- Registriert
- 02.05.2004
- Beiträge
- 154
- Alter
- 35
- Ort
- Nähe Magdeburg
- Beruf
- Gesundheits- und Krankenpflegerin
- Akt. Einsatzbereich
- Häuslicher Intensivbereich
Hi @all
Heute möchte ich euch einfach mal von meinem ersten Tag auf ITS berichten (Azubi im 3. Lehrjahr - Sondereinsatz für 2 Wochen).
Ich bin ziemlich erschrocken und irritiert wie man mit dem Patienten umgeht.
Aber der Reihe nach:
Ich kam 5.40 auf Station an und man brachte mich in die Umkleidekabine (außerhalb der Station).
5.50 saß ich dann im Aufenthaltsraum. Punkt 6 Uhr sprangen alle ohne Vorwarnung auf und gingen nach vorne zum Tresen. Es wurde eine Einteilung vorgenommen (man hat mich natürlich vergessen) und so ging jede Schwester in Ihre Zimmer. Ich bin dann einfach mal hinter einer hinterher. Übergabe der Nachtschwester an die Frühdienstschwester. (Nachdem beide Schwestern erstmal sich über ihr Wochenende ausgetauscht haben - vor dem Patienten der wach und ansprechbar war).
Dann gingen wir ins 2. Zimmer zur "Vorstellung" des Patienten - meinte die Schwester zu mir "so jetzt gehen wir mal ins "Spielzimmer". Im Zimmer lag dann ein beatmeter Patient, der durch einen bakteriellen Infekt am Shund eine Enzephalitis bekam und jetzt seit 7 Wochen schon dort liegt.
Ich war geschockt über die Art und Weise wie man mit dem Patienten umging.
Aber der Tag hatte ja erst angefangen. Als ich anfing den Patienten zu waschen meinte die Schwester zu mir " du brauchst nicht viel dem Patienten erklären, ich bezweifele, dass er was mit bekommt."
Ich machte einfach weiter ohne diese Aussage zu kommertieren. Als wir dann fertig waren mit dem Zimmer machte die Schwester erstmal eine Pause und ging zu einer anderen Schwester (mich natürlich als Schlepptau hintendran). Als wir in den anderen Zimmer angekommen sind meinte die Schwester aus dem Zimmer: "immer reinspaziert in mein Totenzimmer".
(Ich kann leider nicht sagen was die Patienten haben aber sie wurden beide beatmet).
Im Laufe des Vormittags verstarb noch ein Patient und voller Hilflosigkeit musste ich mit ansehen wie man den Patienten behandelt hat und deren Angehörige.
Als die Angehörigen weg waren meinte eine andere Schwester: "Endlich sind sie weg, dann können wir ja jetzt endlich in Ruhe weiterarbeiten."
Mehr kann ich leider nicht schreiben, weil von da an habe ich mich in einen Patientenzimmer "verzogen" und habe die Zimmerdesinfektion vorgenommen.
Nach diesem Dienst bin ich auf meine Stammstation gegangen und habe aufheiternde Worte von meiner Mentorin bekommen. Verstehen kann ich es jedoch immer noch nicht, wie kann man nur so mit Menschen umgehen? Ist das Routine oder einfach nur Dummheit???
Lindarina
Heute möchte ich euch einfach mal von meinem ersten Tag auf ITS berichten (Azubi im 3. Lehrjahr - Sondereinsatz für 2 Wochen).
Ich bin ziemlich erschrocken und irritiert wie man mit dem Patienten umgeht.
Aber der Reihe nach:
Ich kam 5.40 auf Station an und man brachte mich in die Umkleidekabine (außerhalb der Station).
5.50 saß ich dann im Aufenthaltsraum. Punkt 6 Uhr sprangen alle ohne Vorwarnung auf und gingen nach vorne zum Tresen. Es wurde eine Einteilung vorgenommen (man hat mich natürlich vergessen) und so ging jede Schwester in Ihre Zimmer. Ich bin dann einfach mal hinter einer hinterher. Übergabe der Nachtschwester an die Frühdienstschwester. (Nachdem beide Schwestern erstmal sich über ihr Wochenende ausgetauscht haben - vor dem Patienten der wach und ansprechbar war).
Dann gingen wir ins 2. Zimmer zur "Vorstellung" des Patienten - meinte die Schwester zu mir "so jetzt gehen wir mal ins "Spielzimmer". Im Zimmer lag dann ein beatmeter Patient, der durch einen bakteriellen Infekt am Shund eine Enzephalitis bekam und jetzt seit 7 Wochen schon dort liegt.
Ich war geschockt über die Art und Weise wie man mit dem Patienten umging.
Aber der Tag hatte ja erst angefangen. Als ich anfing den Patienten zu waschen meinte die Schwester zu mir " du brauchst nicht viel dem Patienten erklären, ich bezweifele, dass er was mit bekommt."

Ich machte einfach weiter ohne diese Aussage zu kommertieren. Als wir dann fertig waren mit dem Zimmer machte die Schwester erstmal eine Pause und ging zu einer anderen Schwester (mich natürlich als Schlepptau hintendran). Als wir in den anderen Zimmer angekommen sind meinte die Schwester aus dem Zimmer: "immer reinspaziert in mein Totenzimmer".

Im Laufe des Vormittags verstarb noch ein Patient und voller Hilflosigkeit musste ich mit ansehen wie man den Patienten behandelt hat und deren Angehörige.
Als die Angehörigen weg waren meinte eine andere Schwester: "Endlich sind sie weg, dann können wir ja jetzt endlich in Ruhe weiterarbeiten."

Mehr kann ich leider nicht schreiben, weil von da an habe ich mich in einen Patientenzimmer "verzogen" und habe die Zimmerdesinfektion vorgenommen.
Nach diesem Dienst bin ich auf meine Stammstation gegangen und habe aufheiternde Worte von meiner Mentorin bekommen. Verstehen kann ich es jedoch immer noch nicht, wie kann man nur so mit Menschen umgehen? Ist das Routine oder einfach nur Dummheit???
Lindarina