Hallo Grobie!
Auf den Seiten, die Frank netter Weise angab, sind viele Informationen zu finden, welche aber nicht so konkret den direkten Einfluß von beispielsweise Eiweiß oder Vitaminen auf die Wundheilung darstellen, wie Du es nach meinem Verständnis erhofft hast.
Vielleicht hilft Dir die folgende Information weiter:
Eiweiße werden von unserem Körper hauptsächlich als strukturelle Bausteine genutzt. Das Trockengewicht unserer Zellen besteht zu mehr als 70% aus Eiweiß. Eiweiße sind Ketten von sogenannten Aminosäuren. Diese Aminosäuren brauchen wir für Wachstum, zellulären Wiederaufbau und Regeneration, Produktion von Enzymen, Collagen, Hormonen und DNS, und manche sogar zur Energiegewinnung. Für uns Menschen sind nur 22 dieser Aminosäuren von biologischer Bedeutung. Davon sind nur sechs Aminosäuren essentiell, d.h. sie sind lebensnotwendig und müssen vom Körper aufgenommen werden, da sie nicht vom Körper selbst gebildet werden können.
Nährstoffspezifische Effekte auf die Wundheilung
Jeder Nährstoff übt allein oder in Kombination einen mehr oder weniger starken Einfluss auf die Proteinsynthese und damit auf die Zellproliferation aus. Alle Nährstoffe und Nährstoffbestandteile arbeiten dabei synergetisch zusammen, weshalb es für die Wundheilung so wichtig ist, dass sie auch alle vorhanden sind.
Proteine: Werden nicht genügend Proteine und Aminosäuren zugeführt, sistiert die Proteinsynthese und damit die Zellproliferation von Granulationsgewebe, aber auch von weiteren Zellen der Immunabwehr. Ein Proteinmangel beeinträchtigt daher ausnahmslos alle Vorgänge der Wundheilung.
Kalorien, Energie: Die chemischen Reaktionen während der Wundheilung sind sehr energieintensiv. Stehen aufgrund von Malnutrition für die Energieproduktion zu wenig Kohlenhydrate zur Verfügung, wird der Stoffwechsel auf katabol umgestellt. Das bedeutet dann, dass hochwertige körpereigene Muskelproteine über den Mechanismus der Glukoneogenese zur Energiegewinnung abgebaut werden. Dies führt schon nach kurzzeitiger Bettruhe (1 bis 2 Wochen) zu hochgradigem Proteinmangel und Muskelschwund von bis zu 500 g pro Tag.
Vitamine: In ihrer Eigenschaft als Coenzyme beeinflussen alle Vitamine die Wundheilung positiv und der Mangel nur eines einzigen Vitamins kann die Heilung bereits verzögern. Vitamine des B-Komplexes beteiligen sich z. B. an der Kollagensynthese und stimulieren die Antikörperbildung und Infektabwehr. Antioxidantien wie Vitamin E und Vitamin C fangen die für die Epithelzellen toxischen sog. freien Radikale ab. Vitamin A wirkt bei der Kollagensynthese und -vernetzung. Vitamin C ist ebenfalls von Wichtigkeit bei der Synthese von Kollagen, aber auch von Interzellulärsubstanz, Gefäßbasalmembranen, Komplementfaktoren und Gammaglobulinen.
Mineralstoffe: Bei den Mineralstoffen sind es vor allem ein Zink- und Eisenmangel, die Störungen verursachen. Zink ist ein zentraler Bestandteil von sog. Metalloenzymen mit bedeutenden biologischen Effekten im Organismus und spielt damit eine entscheidende Rolle bei der Wundheilung. Eisenmangel verursacht eine Anämie und vermindert so den Sauerstofftransport ins Wundgebiet.
Nun zum Ort des Geschehens:
Ein Netz hält alles zusammen. In der Netzschicht der Haut sind weniger freie Zellen. Dafür enthält sie ein dichtes Netz aus Kollagen-(Also Eiweiß-)fasern parallel zur Körperoberfläche. Das Netz ist gefüllt mit elastischem Bindegewebe. Zusammen bewirkt diese Konstruktion die Festigkeit und die Elastizität der Haut. Dabei richten sich Bindegewebe und Kollagenfasern auf charakteristische Weise in bestimmte Richtungen aus. Es ergeben sich die sogenannten Langerschen Spaltlinien, die die Richtung der geringsten Dehnbarkeit der Haut markieren. (Operative Schnitte werden, wenn möglich, entlang dieser Linien gesetzt. So werden klaffende Wunden und hypertrophe Narbenbildung vermieden.)
Das Interstitium enthält wichtige Zellen der Immunabwehr. Zwischen den einzelnen Zellen befindet sich "freier Raum", das sogenannte Interstitium. Dieser Raum ist gefüllt mit einer eiweißreichen, geleeartigen Flüssigkeit, der Interzellularsubstanz. In diesem "Gelee" können sich die Zellen frei bewegen. Das ist wichtig, weil ein Großteil der Zellen im Interzellularraum Bestandteil der Immunabwehr sind. Sie werden bei der Wundheilung und bei Entzündungen benötigt.
An die Hautschichten schließt sich die allgemeine Körperfaszie an. Sie besteht aus sehr festen Kollagen-(also Eiweiß-)fasern.
Hieraus läßt sich deutlich erkennen: Ein Ungleichgewicht im Eiweißhaushalt kann fatale Folgen in der Wundheilung haben.
Je nach Größe und Art der Wunde kann sich der Eiweißumsatz gegenüber einem gesunden Menschen vervielfachen.
Dies gilt übrigens auch für Wundheilung nach operativen Eingriffen.
Abschließend ist also zu sagen:
Wundheilung wird durch Mangelversorgung beeinflußt. Bei der Regeneration geschädigten Gewebes steigt der Stoffwechsel des Körpers. Es besteht ein erhöhter Bedarf an allen Nahrungsbestandteilen. Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente müssen dem Körper in der Heilungszeit in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Ist der Betroffene schon vor der Verletzung unterernährt, oder besteht auch nur ein Mangel an einzelnen wichtigen Nahrungsbestandteilen, so ist eine schlechtere Wundheilung zu befürchten. Das ist auch leicht nachzuvollziehen wenn man bedenkt, daß z. B. Vitamin C bei der Produktion von Kollagen eine wichtige Rolle spielt und Kalzium für die Blutgerinnung unerläßlich ist.
Quellen:
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