Hallo Elisabeth,
das mit dem Hospiz ist so eine Sache. Mein Mann möchte dies eigentlich überhaupt nicht. Er möchte erst darüber nachdenken, wenn sie in dem Stadium ist, wo sie gar nichts mehr mitbekommt. Jedoch bin ich der Meinung, dass wir dann kein Hospiz mehr benötigen. Da es nicht meine Mutter ist, und da auch noch 2 Brüder sind, die genauso denken, habe ich keine Handhabe irgend etwas zu unternehmen.
Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich nicht, ob meine Schwiegermutter bei klarem Verstand so etwas von uns abverlangt hätte. Ich glaube eher nicht.
Nächste Woche wenn unser Sohn wieder da ist, werde ich versuchen, meinen Alltag wieder genauso zu bestreiten, wie ich es vorher auch getan habe. Vielleicht begreifen sie dann, dass es so nicht weiter gehen kann. Denn dann bin ich vor 17.30 Uhr auf gar keinen Fall zu Hause. Männer begreifen leider erst, wenn die Frau nicht mehr zu 1000 Prozent funktioniert.
Sie meinen es ja gut, aber auf meine Gesundheit. Wenn ich daran denke, dass ich eigentlich seit gestern in der Mutter-Kind-Kur wäre, wird mir ganz anders. Vielleicht hätte ich sie doch nicht absagen sollen, aber schlau wird man erst hinterher.
Mein Problem ist, dass ich meinen Mann wirklich sehr liebe, und insgeheim auch sehr stolz auf ihn bin, dass er die schwere Last mit seiner Mutter auf sich genommen hat, ohne auch nur einen Moment zu zögern. Das hätte nicht jeder getan. Dass ich riesige Probleme habe, den Verfall seiner Mutter mitzuerleben, und die Belastung, Philipp von dem ganzen soweit wie möglich abzuschotten, dass weiß er erst seit vorgestern. Manchmal muss man wohl eher etwas sagen, denn mein Mann bekommt von meiner Gefühlslage nicht wirklich viel mit durch den Stress.
Ich hoffe, dass Gott sieht was wir leisten und er uns die nächste Zeit von weiteren Krankheiten verschont lässt. Wir ziehen es jetzt durch bis zum Ende, und dann machen wir Urlaub. Den haben wir uns dann auch redlich verdient.
Gruß Simone