Ernährungsumstellung mit PEG

nebukadnezar

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Dresden
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Krankenschwester, Sozialpflegeassistent
hallo erstmal,


ich habe hier eine sehr brisante frage und hoffe ihr könnt mir hier ein paar tipps geben.
Also ich betreue Locked-In Patienten in häuslicher Umgebung. Notwendigerweise haben sie alle eine PEG liegen. Durch die Sondenkostgabe zeigen sich so manche Verdauungsprobleme mit denen der Patient ziemlich zu kämpfen hat. Eine Angehörige brachte den Vorschlag auf passierte Kost umzusteigen. Das löste in unserem Team so einige Disskusionen aus. Manche sagen auf keinen Fall pasierte Kost durch die PEG geben, das macht sie kaputt. Andere sagen da besteht kein Problem wenn man die PEG danach gleich ordentlich durchspült. Ausserdem braucht man einen ausgewogenen Ernährungsplan. Auf alle Fälle glaube ich das es das wohlbefinden der Patienten enorm steigern würde.

Hat jemand Erfahrungen damit und führt das womöglich schon längst durch???

Ich bin für alles dankbar, was ihr zu sagen habt
Gruß euer nebukadnezar
 
Hallo!

Passierte Kost über eine PEG?!Habe ich noch was von gehört geschweige denn gesehen.:gruebel:
Würde mich auch mal interessieren ob da jemand mit Erfahrungen gemacht hat.
Um passierte Kost über eine PEG zu applizieren müsste man ja ordentlich Flüssigkeit hinzufügen damit es sondengängig wird.
Schon mal versucht die Sondenkost umzustellen?Vieleicht hilft es ja?
 
Hallo nebukadnezar,

welches Problem hat der Patient mit der Sondenkost?

Passierte Kost kannst du nicht über die Sonde verabreichen, das Lumen der Sonde ist in der Regel zu klein.
Wenn dann muss es flüssige Kost sein, diese selbstherzustellen, ist sicherlich möglich, ich hatte es mal in meiner Ausbildung zur Diätassistentin gelernt.

Mittlerweile ist man wegen der geringeren Komplikationsrate auf industriell gefertigte Sondenkost umgestiegen. Bei selbsthergestellter Sondenkost, kommt es häufig zu Hygienischen Problemen, diese ist mit mehr Keimen kontaminiert als die Sondenkost aus der Flasche.
Ein weiteres Problem, sind die fehlenden Ballaststoffe.

Wie habt ihr euch die passierte Kost vorgestellt? Nomales Essen durch den Fleischwolf und dann ab durch die Sonde?
Bitte beachte, es gibt auf dem Markt eine grosse Zahl von Sondenkostherstellern mit einer Vielzahl von Sorten der Sondenkost.
Häufig ist das Problem schon mit einer Umstellung auf eine Ballsaststoffreiche Kost gelöst.

Schönes Wochenende
Narde
 
Hallo, ich arbeite in einer Dauerwohngruppe mit schwerstbehinderten Kindern nd wir haben einige PEG- bzw Button-Kinder, wovon eines eine gemischte Ernährung bekommt, das heißt sie bekommt Sondennahrung und passierte Kost über die PEG. Wir stellen die passierte Kost mit einem Passierstab und viel Flüssigkeit her. Wir haben aber Ernährungspläne, die von unserem Vertreter der Firma Pfrimmer ausgearbeitet sind, individuell für jedes Kind.
Das Kind hat einen Button, über den sich die passietre Kost sehr gut geben läßt, muß halt mit Wasser oder Tee nachgespült werden. Pegs haben oft ein dünneres Lumen, als Button, muß dann bestimmt mehr verdünnt werden.
Hoffe, die Antwort nützt dir was
Schöne:flowerpower:s Wochenende
Lieben Gruß Birgit
 
danke leute für die tipps und ja es hilft mir weil ich mich bestätigt fühle.

tausend grüße euer nebu:hicks:
 
Hallo Leudde,

ich habe mich ordentlich belesen und mit einer Schwester geschwatzt, die einen Apallischen Patienten betreut. Sie hat mit einer Ernährungschwester einen PLan erstelt und der Patient bekommt genau das zu Essen was der Rest der Familie auch isst und sei es Tomaten, Brot oder sonstiges. Muss logischerweise alles ordentlich zermixt werden und recht flüssig gehalten werden. Ausserdem darf man nicht vergessen die Peg danach gleich mit Wasser oder Tee durchzuspülen.
Unser Patient hier verträgt die Sondenost sehr schlecht und wir haben schon zweimal umgestellt. Unter anderem zeigt er Durchfall oder Verstopfung, er hat Blähungen und der Bauch ist manchmal druckempfindlich.

Wir versuchen das nu zu umgehen mit ordentlichem Essen und der Patient im Wachkoma bekommt das schon seit über einem Jahr und hatte bisher keine Probleme.

Danke nochmal
Euer nebukadnezar:up:
 
Hallo nebukadnezar,

dann berichte uns doch bitte wie der Patient das Essen verträgt und wie es sich mit der PEG verträgt.

Vielen Dank
Narde
 
Klar mach ich, null Problemo.
Bin schon selber ganz gespannt.

Beste Grüße
Euer Nebu:mrgreen:
 
Hallo,

passierte Kost über die PEG, das ist ja interresannt ! Hab ich zwar noch nie gehört, muß ich aber mal ausprobieren.

Grüsse Franko :mrgreen:
 
Hallo, ich bin KKS und habe bereits in meiner Ausbildung meinen Kindern mit Schluckstörungen die Nahrung pürriert und über die PEG gegeben. Das war z.B. Kartoffeln mit Karotten und Soße.
Ich betreue auch privat einen Patienten der im Appalischen Syndrom ist, und auch er wird ganz normal ernährt. Er fängt an zu schlucken und das was er nicht schafft, wird ihm über die PEG dazugegeben.
Das ist natürlich ganz normale Mischkost die eben nur pürriert ist.
Beiträge dazu stehen auch in der Zeitschrift " Wachkoma und danach".
Außerdem bietet die Firma Hipp Sondenkost in altbekannter guter Babynahrungsqualität an. Hier kann man "Proben" bestellen und feststellen, das all die Nörgler falsch liegen.
Von wegen PEG geht kapputt oder verstopft oder Riesenarbeitsaufwand oder falsche Nahrungszusammensetzung.
Ich habe mit der GAbe pürrierter Kost sehr gute Erfahrungen gemacht, mein Patient hat keine Haut oder Verdauungsprobleme und ihn stört auch das Aufstossen nicht mehr.
Diese Tatsache und das damit auch der Patient wieder ein Stück mehr Normalität erfährt, zeigt mir das ich auf dem richtigen Weg bin.
üBRIGENS Vitamine die über die Sondenkost aufgenommen werden, werden nur zu 40% vom Körper resorbiert.
Und all die letzten Zweifler die Sagen aber was ist mit der Zusammensetzung der Nahrung? Na genau so wie bei uns "normal" Essern, damit fällt auch der Mehraufwand beim Kochen weg:emba:.
Ich freu mich sehr mit Nebu die Rezepte bei unserem neuem Patienten umzusetzen und natürlich werden wir berichten.
mfg. skjupi
 
*fett rotwerd*

Hallo,

wollte ja eigentlich berichten wie es mit unseren Experiment Sondenkostumstellung gelaufen ist. Ja nu ist ja scho eine geraume Zeit ins Land gestrichen und ich kann folgendes berichten:

Als erstes haben wir, um den Patienten langsam zu gewöhnen, umgestellt auf HIPP Sondenkost. Das ist die gleiche Firma von der man normalerweise die Babynahrung kauft. Die stellen auch Sondenahrung her. Voll ausbilanziert und naturbelassen. Gibt verschiedene Geschmackssorten, Gemüse mit Fleisch- auch hier verschiedene Richtungen, ausserdem auch süsse Speisen, wie Apfel, Banane mit Milch. Alles sondenfähig, versteht sich.

Lt. Hipp sollten wir hier mit einer Flasche tägl anfangen und es dann langsam steigern, bis wir komplett nur noch diese SK geben. Der Patient hat sich ohne weitere Probleme umgestellt und seine Ausscheidungsprobleme haben sich auch endlich reguliert.:klatschspring:

Da er mit dieser doch recht natürlichen Kost zurande kommt haben wir für hier entschieden das zu belassen und nur wenn seine Lieblingskost gekocht wird ein Teil davon zu pürrieren und mit Brühe zu verdünnen, so das es sondengängig wird. Auch geben wir gern mal einen Kakao oder Kaffee aber das machen glaube ich alle.

Bei anderen Patienten wo die orale Nahrungsaufnahme nur noch teilweise funktioniert, geben wir was über bleibt pürriert durch die PEG. Kartoffelbrei, Gemüse, Suppe, Hack, Bratwurst haben wir alles schön klein gemacht und via PEG gegeben. Probleme wie verstopfen der PEG waren nie vorhanden, da man hinterher natürlich ordentlich durchspült. Aber die Patienten sind so dankbar, wenn man die natürlcihe Kost beibehält und schauen dann so selig aus, dass sich der Mehraufwand echt lohnt.
Natürlich sollte alles ausbilanziert sein, so dass der Patient auf seine Kalorienzahl kommt. Hierbei helfen die Ernährungsschwestern, von denen man sonst die Sk beziehen würde.

*ähhmm, grübel, grübel*

Ich glaube das wars was ich drüber sagen kann.

Falls noch was unklar ist fragt einfach nach:wavey:

Schwungvolle Grüße
nebukadnezar
 
Hallo Nebu, danke für den Bericht,
es ist interessant, wie sich so eine Langzeiternährung per
Ernährungssonde entwickeln kann :)
 
Tachchen,


da wir gerade bei Umstellung sind :P wollte ich hier mal ein paar Tips abgreifen.


Nun, wir haben 2 Patienten, der eine, nennen wir ihn mal Hr. F.M., erbricht seit ca. 3 Wochen alle 2-3 Tage und der andere, den nennen wir mal Hr. S.H., erbricht seit neustem.

Kurz was zum Patienten:

Hr. F.M.
  • erhält 2x täglich Fresubin Energy Fibre a 500 ml
  • 2x tgl. Wasser a 500 ml
  • und 2 tgl. Vomex i.m. was natürlich , da er ja immer noch erbricht nicht viel nutzt
  • Das Erbrechen erfolgt nach SK - Gabe wie auch bei Wasser
  • Die SK ist in der Regel auch schon, ich nenn es mal angedaut :)
  • Keine Gastrointerstinalen Erkrankungen bekannt und es wird auch niemand mehr welche suchen
Da wir mit diesem Patienten keine großen Umstellungsexperimente in der SK durchführen möchten, dachte ich, ich frage einfach mal nach. Da wir eigentlich schon so gut wie alles um die SK herum versucht haben, also wenn möglich bitte keine Teevrorschläge oder sowas.
Ich hatte mir jetzt schon einmal, da Hr. F.M. eine SK von Fresenius hat habe überlegt vielleicht könnte man ja auf Survimed OPD umstellen, aber vielleicht hat da ja jemand ein paar Erfahrungspunkte mehr.

Der nächste wäre

Hr. S.H.
  • erhält 3x täglich Diben SK von Fresenius
  • 2x täglich Wasser
  • hat einen Diab. Mellitus Typ II Insulinpflichtig und bekommt morgens 24 I.E. und abends 14I.E. Actraphane 30/70
  • auch hier keine Gastrointerstinalen Erkrankungen bekannt
Nun, ich hoffe auf hilfreiche Tips und Anregungen. Die nette Firma, mit der wir zusammen arbeiten und mit der ich kein Stück zufrieden bin, kann mir dahingehend nicht weiterhelfen. Um das noch einmal auszuschließen.


Greez
Dennis