IABP - Intraaortale Ballonpumpe

Schöhler

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15.05.2002
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Hallo allerseits,

ich möchte nur mal fragen, welche Erfahrungen Ihr mit IABPs im allgemeinen und speziellen habt..was mich besonders interessieren würde:

- Lagert Ihr die Patienten trotz allem, oder setzt Ihr sofort Wechseldruckmatratzen ein?
(Wir lagern nicht, Patienten bekommen sofort ein System Therakair der Fa. KCI)

- Dreht Ihr den Patienten, wenn ja, mit oder ohne ärztl. Anordnung?
Wir drehen im Regelfall nicht, muss der Pat. gedreht werden, stellen wir die IABP auf Standby (nach Rücksprache mit Stationsarzt), drehen achsengerecht und mindestens zu zweit (auf einer Seite)

- Welche speziellen Überwachungsmaßnahmen führt Ihr durch, und wie oft?
Wir kontrollieren, zusätzlich zu allem anderen, Fuß- und Armpulse bds. (Füsse immer mit Dopppler), Ober- und Unterschenkelumfang der betr. Seite, und die Leitungen

Würde mich mal interessieren wie Ihr das macht, mit Dank im voraus

Schöhler
 
Hi !
Wir drehen die Pat. nur zum Betten, wenn sie soweit stabil sind mit IABP . Jedoch ohne auf Sandby zu stellen. Sonstiges Lagern nicht oder kaum möglich. Anti-Dekubitusmaßnahmen durch geeignete Betten / Matrazen.
Dopplern der Pulse, Alarm-Grenzen des Druckes eng stellen, dokumentation der Drücke in der Kurve, zum Schichtbeginn IABP eichen, für gute fixierung sorgen, dafür sorgen, daß nicht über Kabel gestolpert werden kann, Erdungskabel anschließen,Bein nie knicken sind bei uns Standartmaßnahmen. Ich hoffe, ich hab grade nix wichtiges vergessen.
Gruß Suse
 
Hi!

wir lagern Pat. mit IABP immer (rechts- links). Nach Stabilisierungsphase natürl. Die Pumpe läuft weiter. Wichtig ist achsengerechtes Drehen(und Lagern:In einer Ebene)
Das Bein sollte nicht geknickt werden.
Auch Bauchlagerung ist möglich.

Wechseldruckmatr. setzen wir auch ein. V.a. bei Pat. mit Hohen Katecholamindosen (wg. verminderter Microzirkulation) + IABP.

Ansonsten :
-Fußpulse 2 stündl. wg. Perfusion
-Triggerart (Ekg, Pacer oder Druck) Einstellung überprüfen
- Wenn EKG Elektroden entfernt werden ( zum Waschen) auf Drucktrigger stellen...
- Intervall: 1:1 1:2 1:3
- Monitor mit typ. IABP Druckkurve: Diastolische Unterstützung
- Nullabgleich in jeder Schicht
- Einstichstelle der IABP kontrollieren: Falls Blut im Schlauchsystem ist, sofort Ainfo: Ballonruptur Pumpe muss ausgebaut werden
- Alarm Langsamer Gasverlust ein, Heliumflasche checken
- Beinumfang wg. evtl. Einblutung
- Infektionszeichen
- Bei ner REA auch immer auf Drucktrigger stellen

die pumpe kann bis zu 30 min stand by bleiben

....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,
bei uns läuft es genauso wie bei Bitzki: wir lagern auch mit achsengerechtem Drehen( Seitenlagerung 30° Oberkörper max 20° hoch! Habe noch nie eine Bauchlagerung mit IABP gehabt, kann ja noch kommen!!

Unsere Standartbetten haben schon eine Luftkissenmatraze, deswegen machen wir da nix neues rein!
Was mich noch interessiert:
Antithrombosestrümpfe!
Ja oder nein?
Wir haben früher beide Beine angezogen, jetzt nur noch das andere und das IABP-Bein bleibt ohne.

Den IABP-Druck vernachlässigen wir, da nach Tagen der Druck ungenau wird, wir nehmen den arteriellen vom Monitor als Alarmtrigger!

Fußpulse stündlich, wenn es nicht zu palpieren geht, dann mit Doppler!

Unser Spitzenreiter hatte die IABP 30 Tage, das war allerdings auch zu Anfangszeiten 1998!!!

LG Tobias
 
sers!

wir machen an das nicht betroffene bein ATS ran, wg. absoluter bettruhe. das bein mit der einstichstelle bleibt ohne ATS

nebenbei:

Sogar Pat. mit MECC-System oder mit pECLA kann man auf den Bauch drehen
(auch in Rotorest ist Bauchlage möglich)

.....aber das gehört nicht zu diesem Thema.........
MfG
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir lagern die Patienten ganz normal und ohne die IABP auf Standby zu stellen (Lagerung nach Pflegestandard Rechts/Links und wenn nötig auch Bauchlagerung. Nach Angaben der Hersteller (egal welche, da wir einige von verschiedenen Herstellern besitzen) soll die Pumpe sobald sie länger als 5 Minuten im Standby-Modus war auch gezogen werden da sich, sobald sie nicht mehr im Gange ist die Möglichkeit besteht, das trotz Thrombozytenaggregationshemmern oder sonstiger Gerinnungsverändernder Medikamtene, sich Thromben am Schlauch bilden die dann während erneuter Pumptätigkeit abgeschossen werden können (Was komplizierter Satz, ich hoffe er ist verständlich)
Ansonsten kann ich mich meinen beiden Vorgängern da nur anschliessen:daumen:

ups vergessen... Beinumfang und Pulse werden auch gemessen und im entsprechenden Protokoll vermerkt aber ATS ziehen wir nicht an. Aus welchem Grund auch? Die Patienten sind Bettlägerig und nachts zieht man ja auch keine ATS an sondern nur zur Mobilisation... und in den Stuhl setzen wir bepumpte Patienten noch nicht :)