wird es für das Unterlassen der Pulskontrolle spannend) das in 45 % der Fälle ein Carotispuls nicht getastet werden konnte, obwohl er vorhanden war.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt die ERC (European Resuscitation Council) und auch andere Organisationen, In der LAIENREANIMATION keine Pulskontrolle durchzuführen. Es soll einfach nach allgemeinen Zeichen einer Kreislauffunktion gesucht werden (z.B. Husten).
Der Fachmann, und dazu zähle ich auch Pflegende, darf und soll weiterhin den Puls kontrollieren.
Die in mehreren Studien belegte diagnostische Unsicherheit bei der Pulskontrolle hat dazu geführt, dass diese für die Laien-Reanimation nicht weiter empfohlen wird.

Nach der Kontrolle von Bewusstsein, der Aktivierung des Rettungsdienstsystemes, der Kontrolle von Atemwegen und Atmung soll der Laie nur noch nach allgemeinen Zeichen einer Kreislauffunktion fahnden (z. B. Schlucken, Husten, Bewegungen); dazu gehört auch die Reaktionslosigkeit auf die durchgeführte Beatmung.

Die Suche nach allgemeinen Zeichen einer Kreislauffunktion wurde auch für medizinisches Personal ergänzt und soll neben der Pulskontrolle, die nicht länger als 10 Sekunden dauern darf, durchgeführt werden.
Quelle : Arbeitskreis Notfallmedizin und Rettungswesen
Auch von Laienhelfern wird bei der Verwendung eines AED die Pulskontrolle explizid verlangt !!!

Du kannst im übrigen Deinen Dozenten auf das Buch "Reanimation" erschienen 2002 im Hans Huber Verlag hinweisen,
sowie auf die Homepage der oben genannten Arbeitsgemeinschaft : http://www.anr.de
auf die Homepage des ERC : *(Defekter) Link entfernt*
Nochmals ganz genau nachlesen kannst Du auch unter folgender INternetadresse : *(Defekter) Link entfernt*

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht in dieses spannende Thema bringen

Liebe Grüsse

Dirk
 
Hallo Dirk,

vielen lieben Dank für die informative Antwort!

Ich werde da auch in der Schule nochmal nachhaken. Ist ja schon irgendwie ärgerlich wenn man Lacher für Dinge erntet die sich auf "Laienreanimation" beziehen. Noch bin ich auch einer, aber ich arbeite ja daran diesen Zustand zu ändern ;-).

Ich habe es letztes Jahr halt noch anders gelernt, aber danach nie in irgendeiner Art und Weise nutzen können/müssen. Folglich wusste ich auch nicht das sich dort was geändert hat.
Aber wie ich jetzt sehe ist das ja in unserem Fall auch eigentlich uninteressant, denn es ging ja um Notfälle im Krankenhaus und wie wir damit umgehen.

Danke nochmal, lieber Gruss,

Claire

@ Flexi
Ich habe granicht gemerkt das ich irrtümlich ein neues Thema angefangen habe anstatt auf Antworten zu gehen. Ich habe mich zwar gewundert warum ich einen Titel eingeben musste, aber naja, Frauen und Technik ;-). Oder besser gesagt ich und Technik *gg*.
Leider weiss ich nicht wie ich den Beitrag jetzt dahin bekomme wo er eigentlich hin gehört!?
 
Hallo zusammen,
folgende Antwort erhielt ich von einem Ausbilder für "Sofortmaßnahmen am Unfallort" und "Erste Hilfe" (mit dessen Einverständnis hier eingestellt):
Die Erste-Hilfe Ausbildung wurde vor ca. 2 Jahren umgestellt, d.h. ein neuer Leitfaden
für die Ausbildung trat in Kraft, nach dem sich -federführend durch das Deutsche Rote Kreuz und die Bundesarbeitsgemeinschaft
Erste Hilfe- alle Hilfsorganisationen, die Berufsgenossenschaften und die Bundeswehr richten.
Der von der Teilnehmerin angesprochene Wegfall der Pulskontrolle (am Hals) gilt lediglich für die Sofortmaßnahmen am Unfallort
und die Erste-Hilfe Grundausbildung. Alle weiterführenden Ausbildungen ab San-A lernen weiterhin die Auf der Seite abgebildete
Reihenfolge: Bewußsein - Atmung - Kreislauf bei der Kontrolle der Vitalfunktionen.
Diese also nur für die Laienausbildung geltende "Einsparung" der Pulskontrolle sollte (gemäß dem Motto:Erste-Hilfe ist einfach)
der Vereinfachung gelten, und begründet sich in Befürchtungen, der Carotispuls sei für Laien schwer tastbar bzw.die Maßnahme schwer zu erlernen.Bdei Feststellung des Atemstillstandes wird somit gleich mit der Reanimation begonnen, was zwar bei
vorhandener Herztätigkeit Herzrhytmusstörungen bis zum Kammerflimmern hervorrufen kann, jedoch zumindest bis zum Eintreffen
des Rettungsdienstes Hypoxieschäden verhindern hilft. Die Rhytmusstörungen lassen sich durch Defibrillation in der Regel
beheben, während Hypoxieschäden irreversibel sind. Aus dem gleichen Grunde wurde vor einigen Jahren die Pulskontrolle
w ä h r e n d der Reanimation in der Laienausbildung abgeschafft.
Die Vereinfachungen und Umstellungen sollen immer auf neuesten medizinischen Erkenntnissen beruhen

Damit ist für mich aber deutlich, das fachlich qualifizierte Mitarbeiter aus dem Pflegedienst (und die wollen wir doch sein / werden) die Pulskontrolle unbedingt integrativ beherrschen sollten!!!!
 
Hallo !
Ich kopiere mal den Text aus einem vorangegangenen Thread:

Hallo Claire !

Die Lacher, die Du geerntet hast, waren nicht wirklich berechtigt.
Die Richtlinien für die Reanmation wurden zuletzt im Jahre 2000 geändert. Seit diesem Zeitpunkt gibt es auch eine "Empfehlung" bezüglich der Pulskontrolle.
Im einzelnen heisst es da :
Die Dauer der Pulskontrolle ist auf 10 Sekunden verlängert worden. Dies ist das Ergebnis verschiedener Studien, die zur Wirksamkeit der Carotispulskontrolle durchgeführt wurden. Diese Studien weisen darauf hin, dass bis zu 10 Sekunden benötigt werden, um zu beurteilen, ob ein Carotispuls vorhanden ist, oder nicht.
Ein weiteres Ergebnis ist (und hier wird es für das Unterlassen der Pulskontrolle spannend) das in 45 % der Fälle ein Carotispuls nicht getastet werden konnte, obwohl er vorhanden war.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt die ERC (European Resuscitation Council) und auch andere Organisationen, In der LAIENREANIMATION keine Pulskontrolle durchzuführen. Es soll einfach nach allgemeinen Zeichen einer Kreislauffunktion gesucht werden (z.B. Husten).
Der Fachmann, und dazu zähle ich auch Pflegende, darf und soll weiterhin den Puls kontrollieren.
Zitat:
Die in mehreren Studien belegte diagnostische Unsicherheit bei der Pulskontrolle hat dazu geführt, dass diese für die Laien-Reanimation nicht weiter empfohlen wird.

Nach der Kontrolle von Bewusstsein, der Aktivierung des Rettungsdienstsystemes, der Kontrolle von Atemwegen und Atmung soll der Laie nur noch nach allgemeinen Zeichen einer Kreislauffunktion fahnden (z. B. Schlucken, Husten, Bewegungen); dazu gehört auch die Reaktionslosigkeit auf die durchgeführte Beatmung.

Die Suche nach allgemeinen Zeichen einer Kreislauffunktion wurde auch für medizinisches Personal ergänzt und soll neben der Pulskontrolle, die nicht länger als 10 Sekunden dauern darf, durchgeführt werden.
Quelle : Arbeitskreis Notfallmedizin und Rettungswesen

Auch von Laienhelfern wird bei der Verwendung eines AED die Pulskontrolle explizid verlangt !!!

Du kannst im übrigen Deinen Dozenten auf das Buch "Reanimation" erschienen 2002 im Hans Huber Verlag hinweisen,
sowie auf die Homepage der oben genannten Arbeitsgemeinschaft : http://www.anr.de
auf die Homepage des ERC : *(Defekter) Link entfernt*
Nochmals ganz genau nachlesen kannst Du auch unter folgender INternetadresse : *(Defekter) Link entfernt*

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Licht in dieses spannende Thema bringen

Liebe Grüsse

Dirk
 
Halllöchen.....

also ich würde von mir behaupten das ich mich einigermassen sicher im Notfall fühle.Ich werde zwar recht nervös und zittrig, aber meien gedanken fahren nicht Achterbahn.Ich denke da hat mir ein Notfall in meinem letzten Nachtdienst geholfen,obwohl für den Patienten jede Hilfe zu spät kam.Wenn ich es kurz erzählen darf...

Ich hatte einen Pat. mit ALL,demm es bis auf seine aspergillus Pneumonie richtig gut ging.Er war ca 2std bevor er verstrab noch bei mir.Sein Mitpat klingelte für ihn weil er wohl erbrach.Als ich rein kam hörte ich es nur plätschern und alles war rot.Der Pat stand noch neben seinem Bett und hustete und das Blut strömte aus ihm heraus.Instinktiv löste ich den Notruf aus.Aber als wenige minuten später Ärzte und Kolleginen eintrafen, kam mir alles sehr chaotisch vor.Ich denke manchmal das die Ärzte viel unruhiger sind und nicht wissen was zu tun ist,als das Pflegepersonal.Naja wie auch immer,leider war dem Pat nicht zu helfen,denne r war komplett leer geblutet als wir mit den Reanimationsmassnahmen begannen.

Schöne woche noch

Britta
 
hallo,
bin jetzt seit 13 jahren dabei, und habe zwei wirkliche notfälle auf station (septische chirurgie,bauchchirurgie) erlebt. den ersten kurz nach der ausbildung. es hat eigentlich alles ganz gut geklappt aber optimal war es noch nicht, war schon ziemlich nervös damals. den nächsten notfall, den bin ich dann schon anders angegangen, wenn man das so sagen kann. aber notfall bleibt notfall, es bleibt bei mir auf station eine ausnahmesituation. da mein mann ausbilder für eh und hlw ist, bin ich etwas informierter als andere von meinen kollegen. leider ist die situation so.
gruß sepsi-hexi :wink:
 

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