Hierarchie - Zickentanz

margarethe

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May 30, 2004
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Hi @all,

wenn ich mir hier so anhöre, was ihr erzählt wird, wird mir manchmal heiß und kalt. Im Oktober fange ich meine Ausbildung an und habe ehrlich gesagt total ****** davor.

Ich mag den Beruf, arbeite jetzt schon bald ein Jahr als FSJ in der Pflege, aber manchmal frage ich mich, ob es überall soviel Mobbing gibt, wie hier teilweise beschrieben wird... :eek1: Auch vor meinem FSJ hatte ich Angst davor, gemobbt zu werden, habe dann aber die liebste Anleiterin der Welt bekommen, mit der ich alles besprechen kann...

Wenn ich allerdings mitkriege, dass einige hier von ihren eigenen Anleitern / Mentoren ungerechtfertigt angemacht werden, frage ich mich, ob der Beruf tatsächlich so sozial ist, denn eigentlich sollten die jüngeren, die "neuen" doch eher beschützt werden, denn sie sind nun mal die Examinierten von morgen.

Sollen etwas lernen. Das Betriebsklima wird oft - so habe ich das Gefühl - vollkommen ignoriert. Auch bei uns gibt es Krankenschwestern, die offen zugeben: "Wir können Schüler nicht leiden".

Sorry, dafür hab ich keinerlei Verständnis. Meint ihr, in der Pflege ist Mobbing häufiger als anderswo? Wäre schön, wenn vielleicht auch jemand antwortete, der selbst der Meinung ist, Schüler würden nix taugen, denn ich kann mir diese Anfeindungen nicht erklären.

Danke fürs Zuhören,
margarethe
 
Jawohl, es gibt Schüler die taugen nichts!

Ist überall so. Ich denke nicht, das Mobbing oder Schüler-Feindlichkeit wenn ich es mal so sagen darf größer ist als anderswo. Eher finde ich es in alten handwerklichen Betrieben schlimmer! Man muss sich nur mal umschauen!

Ich mache größtenteils positive Erfahrungen, aber ein paar schwarze Schafe sind immer dazwischen. Ich wundere mich dann wenn ich höre, das die Schwester z.B. auch erst seit 3 Jahren examiniert ist, aber sowas von arrogant und eingebildet - um nicht zu sagen größenwahnsinnig - ist, dass man meint sie sei mit Examen auf die Welt gekommen. Manche vergessen scheinbar, dass sie auch mal Schüler waren - oder aber die Zeit war so schlimm, das sie der Meinung sind das muss so sein, sie sind auch "was geworden" und geben dann alles an die jetzigen Schüler weiter.

Was in deren Köpfen vorgeht was ich nicht genau. Denke übrigens, Leute die so schräg drauf sind werden sich nicht hier im Forum rumtreiben und womöglich noch anderen Schwestern, Pflegern, geschweige denn Schülern hier helfen oder Tips zu geben! Da wartest du vergeblich!

Nichts desto trotz, wie anfangs schon gesagt, gibt es auch Schüler, die man einfach nicht gebrauchen kann. Kenne auch einige, und das soll jetzt keine arrogante Aussage sein - ich will das auch nicht konkretisieren - ist halt nur so, das es A*löcher in jeder "Klasse" und Branche gibt.

Amen ;)
 
Natürlich gibt es überall schwarze Schafe.

Ich hab nur festgestellt, dass es viele Examinierte gibt, die sich für sonst wen halten. Ich für meinen Teil finde, man darf nicht vergessen, dass Krankenschwester (oder jetzt eben Gesundheits- und Krankenpflegerin) ein dienender Beruf ist, und da sollte man meinen es gehört zum Berufsbild, mit Menschen fair und human umzugehen, mit Kollegen und seien es Schüler - zu kooperieren.

Damit will ich wie oben schon erwähnt nicht alle Schüler loben, denn sicher gibt es auch solche, die sich für den Beruf nicht eignen...
 
hi!

Also ich muss sagen, dass auch ich, in unserem Krankenhaus, auf Stationen oftmals vom Klima enttäuscht war. Aber es war bis jetzt noch nie so schlimm, dass es mich fertig gemacht hat. Ich denke, es kommt wirklich darauf an, wie Du selbst damit fertig wirst.

Es gibt nun mal viele verbitterte Krankenschwestern, gestresste Stationsleitungen oder jüngere/ältere Mitarbeiter, die sich irgendwie beweisen wollen.

Sei einfach trotzdem immer höflich und lass dich davon nicht beeindrucken! Falls du dir mal trotzdem ungerecht behandelt vorkommst, solltest du gleich das Gespräch suchen.

Es gibt eben solche und solche Stationen. Aber im Grunde gibt es auf jeder Station ein schwarzes Schaf (dabei weise ich darauf hin, dass sie nun bitte über meinen Nicknamen hinweg sehen...) - aber dafür auch qualifiziertes, freundliches und kooperatives Personal!

Es wird schon nicht so schlimm sein! Bis jetzt war es, für mich, trotzdem immer eine schöne Zeit auf den Stationen! ;)
 
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Hallo,
auch ich habe als Schülerin Erfahrungen mit solchen Personen gemacht...

Im Nachhinein möchte ich Ihnen noch nicht mal unterstellen, dass es alles unfreundliche und "niederträchtige" Menschen waren.

Ich glaube, dass es die Umstände - unter denen man diesen Beruf jahrelang ausübt - sind, die manche Leute so werden lassen...
  • Immer mehr Verantwortung
  • Patienten die immer pflegeintensiver werden
  • Weniger Personal, höherer Zeitdruck
  • fast "wöchentlich" wechselnde Dokumentationsbögen, Standards, Vorschriften etc.
  • Stellenabbau und die damit verbundene Angst um den eigenen Job
  • Schichtdienst, viele Überstunden
  • Etc.
Unter diesen Bedingungen gesund zu bleiben klingt schon fast unmöglich...

So, wer nun "nur" den Realschulabschluss hat und keine Fachweiterbildung (und damit kaum Chancen auf einen Studienplatz), 30 Jahre alt ist (und das Stationsleben 10 Jahre mitgemacht hat), tja, der weiß, dass es noch über 30 Jahre "zu arbeiten sind", dass man aber auch finanziell abhängig ist von der Stelle... Viele haben nicht die Freiheit, das Haus zu wechseln... sind auf eine 100% Stelle angewiesen.

Ich habe viele noch relativ junge Pflegekräfte (also unter 30) kennen gelernt, die völlig ausgebrannt und gefrustet waren.

Ich möchte hier das rüpelhafte Benehmen gegenüber Schülern keinesfalls schönreden oder dulden, aber auch mal die Perspektive von denen aufzeigen, die diesen Job schon lange machen, aber eben auch keine Perspektive auf was anderes haben (viele Arbeitgeber müssen auch bei Fortbildungen sparen. Wenn man etwas unbedingt tun möchte, dann geht das häufig nur mit einem Eigenanteil oder über Selbstfinanzierung!).

Fakt ist, dass in diesem Gesundheitssystem, welches sich quasi kaputtspart, die Menschen - die in den Krankenhäusern arbeiten - regelrecht verheizt werden!

Gruß,
Lillebrit
 
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Ich bin im Mittelkurs bzw. fast Oberkurs und ich habe schon so einiges auf Station UND der Schule erlebt, was Mobbing angeht. Ich habe auch einen Migrationshintergrund und manchmal hab ich das Gefühl, dass dieses trotzdem eine Rolle spielt bzw. die Sympathie.

Ich teile den Schwestern bzw. meinen Mentoren beim Vorgespräch mit, wenn irgendetwas falsch oder gut läuft bzw. ich was falsch mache sie bitte mit mir sprechen sollen damit ich es eben lerne richtig zu machen. Meistens wird es mit einem ja mach ich abgetan.

Da ich weiß wie stressig das manchmal ist, versuche ich meinen Mentor in einer ruhigen Minute abzufangen: da heißt es dann "nein, im Moment ist alles in Ordnung. Ich habe keine Kritik". Und dann im Zwischen- bzw. Abschlussgespräch wird "die Sau rausgelassen" und man erfährt das dieses und jenes falsch ist usw.

Das hatte ich bis jetzt auf 3 Stationen, wo ich mit 4 bewertet wurde. Wenn man dann auch mal zu Worte kommt heißt es man ist nicht kritikfähig usw. Mittlerweile habe ich schon richtig Stress mit der Schule, das diese mir einreden wollen ich solle die Ausbildung hinschmeißen und was anderes machen, ob ich mich nicht gedemütigt fühle mit solchen Noten, etc.

Schriftlich stehe ich so 3-4. Die Zwischenprüfung habe ich mit schriftlich 3, praktisch 4 und mündlich habe ich dann eine 5+ reingedrückt bekommen... Was überhaupt nicht gerechtfertigt war...
 
Hallo Margarethe, ich habe, bevor ich Krankenschwester wurde, in einem Handwerksberuf gelernt. Ich kann nur sagen, daß was da abging, einige Stufen fieser und willkürlicher war, wie von mir im Krankenhaus Erlebtes.

Nebenbei erwähnt in einem traditionellen Männerberuf... Du wirst sicher erleben, daß einige Schwestern nicht nur Ihre privaten Launen bei Kollegen ausleben, die eine oder andere Station wird Dir überhaupt nicht gefallen, das Team Dir gegenüber nicht fair sein, usw.

Aber als Schüler hast Du einen Vorteil: Jeder Einsatz von Dir ist zeitlich begrenzt. Es kommen auch viele Stationen, wo Du Dich mit den Anleiterinnen gut verstehen wirst. Und diese Unsicherheit jetzt, die hatte glaube ich jeder, der einmal vor Beginn der Ausbildung stand.