Gesundheit riskieren?

Care

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15.04.2004
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Hallo,

habe gerade meinen Job in einem ambulanten Pflegedienst gekündigt - in der Probezeit.
Man hat dort allen Ernstes von mir erwartet, dass ich eine sehr korpulente Frau ohne Hilfsmittel mobilisiere.

War ein kleiner Pflegedienst - kein Kündigungsschutz.
Wenn ich mir das Kreuz verrenke werde ich gekündigt, bin ja nicht mehr arbeitsfähig - warum also meine Gesundheit für den Profit des Arbeitgebers riskieren?

Ich habe schon ziemlich viel schlechte Erfahrungen in der ambulanten Pflege gemacht - von Betrug bis Mobbing war schon alles dabei.

Manchmal frage ich mich, was sich die Betreiber von Pflegediensten so denken - ob sie überhaupt denken.
Einarbeitung - kostet Zeit und Nerven.
Die Patienten sind verunsichert, wenn das Personal so oft wechselt.
Erfahrene Pflegekräfte wachsen nicht auf Bäumen.

Vielleicht spekulieren sie aber auch darauf, dass das Pflegepersonal so gutmütig ist, dass es sich in der Regel alles gefallen lässt.
Und dieser Punkt würde mich am allermeisten ärgern.

Bin über 40 - habe keine Lust mich dauernd nach reellen Jobs umzusehen - aber kaputtmachen lasse ich mich auch nicht.

Gruß
Care
 
Hallo care,

ich finde es immer wieder traurig zu lesen, wie schlecht so manche Pflegedienste organisiert sind :( !
NEIN, es war auf keinen Fall in Ordnung, von Dir zu verlangen, einen adipösen immobilen Pat. alleine zu mobilisieren!
Auch bei uns gibt es solche Pat., und das ist dann so geregelt: entweder muss ein fähiger Angehöriger die PK unterstützen, ODER ein entsprechendes Hilfsmittel (wird vom Hausarzt rezeptiert und bei Begründung von der Kasse bezahlt) muss vor Ort sein, ODER eine zusätzliche PK hilft, kostst jedoch auch das doppelte (es müssen ja dann auch ZWEI PK bezahlt werden, das lehnen aber die meisten aus verständlichen Gründen ab), ODER der Pat. wird NICHT mobilisiert und es wird dokumentiert weshalb und wieso eine Mobilisation nicht gewährleistet werden kann, die Folgen, die sich daraus ergeben, muss ich sicher nicht erläutern.
Einarbeitung geschieht bei uns so lang, bis der MA sicher ist und sich traut eine Tour alleine zu fahren, meistens so nach drei Tagen.
Hast Du denn mit der PDL geredet? Warum hast Du Dich nicht um die Organisation von Hilfsmitteln gekümmert, mehr Intiative gezeigt, anstatt diesem Elend davon zu rennen? Vielleicht muss die PDL auch noch lernen, dass ihr Personal weg läuft oder krank wird unter diesen Umständen, einfacher wäre es aber, ihr/ihm das ins Gesicht zu sagen!
Tja und Mobbing, das gibt es fast überall dort, wo viele Menschen miteinander arbeiten müssen/soll(t)en. Und das ist auf einer Station im KH häufiger anzutreffen als im amb. Pflegedienst, da sieht man Kollegen nur selten oder kurz.
Jammerschade, dass es nicht solche Pflegedienste wie der unsrige gibt!!! Oder gibt es sie doch????????
 
Hallo Trisha,

Hast Du denn mit der PDL geredet? Warum hast Du Dich nicht um die Organisation von Hilfsmitteln gekümmert, mehr Intiative gezeigt, anstatt diesem Elend davon zu rennen?
Was glaubst Du - natürlich habe ich um Hilfsmittel gekämpft - mir wurde dann gesagt, dass ich meine Konsequenzen zu ziehen hätte, wenn ich mich mit der Situation so nicht abfinden könnte.

Meine Konsequenzen habe ich mit meiner Kündigung ja gezogen.
Die PDL war in diesem Fall die Chefin des Pflegedienstes - sie war knapp an Personal und ihr sind schon einige Pflegekräfte weggelaufen - war ihr anscheinend schnurz.

Sei froh, dass Du in einem reellen Pflegedienst arbeitest - sowas gibt es immer weniger.

Arbeitest Du in einem konfessionellen oder privaten Pflegedienst?

Gruß
Care
 
Hallo care,

ich arbeite in einem privaten PD, wir haben einen Geschäftsführer und eine PDL, die PDL ist in erster Linie unser Ansprechpartner, stv. PDL bin ich.
Unser Chef und die PDL stehen uns in allen Problemen bei und helfen uns wo es nur geht. Sie würden NIE zulassen, dass wir uns irgendwo das Kreuz kaputt machen o.ä.!!! NIE!!!! Ich würde fast sagen, unsere Vorgesetzten sind wie "Papa und Mama" und wir Angestellten sind ihre Kinder. Okay, zugegeben, ein schlechter Vergeich, aber ich wollte das einfach mal nur anschaulicher darstellen...Sie begegnen uns stets mit einem offenen Ohr und im Gegenzug auch mit einer gewissen Strenge und Druck, das gehört schliesslich auch dazu.
Um nochmal auf das Thema Hilfsmittel zurück zu kommen: wenn bei unseren Pat. in dieser Richtung etwas benötigt wird, gehen wir zum HA und lassen uns das rezeptieren und faxen das Rezept direkt zum Sanitätshaus, mit der Bitte um schnelle Abwicklung mit der Krankenkasse und Auslieferung an den Pat.. Dafür gehe ich nicht erst zu meinem Chef, das mache ich einfach, denn es ist ja in meinem Interesse, bzw. letztendlich in dem des Pat.! Im Prinzip brauchen wir, was unsere Pat. angeht, die Chef´s so gut wie gar nicht, das regelt die verantwortliche PK selbst.
Okay, aber wenn es dort so besch.... war wie Du es beschreibst und schon alles versucht hast, dann hattest Du mit Deiner Kündigung recht. Die PDL wird es merken, irgendwann.... z.B. wenn der Pflegedienst überprüft wird. So was wird dann nämlich auch geprüft!
Alles Gute :D !
LG
Trisha
 
hallo care,
das macht mich hier etwas stutzig. ich hab ein jahr examen, wegen mobbing auch schon den pd gewechselt und werde jetzt wieder ins kh gehen... das mit mitte 20...
ich habe auch große probleme mit patienten transfer und patienten lagerung. ich bin sehr klein und zierlich und habe mich jetzt zu einem kinästhethik kurs angemeldet. das war die beste investition die ich je gemacht habe. ich bekomme die schwersten und kompliziertesten patienten gelagert und transferiert. das ist kaum zu glauben aber wahr. wir haben eine mitte 50 jährige mit großen rückenproblemen im kurs und die ist echt erlöst von ihren schmerzen.
vielleicht hilft dir das weiter???
 

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