Hallo Ihr,
Zum Thema:
Einstellung zur Arbeit fiel mir heute gerade auf, an einem erlebten Beispiel, dass ja auch die Motivation, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und der dortige Druck viel mit der Einstellung zur Arbeit zu tun haben.
Viele von uns arbeiten ja schon lang nicht mehr im öffentlichen Dienst/bei öffentlichen Trägern/Wohlfahrtsverbänden/etc.(oder haben noch nie), sondern am sogenannten "freien Markt" (private Klinikbetreiber/private Träger/Pflegedienste/usw.).
Aufgrund der Arbeitsverträge und Arbeitsbedingungen sind dort die realen Bedingungen etwas "härter". Es gibt meist weniger Gehalt, weniger/kaum Zulagen, spezielle Haustarifverträge, Klauseln in den Arbeitsverträgen, die es den Arbeitgebern erlauben schneller und einfacher zu kündigen, etc......
Der Druck auf die Pflegekräfte/Arbeitnehmer ist sehr gross, die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren herrscht vor.
Heute gerade erlebt:
Betreue derzeit über einen ambulanten Kinderkrankenpflegedienst u.a. ein schwerst-mehrfach-behindertes Kind als Kita-Begleitung.
Bin also für die pflegerische Versorgung zuständig.
Dort treffe ich natürlich täglich auf die dort arbeitenden Erzieherinnen, die über den öffentlichen Dienst angestellt sind und fast alle schon seit "Ewigkeiten" dort arbeiten.
Das Problem ist, dass ich manche von Ihnen noch nie gesehen habe, weil viele "dauerkrank" sind (4-6 Wochen), einige davon allerdings nach mehreren Wochen vorherigem Urlaub....
Logischerweise leidet darunter die pädagogische Betreuung und spezielle integrative Förderangebote können nicht oder nur selten durchgeführt werden.
Sehr schade, weil ja die behinderten Kinder gerade auch dafür in diese Einrichtungen gehen und der hohe personelle Aufwand unseres Pflegedienstes extra dafür da ist, dass die Kinder in ihrem alltäglichem Leben unterstützt werden und somit trotz der Erkrankung/Behinderung am Alltag und an Förderungen/Therapien teilnehmen können.
Meine Gedanken dazu sind dann oft (weil ich eben verärgert bin und mir die Kiddies leid tun), dass sich so viele Krank(feier)tage bei uns niemand leisten könnte, dann auch sehr schnell "weg vom Fenster" wäre und wir jeden Tag zur Arbeit antreten (mit viel weniger Gehalt und null Weihnachts-/Urlaubsgeld und keiner Absicherung unseren Job lang zu behalten).
Einigen scheint es eben sehr gut zu gehen. Mit drohender Arbeitslosigkeit und enormen Druck sind sie noch nie konfrontiert gewesen, weil sie schon "den goldenen Löffel klauen" müssen, um überhaupt gekündigt zu werden. Deren Leistung lässt dann aber auch zu wünschen übrig.
Nun ja, das waren einige Gedanken dazu...
Liebe Grüsse