Evidence Based Nursing in der Praxis?!

sabrina1965

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Nov 21, 2004
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ich muss ehrlich sagen ich bin schon seit etlichen jahren krankenschwester und nun kommt wieder ein neues modewort auf....

ist das wirklich notwendig?!?

und eine frage stelle ich mir da immer wieder...wie sollen wir das in der pflegepraxis umsetzen :(

zeit? ressourcen und wenn ich ehrlich bin ich habe ein infoblatt darüberbekommen und diese pflegepraxis ist eine wissenschaft an sich und wie sollen wir laien damit umgehen; geschweige denn das ich diese fachliteratur richtig bzw. überhaupt lesen kann da mein englisch miserabel ist...

oder läuft es in die richtung dass wir einen zusätzlichen berater habe der für diese aufgaben da ist :)....

ehrlich gesagt ich denke dass ist ein modewort...dass so kometenhaft wie er aufgekommen ist wieder verschwinden wird...

was meint ihr liege ich völlige daneben oder gibts es stationen/klinken in denen es schon zum alltag gehört....?!
 
Hallo Sabrina,

leider muss ich dir sagen, dass du daneben liegst und es keine Modewort ist.

EBN (Evidence based Nursing) ist die wissenschaftlich nachgewiesene Pflege. Es wird so sein, dass Pflege - so wie Axmacher prophezeite - durch die Verwissenschaftlichung einen Heimatverlust erleiden wird - weil es wird nicht mehr so sein, wie es immer schon war in der Pflege.

Wer sich heutzutage auf das beruft, was er bis zu seinem Examen gelernt hat - wird morgen schon von gestern sein.

Ausserdem gibt es gute deutsche Bücher dazu - ohne englische Schnörkeleien:

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Dazu von der Website von Hans Huber:

Evidence-based Nursing (EBN) ist eine Pflegepraxis, die im Respekt vor der Einzigartigkeit des Pflegebedürftigen pflegerische Entscheidungen auf wissenschaftlich geprüfte Erfahrungen Dritter («externe evidence») und die individuellen Bedürfnisse und Erfahrungen der Pflegebedürftigen und Pflegenden («interne evidence») stützt. Ein deutschsprachiges Praxishandbuch über diesen Ansatz hat bislang gefehlt.
Behrens und Langer führen elementar und praktisch in die sechs Schritte ein, die «interne» und «externe» Evidenz verbinden: Aufgabenstellung theoretisch klären
Fragestellung des einzigartigen Pflegebedürftigen (interne Evidenz)
Literaturrecherche nach externer Evidenz
Kritische Beurteilung von Studien
Veränderung der Pflegepraxis
<LI>Evaluation von Wirkungsketten � Qualitätsmanagement und EBN.
Behrens/Langer beschreiben Wege und Verfahren einschließlich interpretativ-hermeneutischer und statistischer Methoden, die eine wissenschaftlich informierte pflegerische Versorgung und begründete pflegerische Entscheidungen unterstützen. In einem langen Prozess der Entzauberung hat sich der Pflegeberuf aus dem Urberuf der Zauberin entwickelt. Aber tritt den PraktikerInnen nicht auch Wissenschaft, die an die Stelle der Zauberei treten wollte, häufig noch wie Zauberei von Eminenzen gegenüber � als nicht nachprüfbares, aber Vorschriften setzendes, sich auf die Autorität von Eminenzen berufendes Geheimwissen?
Evidence-based Nursing lichtet den Wortnebel und Begriffsdschungel wissenschaftlicher Studien und macht deren Erkenntnisse für alle Pflegenden zugänglich und nachprüfbar.
Für Studierende der Pflegewissenschaft ist dieses Buch ein absolutes Muss. Martina Borger, Pflege
Cheers

Ingo :mrgreen:
 
...nur nicht verzweifeln

Hi Sabrina
vor fast zwanzig jahren hat man die Pflegeplanung auf katastrophale Art und Weise versucht einzuführen. Die Pflegenden in der Praxis wurden weder gut geschult noch andersartig darauf vorbereitet, was heute erklärtt, warum so wenig davon verstanden und die Eiführung so elendig lange dauerte.
Ein Vorgesetzter der dir nur eine DiN A 4 Seite asuf englisch vorlegt und dann sagt "Machen Sie mal" der gehört eigentlich suspendiert, besser gefeuert.
Ich muss Ingo recht geben, es wird sich in Zukunft noch viel mehr um EBN drehen.
Die Disziplinen Pflegepädagogik und -management haben zwingend im Studium etwas damit zu tun und die zukünftigen Bachelor werden auch damit aufwachsen und es verinnerlichen.
Das Berufsbild ändert sich zur Zeit ganz gewltig und es ist noch kein Ende abzudehen.
Die Halbwertzeit des Pflegewissen ist etwa auf 3Jahre geschätzt, was kontinuirliche Fortbildung und ein erhebliches mass an Selbstreflexionfähigkeiten und die Besinnung auf Pflichtethische Grundprinzipien bedeutet. Disziplin und andere Tugenden sind gefragt, für sich selbst und den Betrieb in dem man arbeitet.
Höre nie auf anzufangen und fange niemals an aufzuhören denn ds einzige beständige in unserem Beruf ist der Zeit die Veränderung.
In diesem Sinne
Gruß
Klaus
 
jaja das buch kenne ich :) aber das amüsante finde ich die literaturrecherche...die meisten wissenschaftlichen berichte san auf englisch nehmen wir medline her....


ebn ist sicher toll streitet ich nicht ab...aber ist die umsetzung möglich?!?!?
 
warum nicht?

Hi Sabrina,
es geht nicht darum, ob man EBN "toll" findet oder nicht, sondern ob es uns als Pflegende weiterhilft!
EBN wird sicher immer mehr der Grundstein pflegerischen Handelns sein, teilweise ist er es ja schon.
Wer heute eine Krnkenpflegeausbildung macht oder ein Bachelorstudium, der wird dann am Bett entsprechendes Wissen umsetzen und auch den Kollegen, die mit den EBN-Kenntnissen konfrontiert werden zu erklären wissen, wie wieso und weshalb Dinge so und nicht anders getan werden sollten.
Dies denke ich, ist ein entscheidener Punkt dafür, dass man weiß was und warum man in der Pflege Dinge tut. Dies kann man an Hand heutiger Erklärungs- und Handlungsketten nicht immer sagen. Häufig werden Dinge getan, weil es eben so ist und schon immer so war oder irgendwer gesagt hat, dass es getan werden muss!
Ich denke die Wirksamkeit von Pflegemassnahmen kann somit bewiesen und / oder verbessert werden!
Wenn dass nix ist????
Gruß
Klaus
 
Hallo Sabrina,
Du hast geschrieben
aber das amüsante finde ich die literaturrecherche...die meisten wissenschaftlichen berichte san auf englisch nehmen wir medline her....

Logischerweise sind die meisten Quellen Englisch. Die Kollegen haben schon frühher erhkannt, dass EBN richtig und notwendig ist.

Wir kommen nicht drumherum, Englische Texte in die Literaturrecherche zu integrieren, denn dann geht uns einiges an Wissen flöten.

Wir müssen ja die Erkenntnisse, woanders gemacht wurden nicht kritiklos überehmen, aber wir können Sie nutzen.
 
Hallo Gerry,

zur Literaturrrecherche ist das gerade bei Facultas erscheinene Buch von Hanna Meyer und Veronika Kleibel recht gut zu empfehlen (soweit sich das nach dem ersten anschauen sagen läßt - es ist gerade erst aus dem Druck gekommen).

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Cheers

Ingo :mryellow:
 

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