Erythrozyten-Konzentrat-Gabe über ZVK?

Naditschki

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Hallo. Ich arbeite auf der Chirurgie und letztens hatten wir die Frage, ob man ein EK über den ZVK laufen lassen darf. Der Arzt hatte es an einen frischgelegten ZVK angeschlossen. Bisher kannte ich es nur über den peripheren Zugang. Was habt ihr für Erfahrungen dazu?
 
Hi Nadischki,

warum soll ein EK nicht über einen ZVK laufen......??
Ist genau so ein Zugang wie eine Braunüle z.B......im Großen und ganzen ist mir das sogar lieber als peripher, hast Du mal gesehn wie es aussieht, wenn ein halbes EK am Unterarm para läuft.....nicht schön sag ich Dir!

Also keinen Kopf machen - im Anschluß halt gscheit durchspülen

mfg Tom :daumen:
 
Hi Mr. Tom!! Natürlich habe ich schon mitbekommen wie ein EK am Unterarm para läuft. Aber ich habe unsere Oberärztin dazu befragt. Die Meinte, daß die Emboliegefahr sehr groß ist, wenn man es über denn ZVK gibt, Z.B. beim durchspülen!!!!! Das ist doch schon gefährlich, oder??? Außerdem ist die Gefahr groß das der ZVK zu geht!!!:thinker:
 
Naditschki schrieb:
Die Meinte, daß die Emboliegefahr sehr groß ist, wenn man es über denn ZVK gibt, Z.B. beim durchspülen!!!!! Das ist doch schon gefährlich, oder??? Außerdem ist die Gefahr groß das der ZVK zu geht!!!
Unwahrscheinlich.
Meiner Erfahrung nach wird es sogar bevorzugt zentral gegeben.
Eben wegen der geringen Gefahr eines iatrogenen Hämatoms :wink1:
Emboliegefahr, ... hmmm, ... warum, ... sind ja keine (oder nur verschwinden gering) Thromozyten drin.
Und die Gefahr der Agglutination ist nicht höher als bei peripherer Gabe.
UND man muss die Transfusion ja eh engmaschig überwachen, rasch transfundieren und dann das Lumen wieder freimachen. Sicher sollten die Reste nicht ewig im Lumen stehen bleiben, ... aber das versteht sich ja von selbst
 
Moin,
wir geben die EK´s auch nicht oder eher sehr selten über den ZVK. Die Gründe hat schon Naditschki genannt, außerdem ist eher selten ein Schenkel frei, um das Blut allein laufen zu lassen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen chemotherapierte Pat., Pat. mit einem schlechten perip. Venenstatus, im Schockraum usw..
Sonst immer schön allein über eine mögl. große periphere Felxüle!

LG Tobias
 
Danke Mobitz.......
meine Rede - übrigens korrekte Signatur - Du warst hoffentlich auch am Lausitzring!?

Also ich bin immer noch der Meinung das ZVK oder Braunüle keinen Unterschied macht. Musst halt langsam und ganz normal durchspülen und nicht wie ein Irrer den Stempel in die Spritze reindrücken und zu geht der ZVK bestimmt nur wenn ein EK 5 Stunden hängt......*fg*

yours Tom :daumen:
 
mrTom234 schrieb:
und zu geht der ZVK bestimmt nur wenn ein EK 5 Stunden hängt......*fg*
So ist es!!! Und das passiert bei ner peripheren Venenverweilkanüle viel schneller, ... weil sie eben gerne mal an ungünstigen Stellen liegen und wache Patienten den Arm meist nicht schön still liegen lassen.
Am ZVK muss man halt Lumen schaffen. Bei uns ist eins meistens für eine kontinuierliche ZVDmessung reserviert (í.d.R. distales Lumen; dient auch als Zuspritzlumen) da läuft dann das EK zügig unter regelmäßiger Kontrolle rein und dann wird durchgespült.
Wenn ich das EK natürlich nach Transfusion die restliche Schicht dran hängen lasse, ... dann geht jedes Lumen zu. ob Peripher oder Zentral.
Und wie gesagt, ... ein peripher substituierter Thrombus macht auch ne Embolie :wink1:
aber ich muss ja nicht alles verstehen.
mrTom234 schrieb:
übrigens korrekte Signatur - Du warst hoffentlich auch am Lausitzring!?
Leider nicht. Hab keine Karten mehr bekommen, ... und dann hab ich auch noch Dienst bekommen (wollte schon ohne Karte hin und kucken, ob ich irgendwie reinkomme)
Soll ja aber echt genial gewesen sein. Leider hat nun die beste Band der Welt abgedankt. Live auch genial, ... sehr schade, ... aber gehört hier leider nicht her.
Warst Du denn da??
 
Ein EK kann sowohl zentral- als auch periphervenös verabreicht werden. Wichtig ist, dass immer das größtmögliche Lumen verwendtet wird. Beim ZVK sind die Lumen häufig sehr eng. Ist also hier z.B. ein Druckbeutel erforderlich um ein EK zu verabreichen, dann lieber eine periphere Nadel legen (lassen) und dort das EK geben. (Schutz der Erythrozyten)

Ein EK soll immer alleine verabreicht werden, vor allem nicht gemeinsam mit Glucose-haltigen Lösungen. (Hämolyse)

Ein ZVK bleibt in der Regel länger liegen, als eine Braunüle. Auserdem ist die Infektionsgefahr bei einem ZVK größer als bei einer Braunüle. Wird also ein EK über den ZVK verabreicht, ist es wichtig, dass anschließend das Lumen gut mit NaCl-Lösung 0,9% (oder einer anderen isotonen Injektionslösung) gespült wird, und dass keine Blutreste im Lumen oder der Konnektion (Infusionssystem- Katheter) bleiben.

Manche ZVK werden primär mit der Absicht gelegt, viel Voumen (z.B. Blut) in kurzer Zeit verabreichen zu können: Shaldon-Katheter vor Operationen mit vermutlich hohem Blutverlust.

Gruß Susanne
 
Susanne Huber schrieb:
Wichtig ist, dass immer das größtmögliche Lumen verwendtet wird. Beim ZVK sind die Lumen häufig sehr eng. Ist also hier z.B. ein Druckbeutel erforderlich um ein EK zu verabreichen, dann lieber eine periphere Nadel legen (lassen) und dort das EK geben.
dem widersprech ich jetzt mal!
Das distale Lumen eines ZVK hat imho 16GA!
Das würde einem "grauen" peripheren Venenverweilkanüle entsprechen!
Es liegen ja aber oft nur 20GA (rosa), 18GA (Grün) und MANCHMAL 17 GA (weiß).
WAS is DA dann größer??? Ich denke das distale ZVKlumen! :wink1: Oder vielleicht eines der medialen Lumen, bei einem 5-Lumen-ZVK.
Und im Druckbeutel wird es eigentlich nur gegeben bei Massentransfusionen bei stärksten Blutungen.
Oder dann halt wie schon erwähnt über nen Shaldon!! :daumen:
 
Hallo Mobitz,

du musst mir nicht wiedersprechen. Lies noch mal, was ich geschrieben habe. Also immer das größtmögliche Lumen verwenden. Bevor ich über eine "rosa" Braunüle ein EK verabreiche, würde ich auch immer, das dann meist größere Lumen eines ZVK vorziehen.

Wenn Ihr Euch die Verpackung eines ZVK anseht, ist darauf meist beschrieben, wie groß der Durchmesser der jeweiligen Lumen ist. Meist ist das distale Lumen das größte.

Gruß Susanne
 
Hallo Susanne,
Du hast es genau auf den Punkt gebracht!:daumen:
Nur wenn der ZVK komplett bestückt ist (auch der distale) und es liegt eine rosa oder grüne Flexüle, baut Ihr dann die Zuleitungen vom ZVK an die Flexüle, um das Blut darüber laufen zu lassen???

LG Tobias
 
Hallo. Natürlich kann EK über ZVK einlaufen - ist mir sogar lieber. Und anschliesssend gut durchspülen. Gruss
 
ich denke, beides hat vor- und nachteile, jeder muss selbst wissen, worüber er es gibt, es sei denn der patient hat keinen zvk, dann bleibt ja nur die braunüle. :knabber:
 
Hoffe ja nur, dass es auch dann der Arzt ist, der das EK gibt...

PS: Da EK´s gerinnungshemmend aufbereitet sind, ist es unerheblich über eine Thrombosegefahr zu diskutieren. Auch die Lumengröße ist völlig uninteressant, selbst durch eine blaue Viggo geht ein EK! Fragt sich nur wie schnell.
 
Da kann ich als Doc der Susanne nur zustimmen.

Sicher gibt es immer Vor und Nachteile. In der Medizin gibt es halt nicht nur eine richtige Vorgehensweise. Es kommt halt immer daruf was Priorität hat.
Im übrigen kann man auch Ports für EK-Transfusionen benutzen. Hierzu allerdings die Herstellerangaben zum anschließenden Spülen beachten. Dauert in der Regel aufgrund des kleinen Lumens aber ewig. Aber es geht und alles Gerede, der Port würde verstopfen ist echt Käse.

gruß
 
Maniac schrieb:
Hi, schaut mal hier unter 1.6 Transfusion

http://www.medizin.uni-greifswald.de/transfus/doku/tord20050809.pdf

Nur mal so als Info, hab ich grad gefunden.

Hallo allezusammen:roll:
habe den Link mit großem Interesse gelesen! Sehr interessant, dass ein EK i.d.R. nur über eine periphere Kanüle laufen sollte... Ich kenne es auch so, dass es über den ZVK (wenn denn einer vorhanden ist...) gegeben wird. Allerdings über einen gesonderten Schenkel! Da macht sich aber bei uns kein Dok die Mühe und legt extra eine normale Vigo dafür. :weissnix:

Gruß Schwester Melli
 

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