Erste Hilfe bei...

Rabenzahn

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Registriert
15.02.2002
Beiträge
933
Ort
Kassel
Beruf
AN-Pfleger
Akt. Einsatzbereich
in Rente
Kollaps – akute Hypotonie – vasovagale Synkope

Definition:
Anfallsartige, kurzdauernde Bewusstlosigkeit, infolge einer Minderdurchblutung des Gehirns.
Der arterielle Druck sinkt auf Werte unter 100 mmHg systolisch ab.

Ursachen:
- Blutverteilungsstörungen
- Weitstellung der Gefäße durch Vagusstimulation
- Aufenthalt in Hitze und Schwüle
- Schmerzen
- Schreck
- Kreislaufinsuffizienz

Symptome:
- Übelkeit, Erbrechen
- Schwindel
- Blässe
- Schweißbedeckte Haut
- Schwarzwerden vor den Augen
- Ohrengeräusche
- Plötzliches Umfallen
- Eventuell Bewusstseinseintrübung
- Bewusstlosigkeit
- Bradykardie < 60 Schläge pro Minute ( vasovagale Synkope )
- Tachykardie > 100 Schläge pro Minute ( Kollaps )
- RR < 80 mmHg bei Hypotonie

Maßnahmen:
- Beruhigung des Patienten
- Schocklagerung ( Beine erhöht )
- Stabile Seitenlagerung bei Bewusstlosen ( mit Kopftieflagerung )
- Pulskontrolle
- Atemkontrolle
- Bewusstseinskontrolle
- Beengende Kleidung öffnen
- Rettungsdienst informieren bei länger bestehenden Beschwerden, wenn ausserklinisch auftritt.

Der Zustand des Patienten bessert sich oftmals unter entsprechender Lagerung .


Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Herzrhythmusstörungen

Definition:
Störungen der Herzschlagfolge als Ausdruck einer Irritation oder manifesten Schädigung im Bereich des Herzreizleitungssystems des Herzen. Die Einteilung erfolgt in bradykarde oder tachykarde Herzrhythmusstörungen.

Ursachen:
- Koronarinsuffizienz
- Intoxikationen
- Hyperkinetisches Herzsyndrom ( belastungsunabhängige Herzschmerzen )
- Erhöhter Hirndruck
- Elektrolytverschiebungen
- Hypertonie
- Infektionen
- Stromunfälle

Symptome:
- Übelkeit, Erbrechen
- Blässe
- Schweißbedeckte Haut
- Angst
- Unruhe
- Schwindel
- Ohrgeräusche
- Herzstolpern
- Pulsationen
- Herzrasen
- Bradykardie
- Tachykardie
- Event. Hypotonie
- Schwarzwerden vor den Augen
- Plötzliches Umfallen
- Event. Bewusstseinseintrübung
- Event. Bewusstlosigkeit


Maßnahmen:
- wache Patienten beruhigen
- Pulskontrolle
- Atemkontrolle
- Bewusstsein kontrollieren
- Flachlagerung wenn Blutdruck niedrig
- Event. Beine hochlagern
- Mobilität des Patienten verhindern
- Bei Luftnot oder hohen Blutdruck Oberkörper hochlagern
- Beengende Kleidungsstücke öffnen
- Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit
- Rettungsdienst informieren, wenn ausserklinisch auftritt
- Ggf. Notarzt anfordern, wenn ausserklinisch auftritt

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Schock

Definition:

Globales und komplexes Kreislaufversagen, das infolge eines Missverhältnisses zwischen dem Herzzeitvolumen und dem aktuellen Durchströmungsbedarf der Organe auftritt.

Ursachen:
Hypovolämischer Schock = Volumenverluste durch:
- Blutungen
- Flüssigkeitsverluste ( Durchfall, Verbrennungen, Erbrechen )


Kardiovaskulärer Schock = Pumpversagen des Herzen durch:
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörungen
- Herzbeuteltamponade
- Lungenembolie

Septischer-toxischer Schock = peripheres Gefäßversagen durch:
- Infektionen
- Endotoxinen ( wärmeempfindliches bei Zellzerfall freiwerdendes Gift )
- Ektotoxinen ( von Bakterien gebildetes Gift )
- Sonstige Toxine

Anaphylaktischer Schock = starke Antigen-Antikörper-Reaktion durch:
- Medikamente
- Kontrastmittel
- Fremdeiweiße
- Lokalanästhetika
- Latex

Neurogener Schock = funktionelle oder organische Schädigung des ZNS durch:
- Schädel – Hirn – Trauma
- Anoxien ( Sauerstoffmangel )
- Starke Schmerzen


Symptome:
- Übelkeit ,Erbrechen, Schwindel
- Blässe, Schweißbedeckte Haut
- Angst, Unruhe, Verwirrtheit
- Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit
- fadenförmiger Puls, Tachykardie
- Hypotonie, Verringerte Blutamplitude
- Periphere Zyanose, Tachypnoe
- Verlangsamte Füllung der Nagelbettprobe
- Verminderte Venenfüllung, verminderte urinausscheidung

Maßnahmen:
- Vorgehen nach Schockform
- Mobilität des Patienten verhindern, event. Blutungen stoppen
- Flach – oder Schocklagerung, bei kardiogenen Schock Oberkörper hochlagern
- Patienten beruhigen , enge Kleidung öffnen, event. Luft zufächeln
- Stabile Seitenlage bei Bewusstlosen ( Kopftieflage )
- Schnellstmöglich Rettungsdienst und Notarzt anfordern !!!,wenn ausserklinisch auftritt.

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Angina pectoris Anfall

Definition:
Stenokardie, meist anfallsweise auftretendes Ischämiesyndrom des Herzens. Es kommt zu einem vorübergehenden Sauerstoffmangel ohne Gewebeschädigung.

Ursachen:
- Arteriosklerose
- Stenose der Herzkranzgefäße
- Körperlich und seelische Belastung

Symptome:
- Angst
- Übelkeit
- Erbrechen
- Engegefühl in der Brust
- Heftige Herzschmerzen – stiche im Bereich des Brustbeins, der Herzgegend, Ausstrahlung in den linken Arm
- Tachykardie oder Bradykardie
- Hypertonie oder Hypotonie
- Anfallsdauer 10 – 20 Minuten
- Patienten geben meistens an, häufiger solche Anfälle zu erleben

Maßnahmen:
- Mobilität des Patienten verhindern
- Oberkörper hochlagern
- Beengende Kleidung öffnen
- Beruhigen
- Frischluftzufuhr
- Einnahme der Nitropräparate ermöglichen ( Spray oder Kapsel ) , wenn der Patient Medikamente hat
- Rettungswagen und Notarzt informieren, wenn ausserklinisch auftritt.

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Herzinfarkt

Definition:
Durch Koronarinsuffizienz bedingte Mangelversorgungsgebiete des Myokards, mit mehr oder weniger ausgedehntem Gewebeuntergang eines ganzen Wandabschnittes oder nur begrenzter Wandbereiche.

Ursachen:
- thrombotische Koronarsklerose
- Embolie
- Entzündung ( Arteriitis )

Symptome:
- heftig stechende Schmerzen mit Ausstrahlung in den Arm, Hals, Rücken und/oder Bauch
- Engegefühl in der Brust
- Übelkeit
- Erbrechen
- Angst
- Unruhe
- Event. Bewusstseinstrübung
- Event. Bewußtlosisgkeit
- Blasse, kaltschweißige Haut
- Event. Zyanose
- Dyspnoe
- Orthopnoe
- Tachykardie
- Event. Arrhythmie
- Hypertonie oder
- Hypotonie

Maßnahmen:
- Mobilität des Patienten verhindern
- Oberkörper hochlagern
- Beengende Kleidung öffnen
- Beruhigen
- Frischluftzufuhr
- Einnahme der Nitropräparate ermöglichen ( Spray oder Kapsel ), wenn RR über 100 mmHg systolisch
- Rettungswagen und Notarzt informieren, wenn ausserklinisch auftritt
- Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
- Mit Reanimation rechnen !!!!!

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Hypertensive Krise

Definition:
Anfallsweise, plötzlich auftretende erhebliche Steigerung des arteriellen Druckes auf Werte über 250/140 mmHg ( systolisch / diastolisch ) mit bedrohlichen Folgezuständen an Herz und Gehirn.

Ursachen:
- bestehende Hypertonie
- akute und chronische Nierenerkrankung
- Schwangerschaftstoxikose
- Vergiftungen
- Arteriosklerose
- Hirntumore
- Phäochromozytom
- Hyperparathyreoidismus

Symptome:
- starke Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwindel
- Ohrgeräusche
- Angstgefühl
- Parästhesien
- Event. Bewusstseinstrübung
- Event. Bewusstlosigkeit
- Event. Krämpfe
- Event. Lungenödem
- Dyspnoe
- Orthopnoe
- Angina pectoris
- Event. Herzinfarktsymptomatik
- Event. Bild des Apoplex

Maßnahmen:
- Patienten beruhigen
- Oberkörper hochlagern
- Event. Einnahme von Nitropräparaten ermöglichen
- Enge Kleidung öffnen
- Event. mit Reanimation rechnen
- Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
- Atemwege freihalten
- Sofort Rettungsdienst und Notarzt informieren, wenn ausserklinisch auftritt


Risiko der Hirnblutung, akuten Herzversagen, kardialen Lungenödem oder Herzinfarkt !

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Anatomie des Herzens

Das Herz ( Cor ) ist ein muskuläres Hohlorgan mit vier Binnenräumen, den beiden Vorhöfen und den beiden Kammern. Es bewirkt durch seine Pumparbeit die Blutströmung im Gefäßsystem. Klappen regeln die Flussrichtung des Blutes. Die Muskulatur der Herzwand wird durch die Herzkranzgefäße versorgt.

Lage
Das Herz liegt in der Brusthöhle im Mittelfellraum ( Mediastinum ) und wird von einer serösen Haut, dem Herzbeutel ( Perikard ) überzogen. Oben an der Herzbasis ist des Perikard mit den großen Gefäßen, unten an der Herzspitze mit dem Zwerchfell verwachsen. Im Perikard befindet sich eine seröse Flüssigkeit, die die Gleitbewegungen in der Systole ( Zusammenziehen ) und Diastole ( Erschlaffung ) erleichert.

Aufbau
Das Herz ist in 4 Höhlen aufgeteilt. Zwei Vorhöfe ( Atrien ) und zwei Kammern ( Ventrikel ) . Die Vorderwand des Herzens wird vor allem vom rechten Vorhof und rechter Kammer, die Hinterwand vom linken Vorhof und der linken Kammer gebildet. Der linke Herzrand und die Herzspitze ( Apex ) werden der linken Herzkammer zugeordnet.

Herzwand
Die Herzwand besteht aus drei Schichten. Von Innen nach Außen :
- Innenhaut = Endokard
- Muskelschicht = Myokard
- Außenhaut = Epikard

Myokard und Epikard werden durch die Herzkranzgefäße ( Koronargefäße ) versorgt.

Endokard kleidet die Innenräume aus und bildet die Herzklappen.

Herzklappen
Die Richtung des Blutstromes wird durch jeweils zwei Klappen in der rechen und linken Herzhälfte geregelt, die eine Ventilfunktion haben.
Segelklappen befinden sich zwischen den jeweiligen Vorhöfen und den entsprechenden Kammern. Sie verhindern ein Rückstrom des Blutes von den Herzkammern in die Vorhöfe. Über zahlreiche Sehnenfäden sind sie an konisch geformten Muskeln ( Papillarmuskeln ) befestigt.
Zwischen dem rechen Vorhof und der rechten Kammer befindet ist eine dreizipflige Klappe, die Valva trikuspidalis ( Trikuspidalklappe ) . Zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer liegt die zweizipflige Klappe, Valva mitralis ( Mitralklappe ) .

Taschenklappen ( Semilunarklappen ) liegen am Übergang von der rechten Herzkammer in die Lungenschlagader ( Pulmonalklappe ) und der linken Kammer zur Hauptschlagader ( Aortenklappe )

Alle 4 Klappen des Herzens liegen auf einer Ebene und deshalb spricht man auch von einer Ventilebene.

Unter http://www.anint.de , Bereich operativ, kann eine Herzklappen-Operation im Internet gesehen werden.

Gefäße
Außen wird diese Ventilebene durch eine Furche markiert in der die Herzkranzgefäße verlaufen. Sie entspringen oberhalb der Aortenklappe aus der Aorta und versorgen die Muskulatur der Herzwand
Von der Herzbasis verlaufen die großen Gefäße, die obere Hohlvene ( Vena cava superior ), die Aorta und die Lungenarterie durch das Mediastinum zwischen den Lungenflügeln. Dabei kreuzen sich die aus der rechten Kammer austretenden Lungenarterie und die aus der Linken Kammer austretende Aorta. Beide sind ungefähr daumendick und haben kräftige Wände. Die Lungenarterie bildet zwei Äste, die zur rechten und linken Lunge ziehen. Von der Lungenpforte ( Hilus ) beider Lungenflügel verlaufen je zwei große Lungenvenen zum Herzen und treten in den hinten gelegenen linken Vorhof ein .

Arterien sind praktisch Verteilergefäße, weil sie das Blut an die einzelnen Organe verteilen, Kapillare sind die Austauschgefäße und Venen Sammelgefäße .

In herzfernen Regionen verlaufen die Arterien und Venen in einer Bindegewebsscheide. Durch den Druck der Arterien werden die Venen ausgepresst. Da Venenklappen einen Rückstrom verhindern, fließt das Blut dabei ausschließlich herzwärts.

Wandaufbau der Gefäße
Wie die Herzwand, bestehen die Gefäße auch aus 3 Schichten.
- Innere Schicht ( Intima ) aus einschichtigen Lagen von Endothelzellen mit Bindegewebsfasern
- Mittlere Schicht ( Media ) aus glatten Muskelfasern mit Bindegewebselementen
- Äußere Schicht ( Adventitia ) aus Bindegewebe

Die Funktion der verschiedenen Abschnitte des Gefäßsystems sind sehr unterschiedlich. Der Aufbau der Gefäßwand ist der Funktion angepasst. Die Aorta und die großen abgehenden Gefäße haben durch eine elastische Membran in der Media eine hohe Elastizität.
Die herzfernen Arterienzweige haben überwiegend spiralig angelegt glatte Muskelfasern. Muskulärer Typ.
Arteriolen haben eine einzig Lage ringförmiger Muskelfasern.
Venen sind ähnlich aufgebaut jedoch etwas lockerer.
Die Dichtigkeit der Gefäßwände wird durch die Blutgerinnung gewährleistet.


Nervenversorgung des Herzens
- Parasympathikus Nervus vagus
- Nervus sympathikus


Funktion des Herzens
Damit das Herz Blut in den Körper pumpen kann, zieht sich die quergestreifte Herzmuskulatur im rhythmischen Wechsel zusammen und erschlafft. Dazu müssen die Tätigkeiten der verschiedenen Herzteile aufeinander abgestimmt sein . Das geschieht durch elektrische Aktivität, die im Sinusknoten entsteht und über ein Erregungsleitungssystem verteilt wird. Diese elektrischen Vorgänge sind im EKG zu erkennen.
 
Akuter peripherer Gefäßverschluss ( arteriell )

Definition :

Unterbrechung des arteriellen Blutstromes durch Verlegung des Gefäßlumens in der Peripherie.

Ursachen :

· Arterieosklerose
· Embolie
· Thrombose
· Stenosierende Wandveränderungen
· Kompression von außen



Symptome :
· Plötzlich auftretende Schmerzen
· Sensibilitätsstörungen
· Eventuelle Lähmungserscheinungen
· Blässe und Kälte der betroffenen Extremität
· Fehlen der peripheren Pulses
· Tachykardie
· Besserung der Symptomatik bei Tieflagerung der betroffenen Extremität


Therapie :

· Beruhigung des Patienten
· Vitalzeichenkontrolle
· Tieflagerung der betreffenden Extremität
· Oberkörperhochlagerung
· Druckstellen an der betroffenen Extremität vermeiden ( Hautschädigung )
· Rettungsdienst alarmieren, wenn ausserklinisch auftritt
· Eventuell Notarzt anfordern, wenn ausserklinisch auftritt

Innerhalb der Klinik die Richtlinien zur Behandlung von Notfällen einhalten
 
Akuter peripherer Gefäßverschluss ( venös )


Definition:

Unterbrechung des venösen Blutstromes durch Verlegung des Gefäßlumens in der Peripherie.


Ursachen :

· Veränderung der Blutgerinnung
· Verlangsamung der Blutströmung
· Thrombose
· Stenosierende Wandveränderung
· Kompression von außen
· Thrombiphlebitis ( Venenentzündung )


Symptome :

· Plötzlich auftretende Schmerzen
· Hitze – und Spannungsgefühl
· Rötung – und Wärme der betroffenen Extremität
· Eventuell periphere Zyanose ( Blaufärbung )
· Pralle Venenfüllung
· Fußsohlendruckschmerz
· Tachykardie
· Besserung der Symptomatik bei Hochlagerung der betroffenen Extremität


Therapie :

· Beruhigung des Patienten
· Vitalzeichenkontrolle
· Vorsichtige und mäßige Hochlagerung der betroffenen Extremität
· Oberkörperhochlagerung
· Druckstellen vermeiden
· Rettungsdienst informieren !, wenn ausserklinisch auftritt
· Eventuell Notarzt anfordern !!, wenn ausserklinisch auftritt

Innerhalb der Klinik die Richtlinien zur Behandlung von Notfällen einhalten
 
Gefäßverletzungen ( Arterien , Venen )


Definition :

Zerstörung der Gefäßwandstruktur,, die häufig im Zusammenhang mit anderen Mehrfachverletzungen auftritt.


Ursachen :

Direkte Verletzungen

· Scharfes Trauma ( Schnitt, Stich , Schuss )
· Stumpfes Trauma ( Stoss, Kompression )


Indirekte Verletzungen

· Überdehnung des Gefäßes ( z.B. Schleudertrauma )



Symptome :

· Sichtbare spritzende Blutung ( Arterienverletzung )
· Sichtbare massive Blutung ( Venenverletzung )
· Rasch zunehmende Hämatombildung
· Ischämiezeichen
· Fehlender peripherer Puls
· Zunahme des Extremitätenumfangs
· Schocksymptomatik ohne erkennbaren anderen Grund


Therapie :


· Vitalzeichenkontrolle
· Blutung stillen z.B. betroffene Extremität hochlagern
· Sterile Wundabdeckung ohne Klebefolie
· Gefäß abdrücken bis Druckverband angelegt ist
· Beengende Kleidungsstücke öffnen
· Atemwege freimachen ( Zahnprothese entfernen )
· Oberkörper flach lagern ( eventuell Schocklagerung )
· Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
· Rettungsdienst und Notarzt sofort anfordern !!!, wenn ausserklinisch auftritt

Eigenschutz beachten !

Innerhalb der Klinik die Richtlinien zur Behandlung von Notfällen einhalten
 
Magen – Darm – Blutungen

Definition :

Bei ca. 90 % aller akuten Blutungen des Bauchraumes ist die Blutungsquelle im Magen, Duodenum oder Oesophagus lokalisiert.


Ursachen :

· Erosionen des Magens – und / oder Duodenums
· Entzündliche Schleimhautveränderungen ( z.B. Gastritis, Divertikulitis, Kolitis )
· Tumore
· Ulcus ventrikuli ( Magengeschwür )
· Ulcus duodeni
· Polypen


Symptome :

· Übelkeit
· Erbrechen
· Unruhe
· Angst
· Schwächegefühl
· eventuell Schmerzen
· blutiges Erbrechen ( Hämatemesis ) bei Blutungen aus dem oberen Gastrointestinaltrak
· Teerstühle ( Melaena ) bei Blutungen aus dem unteren Gastrointesinaltrakt
· eventuell Schocksymptomatik
· Tachykardie
· Hypotonie
· Schweißausbruch
· eventuell Bewusstseinsstörungen


Therapie :

· Vitalzeichenkontrolle
· Patienten beruhigen
· Oberkörperhochlagerung
· bei Schock Schocklagerung
· beengende Kleidungsstücke öffnen
· bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
· Zahnprothesen entfernen
· Atemwege frei machen
· Sofort Notarzt und Rettungswagen anfordern !!!, wenn ausserklinisch auftritt.


Eigenschutz beachten !

Innerhalb der Klinik die Richtlinien zur Behandlung von Notfällen einhalten
 
Ösophagusvarizen – Blutungen

Definition :

Ösophagusvarizen sind durch regionale Stauungen hervorgerufene Aussackungen ( Krampfadern )
der paraösophagealen Venen.


Ursachen :

·Leberzirrhose mit portalem Hochdruck und Ausbildung eines Kollateralkreislaufs


Symptome :

· Übelkeit
· Erbrechen
· Unruhe
· Angst
· Schwächegefühl
· eventuell Schmerzen
· blutiges Erbrechen ( Hämatemesis )
· eventuell Schocksymptomatik
· Tachykardie
· Hypotonie
· Schweißausbrüche
· eventuell Bewusstseinsstörungen


Therapie :

·sofort Rettungsdienst und Notarzt alarmieren, wenn ausserklinisch auftritt
· Vitalzeichenkontrolle
· Patienten beruhigen
· beengende Kleidungsstücke öffnen
· Oberkörperhochlagerung
· bei Schock Schocklagerung
· Atemwege freimachen
· Zahnprothese entfernen
· bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
· mit Aspiration rechnen, ggf. Beatmung durchführen


Eigenschutz beachten !

Innerhalb der Klinik die Richtlinien zur Behandlung von Notfällen einhalten
 
Rektale Blutungen

Definition :

Blutaustritt aus After und / oder Mastdarm


Ursachen :

· Hämorrhoiden
· Polypen
· Tumore
· Erosionen
· Verletzungen ( z.B. Pfählungen )


Symptome :

· mehr oder weniger sichtbare Blutung mit hellrotem bis dunkelrotem Blut
· eventuell Schmerzen
· eventuell sichtbare Verletzungen
· Blutauflagerungen oder Blutbeimengungen beim Stuhlgang
· eventuell Schocksymptomatik
· Tachykardie
· Hypotonie
· Schweißausbruch


Therapie :

· Rettungsdienst und Notarzt verständigen !!, wenn ausserklinisch auftritt
· Vitalzeichenkontrolle
· Patienten beruhigen
· Oberkörper leicht erhöht lagern
· Beengende Kleidungsstücke öffnen
· Bei Schocksymptomatik Schocklagerung
· Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
· Atemwege freimachen
· Zahnprothesen entfernen
· Eventuell Kompressen vor den Anus legen

Innerhalb der Klinik die Richtlinien zur Behandlung von Notfällen einhalten
 
Hirnblutungen

Definition :

Zerstörung der Wandstrukturen eines Hirngefäßes mit Blutungen in die Schädelhöhle, in das Gehirn, dessen Ventrikelsysteme und / oder seine Hohlräume.

Begriffserklärung :

1. intrakranielle Blutung = innerhalb des Schädels
2. epidurale Blutung = zwischen Schädelknochen und harter Hirnhaut ( Dura mater )
3. subdurale Blutung = zwischen harter Hirnhaut und Spinngewebshaut ( Arachnoidea )
4. subarachnoidale Blutung = zwischen Spinngewebshaut und weicher Hirnhaut (Pia mater )
5. intrazerebrale Blutung = Blutung direkt in das Gehirn



Ursachen :

· Schädel – Hirn – Traumen
· Spontanruptur eines Aneurysmas
· Ruptur eines arteriosklerotischen Gefäßes bei Hypertonie


Symptome :

· plötzlich auftretende massive Kopfschmerzen
· Übelkeit
· Erbrechen
· psychische Veränderungen
· retrograde Amnesie
· Veränderung der Pupillen ( Weite, Seitengleichheit, Reaktion )
· Kreislauffehlregulation ( Hypertonie o. Hypotonie, Bradykardie o. Tachykardie )
· Atemstörungen ( Biot – Atmung, Ateminsuffizienz )
· Reflexstörungen ( Reflexlosigkeit, pathologische Reflexe, Nackensteifheit )
· Bewusstseinsstörung
· Bewusstlosigkeit
· zerebrale Krampfanfälle
· eventuell Lähmungserscheinungen ( Hemiparese )
· eventuell Sensibilitätsstörungen ( Missempfindungen )
· eventuell Schocksymptomatik
· eventuell Harn – und Stuhlinkontinenz

Hinweis:

Epidurale Blutung :

· kurzfristige Bewusstlosigkeit von Sekunden bis Minuten ( Unfalltrauma )
· Bewusstseinsklarheit ( sogenanntes freies Intervall )
· erneute Bewusstlosigkeit

Subdurale Blutung :

· sofortige Bewusstlosigkeit meistens ohne freies Intervall


Therapie :

· Kontrolle der Vitalzeichen
· Notarzt und Rettungsdienst informieren !!, wenn ausserklinisch auftritt
· beengende Kleidungsstücke öffnen
· Patienten beruhigen
· Oberkörper erhöht lagern
· bei Schocksymptomatik Flachlagerung
· starke Kopfabknickungen vermeiden
· bewusstlose Patienten in stabile Seitenlage bringen
· Atemwege freihalten
· Zahnprothese entfernen
· mit Atemstillstand rechnen, dann Beatmung durchführen
· mit Kreislaufstillstand rechnen. Reanimationsbereitschaft
· Blutungen nach Trauma steril abdecken
· starke Blutungen durch Kompression stillen

Innerklinisch auftretende Notfälle entsprechend der Richtlinien behandeln
 
Apoplektischer Insult

Definition :

Akute Hirnausfallserscheinung, die durch verschiedenartige Durchblutungsstörungen des Gehirns entstehen können.

Ursachen :

· zerebrale Ischämie
· ischämischer Hirninfarkt
· Hirnembolie
· Hirnmassenblutung
· spontane Subarachnoidalblutung
· zerebrale Venen – und Sinusthrombose

Symptome :

· plötzlich auftretende, einseitige Bewegungsstörungen mit Lähmungserscheinungen
· schlagartig auftretende Kopfschmerzen
· einseitiges Fehlen von Abwehrbewegungen auf Schmerzreize
· Bewusstseinstrübung
· Bewusstlosigkeit
· hängende Mundwinkel
· eventuell motorische Unruhe
· Sprachstörungen
· Tachykardie oder
· Bradykardie
· Hypertonie oder
· Hypotonie


Therapie :

· Vitalzeichen engmaschig kontrollieren
· Rettungsdienst und Notarzt alarmieren
· wache Patienten mit Oberkörper hochlagern
· bei Schocksymptomatik flach – oder Beine erhöht lagern
· bewusstlose Patienten in stabile Seitenlage bringen
· Atemwege frei halten
· Zahnprothesen entfernen
· eventuell mit einer Beatmung rechnen
· eventuell mit einer Reanimation rechnen

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Bewusstlosigkeit ( unklare )

Definition :

Ausschaltung des Bewusstseins. Nichtweckbarer Zustand des Patienten .

Ursachen :

extrakraniell z.B. bei:

· Stoffwechselstörungen
· Intoxikationen
· schwere allgemeine Infektionen
· Schock
· Herz – Kreislauf –und Atemstillstand

intrakraniell z.B. bei:

· Schädel – Hirn – Trauma
· apoplektischem Insult
· Tumoren
· zerebralen Krampfanfällen
· degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems

Symptome :

· plötzliche oder langsam auftretender Bewusstseinsverlust ( Fremdangaben, Beobachtung )
· eventuell zerebrale Krämpfe
· eventuell Fehlen von Abwehrbewegungen auf Schmerzreize
· eventuell Lähmungserscheinungen
· Reflexminderung –oder losigkeit
· Pupillenveränderungen
· eventuell Atemstörungen
· eventuell Atemgeruch ( Azeton )
· Tachykardie oder
· Bradykardie
· Hypertonie oder
· Hypotonie


Therapie :

· sofort stabile Seitenlage !
· Notarzt und Rettungswagen anfordern
· engmaschige Kontrolle der Vitalzeichen
· Zahnprothesen entfernen
· Atemwege frei halten
· enge Kleidungsstücke öffnen
· Mit Atemstillstand rechnen ! Beatmung !!
· Mit Herz – Kreislaufstillstand rechnen ! Herzdruckmassage !!

Jeder bewusstlose Mensch schwebt in akuter Lebensgefahr !!!!!

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Zerebraler Krampfanfall ( Epilepsie )

Definition :
Fallsucht: Unspezifische Haupt – oder Begleitsymptome einer metabolischen oder strukturellen Störung des Gehirns mit vorübergehenden Bewusstseinsstörungen und abnormen motorischen, sensorischen, vegetativen oder psychischen Erscheinungen.

Ursachen :

· Hirnatrophie
· Intoxikationen
· Hirnentzündungen
· Schädel – Hirn – Traumen
· familiäre Disposition


Symptome :

Präkonvulsive Phase mit z.B. :

· Unruhe, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen

Konvulsive Phase mit z.B. :

· tonischer Krampf ( ca. 30 Sekunden ) mit Streckkrämpfen
· weiten und lichstarren Pupillen
· zentraler Apnoe mit Zyanose
· klonischem Krampf ( ca. ½ - 3 Minuten ) mit rhythmischen Muskelzuckungen

Postkonvulsive Phase mit z.B. :

· Koma ( ca. 2 Minuten )
· wiedereinsetzenden Atemzüge
· Verwirrtheit und motorischer Unruhe
· Terminalschlaf
· eventuell Bissverletzung
· eventuell Aspiration
· Tachykardie


Therapie :

· einen Krampfanfall kann man nicht unterbrechen
· Patienten vor Verletzungen schützen
· keinen Bissschutz versuchen ! Bissgefahr für Helfer
· Atemwege frei halten
· Vitalzeichen kontrollieren
· stabile Seitenlage wenn Anfall vorbei ist
· Rettungswagen eventuell Notarzt alarmieren
· Krampfablauf beobachten ( eventuell Art und Dauer )

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Erregungszustand ( akuter )

Definition :

Psychischer Zustand mit gesteigerten geistig-seelischen und / oder motorischen Funktionen, Begleiterscheinung vieler psychischer Krankheitszustände

Ursachen :

· manische Psychosen
· organische Hirnerkrankungen
· abnorme Persönlichkeiten
· abnorme Erlebnisreaktion


Symptome :

· veränderte Bewusstseins – und Stimmungslage
· Bewegungsdrang, Unruhe, Tobsucht
· Schreien, Schimpfen
· Schweißausbruch
· körperliches Zittern ( Tremor )
· Tachykardie
· Hypertonie


Therapie :

· Ablenkung des Patienten ( Gespräch, Tätigkeiten )
· Patient nach Wunsch lagern ( Sitzen )
· körperliche Auseinandersetzung mit dem Patienten vermeiden
· gefährliche Gegenstände aus der Nähe des Patienten entfernen
· Rettungsdienst – Notarzt eventuell Polizei alarmieren


Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Transitorische ischämische Attacke ( TIA )

Definition :

Flüchtige Hirnischämie, deren Symptomatik sich spätestens innerhalb von 24 Stunden zurückbildet und keine nachweisbaren Veränderungen hinterlässt. Sie sind oft Vorläufer großer apoplektischer Insulte.

Ursachen :

· Arteriosklerose
· Diabetes mellitus
· Cholesterinerhöhung
· Embolien
· Veränderungen der Halswirbelsäule
· Herzrhythmusstörungen
· hypertensive Krisen


Symptome :

· Schwindelattacken ( Drehschwindel )
· vegetative Symptomatik ( Schweißausbruch )
· sensible Halbseitenlähmung
· Kopfschmerzen
· Sehstörungen ( Doppelbilder )
· Hörstörungen
· Schluck – und Sprechstörungen
· kurzzeitige Bewusstlosigkeit
· Amnesie
· Tachykardie oder
· Bradykardie
· Hypertonie oder
· Hypotonie


Therapie :

· Kontrolle der Vitalzeichen
· Rettungsdienst – und Notarzt informieren
· bei bewusstlosen Patienten stabile Seitenlage
· wache Patienten mit Oberkörper hoch lagern
· Atemwege frei machen
· Zahnprothesen entfernen
· mit massiven Erbrechen rechnen ( Kopf auf die Seite drehen )
· mit eventueller Aspiration rechnen ( Gefahr des Atemstillstands )

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 
Asthma bronchiale

Definition:

Durch verschieden Ursachen auslösbare, anfallsweise, akut auftretende Atemnot mit vorwiegender Behinderung des Exspiration .


Ursachen :

Allergische Reaktionen auf exogene oder endogene Allergene mit Spasmen der Bronchialmuskulatur,
Ödemen der Bronchialwand und übermäßiger Absonderung eines zähen Schleimes.

Symptome :

· Unruhe
· Angst
· schweißnasse Haut
· Atemnot ( Dyspnoe )
· Zyanose
· erschwerte Ausatmung
· Einsatz der Atemhilfsmuskulatur ( Orthopnoe )
· Atemgeräusche
· Tachykardie
· prall gefüllt Halsvenen
· erhöhter Blutdruck
· eventuell Bewusstseinsstörungen


Therapie :

· Patienten beruhigen
· nach Medikamenten und Spray’ s befragen
· ggf. Spray einsetzen
· Oberkörper hoch lagern
· untere Extremitäten abhängig lagern
· falls Möglichkeit besteht den Patienten aufsetzen und Abstützung der Arme ermöglichen
· beengende Kleidungsstücke entfernen
· frische Luft zufächeln, ggf. Fenster öffnen
· Vitalzeichenkontrolle
· Rettungsdienst informieren eventuell. Notarzt anfordern
· Mit Atemstillstand rechnen ( dann Beatmung durchführen )
· Mit Herzstillstand rechnen ( dann Reanimationsmaßnahmen durchführen )

Innerhalb der Klinik gilt der jeweilige Standard zur Behebung von Notfallsituation.
 

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