Insulin-Pen rollen: besser schwenken und nicht schütteln!

flexi

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TIP

Insulin-Pen rollen und nicht schütteln!

Viele Diabetiker halten es mit ihrem Insulin-Pen wie James Bond mit seinem Martini-Cocktail: Sie bevorzugen, den Pen zu schütteln. Das ist aber falsch, da dabei Insulinmoleküle zerstört werden und durch Schaumbildung Luftblasen im Insulin entstehen können, so daß dessen Wirkung beeinträchtigt wird.

Empfehlen Sie daher Diabetes-Patienten, vor der Injektion eines Verzögerungsinsulins lieber den Pen mindestens 20 Mal hin und her zu rollen oder vorsichtig zu schwenken. Auch so wird das Insulin gut durchmischt und Wirkstoffschwankungen werden vermieden. Eine Ausnahme bilden schnell wirksame Insuline und das langwirksame Glargin. Diese müssen nicht aufgemischt werden.
Quelle: Ärzte Zeitung, 11.11.2004
 
Insulin-Wirkung

Hallo!

Der Tip ist Klasse, es müßte sowieso mehr Aufklärung im Umgang mit Insulinen geben.
Ich merke das immer bei uns im Haus, viele "examinierte" Schwestern sind im Umgang mit diversen Präperaten und der Problematik des Diabetes mellitus überfordert. Und da ich noch Schüler bin ( mit zwar einer Spezialweiterbildung Diabetologie und Kurerfahrung des kindlichen Diabetes) werden kleine Hinweise nicht für voll genommen.

Wir haben auch wärend der Kur die Wirkung des Insulins nach Schütteln und Schwenken getestet. Natürlich waren nach der ganzen " Schüttelei" die Zuckerwerte bei den Kindern ziemlich durcheinander. Die beste Einstellung erfolgte nach dem " Schwenken" 15-20 mal, langsam.

ist eigentlich ein intressantes Thema, könnte man mehr schreiben!:rocken:
 
wir sind spezialiesiert auf diabetes
ich hab das ende unterkurs gelernt das mit dem rollen statt schütten... dachte das sei überall so... na ja
 
Insuliningabe

Hallo, hab da mal ne Frage!
Und zwar hat ein Pat. von mir in dieser Diabetiker Zeitschrift aus der Apotheke gelesen, dass der PEN mindestens 20 mal geschwenkt werden muss vor Applikation, kann mir einer weiterhelfen? Stimmt das? Ich habe in der der Ausbildung noch 5- 10 mal gelernt und meiner jetzige Schülerin die ich mit habe, lernt auch nichts anderes. Jetzt ist jeden morgen die Streiterei mit dem Pat. wegen der Anzahl, weil selbst wenn ich nur 15 oder 18 x schwenke sind es ja nicht 20. Kann mir jemand weiter helfen? WIE OFT?

Danke
 
Hallo Yedabah
also ich habe letzten Monat eine Fortbildung für diabetes besucht und das mit den 20x schwenken stimmt. es sei wohl eine neue studie die besagt das 20x wichtig sei, wieso konnte uns der Dozent auch nicht sagen. Hab aber das Problem mit meinen Pat. auch, die lernen es in der Diätberatung auch mit 20x
Grüße Sandra
 
Diabetes: Insulin schwenken, nicht schütteln (07.07.2007)
Bestimmte Insuline - wichtigstes Medikament der Diabetiker - müssen vor dem Gebrauch gut durchmischt werden. Dabei kommt der richtigen Technik eine wesentliche Bedeutung zu. "Durchmischen müssen Sie nur trübe Verzögerungs- und Mischinsuline. Schwenken Sie den Pen mit der Insulinampulle mindestens zwanzigmal langsam und mit großen Armbewegungen aus dem Ellenbogen", rät Heidi Weichinger, Diabetesberaterin des Krankenhauses Radolfzell, im Apothekenmagazin "Diabetiker Ratgeber". Kürzer mischen reiche nicht aus und Rollen ebenfalls nicht. Außerdem: "Sie sollten das Insulin nie schütteln, da sich sonst Bläschen oder Schaum bilden", so die Expertin.
07.07.2007 - Quelle: Redaktion apotheken.de
Insbesondere ist den Hinweisen auf der Packungsbeilage dazu Folge zuleisten, Ziel ist nämlich die gleichmässige Durchmischung der Injektionslösung, die nämlich eine Kristallsuspension ist.
 
Das mit dem durchmischen war mir ja klar hab es nie anders gemacht aber wieso grade 20x wollte Yedabah ja wissen. Ich weiß halt nicht wieso genau die Zahl und nicht weniger oder mehr
 
Auch, wenn ich das Thema wieder hochhole, irgendwie ist die Unkenntnis immer noch aktuell.
Imoment habe ich wieder einen Praxiseinsatz und in der Schule das Thema Insulin noch nicht gehabt.
Nun meinte die erste Kollegin ich müsste den Pen unbedingt vorher schütteln, die zweite Kollegin einpaar Tage später "nein nein der muss gerollt werden..." warum genau wüsste sie aber auch nicht.

Zum einen mal wieder traurig, dass gar kein Interesse mehr besteht als Examinierte den Grund wissen zu wollen und selber mal nachzuforschen. Frei nachdem Motto ich arbeite schon so lange in dem Bereich einfach machen.

Zum anderen ziemlich nervig, dass alle es immer unterschiedlich bzw. sogar falsch machen. Deshalb danke für die Erklärung wieso man ihn rollen sollte.
 
Nun meinte die erste Kollegin ich müsste den Pen unbedingt vorher schütteln, die zweite Kollegin einpaar Tage später "nein nein der muss gerollt werden..." warum genau wüsste sie aber auch nicht.

Zum einen mal wieder traurig, dass gar kein Interesse mehr besteht als Examinierte den Grund wissen zu wollen und selber mal nachzuforschen. Frei nachdem Motto ich arbeite schon so lange in dem Bereich einfach machen.

Da stimme ich dir zu, ich kenne diese Art von Kollegen auch, und finde das ziemlich traurig. Aber so wird es wohl leider immer sein. So lange nach dem Examen ist das lernen für manche halt vorbei, da zählt nur noch die Erfahrung! Natülich nicht für alle!!! :wink:
 
Manchmal hilft in solchen Fällen auch Waschzettel lesen:
Beispiel Berlinsulin schrieb:
Patronen, die Berlinsulin® H Basal oder
Berlinsulin® H 30/70 enthalten, sollen unmittelbar vor Verwendung zwischen den Handflächen 10× gerollt und 10× um 180 ° gedreht werden, um das Insulin bis zu einemeinheitlichmilchigen oder wolkigen Aussehen zu resuspendieren. Falls das nicht gelingt, muss der Vorgang so lange wiederholt werden, bis der gesamte Inhalt gemischt ist. Die Patronen enthalten ein kleines Glaskügelchen, um das Mischen zu erleichtern. Es darf nicht zu stark geschüttelt werden, da dies zu einer Schaumbildung führen und damit die korrekte Einstellung einer Dosis beeinträchtigen kann.
Die Diabetikerschulung sagt: rollen reicht nicht, deshalb besser (nur) Pen 20× um 180 ° drehen!

Die "ich habe es aber anders gelernt!"-Leute müssen sich hier mal den aktuellen Stand der Technik aneignen, übrigens hab ich mich auch selbst umstellen müssen!

Edit: Ich hab auch den Titel des Threads mal angepasst!
 
Wobei ich für mich selbst die Schaumbildung schonmal hinterfragt habe.

Wenn ich einen pen schüttel, so ist ja nicht das ganze Insulin schaumig. Es entsteht nur etwas Schaum, der sich logischerweise nach oben bewegt...
Mit etwas klopfen hätte man den ganze Schaum "oben" und könnte gefahrlos injizieren...

Meine These :)
 
Ist in dem Schaum die gleiche Wirkstoffkonzentration wie in der verbliebenen Suspension? Wäre sie höher, habe ich zuwenig in der Suspension, ist sie niedriger ist zuviel drin.

Elisabeth
 
Da der alte Thread immer mal wieder zitiert wird, füge ich folgendes an:

Mit etwas klopfen hätte man den ganze Schaum "oben" und könnte gefahrlos injizieren..
Gefahrlos injizieren im Hinblick auf den Schaum ist richtig. Die Luft läßt sich komprimieren, sodaß das Ausflußverhalten ggf. verändert wird. Es ist also nicht garantiert, dass die richtige Dosis verabreicht wurde.
 
Unabhängig davon, dass ich NICHT schüttel, sondern mir nur Gedanken dazu gemacht habe, :

Ich habe ja aber keine zusätzliche Luft in dem Pen. Entweder es ist Luft darin, oder nicht. Wenn sich Schaum bildet, dann ist die Luft irgendwo her, war also schon vorher als Blase darin.
 
Kann denn in den Pen Luft reinkommen? Ich hab da noch nie welche gesehen.

Schaum beim Schütteln von Antibiosen etc. - ja natürlich, da hab ich ja Luft in der Flasche. Aber beim Insulinpen?

Ich hab aber auch gelernt zu schwenken.
 
Kann denn in den Pen Luft reinkommen? Ich hab da noch nie welche gesehen.
Hab ich schon gesehen. Bei manchen Kollegen wird die Luft immer mehr. Keine Ahnung wie die das anstellen. Keiner kommt auf die Idee die Luft mal abzulassen und erst recht kommt keiner auf die Idee, dass man das Insulin aufgrund der evtl. Verkeimung vernichten müßte. Es fällt diesen Kollegen einfach nicht auf und sie spritzen dann trotz dem Luftpolster, was zu falscher Dosierung führen kann.
 
Verkeimung? Sicher?

Die Mehrfachentnahmeampullen für Insulin gibt es ja auch noch. Meines Wissens darfst Du die nach Anbruch vier Wochen bei Zimmertemperatur aufbewahren. Und da ist natürlich Luft drin, geht ja gar nicht anders.
 
Verkeimung war quatsch, richtig!

Über den Druck bzgl dem Luftpolster könnte man diskutieren. Müsste man genau messen um zu wissen, ob der subcutane Gegendruck höher ist.

Aber warum die Mühe machen, wenn man es auch richtig machen kann ;) Also Luft raus!
 
Verkeimung? Sicher?
Nö sicher bin ich nicht. Aber wenn von außen Luft ins System kommt, kann man meiner Meinung nach nicht von ausgehen, dass das Insulin noch keimfrei ist. Ich bin da eher etwas zu vorsichtig als nachher Probleme zu bekommen.

Die Mehrfachampulle könnte entsprechend konserviert sein, denn da wird ja mit gerechnet, dass Luft hinein kommt.

Die Druckgeschichte könnte man am ehesten mit den Problemen vergleichen, die man mit einem geschlossenen Bremssystem (Auto) bekommt, wenn nicht richtig entlüftet wurde bei der Wartung.
 
Natürlich kann Luft in den Pen kommen. Außerdem ist Luft in der Kanüle, deshalb musste auch entlüften.
 

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