Häusliche Krankenpflege: wie viele Patienten pro Schicht und Schwester sind zumutbar?

Rabenzahn

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AN-Pfleger
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Hallo,

unsere SchülerINNEN müssen im Rahmen der Ausbildung auch in die häusliche Krankenpflege für 6 Wochen.
Wie viele Patienten pro Schicht und Schwester sind eigentlich zumutbar ?
 
Die Anzahl der in einer schicht zu versorgenden Patienten ist von der zu erbringenden Pflege abhängig. Wenn z.B. lediglich Insulin-Spritzen zu geben sind, dauert das in der Regel maximal 5 Minuten pro Patient. Einschließlich der Wegezeiten sind so bei einer guten Gestaltung der Tour innerhalb einer Stunde etwa 7 - 8 Patienten möglich.

Wenn eine große Pflege notwendig wird, kann dies schon mal bei einem Patienten 60 Minuten oder mehr betragen. In einer Schicht sollten nicht mehr als 3 solcher Patienten vorhanden sein.

Die Gesamtzahl der in einer Schicht zu versorgenden Patienten ist also sehr von deren Zusammensetzung abhängig. Ich habe aber noch nicht erlebt, dass in einer Schicht insgesamt mehr als 16 Patienten zu versorgen waren.

Gruß

Karl-Heinz
 
Rabenzahn said:
Hallo,

unsere SchülerINNEN müssen im Rahmen der Ausbildung auch in die häusliche Krankenpflege für 6 Wochen.
Wie viele Patienten pro Schicht und Schwester sind eigentlich zumutbar ?

Hilfe, ich kann den Zusammenhang dieser beiden Sätze nicht verstehen !!!
 
Die Gesamtzahl der in einer Schicht zu versorgenden Patienten ist also sehr von deren Zusammensetzung abhängig. Ich habe aber noch nicht erlebt, dass in einer Schicht insgesamt mehr als 16 Patienten zu versorgen waren.


Diese Aussage ist ja inzwischen recht alt ;)
Wie sieht das denn heute in anderen Pflegediensten aus?

Ich fahr aktuell eine Tour, die ich einfach nur als 'Urlaub' empfinde *g*, obwohl ich mich dafür um 5:00 morgens im Büro einfinden muss:

26 Einsätze (darunter 3 Patienten, die ich je 2mal anfahre) - je nach Wochentag zwischen 3 und 5 größere (30 min) bis große (50 min) Pflegen, der Rest Medigaben, Injektionen und Verbände - und rund 50 km zu fahren.

Ich hatte (2007/08 beim selben AG) aber auch schon eine 80 km-Tour, in der die Hälfte meiner 22 Patienten Schwer- und Schwerstpflegefälle waren - und 10(+)-Stunden-Dienste normal... (350 Überstunden innerhalb eines Jahres sprechen für sich, oder?)
 
wochenendienst diese woche:

"morgen"runde: 24 "kunden", 3 davon 2X anzufahren
abendrunde: 19 "kunden"

freu mich schon:cry:
 
Einschließlich der Wegezeiten sind so bei einer guten Gestaltung der Tour innerhalb einer Stunde etwa 7 - 8 Patienten möglich.
Das ist aber absolutes Wunschdenken und hat nichts mehr mit guter Pflege zu tun.
 
Jedem Arbeitnehmer ist eine Arbeitszeit im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes zuzumuten.
Nicht länger als 10 Stunden/Tag.
Nach 6 Stunden Arbeitszeit eine 30min-Pause.

Demnach können so viele Patienten versorgt werden, wie innerhalb dieser Zeit versorgt werden können.

Habe ich innerhalb eines kleinen Stadtgebiets nur kleine Behandlungspflegen durchzuführen, können mehr Pat. versorgt werden als in einer Landtour mit großen Grundpflegen.

Die Frage, wieviel Patienten zumutbar sind, lässt sich also nicht direkt beantworten.

LG
Trisha
 
Unsere Schüler fahren Touren von etwa sechs bis acht Kunden. Die Anzahl variiert halt wegen des unterschiedlichen Ausbildungsstandes und der Klientel. Trotzdem sind die Schüler meist gegen Mittag oder frühen Nachmittag mit ihrer Runde fertig.
 
Huhu !

Unsere Schüler fahren Touren von etwa sechs bis acht Kunden. Die Anzahl variiert halt wegen des unterschiedlichen Ausbildungsstandes und der Klientel. Trotzdem sind die Schüler meist gegen Mittag oder frühen Nachmittag mit ihrer Runde fertig.

HILFE !!! :dudu: :gruebel: :deal: :motzen:
 
@Pierre : Was gefällt Dir an dem vorherigen Beitrag denn nicht?
 
Hallo BettinaMobil !

Hier gehts nicht um die Zumutbarkeit,sondern darum dass Schüler alleine (!!) auf Tour geschickt werden.Selbst wenn ihr euch vorher von deren Fähigkeiten überzeugt habt,aber wo bleibt deren Ausbildung ? Von wem lernen sie ? Ausserdem viele rechtliche und moralische Grauzonen ..... Alles eine Sache der Perspektive : der Schüler freut sich,da er selbstständig arbeiten darf und der Betrieb freut sich über eine billige Arbeitskraft.Dann ist ja sicher alles schön !:gruebel:
Wer dazu sicher in anderen Threads .....
 
Jedem Arbeitnehmer ist eine Arbeitszeit im Rahmen des Arbeitszeitgesetzes zuzumuten.
Nicht länger als 10 Stunden/Tag.
Nach 6 Stunden Arbeitszeit eine 30min-Pause.

Soweit die Theorie :(
Meine Kollegin hat mir um 22:30 eine SMS mit der Frage geschickt, ob wir die Übergabe morgen vormittag machen könnten, sie habe noch mindestens 1 Stunde zu tun. Dienstbeginn ist derzeit um 13:45, jede Minute Pause schiebt das Dienstende noch weiter nach hinten.

Demnach können so viele Patienten versorgt werden, wie innerhalb dieser Zeit versorgt werden können.
Und was mache ich mit den Patienten, die zwar auf dem Plan stehen, aber nicht mehr in den Zeitrahmen passen?

Habe ich innerhalb eines kleinen Stadtgebiets nur kleine Behandlungspflegen durchzuführen, können mehr Pat. versorgt werden als in einer Landtour mit großen Grundpflegen.
Ich habe Letzteres und einen (theoretischen) Zeitrahmen von 5 min für die Strecke von einem Patienten zum anderen - auch wenn sie 15 km lang ist.
 
Dann sollte das alles mal dringend Thema einer Dienstbesprechung sein. Wen ihr euch einig seid habt ihr doch gute Karten etwas zu ändern.

Ich persönlich bin auch kein Pausenfreak, zumal wenn ich unterwegs bin und nicht wirklich die Chance habe eine Pause zumindest in einem warmen Raum zu verbringen. Ich brauche sie auch nicht wirklich, gehe dann lieber früher heim.

Aber auf Einhaltung der max. Arbeitszeiten und Ruhezeiten bestehe ich, weil das meine Arbeitskraft deutlich reduzieren würde, wenn ich keine Zeit zum auschlafen habe.
 
Dann sollte das alles mal dringend Thema einer Dienstbesprechung sein. Wen ihr euch einig seid habt ihr doch gute Karten etwas zu ändern.

Ich persönlich bin auch kein Pausenfreak, zumal wenn ich unterwegs bin und nicht wirklich die Chance habe eine Pause zumindest in einem warmen Raum zu verbringen. Ich brauche sie auch nicht wirklich, gehe dann lieber früher heim.

Aber auf Einhaltung der max. Arbeitszeiten und Ruhezeiten bestehe ich, weil das meine Arbeitskraft deutlich reduzieren würde, wenn ich keine Zeit zum auschlafen habe.


Das alles ist immer wieder Thema in den Dienstbesprechungen :(
Ich verweise einfach mal auf das andere Thema 'Teufelskreis Personalmangel'
 
Ja klar, Teufelskreis Personalmangel sagt aber auch schon alles. Da kommt er auch nicht heraus wenn er nicht sofort umdenkt. Er wird auch kein gescheites Personal bekommen, da er einen schlechten Ruf als Arbeitgeber hat.

Ihr müßt euch halt wehren und klipp und klar sagen, dass ihr keine Dienste mehr wahrnehmt wenn zuvor die Ruhezeit nicht eingehalten wurde. Soll er sich doch Personal bei einer ZA holen wenn er keine einstellen kann.

Möglichkeiten hat er viele. Es ist für ihn aber einfacher, euch immer wieder unter Druck zu setzen. Ihr funktioniert ja prima.
 
@Pierre: Das geht aber nicht eindeutig aus dem Beitrag hervor.... Selbstverständlich haben Schüler auf gar keinen Fall ALLEIN eine Tour zu fahren. Ein verantwortungsbewußter und korrekter PD lässt sowas auch nicht zu.
 
Unsere Schüler fahren Touren von etwa sechs bis acht Kunden. Die Anzahl variiert halt wegen des unterschiedlichen Ausbildungsstandes und der Klientel. Trotzdem sind die Schüler meist gegen Mittag oder frühen Nachmittag mit ihrer Runde fertig.


Sorry aber ich lese aus dem Text auch, dass die Schüler alleine fahren. Es steht nicht das sie mitfahren, sondern eindeutig:" Unsere Schüler fahren Touren" wie ja auch im Zitat. Beim leser kommt es so an als wenn da gegen die Ausbildungsverordnung gearbeitet wir.

Vielleicht kann ja male.nurse nochmal schreiben was hinter dem beitrag steht. (Alleine oder mit PP)

 
Hallo Sandra !

Ich kenne die Antworten von male.nurse aus PNs.Es ist besser wir erfahren nichts mehr davon !!! Praxisanleiter-Schande !

Pierre
 
als ich vor 13 Jahren meine Ausbildung machte, wurde ich in der Zeit, in der ich in der ambulanten Pflege war vom damaligen PDL einfach an der Tür der Klienten abgesetzt, ohne einen zu kennen, geschweige denn wurde Übergabe gemacht, noch hatte ich die Möglichkeit zwischendurch mal nen Schluck zu trinken, denn ich musste meine Tasche im Büro lassen; er hat mich abgesetzt und ne halbe Stunde später abgeholt, zum nä. usw; das habe ich mir drei Tage angeschaut und mich dann beschwert, und somit die restl. Zeit mit einer Schwester gefahren; ich war im Unterkurs
 
Hallo Kerstin !

Und das ist ja wohl absolut unzumutbar !!!! Heute kannst du wohl drüber hinwegsehen,doch damals wurde wirklich mit deinem Examen gespielt ! Unglaublich, dass es heute irgendwo immer noch genauso läuft !
 

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