Hallo Ute,
das ist schon richtig, dass es inzwischen in Deutschland auch Bachelor Studiengänge gibt, aber diese sind weder im neuen Krankenpflegegesetz berücksichtigt, noch in einer tariflichen Eingruppierung, noch weiß man genau, was man mit diesen in den deutschen Strukturen anfangen soll.
In Deutschland bedeutet das Studieren der Pflege immer noch patientenfernes Arbeiten, d.h. die bisher etablierten 47 Studiengänge sind ausgerichtet auf Pflegemanagement (nur Hochschule - kein Unizugang möglich, wie z.B. in der Betriebswirtschaft), Pflegepädagogik (die immer noch wie weitergebildete Krankenschwestern bezahlt werden, nämlich mit KR 6) und Pflegewissenschaft, wobei die Förderungen im Wissenschaftsbereich äussert gering sind und nur wenig Stiftungsgelder für umfangreiche Wissenschaftliche Untersuchungen erhalten (im Gegensatz zu anderen Professionen - wobei Pflege im eigentlichen Sinn bei weitem keine Profession ist).
Bachlor Studienabgänger müssen in Deutschland einen langen Atem haben, bis sich Strukturen entwickelt haben, die ihnen die Möglichkeit geben, auch tatsächlich im Krankenhaus tätig zu werden. Allerdings müssten diese dann auch höher bezahlt werden, d.h. stellt man Bachelor Abgänger ein, muss man im Gegenzug ebenso preiswerte Pflegehelfer einstellen, was zu einer Hierarchisierung der Pflege führen wird, wie dies in der USA nach dem Primary Nursing System schon lange der Fall ist.
Cheers
Ingo