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Hyperbilirubinämie
Icterus neonatorum
Ist die einfachste Art der Neugeborenengelbsucht und wird bei etwa 70 % aller Kinder festgestellt. Sie beruht auf einer Unreife der Leber und ist in einem gewissen Rahmen ganz normal!
Unter normalen Umständen wird nämlich der aus dem Hämoglobin der aus dem roten Blutkörperchen stammende Gallenfarbstoff durch Kopplung an Glukuronsäure in der Leberzelle wasserlöslich gemacht (=Konjugation – konjugatives Bilirubin) Verantwortlich ist das Enzym Glukuronyltrasferase. Dieses konjugative Bili wird dann über die Gallenkapillaren und die Gallengänge im Darm ausgeschieden.
In den ersten Lebenstagen machen die Konjugation sowie das Ausscheiden des Gallenfarbstoffs Schwierigkeiten. Zusätzlich haben die Kinder bedingt durch die Geburt einen anfänglich einen sehr hohen Hämoglobingehalt – mehr Blut wird abgebaut. Dieser wirkt ebenfalls beim Zustandekommen der Bilirubinämie mit. Ein Teil des nicht ausgeschiedenen Gallenfarbstoffs kreist im Blut und bewirkt dadurch die Hyperbilirubinämie ein anderer Teil wird im Gewebe abgelagert. Dadurch erscheinen die Kinder gelb.
Der einfache Neugeborenenikterus beginnt am 2 – 3 Lebenstag, erreicht am 4. Tag (14 mg/ dl) Höhepunkt, das Bili ist dann wieder rückläufig. Das erhöhte Bili klingt in der 2. Lebenswoche wieder ab!
D.h. zum physiologischen Ikterus kommt es durch:
Einer verkürzten Überlebenszeiten der fetalen Erythrozyten (HbF) 70 – 90 anstatt einer normalen Überlebenszeit von 120 Tagen und durch geburtstraumatische Hämatome.
Vermehrter Anfall von zerstörten Ery
Einer Unreife der Leberzellen.
Verstärkter enterohepatischer Kreislauf, da der Darm noch steril ist und Meconium verzögert ausgescheiden wird.
Die Blutbildung in der Leber und Milz hört 2 Tage nach der Geburt auf.
Fehlen der Darmflora, die Bilirubin in Urobiliogen umwandelt.
Wie äußert sich die Hyperbilirubinämie?
- durch schlechtes Trinken, die Kinder sind trinkfaul
- die Kinder sind müde und eher schlapp – sie schlafen viel
- der Magen entleert sich verspätet
Damit ergibt eines das andere! Die Kinder sind müde und schlafen viel, sie trinken zu wenig – der Magen entleert sich verspätet – Mekonium wird verspätet abgesetzt. Im Kolostrum, der ersten Form der Muttermilch sind Stoffe enthalten die, die Darmtätigkeit anregen, daher wird Mekonium leichter abgesetzt.
Indirektes Bilirubin:
Ist wasserlöslich. Ausscheidung durch die Galle und zu einem sehr kleinen Teil auch über die Nieren!
Freies Bilirubin:
Ist wasserunlöslich! Es wird im Blut an das Albumin gebunden und transportiert. Bei Kindern mit Hyperbilirubinämie das Albumin laufend kontrollieren! Gegebenenfalls substituieren! Ein Gramm Albumin, bindet 8 mg Bili. Je mehr freies Bili, umso gefährlicher! Da Neugeborene über keine Blut-Hirn-Schranke verfügen, kann es zu einem Übertritt des Bili’s in das Gehirn kommen. (ab etwa 34 mg/dl) – es kommt zum Kernikterus. Relevant ist dies nur in der ersten Lebenswoche!
Ist die Blut-Hirn-Schranke zerstört, kommt es zu einem Übertritt des Bilirubins ins Gehirn
Therapie bei Hyperbilirubinämie:
- frühzeitige enterale Ernährung!
- Den Kindern Flüssigkeit anbieten
- Darmspülungen, um die enterale Ausscheidung zu forcieren
- Phototherapie
- Immunglobuline
- Austauschtransfusion
Liebe Grüße aus Wien
Gaby
Icterus neonatorum
Ist die einfachste Art der Neugeborenengelbsucht und wird bei etwa 70 % aller Kinder festgestellt. Sie beruht auf einer Unreife der Leber und ist in einem gewissen Rahmen ganz normal!
Unter normalen Umständen wird nämlich der aus dem Hämoglobin der aus dem roten Blutkörperchen stammende Gallenfarbstoff durch Kopplung an Glukuronsäure in der Leberzelle wasserlöslich gemacht (=Konjugation – konjugatives Bilirubin) Verantwortlich ist das Enzym Glukuronyltrasferase. Dieses konjugative Bili wird dann über die Gallenkapillaren und die Gallengänge im Darm ausgeschieden.
In den ersten Lebenstagen machen die Konjugation sowie das Ausscheiden des Gallenfarbstoffs Schwierigkeiten. Zusätzlich haben die Kinder bedingt durch die Geburt einen anfänglich einen sehr hohen Hämoglobingehalt – mehr Blut wird abgebaut. Dieser wirkt ebenfalls beim Zustandekommen der Bilirubinämie mit. Ein Teil des nicht ausgeschiedenen Gallenfarbstoffs kreist im Blut und bewirkt dadurch die Hyperbilirubinämie ein anderer Teil wird im Gewebe abgelagert. Dadurch erscheinen die Kinder gelb.
Der einfache Neugeborenenikterus beginnt am 2 – 3 Lebenstag, erreicht am 4. Tag (14 mg/ dl) Höhepunkt, das Bili ist dann wieder rückläufig. Das erhöhte Bili klingt in der 2. Lebenswoche wieder ab!
D.h. zum physiologischen Ikterus kommt es durch:
Einer verkürzten Überlebenszeiten der fetalen Erythrozyten (HbF) 70 – 90 anstatt einer normalen Überlebenszeit von 120 Tagen und durch geburtstraumatische Hämatome.
Vermehrter Anfall von zerstörten Ery
Einer Unreife der Leberzellen.
Verstärkter enterohepatischer Kreislauf, da der Darm noch steril ist und Meconium verzögert ausgescheiden wird.
Die Blutbildung in der Leber und Milz hört 2 Tage nach der Geburt auf.
Fehlen der Darmflora, die Bilirubin in Urobiliogen umwandelt.
Wie äußert sich die Hyperbilirubinämie?
- durch schlechtes Trinken, die Kinder sind trinkfaul
- die Kinder sind müde und eher schlapp – sie schlafen viel
- der Magen entleert sich verspätet
Damit ergibt eines das andere! Die Kinder sind müde und schlafen viel, sie trinken zu wenig – der Magen entleert sich verspätet – Mekonium wird verspätet abgesetzt. Im Kolostrum, der ersten Form der Muttermilch sind Stoffe enthalten die, die Darmtätigkeit anregen, daher wird Mekonium leichter abgesetzt.
Indirektes Bilirubin:
Ist wasserlöslich. Ausscheidung durch die Galle und zu einem sehr kleinen Teil auch über die Nieren!
Freies Bilirubin:
Ist wasserunlöslich! Es wird im Blut an das Albumin gebunden und transportiert. Bei Kindern mit Hyperbilirubinämie das Albumin laufend kontrollieren! Gegebenenfalls substituieren! Ein Gramm Albumin, bindet 8 mg Bili. Je mehr freies Bili, umso gefährlicher! Da Neugeborene über keine Blut-Hirn-Schranke verfügen, kann es zu einem Übertritt des Bili’s in das Gehirn kommen. (ab etwa 34 mg/dl) – es kommt zum Kernikterus. Relevant ist dies nur in der ersten Lebenswoche!
Ist die Blut-Hirn-Schranke zerstört, kommt es zu einem Übertritt des Bilirubins ins Gehirn
Therapie bei Hyperbilirubinämie:
- frühzeitige enterale Ernährung!
- Den Kindern Flüssigkeit anbieten
- Darmspülungen, um die enterale Ausscheidung zu forcieren
- Phototherapie
- Immunglobuline
- Austauschtransfusion
Liebe Grüße aus Wien
Gaby