Fachkrankenschwester ohne spezielle Berufserfahrung?

Lao

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24.02.2004
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Hallo,
ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin 29 Jahre alt, Krankenschwester (Examen '96) und in der Geriatrie tätig.
1998 habe ich ein Stellenangebot in einem Altenheim angenommen, bin damit mittlerweile aber sehr unzufrieden, da mich schon in der Ausbildung eher die Intensivmedizin interessiert hat. Nun habe ich mich endgültig entschlossen, meinen Berufsalltag im Altenheim an den Nagel zu hängen und möchte eine Zusatzausbildung beginnen (entweder Anästhesie-/Intensiv oder OP). Das Problem ist nur, daß eine mind. 6-monatige Berufserfahrung im jeweiligen Fachbereich gefordert wird. Muß ich mich erst mal für eine reguläre Arbeitsstelle bewerben (z.B. Intensiv) und kann dann erst weiterplanen? Die meisten Arbeitgeber wollen aber auch hier meist nur erfahrene Kräfte. Wie kann man solch einen "Wiedereinstieg" am besten verwirklichen? Dazu muß ich noch ganz ehrlich zugeben, daß ich ohne Fortbildung ein bißchen Bammel habe, mich für einen Fachbereich zu bewerben, da ich mittlerweile keinen Plan mehr davon habe und wahrscheinlich wie ein absoluter Anfänger angeleitet werden müßte...

Ich hoffe, ich konnte mein Anliegen einigermaßen verständlich in Worte fassen und würde mich sehr über Antworten freuen.

Lieben Gruß
Lao
 
Hallo Lao!

Sei herzlich Willkommen hier im Forum!
Ich befinde mich gerade in der Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie. Ich kann dein Anliegen verstehen (arbeite selbst auf Intensiv und finde es super-gut dort), vielleicht kann ich ein bisschen weiterhelfen.

Um die FWB zu absolvieren, muss du entweder im Intensivbereich oder in der Anästhesie arbeiten. Anders macht diese FWB wenig Sinn, da sie auf der Praxis aufbaut. Ich halte die 6-monatige Berufserfahrung für sinnvoll, denn wie willst du sonst über Dinge reden, von denen du noch keine Ahnung hast?
Du arbeitest seit sechs Jahren in der Geriatrie, ich denke, dass du im Intensivbereich erstmal wieder Fuss fassen musst. Klar musst du dort wieder "wie ein absoluter Anfänger" angeleitet werden, aber das geht doch allen Neuen so. :D Dafür gibt es aber im günstigsten Falll Einarbeitungskonzepte.

Übringens arbeiten viele Leute ohne Weiterbildung in einem Funktionsbereich. Die Weiterbildung ist keine Pflicht.

Nicht dass ich dich missverstehe: Wie hast du dir denn die FWB vorgestellt? Wolltest du sie neben deiner jetzigen Arbeit im Altenheim absolvieren?

Mein Vorschlag:
- Bewerbungen schreiben!!!!!!!!! (In welchem Bundesland wohnst du?)

Lieben Gruß,
Trine
 
Hallo Trine,
ursprünglich dachte ich, man kann eine Weiterbildung mit einer neuen Stelle beginnen - so als "Komplettpaket" :wink:
Daß man dafür über eine entsprechende Berufserfahrung verfügen muß, wußte ich bis dato noch gar nicht...(habe mich heute erst beim Arbeitsamt schlau gemacht.) Aber Du hast natürlich Recht - Sinn macht das auf jeden Fall. Bei mir sieht's momentan so aus, daß ich seit einiger Zeit wg. Krankheit nicht arbeite und auch schon beim Arbeitsamt ausgesteuert bin, habe jedoch meine Stelle noch. Erst überlegte ich mir, ob eine Umschulung Sinn machen würde (wozu das Arbeitsamt auch schon eingewilligt hat) , habe mich dann aber dagegen entschieden, weil mir der Beruf an sich doch sehr viel Spaß macht. Ich denke, ich bin jetzt auch wieder fit, um mich wieder ins volle Berufsleben zu stürzen, werde aber die Stelle im Altenheim auf keinen Fall mehr aufnehmen. Vielleicht sollte ich mal anfragen, ob ich nochmal eine Art Praktikum auf der Intensiv machen kann... (oder doch direkt für eine Stelle bewerben...? :? )
Vielleicht sollte ich mir zuerst einmal ein Fachbuch zulegen, nach ein paar Jahren Altenheim sind z.B. Laborwerte nur noch böhmische Dörfer für mich... (wo wir gerade dabei sind - kannst Du eins empfehlen?)

Danke erstmal
Lieben Gruß
Lao

Edit: Ich komme aus NRW, Kante Aachen
 
Hallo Lao!

Hm, das Komplettpaket wird es wohl nicht geben!
Aber das mit dem Praktikum finde ich eine sehr gute Idee!
Kommst du direkt aus Aachen? Die Uniklinik hat doch sicher gute Möglichkeiten! Im Praktikum kannst du viel erfahren: Intensiv kennenlernen, Mitarbeiter kennenlernen, Literaturtips bekommen, Information über FWB usw.

Als Literatur zum Wiedereinstieg kann dir vielleicht der Klassiker weiterhelfen:

Larsen
Anästhesie und Intensivmedizin
Für die Fachpflege
Preis: 44.95 Euro (Ladenpreis)

2003
6., vollst. bearb. u. erw. Aufl. 1374 S. 330 Abb., 118 Tab. Gb 2270 gr
Springer-Verlag GmbH & Co. KG
3-540-44207-3

In neuer Auflage wurde das Buch vollständig überarbeitet und aktualisiert. Neu hinzugekommen sind Kapitel zu den Themen: ambulante Anästhesie, postoperative Schmerztherapie, rechtliche Gesichtspunkte der Anästhesie, Ethik und Recht in der Intensivmedizin, Sepsis u.Multiorganversagen, Polytrauma u.a. Auch die neuesten Inhalationsanästhestika und Muskelrelaxanzien wurden berücksichtigt. Die bewährte Struktur des Buches wurde beibehalten. Unter anderem sind alle Abbildungen neu (vierfarbig) gezeichnet worden.

Über 100 000 verkaufte Exemplare. Das Standardwerk im Original für die Fachweiterbildung in der Anästhesie und Intensivpflege nun in der 6. Auflage komplett überarbeitet und erweitert!
Neu in der 6. Auflage:
- Pflegeschwerpunkte u.a. von Fachpflegepersonal ergänzt: z.B. Wundmanagement, Dekubitusprophylaxe, Lagerungsaspekte, Patientenanamnese,spezielle Pflege intensivpflichtiger Erkrankungen
- Erweiterung der Kapitel Neuro-Intensiv, kardiologische Intensivmedizin, Lebertransplantation
- Zahlreiche vierfarbige Fotos
-nach jedem Kapitel Fragen zur Wissensüberprüfung.
Die verständliche Sprache des Autors vermittelt dem Leser alle notwendigen Grundlagen der Anästhesie und Intensivmedizin praxisnah und anschaulich.
Der Larsen: das unverzichtbare Standardwerkfür Pflegende, Fachweiterbildungsteilnehmer sowie Ärzte in der Anästhesie und Intensivmedizin. Von der DGF (Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste) empfohlen.

Aus dem Inhalt:
Anästhesie: Nervensystem. Narkosevorbereitung. Narkosesysteme. Vorgehen bei Begleiterkrankungen. Inhalationsanästhesie. Muskelrelaxanzien. Transfusionskunde. Geburtshilfe. Herzchirurgie. Orthopädie. Notfallbehandlung von Schwerverletzten.- Intensivmedizin: Ethik und Recht. Psychosoziale Störungen bei Patient und Behandlungsteam. Pflege des Intensivpatienten. Hygiene. Zentraler Venenkatheter. Kardiovaskuläre Medikamente. Herz und Kreislauf. Störungen des Säure-Basen-Haushalts. Physiologie der Atmung. Maschinelle Beatmung. Wasser- und Elektrolythaushalt. Allgemeinchirurgische Intensivmedizin. Neurochirurgische Intensivmedizin. Herzchirurgische Intensivmedizin. Polytrauma. Schock. Sepsis, SIRS und Multiorgandysfunktionssyndrom (MODS). Pädiatrische Intensivmedizin. Präeklampsie-Eklampsie und HELLP-Syndrom. Tetanus. Akute Vergiftungen. Hypothermie.

Quelle: www.lob.de



Gruß,
Trine
 
Wow...(das ging ja flott...) Danke!
Werd ich mir mal zu Gemüte führen.

Lieben Gruß
Lao
 
Hallo Lao,

hier sind noch ein paar *(Defekter) Link entfernt* zu Anesthesie und Intensiv, darunter auch der Larsen.

Cheers

Ingo
 
Hallo Zusammen,

würde mich gerne mal einklinken und was zu den 6 Monaten Intensiv-Erfahrung was wissen.
Ich Arbeite z.B. auf einer Unfallchirg./Ortho und würde gerne im April 2011 den Neuen Kurs in karlsruhe mitmachen, hab nur keine ahnung wie ich die chance habe diese 6 Monate vorher erfahrung zu sammeln??
Kann ich die direkt über die Intensiv machen wo ich mich Bewerb machen und läuft das unter Praktikum???Wird das unentgeldlich sein??
bin da etwas Überfragt?

Lg
 

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