Extrem explosiv und ratlos: wie damit umgehen?

Polydrama

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Hallöchen,

gestern hätte ich eigentlich Nachtdienst gehabt, aber ich habe mich aufgrund extremer Gereiztheit krank gemeldet.
Ich habe schon drei anstrengende Dienste hinter mich gebracht mit einem völlig durchgeknallten, verbal aggressiven, handgreiflichen Patienten. Daneben eine Frau aus Saudi-Arabien die nur englisch (nicht gerade meine Stärke) spricht und extreme Schmerzen hatte die trotz Dipi, Temgesic, Novalgin, Ketanest, Cata, Dynastat einfach nicht in Griff zu bekommen waren. Dann ein andere Patient der sich permanent alle Kabel abzieht und nackig im Bett liegt, dann ein Kollege der bimmelnde Geräte aussitzt (ich renn dann!).... usw! Ich konnte gestern einfach nicht arbeiten gehen, weil ich wußte das ich wieder die selben Patienten bekommen.

Dan vor dem Nachtdienst: Ich bin im Badezimmer ausgeflippt, weil mir die Tür immer wieder zu gegangen ist un d mir die Luft zu warm im Bad dadurch war! Das kenn ich gar nicht von mir! Ich habe die Tür gegen die Wand gehauen und nen Brüller losgelassen "bleib endlich offen". was geht`n da in mir ab? Ich habe keine Geduld mehr für meine Patienten. In meiner letzten Nacht habe ich meinen Patienten zugedeckt und er hat sie gleich wieder weggetreten. Auch dies war eine Situation wo ich an mir halten musste. Ich habe die Decke sehr "angesäuert" weggenommen und gemeint, das er dann halt nackt im Bett liegen sol! Ist mir ******egal!
Ne andere Patientin wollte auf die Schüssel. Genau da wo wir gerade nen Zugang bekommen haben. Auch das hat mich total gestresst! Ich muss dann so an mir halten , ihr nicht gestresst die Schüssel unter den Hintern zu schieben. Und irgendwie treibt mir das gerade echt Tränen in die aqugen, weil ich meinen Job mal wirklich gerne gemacht habe.
Ich habe einfach die Schnauze voll von meinem undankbaren Job! Man lässt sich treten und beissen und beleidigen, man macht sich tatäglich den Rücken kaputt um den Menschen zu helfen, man schlägt sich Nächte um die Ohren damit diese armen kranken Menschen versorgt sind, usw! Poa! Ich könnte so explodieren! Wo bleibt eigentlich mal ein ******* Dankeschön von unseren lieben Patienten! Genbauso von unseren leitungen! es ist nie gut genug was wir leisten. Da reanimierste Std um Std nen Patienten und dann wirste angemacht, weil du nicht dokumentiert hast das der Patient nen ******* Redon am Bein hat. Es wird nur noch gemeckert und erwartet! :angry:Alles was man leistet ist für die ne Selbstverständlichkeit und das danke landet auch nicht bei dir sondern beim Arzt! Obwohl wir diekjenigen sind die die Ärzte über Veränderungen informieren. Kein Arzt könnte nen Patienten "retten", wenn er von mir nicht die Information bekommt, das der Pat Herzschmerzen, ne Pupillendifferenz hat, aus nem Verband rausblutet, das der Pat spastisch ist und sich schlecht beatmen lässt! Wir sind die Informationsquelle und ausübende Kraft! Wir sind diejenigen die den neuen Jungärzten was über die Medzin beibringen. Wir erklären ihnen was man macht, wenn jemand ne schlechte Gerinnung hat. Das was wir leisten wird dem Arzt angerechten, von Patient und Angehörigen!

Ich komme gerade echt an meine Grenzen und überlege mit einer meiner Stationsleitungen zu sprechen. Allerdings habe ich Angst, das sie mich dann aus der Pflege rausnehmen. Ausserdem finde ich es krass meinem Chef zu sagen, ich habe Aggressionen gegen meine Patienten! Allerdings habe ich das auch nicht immer! Wenn ich nen guten Arzt in meinem Bereich habe, meine Arbeit nicht 1000 mal unterbrechen muss, der Arzt sich um die Problematiken des Pat kümmert, Kollegen habe die auch mal helfen, dann passt es. Dann bleib ich auch ruhig und ich mach meine Arbeit gut...
Was würdet ihr machen? Ich kann mich ja nicht einfach wieder krankmelden, weil mich die Arbeit wahnsinnig macht....:knockin:

Ist sehr viel Text geworden. Sorry, aber ich muss das mal loswerden!

LG Polydrama
 
... Ich kann mich ja nicht einfach wieder krankmelden, weil mich die Arbeit wahnsinnig macht....:knockin:

Doch, das kannst du... das musst du sogar wenn dir an dir selbst gelegen ist. Deine Seele signalisiert dir bereits: es ist genug. Machst du jetzt nix, wird der Körper nachziehen und sich melden.
Wer sich über die Anerkennung im Beruf sein Selbstwertgefühl aufwerten will, wird immer an seine Grenzen kommen.

http://www.krankenschwester.de/forum/talk-talk-talk/29640-burnout-phasentheorie.html

Manchmal reichen 4 Wochen raus und Einzelsupervision um sich neu orientieren zu können... manchmal steckt mehr dahinter. Aber umso eher man sich der Situation stellt und erkennt, dass man was ändern muss umso mehr besteht die Chance, dass man wieder (voll) leistungsfähig wird.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

das war nie ne Frage für mich, mein Selbstwertgefühl mit der Arbeit aufzuwerten. Ne, war nie mein Ziel. Aber es gab mal Zeiten da habe ich meine Arbeit als sinnvoll betrachtet. Aber ist es sinnvoll nen 89 Jahre alten Mann an die Prisma zu hängen, obwohl er nicht mehr leben will? Ist es schön zu sehen, wie die Wünsche von Patienten ignoriert werden? Da will jemand partou nicht an seinem BAA operiert werden und die Ärzte warten bis er durchgängig wird und operieren dann doch um festzustellen das der Darm total ischämisch ist und man den Pat nicht mehr retten kann. Jetzt darf er sterben... so`n Schlauch in der Luftröhre stört ja nicht dabei. Und was ist schon Würde? Gab`s da nicht im BGB irgendwas wo stand "Die Würde des Menschen ist unantastbar"? Und dann im krassen Gegenzug haste nen Pat der knappe 40 Jahre alt ist. Hohe Hirndrücke die sich nicht regulieren lassen... ein 90 jähriger hätte schon lange nen CT bekommen, ein 40jähriger der brauch das erstmal nicht. Da wartet man erstmal zu!!!!

Ich brauch keine permanete Anerkennung, aber ich will meine Arbeit wieder als sinnvoll erleben. Und natürlich tut es auch mal gut, wenn anch ner harten Schicht die Schichtleitung mal zu dir kommt und dir auf die Schulter klopft. Aber das gibt es auf dieser Station nicht, nicht bei unseren Schichtleitungen. Die wollen nur noch mehr Leistung sehen!

Bei uns gehts so heftig zu, das wir ne zweiseitige Überlastungsanzeige rausgeschrieben haben, wo mein komplettes Team unterschrieben hat. Es gibt Gespräche m,it der Geschäftsführung, PDL, Betriebsrat usw. Ist gerade ein riesen Thema. Aber statt die ganzen hohen Tiere hinter uns stehen belächeln sie uns oder sind sauer,m weil wir das öffentl gemacht haben. Die Stimmung ist echt ätzend. Als Söldner werden wir Teilzeitarbeitende betitelt. Ich arbeite 80%, weil ich es nicht einsehe mich körperlich zu ruinieren! Wir haben ne 29 Betten Intensivstation und arbeiten pro Schicht mittlerweile nur noch mit 8-10 Pflegekräften die am bett arbeiten. Der Arbeitsaufwand ist enorm hoch. Es gibt kaum noch 100% Kräfte... ooh mamn

Was ich sagen will ist, das ich keine Selbstbestätigung suche. Nur die Freude an der Arbeit und den Sinn darin. Unmd ich denke nicht das nen Burnout haben kann. Ach menno.... krankmelden kommt auf jedenfall nicht in frage
 
Hallo Polydrama,

ehrlich gesagt glaube ich schon dass Du ein Burnout hast... liest sich für mich irgendwie so.

Mach mal einen Termin bei einem Neurologen oder wenn Du einen guten Hausarzt hast, besprich die Situation erst mal mit dem und lass Dich von dort überweisen. Es ist keine Schande sich helfen zu lassen!

Was Du schilderst erinnert mich sehr an meinen Arbeitsalltag. Wir scheinen das gleiche Patientengut auf Station zu haben. Auch unsere Ärzte und Stationsleitungen scheinen sich sehr zu ähneln. Vor 2 Jahren hab ich auch auf 30 Std. in der Woche reduziert, weil ich den Wahnsinn nicht mehr ganztags ertragen hab. Das hab ich bis heute nicht eine Sekunde lang bereut!

Ich wünsch Dir viel Kraft!

Mel
 
Hi Polydrama,

so, wie ich diesen Teil


Ich habe einfach die Schnauze voll von meinem undankbaren Job! Man lässt sich treten und beissen und beleidigen, man macht sich tatäglich den Rücken kaputt um den Menschen zu helfen, man schlägt sich Nächte um die Ohren damit diese armen kranken Menschen versorgt sind, usw! Poa! Ich könnte so explodieren! Wo bleibt eigentlich mal ein ******* Dankeschön von unseren lieben Patienten! Genbauso von unseren leitungen! es ist nie gut genug was wir leisten. Alles was man leistet ist für die ne Selbstverständlichkeit und das danke landet auch nicht bei dir sondern beim Arzt!

lese, klingt es für mich so, als würdest Du einen Großteil Deiner Arbeitszufriedenheit aus Dankbarkeit von Pat. bzw Vorgesetzten ziehen. Nimm das bitte nicht als etwas schlechtees. Es geht Dir ja vorwiegend darum, erst mal rauszufinden, was der Grund für Deine Unzufriedenheit sein könnte.

Wenn das der Grund dafür ist, solltest Du Dir ernstaft überlegen, den Beruf zu wechseln, denn so wirst Du immer unzufriedener werden, und das macht definitiv auf Dauer krank.

Wenn ich allerdings so lese, was ihr für ein Arbeitspensum zu bewältigen habt, kann ich auch verstehen, warum Du gerade an Deine Grenzen kommst. Allerdings würde ich da kaum drauf wetten, dass das besser wird, trotz Überlastungsanzeige.

Schon mal über einen Arbeitswechsel nachgedacht? ITS Personal wird doch überall händeringend gesucht. Je nach Region, in der Du wohnst, gibt es da eine Menge Bewerbungsoptionen...

LG
 
Hey, also ich arbeite schon ziemlich lange auf Intensiv. Vor knapp 3 Jahren dachte ich probiere es mal in der Notaufnahme, das ich mal was anderes als Intensiv sehe. War genau 3 Monate dort und habe dann gekündigt, das Haus gewechselt und bin wieder auf ner Intensiv. Ich komm davon nicht los! :-)
Ich finde es tatsächlich schlimm, wenn man mich so versteht das ich Dankbarkeit/ Anerkennung von meinen Pat oder Vorgesetzen verlange. Ich arbeite dort wie gesagt mittlerweile seit knapp 3 Jahren und ich habe in den 3 Jahren nicht einmal gehört "Hey, das habt ihr heute echt super bewältigt!" Sondern sie laufen an deinem Arbeitsplatz und ragen warum der Köcher für die Absaugschläuche nicht geschlossen ist, warum nicht die richtige Anzahl Perfusoren am Bettplatz sind, warum mein Pat im PC noch nicht verlegt ist, Sachen die völlig Banane sind wenn es einen instabilen Pat gibt!
Das tollste war, als jemand ganz dramatisch bei mir verstorben ist. Es war ne riesen Sache diesen Bettplatz aufzuräumen, bzw den Pat von allen Schläuchen zu befreien. Dann die Betreuung der Angehörigen, die mir emotional auch sehr nahe ging. Kaum war der Pat tot sollte ich ne halbe Std später schon den nächsten Pat bekommen. Chaos!!! Eine Kollegin hat mir den Pat in einen anderen Raum geschoben und als ich mit allem fertig war, holte ich für diese Kollegin ein Stück Kuchen am Kiosk und wollte es ihr als Dankeschön geben! Meine Schichtleitung sah mich mit dem Stück Kuchen auf Station kommen und raunzte mich an! Von wegen ich h#tte soviel zu tun. Hat alle wild gemacht das sie mir helfen und ich hab dann noch die Frechheit an den Kiosk zu gehen und mir Kuchen zu kaufen. Ey!! Ic h hätte ihr den Kuchen ins Gesicht knallen können! Kannst du verstehen, das man irgendwann doch mal was positives hören muss, damit man weiter machen kann?

Ich denke seit 4 Jahren über nen Berufswechsel nach, aber es ist für mich unmöglich. Und warum? Des Geldes wegen. ich kanns mir nicht leisten ne Ausbidlung zu machen und nochmal von vorne anzufangen. das ist ja das üble dran. ich weiß nicht wie ich was ändern kann. und ein klinikwechsel machts noicht besser. ausserdem gibts hier keine klinik mehr wo ich arbeiten möchte. hab schon ein sehr gutes haus erwischt....
und was unsere überlastungsanzeige angeht glaube ich auch nicht wirklich daran das sich was bewegen wird. alles was bisher passiert ist, ist das der unmut grösser geworden ist.


LG
 
@polydrama:
Hey, also ich arbeite schon ziemlich lange auf Intensiv.
Vielleicht zu lange?
Irgendwann muss man mal die Kurve kriegen, Intensiv ist kein Job für Jahrzehnte!

ich kanns mir nicht leisten ne Ausbidlung zu machen
o.k. vielleicht aber ne Fortbildung?
Es gibt so viele Bereiche in einem KH die deutlich weniger stressig sind als ne Intensiv.

Beim Lesen werde ich den Verdacht nicht los, dass du auf ein BurnOut geradewegs zusteuerst, wenn das nicht schon die ersten Symptome sind?
 
Ich kann dich schon verstehen, die Ärzte sind immer für alle die (Halb)-Götter in Weiß, was der Herr Doktor sagt muss ja immer richtig sein, da gibts ne richtige "goldenes Kalb Anbetung" manchmal..

Ich kenne das aus nem anderen medizinischen Bereich..

Wenn er dann noch Dr. Dr. oder gar Professor ist, ist alles vorbei.

Nix gegen die Ärzte unter euch, ganz bestimmt nicht, aber an und für sich ist das schon manchmal traurig..
 
deswegen habe ich es ja mit der notaufnahme ausprobiert. ich kann mir sonst keinen anderen bereich vorstellen. ich brauch die herausforderung. ja, ich bin echt planlos wie ich mich verändern kann....

eigentlich möchte ich am liebsten raus aus dem sozialen bereich. ich möchte mal nichts mit menschen zu tun haben. also nichts mit krankheit und tot. andererseits ist das aber auch wieder genau mein ding die medizin. bin damit gross geworden...

was für fortbildungen meinst du? ich möchte keine intensiv-/anästhesie fortbildung machen.

das mit dem burnout hat ne freundin mit der ich gestern sprach und mich mal geöffnet habe auch angedeutet. aber das glaube ich nicht, da es mir ja jetzt nicht sooo schlecht geht. es ist halt immer so phasenweise. aber irgendwie, was mich skeptisch macht, werden die pausen immer kürzer und meine frustation hält immer länger an. und ich werde innerlich immer aggressiver, wenn es streß gibt.
hatte heute überlegt mit meinen leitungen zu sprechen, aber ich habe wie gesagt echt schiß, das sie mich dann aus der pflege rausnehmen. oder ein besonderen augenmerk auf mich legen. das möchte ich ja jetzt auch nicht. will keine sonderbehandlung oder so`n kram... aber ich denke auch das die qualität meiner arbeit immer mehr nachlässt. manchmal dokumentiere ich sachen die ich gar nicht gemacht habe. habe ich früher auch nie gemacht. ich bekomme immer mehr so`ne "******egal-haltung". das ist nicht gut.

so, muss mich dann mal fertig für die nacht machen.... das muss ich auch dringend ändern. ich habe dieses jahr meine dienste gezählt: FD 24, SD 36 und 100 ND! da muss man glaub verrückt werden :verwirrt:
 
Hört sich nicht gesund an, Burnout ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Ich würde mich krank schreiben lassen, denn so kannst du nicht arbeiten gehen!
Ich merke momentan auch meine Grenzen, wir haben bei 10 Patienten eine Besetzung von 2 Neuen (gerade examiniert) 1 Schwangere und meiner Wenigkeit im Spätdienst. Ich habe 3 Patienten, da laufen 1 Hämofilter und 3 Beatmungen die anderen 3 teilen sich 4 Patienten und um 20 Uhr geht die Schwangere. Ich habe heute an die PDL geschrieben, ich werde entweder auf 30 Stunden reduzieren (ohne einspringen) oder suche mir was anderes.
Irgendwann bist du lange genug auf Intensiv dann suchst du dir was anderes. So mache ich nicht Vollzeit bis zur Rente weiter.
Auch wenn ich mich so ******e fühlen würde wie du, dann würde ich zu Hause bleiben, wirklich!
 
Also auch für mich klingt das nach einem Burn out. Und ganz ehrlich-melde dich krank, denn so kannst du nicht weiterarbeiten.Ich denke, du mußt erst einmal raus aus dem täglichen Wahnsinn einer Intensivstation, egal wieviel Spass dir die Arbeit auch sonst macht.Zur Zeit scheint es, als macht dich diese Arbeit krank und das kann es nicht sein.
 
Polydrama- ein richtig cooler nickname. Damit und mit deiner Art zu schreiben sehe ich richtig die Türen knallen. Ich hab letztens im Nachtdienst, als alles auf einmal kam, mit der Maus vom Monitoring geworfen ( zum Glück nicht kaputt) und einen Brüller losgelassen.
Ist schon mal nicht das Schlechteste, wenn man sich wenigstens Luft verschaffen kann...
 
was unsere überlastungsanzeige angeht glaube ich auch nicht wirklich daran das sich was bewegen wird.
Es wird leider auch nichts passieren. Meine Kollegen und ich haben schon 3 Überlastungsanzeigen in einem Jahr geschrieben. Nicht mal eine Rückmeldung haben wir bekommen. :angryfire: Meiner Meinung nach wandert die "Anzeige" direkt in den Datenschutzmüll.
Ich kann dich insgesamt sehr gut verstehen. Dein Arbeitsalltag ist meinem sehr ähnlich. Ich kenne die von dir beschrieben Gefühle auch und habe selbst schon mal überlegt ob ich Richtung Burn out steuere. Der Dauestress macht einen langfristig gesehen definitiv kaputt.
Und es wird nicht besser, eher noch schlimmer. :verwirrt:

Ich glaube ich sollte mal wieder zum Arzt...
 
OT @nurser An wen habt ihr die geschickt?

Elisabeth
 
Bin mir nicht mehr ganz sicher, eine Kollegin hat das übernommen. Soweit ich weiß ging es an die PDL...?
 
OT Wenn schon Entlastungsanzeige- dann richtig: PDL, wenn vorhanden PD, Betriebsrat o.ä., Chefarzt, wenn vorhanden ÄD. Und wenn nix an Antwort kommt nach 4 Wochen, dass ganze nochmal per Einschreiben.

In einer Entlastungsanzeige muss konkret aufgeführt werden:
Schichtbesetzung
Arbeitsaufwand- PPR oder aktuell der PKMS
Überstundenanzahl und notwendige Abweichung vom Urlaubsplan
Arbeiten, die net mehr getätigt werden können
unterstützende Aussagen der Stationsärzte, des OA
... und wenn man besonders gut ist hängt man noch ein paar passende Gerichtsurteile dran, die die Haftung der Einrichtung bei unzureichender Versorgung nachweisen.

Bei solchem massiven Vorgehen muss man aber ein gute Standfestigkeit haben, weil der Gegenwind kein Lüftchen sein wird. Da ist es gut, wenn man starke Leute hinter sich weiß, die net gleich umkippen... und das net nur im Pflegebereich sondern auch im ärztl Bereich.

Einfach ein Schreiben aufzusetzen mit: wir sind zu wenige und lehnen die Verantwortung ab- bringt gar nix.

Elisabeth
 
In einer Entlastungsanzeige muss konkret aufgeführt werden:
Schichtbesetzung
Arbeitsaufwand- PPR oder aktuell der PKMS
Überstundenanzahl und notwendige Abweichung vom Urlaubsplan
Arbeiten, die net mehr getätigt werden können
unterstützende Aussagen der Stationsärzte, des OA.
Genauso haben wir es gemacht. Allerdings ohne Gerichtsurteil.

Bei solchem massiven Vorgehen muss man aber ein gute Standfestigkeit haben, weil der Gegenwind kein Lüftchen sein wird. Da ist es gut, wenn man starke Leute hinter sich weiß, die net gleich umkippen... und das net nur im Pflegebereich sondern auch im ärztl Bereich.
Und das ist ein großes Problem in meinem Haus. Die meisten MA haben Angst sich zu wehren und lassen sich lieber bis zum Schluss ausbeuten. Und wenn man sich wehrt, wird eben einfach der befristete Vertrag nicht verlängert. Da genau das nun bei mir der Fall ist, haben die anderen MA erst recht Angst und sind verschüchtert.
Man sieht also:
Der Druck und die Einschüchterungsmethoden der Führung funktionieren und die Pflege wird weiterhin bluten und nur hinter verschlossenen Türen jammern. Ein Armutszeugnis!
 
Ergo: Zuerst an sich selbst denken...
Stelle wechseln oder wie hier ins krank gehen. Es nutzt nix sich bis zum letzten Tropfen ausquetschen zu lassen. Als AN hat man nur ein wertvolles Gut: die eigene Arbeitskraft. Wenn die weg ist und die Rente noch fern, dann hast ein echtes Problem. Denn der AG/Staat wird dir deine Aufopferung garantiert net danken.

Elisabeth
 
hallo

@ Polydrama

ich würde mir an deiner Stelle etwas suchen aus einem ganz anderen Bereich

die Situation im Pflegebereich wird sich so schnell noch nicht ändern und deine Psyche ist angeknackst, das wird von allein auch nicht besser, sondern eher schlechter

ein vollkommen anderer Bereich, wo du easy hin gehen kannst zum Arbeiten und auch easy wieder nach Hause

arbeiten mußt du überall, aber den psychischen Dauerstress wie auf einer Intensiv hast du längst nicht überall

tue es rechtzeitig, ehe die körperl. Symptome hinterherkommen, jetzt ist noch Zeit

Viele Grüsse
Bully
 
Hey Polydrama!

Probiers doch mit ner berufsbegleitenden weiterbildung wie z.B. den Sozialwirt oder den Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen.

In diesen weiterbildungen lernst du das komplette gegenteil der Pflege kennen wie Volkswirtschaftslehre, Betrirebswirtschafslehre, QM, Steuern....

Wäre mit sicherheit gut, da du nicht ganz von dem sozialen Bereich weg kommst.

Ansonsten würde ich wirklich mal ne Supervision ausprobieren, könnte vielleicht Wunder helfen...
Und krank schreiben ist bestimmt nicht verkehrt. Würde dir auf jeden fall mal gut tun eine kurze auszeit zu bekommen.

Grüße
 

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