Flüssigkeitszufuhr über PEG, den Sommertemperaturen anpassen?

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Altenpflegebereich,

ich habe mal eine Frage an euch, passt ihr die Flüssigkeitszufuhr über die PEG der Aussentemp. an?
In unserer Notaufnahme, sind nämlich in den letzten Tagen, bei über 30 Grad,
sehr viel Patienten aus Altenheimen gekommen, die alle ziemlich ausgetrocknet waren, mit stehenden Hautfalten.

Als ich im Pflegebericht der Heime gelesen habe, bekamen die Patienten für diese Witterung recht wenig Flüssigkeit.

Daher meine Frage, wie ihr es handhabt, oder muss dies bei euch verordnet werden?

Schönen Abend
Narde
 
Hallo narde,
Ja wir lassen bei uns vom Arzt z.B. zusätzlich auf Bedarf 500ml Wasser verordnen. Gerade bei Bettlägerigen die auch sehr viel ausschwitzen. D.h. sie bekommen dann 1000ml Nahrung (in manchen Fällen auch 1500ml) + 1500ml Wasser (in manchen Fällen auch 1000ml gerade bei Ödemneigung) je nach Verordnung. Grundsätzlich muss es immer verordnet werden, so manches Mal stellen sich die Ärzte aber auch quer- besonders was Nahrung betrifft:wut: Aber mit dem Wasser eigentlich nicht, man muss eben nur fragen- denn von selbst kommen sie nicht auf die Idee.
Bei den übrigen BW versuchen wir natürlich auch gerade wenn es heiß ist mehr Flüssigkeit zu reichen, aber leider klappt das nicht immer, z.B. wenn die BW es selbst gar nicht als so heiß empfinden. Oftmals gibt es dann z.B. Melonen um auch so Flüssigkeit zuzuführen (kennen zwar die wenigsten- aber es schmeckt den Meisten doch sehr gut :mrgreen: )

Liebe Grüße Sheila
 
Hallo
Also bei uns im Altenheim haben wir schon vor zwei Wochen die Einfuhr der über PEG ernährten Bewohner erhöht. Dies passiert jedoch nicht auf Bedarf, sondern über die Sommermonate. Auf Bedarf kann man glaube ich schlecht abschätzen.
1500 ml Nahrung und 1500 oder 2000 ml Wasser. Unsere 2 PEG Bewohner haben zufällig auch einen Dauerkatheter. Da kann man auch die Ausfuhr etwas im Blick behalten.
Bei den anderen Bewohnern haben wir ebenfalls die Einfuhr um 500-1000ml erhöht. Besonders der Nachtdienst ist da etwas mehr gefordert.

Patrick
 
Hallo Narde!

Also auf meinem Noch-Arbeitsplatz steigern wir bei solchen Temperaturen auch die Flüssigkeitszufuhr ,in Absprache, von meist 1000 Salvinahrung und 1000 Wasser , auf 500 Wasser mehr... Denke solange keine Kontraindikation vorliegt, und die Bewohner stark schwitzen sprichts nichts dagegen..
Dafür zu sorgen dass die mobilen Bew ausreichend Flüssigkeit aufnehmen stellt wirklich eine Herrausforderung da :lol:
Die meisten sind von der ständigen Aufforderung zu trinken nicht gerade begeistert, und reagieren durchaus sehr gereizt..:motzen:
Bei manchen hilft eine Erinnerung daran dass man Denjenigen ja nicht wegen eine unzureichenden Flüssigkeitszufuhr zur Infusionstherapie ins KH schicken will.
Kenne inzwischen beide Seiten ( KH und Altenheim ) und kann nun die Zusammenhänge zwischen dehydrierten älteren Menschen die ins KH kommen, doch lange Zeit vorher schon schlecht getrunken haben und dem Personal den Saftbecher aus der Hand schlugen,besser verstehen..

Manchmal hilft wie schon erwähnt flüssigkeitsreiches Obst, wie z.B. Melonen anzubieten. Unsere Bew reagierten auch positiv auf Säfte, Schorlen oder Eis .. Hauptsache Flüssigkeit, denn bei einer Dame die bei 30 Grad angibt zu frieren und mit dem Strickjäckchen dasitzt sind die Verhältnisse eh etwas anders.. :hicks:



 
Hallo Narde, im ambulanten Bereich achten wir schon auf eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr, was bei PEG - Patienten aber nur nach ärztlicher Anordnung möglich ist. Bei allen anderen reichen wir schon immer ein bis zwei Gläser Wasser, und stellen zusätzlich Getränke bereit. Häufig sind wir die einzigen, die sich drum kümmern; entweder weil es keine Angehörigen gibt oder die nicht drauf achten (wollen)
Müssen momentan auch sehr auf die Patienten achten, die Blutdrucksenkende Mittel bekommen bzw auch Diuretika bekommen. Werden häufig über die Sommermonate nach Arztanordnung redzuziert, da die Blutdrücke im Keller sind.
 
narde2003 said:
Liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Altenpflegebereich,

ich habe mal eine Frage an euch, passt ihr die Flüssigkeitszufuhr über die PEG der Aussentemp. an?
In unserer Notaufnahme, sind nämlich in den letzten Tagen, bei über 30 Grad,
sehr viel Patienten aus Altenheimen gekommen, die alle ziemlich ausgetrocknet waren, mit stehenden Hautfalten.

Als ich im Pflegebericht der Heime gelesen habe, bekamen die Patienten für diese Witterung recht wenig Flüssigkeit.werden?

Schönen Abend
Narde


Hi, also ich kann mich nur anschlißen, auch wir geben den Bew nach rücksprache mit dem Dr. mehr Flüssigkeit über die PEG bei diesen Temperaturen.
Lieben Gruß
 
Hallo @all,

schon mal Danke für eure Antworten und die nächste vermutlich ziemlich dumme Frage:

Warum muss der Arzt eine zusätzliche Flüssigkeitsgabe für die PEG anordnen?
Bei den Bewohnern die trinken, bietet ihr doch auch mehr Flüssigkeit an ohne ärztliche Rücksprache.

Ich habe übrigens grösste Hochachtung für die Kollegen in den Altenpflegeheimen.:up:

Die Gabe von Säften und Fruchtschorlen ist sicher für die Bewohner auch angenehmer, als der häufig geschmacklich undefinierbare Tee. Wie er früher aus unserer Krankenhausküche geliefert wurde. Zumindest würde ich diese lieber trinken.


Sonnige Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,

Der Dr. bestimmt die Menge, die Art der Flüssigkeit ist uns meist frei gestellt (also ob Wasser oder Tee)bzw. kann von uns auch mal zusammen mit der Flussrate variiert werden z.B. im Falle dass ein BW erbricht.
Grundsätzlich hast du recht, wir geben auch den anderen BW mehr zu Trinken, aber bei enteraler Ernährung haben wir keine freie Hand. Bekommen wir einen neuen BW mit PEG und der Dr. kommt zur ersten Visite, setzt er von sich aus gleich eine bestimmte Menge an Nahrung und Flüssigkeit an. Kommt ein BW z.B. mit frischer PEG Anlage aus dem Krankenhaus, so müssen wir erst abklären ob die Verabreichungsmenge des Krankenhauses so beibehalten werden kann- oder der Dr. dies ändern möchte.
Auch gibt es z.B. bei uns einige Bewohner, bei denen es aufgrund Herz- oder Nierensinuffizienz eine angeordnete Maximalmenge für Flüssigkeit gibt (sowohl bei PEG- Trägern als auch nicht- PEG Trägern), z.B. 1500-1700ml Flüssigkeit inc. Nahrung. Solche Besonderheiten werden bei BW Aufnahme bereits angeordnet bzw bei einer Veränderung des AZ.
Jedoch sind die Ärzte gerade was Flüssigkeit auf Bedarf angeht beim PEG Träger meist sehr kooperativ und einverstanden (wenn es keine Kontraindikationen z.B. Ödembildung gibt), aber dennoch muss es grundsätzlich "abgesegnet " sein.
Es stimmt, die BW trinken grundsätzlich gerne Saftschorlen, bei uns gibt es Fruchtsäfte zum Glück in großer Auswahl. Tee ist gerade bei warmem Wetter unbeliebt und gibt es höchstens (wer möchte) zum Abendbrot.
Was auch großen Anklang findet: gemixte Säfte, Erdbeer oder Bananenmilch, isotonische Erfrischungsgetränke wie TopFIt (auch wenn es die meisten der BW zuerst nicht kennen, es schmeckt ihnen doch sehr gut):daumen:

Grüße Sheila
 
Hallo,

ich habe es ja mittlerweile verstanden, dass die Flüssigkeitszufuhr nur durch den Arzt geht.
Müsst ihr eigentlich den Arzt auch auf die hohen Temp. und damit erhöhter Flüssigkeitszufuhr hinweisen, oder denken die Ärzte automatisch mit?

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Hi Narde,

also es ist traurig aber wahr, ich habe noch nie erlebt dass ein Arzt von sich aus bei einem Sondenpatienten eine höhere Flüssigkeitsmenge bei warmen Temperaturen anordnete, immer erst auf Nachfragen hin. Aber bei den nicht- Sondenpatienten weisen sie ständig daraufhin dass wir auf die Trinkmenge achten! :gruebel:

Liebe Grüße Sheila
 
Also vielen Hausärzten muss man ziemlich doll auf die Füße treten,damit die sich kümmern. Hausbesuche sind wirklcih selten, das meiste geht übers Telefon,wo man meist nur die Arzthelferin dran hat,die die Fragen/Anliegen dann weiterleitet. Manchmal muss man auf den Rückruf Stunden warten,wenn er denn überhaupt kommt. :motzen:
Ich kenne ja jetzt auch beide Seiten,im KH wird oft auf die "dummen" Schwestern in den Pflegeheimen geschimpft... "warum machen die denn dieses und jenes nicht einfach..." usw. Nur leider sind uns im Pflegeheim oft die Hände gebunden,weil der Hausarzt nicht kooperiert. Am schlimmsten ist es im Bereich Wundtherapie,wo per Ferndiagnose die wunden "beurteilt" werden und entsprechende Therapien angeordnet werden. Aber das gehört ja nicht hier zum Thema...
 
Guten Tag,

Also Leute, woher ihr eure Informationen nehmt würde ich schon gerne wissen. Den Arzt, der bei Temperaturen über 30 Grad etwas dagegen hat das man ohne seine Zustimmung bzw. AO mehr Flüssigkeit zu verabreichen, auch über eine Magensonde den möchte ich sehen. Außerdem finde ich das schon etwas Verantwortungslos, wenn ich das richtig verstanden habe, auf eine Anordnung zu warten.
Es ist schon richtig das der Arzt die täglich zu verabreichende Menge anzuordnen hat, hier ist allerdings primär die Sondenkost gemeint, die sich aus Körpergewicht + Grundumsatz + Leistungsumsatz zusammensetzt. Bei der Flüssigkeit gibt es schon einen gewissen Spielraum, es sei denn bei Herz- bzw. Niereninsuffizienten.

!!!!Leute, wie kommt ihr darauf dass ihr irgend etwas anderes als Wasser oder Sondenkost über eine PEG verabreichen dürft. Laut Hersteller verfallen sofort jegliche Gewährleistungsansprüche sobald etwas anderes als Wasser oder Sondennahrung über eine PEG verabreicht werden. Ihr macht euch unter Umständen Schadensersatzpflichtig!!!!!

Nehmt es euch zu Herzen!!!

Gruß Spiderman82
 
Hallo bei uns ist es so das jeder Peg Bew 1000 ml pro tag tee bekommt und bei den Wetter 500-1000 mehr. Da hat ein Bew nun schon ne Peg da soll man ihn auch genügent Flüssigkeit geben. Gruß sussel
 
Zitat von Spiderman
Also Leute, woher ihr eure Informationen nehmt würde ich schon gerne wissen. Den Arzt, der bei Temperaturen über 30 Grad etwas dagegen hat das man ohne seine Zustimmung bzw. AO mehr Flüssigkeit zu verabreichen, auch über eine Magensonde den möchte ich sehen. Außerdem finde ich das schon etwas Verantwortungslos, wenn ich das richtig verstanden habe, auf eine Anordnung zu warten.
Es ist schon richtig das der Arzt die täglich zu verabreichende Menge anzuordnen hat, hier ist allerdings primär die Sondenkost gemeint, die sich aus Körpergewicht + Grundumsatz + Leistungsumsatz zusammensetzt. Bei der Flüssigkeit gibt es schon einen gewissen Spielraum, es sei denn bei Herz- bzw. Niereninsuffizienten.

Nun, da gibt es genug, die sich in ihrer Anordnungshoheit gekränkt fühlen und die darum gebeten werden möchten. Also tun wir ihnen den gefallen und fragen höflich an, ob´s denn 500 bis 1000 ml mehr sein dürfen ob der Temperaturen. Es ist halt nicht überall so rosig wie anscheinend bei dir.
 
eiseule said:
Nun, da gibt es genug, die sich in ihrer Anordnungshoheit gekränkt fühlen und die darum gebeten werden möchten. Also tun wir ihnen den gefallen und fragen höflich an, ob´s denn 500 bis 1000 ml mehr sein dürfen ob der Temperaturen. Es ist halt nicht überall so rosig wie anscheinend bei dir.

hallo eiseule,

ja da hast du schon recht, es gibt Ärzte die darauf bestehen, aber es gibt eben auch Pflegekräfte, wie hier im Forum nachzulesen ist, die Saft, Schwarztee etc. über die Sonde verabreichen, da würde ich als Arzt auch anders denken, bzw. ziemlich vorsichtig sein !!
 
Hey!

Ein Bewohner,der eine PEG hat und keine Kontraindikation für Flüssigkeitserhöhung hat,der muß bei erhöhten Teperaturen mehr Flüssigkeit bekommen.Auf meiner Station(Heim),ist es bei uns im Team schon so geregelt,daß diese Bewohner dann mehr Flüssigkeit bekommen,es wird meist telefonisch mit den Hausärzten abgeprochen und später im Visitenblatt vom Arzt unterzeichnet.Ich kann stolz sagen,daß bei uns keine Bewohner stehende Hautfalten haben!!

Gruß
percy
 
Hallo Percy,

das finde ich eine gute Lösung, die uns in diesem Sommer so manchen Patienten erspart hätte.

Schönen Tag
Narde
 
Unsere Bewohner mit einer PEG- Anlagen bekommen je nach dem, wie die Ernährungsberaterin ermittelt, zwischen 1713ml bis 2575ml (Flüssigkeit aus der Nahrung mitgerechnet).
Einige können oral auch noch etwas zu sich nehmen, dann kann man schon an die 2800ml kommen ca.

Ich denke, das ist schon ne ordentliche Menge.

LG
Sil
 

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