Moin,
bin durch Zufall auf das Forum gestossen und hoffe Ihr habt nichts dagegen wenn ich hier als Arzt meinen Senf dazugebe.
@Micha
Coole Idee, aber leider läuft es hier nicht so wie beim Phäochromozytom.
1. Häufigste Ursache ist die totale Thyreodektomie. Klar: da kommen auch die NS-Körper mit raus. Resultat ist ein Abfallender PTH Spiegel (nicht sofort und langsam). Trotzdem kann sich leicht ein Ca-Mangel entwickeln.
2. Allerdings kommt es häufig bei länger bestehenden Autoimmunerkrankungen der SD, insbesondere bei Basedow, zu einem extremen Ca-Verlust im Knochen. Also dem eigentlichen Ca Speicher. Nach Thyreodektomie wird dann dieser Speicher wieder aufgefüllt. Da sowieso nur ein kleiner Teil des Ca im Serum ist, kommt es dann zu den manchmal recht stark ausgeprägten Hypokalziämiesymptomen.
Deshalb brauchen einige Patienten auch extreme Calciumsubstitution post Op.
Mein Tip: wenn Patienten massive Beschwerden haben (massive Kontraktionen an Händen, Armen, Beinen) Calcium iv. Das ganze unter EKG Monitor bis zum Ende der Verkrampfung spritzen. Am besten gleich auch O2 weil oft Atemnot hinzukommt.
Normdosierungen:
zentral iv: CaCl 11% 0,1-0,2ml/kg in 5 - 10min
pheripher iv: Ca-gluk.10% 0,5 - (2) ml / kg mit 0,5 - (2) ml/kg G5%
DT 1-2 mg/kg/h Ca
!keine gleichzeitige Nabic/ anorg.Ph-Gabe !
evtl. Mg mitanheben mit 0,3 mVal/kg/d
Guideway lautet also:
Sofort Zugang über Braunüle legen. Wenn der Patient erstmal komplette Armkontrakturen hat wird das schwierig.
O2 anschließen mit 2-4l/min
Monitor anschließen
min. schonmal 20ml CaCl 10% aufziehen und dem verdutzten Doc dann in die Hand drücken.

Denn dann freut er sich.
Nicht erschrecken wenn Patienten so stark verkrampfen, daß Sie mit massivem Hohlkreuz und verzerrtem Gesicht, inkl. Pfötchen und Armkontrakturen im Bett liegen. Der Patient hat dann max. Schmerzen. Stellt Euch vor Ihr hättet eine Ganzkörperkrampf. Nicht schön. Deswegen schnell arbeiten. Hinterher für ausreichend Wärme sorgen.
Gruß aus Kiel,
Marc