Kaiserschnitt auf Wunsch?

Claire

Stammgast
Registriert
25.03.2003
Beiträge
254
Ort
Aachen
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Hospiz + intensive Langzeitpflege
Funktion
Praxisanleiterin, Dokumentationsasistentin
Hallo alle zusammen,

ich habe mich gestern Abend mit jemandem darüber unterhalten ob ein Kaiserschnitt auch auf Wunsch durchgeführt werden sollte!

Ich persönlich bin der Meinung nein. Denn auch ein Kaiserschnitt ist ja ein operativer Eingriff! Und sollte man soetwas nicht nach Möglichkeit vermeiden?
Ausserdem soll sowas (wenn ich richtig informiert bin) für die Babys garnicht so gut sein. Der Schock dieser "plötzlichen" Entbindung, und die Tatsache das sich bei den Säuglingen nicht wie bei einer "natürlichen" Entbindung die Flüssigkeit aus den Lungen drückt, so das sie, einmal am Licht der Welt, erst abgesaugt werden müssen.

Anders schaut es natürlich aus wenn ein Kaiserschnitt medizinisch ratsam ist!
Mein Sohn war auch ein Kaiserschnitt-Baby, aber ich hätte ihn lieber anders auf die Welt gebracht. Lange hatte ich das Gefühl irgendwas verpasst zu haben.

Mich würde eure Meinung dazu sehr interessieren! Vieleicht entwickelt sich ja daraus eine ganz interessante Diskussion!?

Lieber Gruss,

Claire
 
Hallo Claire,

anscheinend hat niemand eine Meinung.
Ich jedenfalls schließe mich Dir an. Kaiserschnitt auf Wunsch, nein.
Habe meine beiden Kinder normal bekommen. Hätte auch keinen Kaiserschnitt gewollt. Wieso dieses Risiko, Narkose und OP? Wenn es doch auch natürlich geht?
Sicher sind die Schmerzen schlimm und die Zeit der Wehen anstrengend, doch auch das geht zu Ende.
Es haben ja schon sooooo viele Frauen geschafft. Ich auch :lol: :lol: !!!

Claudia
 
Hallo an alle,
meine Meinung, ein klares nein zum Kaiserschnitt auf Wunsch, was soll das wenn keine Indikation besteht, das Risiko istdoch einfach zu groß, Op ist Op.
Ich kann aus Erfahrung sagen, eine normale Entbindung ist ein ganz besonderes Erlebnis und sobald das Kind da ist ist alles vergessen. Beim Kaiserschnitt ist das irgendwie ganz anders. Ich habe mein erste Kind mit Kaiserschnitt bekommen, allerdings in Vollnarkose und nicht mit Spinaler.
Ich brauchte fast einen Tag um zu realisieren, daß ich Mutter bin. Die beiden nächsten kamen auf normalem Wege ( der Hebamme sei Dank) und ich war sehr froh darüber.
Grüße von pille
 
Hallo Pille, Hallo Claudia,

schön das doch noch jemand antwortet :-).

Ich denke das viele Leute auch einfach denken, Klasse, Kaiserschnitt, keine Wehen, schnelle Geburt, nicht so ein zerknautschtes Baby. Aber das ist doch Quatsch!
Ich weiss nicht ob es immer so ist, aber "ich" hatte dafür nach der Geburt heftige Schmerzen. Das war auch nicht wirklich lustig!
Ausserdem, ich hatte zwar keine Vollnarkose, sondern "nur" eine Spinale, aber auch wenn ich meinen Sohn direkt nach der Entbindung im Arm halten konnte, das Gefühl was verpasst zu haben hatte ich trotzdem!

Schade eigentlich das niemand anderer Meinung ist. Denn um Gottes Willen, nicht das ich jemanden verurteile der eben einen Kaiserschnitt auf Wunsch möchte, aber für mich käme es halt nicht in Frage. Aber wäre vieleicht doch noch eine ganz interessante Diskussion geworden.

Danke, lieber Gruss,

Claire
 
Hallo!

Also für mich ist es auch ganz klares NEIN zum Wunschkaierschnitt.

Bei uns auf Station liegen einige Damen die ein Wunschkaiserschnitt haben und die meisten würde es nicht mehr tun. Der Grund ist das sie sich nicht vorstellen konnten wie kange sie Probleme haben mit der Naht -Schmerzen, Blähungen anch der OP usw.....
Eine Frau sagte wenn sied as gewusste hätte hätte sie ihr 2. Kind wieder normal entbunden.
Ich denke ganz oft das die Frauen nicht ganz genau wissen auf ws sie sich da einlassen.

LG Birgit
 
Hallo,

also ich bin auch gegen einen Kaiserschnitt auf Wunsch.
Ich selber hatte richtige Angst davor meine Kinder nicht normal entbinden zu können. Es waren sehr schwere Geburten, aber ich war schnell wieder fit (im Gegensatz zu den Kaiserschnitt-Müttern), ganz egal wie schwer die Geburt auch war (welche Frau ist danach nicht fertig...).

Kaiserschntt auf Wunsch kann jede Frau gerne haben, wenn sie die Kosten auch selber trägt. Solange keine medizinische Indikation zur OP besteht gibt es genügend Möglichkeiten die Schmerzen erträglicher zu machen. Meiner Meinung nach sollten die Kosten für einen Wunschkaiserschitt nicht von der Kasse übernommen werden.

LG
urmel
 
Hallo urmel,

genau das ist es - die Kassen zahlen ja noch dafür!!
 
Hi!
Welche Frauen entscheiden sich den für eine Wunschsektio? Erstgebärende oder bereits Mütter? Sorry hab da keine Vorstellung. Hab nie auf Wöchnerinnen gearbeitet, noch bin ich selbst Mutter.
Ich persönlich möchte die Geburt meines Kindes ( steht noch in den Sternen) nicht verpassen wenn es sich einrichten läßt. Lieber eine PDA wenn es sehr schlimm werden sollte.
 
Also, bei uns ist es total unterschiedlich Erst- sowie Mehrgebährende. Könnte mal eine Auflistung machen :D wer eher den wunsch nach Sectio hat.
Ihr werdet es auch kaum glauben da sind auch ein paar Krankenschwestern und Kinderkrankenschwestern dabei - da fällt mir nichts mehr ein. 8O

LG Birgit
 
Hallo und guten Morgen,

mich würden die Gründe für eine Wunschsectio interessieren....wer läßt sich bewußt den Bauch aufschneiden und warum. Also ich habe keinerlei Vorteile finden können und die "Ausrede" von wegen man wird so gedehnt dabei ist fadenscheinig, dnen mit speziellen Übungen klappt auch die Beckenbodenmuskulatur wieder. Und keine Schmerzen haben wollen bzw. Wehen, das kann ich auch nicht nachvollziehen, denn es gibt ja (wenn Veratmen usw. nix mehr hilft) PDA und die Wundschmerzen und die Komplikationen, die während und nach einer OP entstehen können sind wohl weit aus größer als die Wehenschmerzen. Welche Gründe haben die Frauen für einen Wunschkaiserschnitt?

@Birgit
Die Kassen zahlen, und ich glaube daran, daß Ärzte, auch wenn es keine medizinische Indikation für eine Sectio gibt, eine finden....mich würde mal interessieren, wie das der MDK sieht, oder hat schon jemand mal gehört, daß der Krankenkasse empfohlen wurde die Kosten für eine Sectio nicht zu bezahlen, weil es medizinisch nicht indiziert war?

LG aus dem momentan "nur" 29 Grad heißen Saarland (morgens um 9 Uhr)
urmel
 
@ Urmel

Die Indikation oder Diagnose lautet meist:
Relatives Mißverhältnis
(Dann wiegt das Kind nach der Sectio 2900g KU 33 KL 48cm) :P


LG Birgit
 
Also ich finde unser Gesundheitssystem schon echt traurig. Hat ein KHS es schon so nötig, unnötige OP´s durchzuführen um "Kohle ins Haus" zu bringen. Ich versteh es nicht mehr. Was ist nur los. :besserwisser: Ist der Eid des Hippokrates schon vergessen, sobald man ihn ausgesprochen hat.
Normalerweise muß man doch als vernünftig denkender Mediziner den Pat. eine Sektio verweigern :eek1: aufgrund der Risiken!!! Oder wird demnächst jeder direkt unters Messer gelegt, wenn er sich überlegt, ich könnte mir meinen Blinddarm ja prophylaktisch entfernen lassen! :wut: :wut: :wut:
 
Moin,

ja, ich finde unser Gesundheitssystem auch mehr als traurig mittlerweile und es wird ja nicht besser werden. Als arbeitender Teil der Bevölkerung ist man wirklich nur noch am zahlen, damit man gesund bleibt (Beispiel: ich habe bei meinem Hautarzt ein Videoscanning von 30 Leberflecken machen lassen, das kostet mich 65,10 Euro, die Kasse übernimmt nicht...aber ich gebe mich nicht so leicht geschlagen und "verhandle" mit der Kasse, wahrscheinlich vergebens, aber man wird sehen).

Zurück zum Kaiserschnitt...einmal erlebte ich, daß eine Erstgebärende eine Sectio ablehnte, trotz Steißlage ihres Babys. Sie wollte normal entbinden und hatte die volle Unterstützung ihrer Hebamme. An diesem Morgen war auf Station eine richtige Spannung zu fühlen, ob denn auch alles gut geht....und es ging! Laut der Hebamme war es eine super Entbindung ohne Probleme (damals sagte ich dann: wenn ich mal Kinder kriege, dann will ich daß Du meine Hebi bist und es klappte tatsächlich zweimal! Ohne sie wäre Dammschnitt gemacht worden und Glockengeburt und und und).
Es geht also auch in Steißlage.
Oder ein anderes Beispiel: eine junge Frau kommt mit höllischen Schmerzen in die chirurgische Ambulanz, der AVD ruft den Gynäkologen an, da wäre eine Frau aus deren Vulva ein Tumor gucken würde (sie könne nicht schwanger sein, sie sei Jungfrau)...Der GynDoc kam und stellte fest, daß der Tumor der Popo des Babys war und hat noch in der Ambulanz die Steißlage enbunden, ohne Dammschnitt, weil für den Kreissaal war es zu spät. Später meinte er, hätte sie die Schwangerschaft "wahrgenommen" und es wären regelmäßige Untersuchungen gemacht worden, dann wäre bestimmt eine Sectio gemacht worden. Es ging ohne Sectio.
Ich persönlich würde keine Steißlage ohne Sectio enbinden, dazu waren meine Entbindungen immer zu schwer und risikoreich.


Einen schönen Tag wünsche ich!
LG
urmel
 
Ja ich glaube wir sind schon soweit, das die KRH auf die Kohle scharf sind, und im nächsten Jahr wird es nicht besser werden.

LG Birgit
 
Ich finde es auch nicht gut wenn frauen auf wunsch einen kaiserschnitt machen lassen. vor allem ist man nach einer natürlichen geburt schneller wieder fit und kann schneller wieder rumlaufen als nach einer Sectio. Ich will später mein kind auch auf natürlichem wege kriegen. Dieses Erlebnis lasse ich mir doch nicht nehmen :)
 
Also ich finde den Wunschkaiserschnitt vollkommen in Ordnung. :lol:
Warum regt Ihr euch im Zeitalter der Schönheits- Op`s (Übrigens auch meist unnötige OP`s) darüber auf.
Eine Entbindung ist für die Frau etwas sehr privates, also muss sie auch das Recht haben selbst zu entscheiden auf welchem Wege sie ihr Kind zur Welt bringt.

Ich habe in meinem Gyn- Einsatz das Vergnügen gehabt für 2 Wochen im Kreißsaal zu zuschauen (mitarbeiten wäre übertrieben!), ich war geschockt wie die Hebammen und Schwestern ( die übrigens eine ähnliche Meinung hatten wie der größte Teil von euch) die Frauen, die einen Wunschkaiserschnitt haben machen lassen behandelt haben.

Was ist so verwerflich daran????????
 
Hallo Anne,

ich finde Kaiserschnitt auf Wunsch nicht verwehrlich, sondern schlichtweg unnötig. Unnötig in dem Sinne, daß es eine teuere OP ist, die von den Kassen übernommen wird.
Schönheitsops werden auch nicht von der Kasse übernommen (sofern nicht wirklich nötig, wie beispielsweise nach Brustamputationen, Verbrennungen und dergleichen). Nasenkorrekturen, Brustvergrößerungen, Fett absaugen...das alles muß der Patient selber zahlen. Iss auch gut so. Warum also nicht einen Wunschkaiserschnitt? Das ist das Einzige, was ich daran auszusetzen habe. Von mir aus können sich diese Frauen den Bauch ruhig aufschneiden lassen, nur selber zahlen sollen sie.
Eigene Entscheidung, bitte, aber dann auch selber zahlen, bitte.

LG
urmel
 
Dann kommt aber auch wieder die Frage auf, wann ist es Wunsch und wann ist es eine "medizinische Begründung" ...
Ich habe auf meinem Gyn Einsatz mehrere Frauen erlebt, die ihr zweites Kind bekommen haben, und das per Sectio. Begründet war es dann darin dass die erste Geburt zwar ein glückliches Ende hatte, aber sie doch sehr schwer war, und die Mütter einfach Angst hatten sowas nochmal durchzustehen.
Wäre sowas dann ein Wunsch nach ner Sectio? Oder wäre es Notwenig, weil Komplikationen wahrscheinlich sind?
Ich kenn viele Ärzte, leidergottes, die sowas dann als Wunsch bezeichnen würden, nur damit die Kassen nicht zahlen müssen ...
Von daher fänd ich das auch nicht unbedingt besser.
Ich persönlich möchte die Geburt meines Kindes auch lieber auf natürlichem Wege mitbekommen .. aber wenn ich vorher so eine Angst habe ... aus welchen GRünden auch immer, dass für mich die Sectio in dem Moment als Geburtsweg einfach "besser" erscheint .. dann möchte ich die Möglichkeit auch haben .. und nicht drauf verzichten müssen nur weil ich das bezahlen muss und mir das vielleicht nicht leisten kann.
 
Ich arbeite schon viele Jahre im OP und ich kann euch sagen das bei einem geplanten Eingriff gerade bei einem Kaiserschnitt die Vorbereitung so gut ist, das das OP-Risiko gleich 0 ist:

bei einer normalen Geburt kann es immer wieder zu Zwischenfällen kommen und Komplikationen (für Kind und Mutter).
um dieser Angst entgegenzuwirken sollte man einer Frau die Gelegenheit geben sich für eine Wunschsectio zu entscheiden! :D :D :D


War eine Intressante Frage

mfg

BRKBERNI
 
Hallo @all

wie konnte die Menschheit eigentlich überleben ohne Wunschsectio. Wie furchtbar muss es gewesen sein. ein Kind auf physiologische Art und Weise auf die Welt bringen zu müssen.
Ich bin dafür die Hebammen abzuschaffen und die chirurgische Entbindung als zwingend einzuführen. Da sind wir dann sicher, dass nichts unvorhergesehenes passieren kann zum Wohle von Mutter und Kind.

Ich habe 5 Kinder auf normalem Wege zur Welt gebracht- ohne PDA. Einfach so. Die erste Entbindung dauerte über 24 Stunden bis das fast 4 kg schwere Kind endlich da war. Die nächsten Enbindungen waren zwar kürzer, die Kinder schwerer. Ich möchte auf diesem Wege nochmal meinen Hebammen danken die mich während der Geburt einfühlend begleitet haben.

Es gibt eine medizinische Indikation zur Schnittentbindung. dabei sollte es bleiben.

Elisabeth (die sicher etwas sehr konservativ ist)
 

Ähnliche Themen