Ernährung (Salz, Kalium, Phosphor) ANV + CNV

sonnige nacht

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Hallo, ich lerne gerade für das Examen und würde euch gerne fragen, ob das richtig ist (es steht nicht in unseren Skripten drinne, daher bin ich verunsichert)

ANV : im Stadium der Oligurie/Anurie -> salzarme, kaliumarme, eiweißreduzierte (0,8g/kg), phosphatarme Kost, im Stadium der Polyurie hingegen phosphatreiche; kalium und salzreiche Kost .. Eiweißgehalt langsam steigern. (Quelle: Prüfungswissen Pflege) ..

Ist das so richtig? Wie viel Eiweiß darf der Patient in der Phase der Polyurie und Regeneration wieder essen? Ist es damit begründet, dass sehr viel Elektrolyte verloren geht aufgrund der täglichen (bis zu 4-5l) Ausscheidung?

Ich habe im Internet gelesen, dass vor allem Eiweißprodukte viel Phosphor enthalten.. Kalium ist in Avocado, Spinat, Kartoffeln, Bananen, Vollkornprodukten enthalten.. aber es verliert durch das Kochen seine Wirkung?!
Bin nämlich verunsichert, weil ich gelesen habe, dass Patienten mit CNV tgl Kartoffeln essen sollen.. es gibt wohl eine sogenannte Kartoffel-Eier-Diät.

Was dürfen Patienten ohne Bedenken essen?
Ich wollte mir helles Brot, Marmelade, Gemüse gekocht .. merken. Lieber Quark statt Joghurt. Habt ihr vielleicht noch ein paar Tipps?

Die DGE empfiehlt ja auch 0,8g/kg für CNV-Patienten.. bin nur verunsichert, weil in unserem Skript steht, dass bei Dialysepatienten bis zu 1,2g/kg Eiweiß okay ist.

Wäre froh, wenn ihr mir Tipps aus der Praxis geben könntet ;) Danke sehr!
 
hallo sonnige Nacht, wo bitte steht das im CNV jeden Tag Kartoffeln gegessen werden sollen ???? lass das mal hoffentlich niemanden von meinen Dialysepatienten lesen :-)
Kartoffel-Ei Diät empfiehlt sich wenn nur vor dem CNV bzw. bei Pat. in sehr sehr schlechtem Ernährungszustand, bzw. keinerlei !!! Kaliumproblemen. lg
 
Die Kartoffel-Ei-Diät wird bei der Niereninsuff. in einem sehr spätem Stadium eingesetzt, wenn überhaupt, um dem Patienten noch etwas die Dialyse zu ersparen. Es ist eine sehr strikte und strenge Diät und erfordert eine hohe Compliance des Patienten.
Der Patient erhält eine sehr hochwertige Mischung an essentiellen Aminosren. Die Zufuhr von Eiweiss lässt sich dadurch auf 0,4g/kg/KG reduzieren ohne, dass es zu Mangelerscheinungen kommt.

Einen hohen Kaliumgehalt hast du auch in Aprikosen.

@Diselia: Der Kaliumgehalt von Kartoffeln lässt sich durch wässern über 12 - 24 Stunden deutlich reduzieren und erlaubt dadurch auch das Lesen des Threads für Dialysepatienten.
 
es ging hier um täglich und nicht darum wie man kartoffeln zubereitet. lg
 
Ja, genau. Ist dir bewusst, dass das wässern der Kartoffel das Kalium ausschwemmt und deshalb auch Dialysepatienten Kartoffeln zu sich nehmen dürfen, sofern sie diese für mindestens 12 besser 24 Stunden wässern?
 
Nun da denkt wohl jeder anders darüber ob man täglich kalium in dieser form zu sich nehmen sollte ob gewässert oder nicht. gerade pat. in einem langen intervall profitieren davon garantiert nicht. nun denn schönen abend allerseits
 
Nun, als Diätassistentin weiss ich wovon ich schreibe. Der Kaliumgehalt von gewässerten Kartoffeln reduziert sich um mind.Hälfte und stellt somit auch für den Dialysepatienten nicht das Problem dar. Solltest du an meinen Ausführungen zweifeln, so glaubst du ggf. der Fa. Roche?
http://www.roche.de/pharma/indikati...orum_niere_dialyse/pdf/kartoffelkochtipps.pdf

Die frische Kartoffel enthält pro 100g ca. 415 mg Kalium durch das Wässern kommst du auf die oben angegebene Kaliummenge.

Selbstverständlich hat Reis eine geringere Menge an Kalium, aber deshalb dem Dialysepatienten Kartoffeln vorenthalten?

Dass der Dialysepatient nicht mehr von der KE profitiert ist klar. Jedoch kenne ich kaum Patienten die die KE über längere Zeit eingehalten haben, da diese extrem viel Disziplin erfordert. Wie ich geschrieben habe ist diese nur im späten Stadium der Niereninsuffizienz sinnvoll. Allerdings entscheiden sich nicht wenige Patienten für die Dialyse als für die KE.
 
Wer hat hier von vorenthalten geredet ?? es ging um die frage der treadstellerin ob Dialysepat. TÄGLICH kartoffeln zu sich nehmen sollen und um nichts anderes aber wenn du das deinen dialysepatienten rätst dann bitte sei dir überlassen.
 
Dialysepatienten sollten ihre täglich zugeführte Kaliummenge berechnen, wenn also das Kalium der Kartoffel mitberechnet wird spricht nichts dagegen, allerdings glaube ich, dass Patienten eher zu einer abwechslungsreichen Kost tendieren als zu täglich Kartoffeln. Dass die KE nicht das die Diät der Wahl bei der Dialyse ist, darüber sind wir uns wohl einig. Allerdings nicht wegen der Kartoffel, sondern wegen der strikten Eiweissreduktion auf 0,4 - 0,8 g/kg/KG. Der Dialysepatient wird hingegen mit ca. 1,0 bis 1,2g/kg/KG täglich versorgt. Bei der KE ist es handelt es sich um eine streng Eiweissarme Ernährung.
 
genau so sehe ich das auch. leider haben wir zur zeit vermehrt pat. die mit ihrer natürlichen ernährung nicht mal im geringsten auf die eiweiss zufuhr kommen. unser chef gibt momentan probeweise diese eiweisspäckchen zusatz nahrung raus. was hälst du davon ?
 
Wie ernähren sich die Patienten, eigentlich ist es nicht so schwer ohne Eiweisspulver seine EW-Menge zu schaffen.
 
Hallo,

es gibt den "Dialysepatienten" nicht. Gerade punkto Ernährung sollte diese Differenziertheit sich auch in den Lehrbüchern niederschlagen und insbesondere bei den Ernährungsberatern.

Zu mir: bin nicht Krankenschwester, sondern Dialysepatientin, seit über 8 Jahren Peritonealdialyse mit 4 monatiger Nachtdialyseepisode dazwischen. Ich esse Kartoffeln prinzipiell nicht gewässert (igitt), gerne auch als Pellkartoffeln oder gebacken. Ich trinke ab und an Saft, esse auch mal Obst und Kartoffeln in verschiedener Form stehen öfter auf meinem Speiseplan. Ich hatte noch nie in den 8 Jahren ein Kaliumproblem, auch an der Nachtdialyse nicht.
Weswegen ich schreibe: Aus Sicht eines Dialysepatienten ist es äußerst nervig im Punkt Ernährung, wenn man irgendwo anders hinkommt, ständig dem Fachpersonal erklären zu müssen, dass manches bei einem anders ist, als in den Büchern erklärt.
So war ich jetzt ein paarmal im KH. Ich habe das Problem, dass ich mit der PD zu gut entwässere und muß deshalb viel trinken (2l minimum am Tag), sonst knickt mein Blutdruck weg (meine Nierenreste habe ich noch!). Auch darf ich alles essen. Das Stammpersonal im KH hat das auch bald akzeptiert. Aber es ist nicht prickelnd, wenn man als über 50jährige Frau eine Schwesternschülerin um ein Getränk bittet und von dieser strafende vorwurfsvolle Blicke erntet oder von der Hostess, die die Essenswünsche notiert, hört: "Das dürfen sie nicht essen, sie sind Dialyseapatientin". Dabei hat der Arzt gerade eben noch gesagt: Sie dürfen alles essen.
Das nurmal so. Dialysepatient ist nicht Dialysepatient. Ich kenne eine, die wäre kurz vor der Dialyse fast gestorben. Sie sollte ihren Salzkonsum strikt reduzieren (Lehrbuch), dabei schied sie viel zuviel davon aus. Ein Natriumproblem hatte ich übrigens noch nie, obwohl ich salzreich esse und inzwischen auch kaum noch Restausscheidung habe.
Nur das Phosphat ist schwer in den Griff zu bekommen, wenn man eiweißreich essen soll, dann ist das schwierig in den Griff zu bekommen auch mit den Phosphatblockern nicht immer optimal.

Im übrigen fand ich meine Ernährungsberatung ganz hilfreich, auch weil sie nur das berücksichtigte, was für mich wichtig ist (und nicht für den statistischen Durchschnitt der Dialysepatienten) und von meinen Ernährungsgewohnheiten ausging.

Viele Grüße
Manita
 

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