Grünes Fruchtwasser

DeepWaste

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Allgemein- und Unfallchirurgie mit Innere + HNO Belegbetten
Bei meiner Geburt wurde ich in "grünes Fruchtwasser" geboren. Laut Google ist das also mekoniumhaltiges Fruchtwasser. Gibt es denn irgendwelche Auswirkungen auf das spätere Leben?
 
also soweit ich weiß hat es keine auswirkungen auf das spätere leben!
scheinst ja die baby-jahre gut überstanden zu haben!

wie kommst du denn auf die frage?

mfg mieke
 
Hallo DeepWaste,

so weit ich weiß, kann es entweder dadurch verursacht werden, oder auch z.B. wenn die Frau mit Rizinusöl "nachgeholfen" hat. Und da war noch irgendein Grund, weshalb es grünlich sein kann, den habe ich aber spontan nicht parat. Aufjeden Fall ist es nicht schädlich....

LG Viki
 
Auch wenn das Baby im Bauch Streß hatte, kann es zum grünen FW kommen (Streß -> Mekoniumabgang -> Färbung des Fruchtwassers). Eigentlich wird dann bei allen Kindern der CRP bestimmt um eine Entzündung als Streßursache auszuschließen.
 
mieke schrieb:
wie kommst du denn auf die frage?

mfg mieke

Weil ich zufällig das U-Untersuchungs Heftchen gefunden und da eben "grünes Fruchtwasser" bei der Geburt gelesen habe ;)
 
Grünes FW ist mekoniumhaltiges FW.
Es gibt sicherlich viele Gründe, einer ist (wenn ich mich da recht erinnere) auch Übertragung.

Wichtiger ist eigentlich, dass daraus Geburtskomplikation entstehen kann, das MAS (Mekonium-Aspirations-Syndrom).
Das Kind aspiriert beim ersten Schrei das grüne FW und erleidet dadurch eine chemische Pneumonie.

Mortalitätsrate liegt bei 10 % (?).

Also nicht auf die leichte Schulter zu nehmen...
Daher werden die Babys soweit ich weiß auch besonders gründlich und besonders früh abgesaugt (ich glaube sogar per Absauge nicht mit diesem Mundstück).

Angaben ohne Gewähr - sind so meine Unterrichtserinnerungen...
 
Also ich arbeite auf einer interdisziplinären Station mit Neugeborenen und Kindern bis 2 Jahren.
"Grünes Fruchtwasser" erlebt man sehr sehr häufig. Meistens werden die Neugeborenen dann eingeliefert mit Verdacht auf Infektion. Die Babys werden dann meist 5-7 Tage mit Antibiotika behandelt und dürfen dann nach Hause!

Weniger gut, ist es wenn der Verdacht auf Mekoniumaspiration im Raum steht und den Kindern gehts dann auch meistens net so gut!
 
Hallo DeepWaste,

so weit ich weiß, kann es entweder dadurch verursacht werden, oder auch z.B. wenn die Frau mit Rizinusöl "nachgeholfen" hat. Und da war noch irgendein Grund, weshalb es grünlich sein kann, den habe ich aber spontan nicht parat. Aufjeden Fall ist es nicht schädlich....

LG Viki

Erstgenanntes ist nicht möglich, da Rizinusöl durch die Lipasen der Bauchspeicheldrüse und die Galle in Ricinolsäure und Glycerin zerlegt wird. Ricinolsäure aktiviert die im Dünndarm passiv vorhandenen Histamine, wodurch die Darmperistaltik in Gang kommt. Damit kann Rizinusöl nicht in das Fruchtwasser übergehen.

Alles Gute!

Ricini
 
Bei meiner Geburt wurde ich in "grünes Fruchtwasser" geboren. Laut Google ist das also mekoniumhaltiges Fruchtwasser. Gibt es denn irgendwelche Auswirkungen auf das spätere Leben?

Ich bin auch in grünem Fruchtwasser geschwommen > alles ist in bester Ordnung :mrgreen:
 
Naja, In der Blase ist ja alles Steril, hast ja noch keine Keime im Darm, hast halt in deiner eigenen ******e gelegen. Ist es nicht auch so, dass Babys im Bauch pullern? Es gibt doch dieses Krankheitsbild wo der Oösophagus des Kindes unterbrochen ist und es deswegen nicht schlucken kann, bei der Geburt haben die Mütter dann viel mehr Fruchtwasser als sonst, irgendwie 10 Liter oder so, oder wird die überflüssige Flüssigkeit über die Plazenta ausgeschieden?
 
Problem ist die mögliche Aspiration unter der Geburt. Mekonium ist etwas, was den Luftwegen nicht unbedingt gut tut, wenn ich mich recht erinnere.

Elisabeth
 
Naja, In der Blase ist ja alles Steril, hast ja noch keine Keime im Darm, hast halt in deiner eigenen ******e gelegen. Ist es nicht auch so, dass Babys im Bauch pullern? Es gibt doch dieses Krankheitsbild wo der Oösophagus des Kindes unterbrochen ist und es deswegen nicht schlucken kann, bei der Geburt haben die Mütter dann viel mehr Fruchtwasser als sonst, irgendwie 10 Liter oder so, oder wird die überflüssige Flüssigkeit über die Plazenta ausgeschieden?


Hilfe, Hilfe, da stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn ich diese Ansammmlung von "Informationen" zum Thema lese!
Wer keine Ahnung hat, weil er im Bereich Erwachsenenpflege arbeitet, sollte sich aus dem Bereich Hobby"fachinformationen" zu verbreiten lieber stille halten oder zumindest selbst auf die im Netz zugänglichen simpel zu recherchierenden Infos zugreifen.

Thieme : ZGN : P99 : Zur Wirksamkeit verschiedener Therapiestrategien beim schweren Mekoniumaspirationssyndrom - Ein Fallbericht -
Klinikum Bremen Mitte - Kinderkliniken - Elterninfos

und meinetwegen auch noch wikipedia...
Mekoniumaspiration ? Wikipedia

Mekoniumaspiration und Mekoniumaspirationssyndrom dabei nicht verwechseln, es lohnt sich vielleicht auch noch unter ECMO oder PPHN zu recherchieren, wenn es denn wirklich interessiert, was ein ausgewachsenens Mekoniumaspirationssyndrom alles auslösen kann.

Aber verschont uns bitte mit "alten Unterrichtshängengebliebenem" oder "Glaube, gehört zu haben...", das liest sich ja wie Hausfrauen- und Hobbypsychologiegeschwätz
 
Hallo DeepWaste,

so weit ich weiß, kann es entweder dadurch verursacht werden, oder auch z.B. wenn die Frau mit Rizinusöl "nachgeholfen" hat. Und da war noch irgendein Grund, weshalb es grünlich sein kann, den habe ich aber spontan nicht parat. Aufjeden Fall ist es nicht schädlich....

LG Viki

... und das von einer GuKINDERKrankenpflegerin:angry:
 
Grünes FW ist mekoniumhaltiges FW.
Es gibt sicherlich viele Gründe, einer ist (wenn ich mich da recht erinnere) auch Übertragung.

Daher werden die Babys soweit ich weiß auch besonders gründlich und besonders früh abgesaugt (ich glaube sogar per Absauge nicht mit diesem Mundstück).

Angaben ohne Gewähr - sind so meine Unterrichtserinnerungen...

Abgesaugt wird nach Möglichkeit noch vor dem ersten eigenen Atemzug und notfalls sogar tracheal unter Einstellung mit einem Laryngoskop (und selbstverständlich nicht mit so einem kleinen Mundstück, sondern mit einer gescheit funktionierenden Absauge), damit möglichst sichergestellt ist, daß kein Mekonium den Weg über die Trachea in die Alveolen nimmt. Bebeuteln bei grünem Fruchtwasser und Apnoe, bzw. Verdacht auf Aspiration des grünen Fruchtwassers ist sogar völligst kontraindiziert. Da würde das Mekonium nämlich ansonsten in den Alveolen ziemlich festgepresst und kleben und könnte ein schweres Mekoniumaspirationssyndrom verursachen.
 
... und das von einer GuKINDERKrankenpflegerin:angry:

Ich denke mal, sie ist keine GuKK sondern halt nur KKPH. Wir werden es wohl nie erfahren da der Thread ja schon ein paar Jährchen alt ist.

Elisabeth
 
Ich denke mal, sie ist keine GuKK sondern halt nur KKPH. Wir werden es wohl nie erfahren da der Thread ja schon ein paar Jährchen alt ist.

Elisabeth
hallo Elisabeth,
völlig wurscht, wie alt der Thread ist, ich finde es GRAUENHAFT:knockin:, wenn so ein Nonsens veröffentlich wird, ob 1990 oder 2010, bullshit bleibt bullshit:)
schönen Sonntag noch
Naja, In der Blase ist ja alles Steril, hast ja noch keine Keime im Darm, hast halt in deiner eigenen ******e gelegen.
... und dann gibt es noch das Amnioninfektionssyndrom..., noch nichts davon gehört in der Ausbildung?!

SpringerLink - Journal Article
http://de.wikipedia.org/wiki/Amnioninfektionssyndrom
 
Hallo zusammen,
bei der Suche nach Informationen und Erklärungen bin ich zufällig hier gelandet. Es scheint hier Leute zu geben, die mir da vielleicht weiterhelfen könnten. Falls das hier falsch ist, bitte ich das zu entschuldigen.
Um es kurz zu machen:Ich habe Fragen zum Mekoniumaspirationssyndrom, das vermutlich zum Tod unseres Kindes geführt hat. Ein Autopsiebericht liegt vor. Dort steht, dass eine ausgedehnte Aspiration mekoniumhaltigen Fruchtwassers mit ausgeprägten Dystelektasen der kaum belüfteten Lunge zum Tod geführt hat. Ist das so im etwa das selbe? Ich trau mich halt nicht so richtig meine Ärztin zu fragen und die Erklärungen einer Hebamme haben mich da eher verunsichert, da diese meinte das aufgrund dieser Diagnose unser Kind nach beenderter Geburt keine Chance mehr hatte. Da ich wieder schwanger bin, bekommt diese Aussage ziemlich heftige Dimensionen. Kann mir da jemand mit Informationen weiterhelfen? Danke
 
Hallo jara2,

zuerst einmal tut es mir sehr leid für euch, dass ihr euer Kind so früh verlieren musstet. Mein Mitgefühl.

Zu den Fakten:

Bei der Mekoniumaspiration handelt es sich um eine Komplikation, die ausschließlich unter der Geburt passieren kann. Das bedeutet, das Gründe hierfür nicht bei dir oder deinem Kind lagen, sondern, dass sehr ungünstige Umstände zusammenkamen, die vorher nicht absehbar waren.
Die Mekoniumaspiration führt durch die Verklebung der Lungenbläschen zur Dystelektase bzw. Atelektase (Verminderte bis keine Belüftung der Lunge)

Die maximale Therapie bei der Mekonium Aspiration ist in Deutschland leider nur in einer Hand voll Städten durchführbar. Ich kenne nur 2 Kinderkliniken in denen das möglich ist. Das wäre die Therapie mit ECMO = Extracorporale Membranoxigenierung. Das ist eine Herzlungenmaschine, die den Herzlungenkreislauf ersetzt. Es besteht in wenigen Fällen die Chance für Neugeborene eine schwerwiegende Mekoniumaspiration somit zu überleben. Leider gibt es auch viele Kinder die auf diese Therapie nicht ansprechen, da sich das zerstörte Lungengewebe oftmals nicht regenerieren kann. Außerdem dürfen Kinder mit Mekuniumaspiration eigentlich nicht oder nur über sehr kurze Zeit beatmet werden, somit ist eine Verlegung in ein ECMO Zentrum oft nicht möglich, da die Wege dorthin viel zu weit sind, um dem Kind überhaupt eine Überlebenschance für den Transport zu sichern.
Auch wenn du in so einer Klinik entbunden hättest, wäre die Chance auf ein ECMO-Bett verschwindend gering gewesen, da diese oft schon mit Patienten belegt sind.
Solch eine Form der Mekoniumaspiration, wie im Falle deines Kindes ist sehr selten. Falls du dir dennoch große Sorgen machen solltest, informiere dich über eine Geburt in einer dieser Kliniken.
Ich weiß, dass es in Bremen und in Mannheim ein ECMO-Bett gibt.
Sprich auf jeden Fall mit deiner Ärztin über deine Sorgen und eure Geschichte, da auch unterschwellige Ängste und Sorgen, sowohl die Schwangerschaft, als auch die Geburt beeinflussen können. Damit meine ich, dass du nach so einer Geschichte eine besondere Betreuung brauchst, um ohne Ängste und Sorgen in das neue Leben mit Kind starten zu können.
Ich wünsche dir für deine jetzige Schwangerschaft und die Geburt alles Gute.
 
Vielen Dank für die Antwort. Es wird zwar dadurch nicht leichter, aber über die Sache theortisch etwas mehr zu wissen hilft mir persönlich besser damit klar zu kommen. Danke nochmals.
 
Hallo jara2,


Die maximale Therapie bei der Mekonium Aspiration ist in Deutschland leider nur in einer Hand voll Städten durchführbar. Ich kenne nur 2 Kinderkliniken in denen das möglich ist. Bremen und Mannheim sind die Kliniken mit ECMO-Therapie für Neonaten, die du wohl meinstDas wäre die Therapie mit ECMO = Extracorporale Membranoxigenierung. Das ist eine Herzlungenmaschine, die den Herzlungenkreislauf ersetzt. Es besteht in wenigen Fällen die Chance für Neugeborene eine schwerwiegende Mekoniumaspiration NEIN, nicht jedenMekoniumaspiration als solche ist soooo schwerwiegend, sondern das Mekoniumaspirationssyndrom und auch das ist durchaus ohne das Wundermittel ECMO hinzukriegen, wenn auch, das ist sicher richtig, in einer guten Kinderklinik mit Neugeborenenintensivstation, die das auch nicht unbedingt zum ersten Mal machen. somit zu überleben. Leider gibt es auch viele Kinder die auf diese Therapie nicht ansprechen, da sich das zerstörte Lungengewebe oftmals nicht regenerieren kann. Außerdem dürfen Kinder mit Mekuniumaspiration eigentlich nicht oder nur über sehr kurze Zeit beatmet werden,So ein Blödsinn, diese Kinder "dürfen" nicht nur, sondern "müssen" sogar intubiert und beatmet werden. Einzig das direkte postpartale Bebeuteln wäre ein fataler Behandlungsfehler, weil dadurch natürlich sonst das zähe, klebrige Mekonium richtig schön fest in die Lunge gepresst werden würde. Also: laryngoskospische Einstellung --> Absaugen --> intubieren und beatmen.... somit ist eine Verlegung in ein ECMO Zentrum oft nicht möglich, da die Wege dorthin viel zu weit sind, um dem Kind überhaupt eine Überlebenschance für den Transport zu sichern. Ach du liebe Zeit, schon mal was von Hochfrequenzbeatmung, ggf. mit Stickstoffinhalation gehört? Nicht jedes Kind mit Mekoniumaspiration benötigt ECMO...
Auch wenn du in so einer Klinik entbunden hättest, wäre die Chance auf ein ECMO-Bett verschwindend gering gewesen, da diese oft schon mit Patienten belegt sind.
Ich weiß, dass es in Bremen und in Mannheim ein ECMO-Bett gibt.paar mehr sind es schon...


Ansonsten unterstreiche ich die Notwendigkeit einer psychologischen Betreuung bei derart traumatisierten Eltern.
Alles Gute für dich und deinen Mann, Jara