Ernährung als Therapieoption

grobie

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26.12.2003
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133
Ort
Niedersachsen
Beruf
Fachkrankenpfleger A+I
Akt. Einsatzbereich
internistische Intensivstation
Hallo, Kollegen!

Ich habe eine Frage: Wer nutzt die Möglichkeiten der klinischen Ernährung als zusätzliche Therapie bei Problemwunden? Welche Erfahrungen habt Ihr bis jetzt damit gemacht?

Mit den besten Grüssen
grobie
 
Ernährung

Hallo grobie,
wir bei uns im Haus sind ganz am Anfang die Ernährung da mit einzubeziehen. Beim Dekubitus haben wir aber schon echte Erfolge. Da ging es uns oft darum, das die Patienten hochkalorische Trinknahrung bekommen, die auch mal mit Zusätzen wie Zink waren. Kann aber leider nicht sagen, ob es ohne Trinknahrung nicht auch so schnell geheilt wäre.

Wir werden aber bei dem Thema am Ball bleiben.
Hast du schon Erfahrung damit gemacht?

Gruß Maja
 
Hallo,


bei Problemwunden spielt die Ernährung eine sehr grosse, leider zu häufig missachtete Rolle.

Über das Wundexsudat verliert der Patient Unmengen an Eiweiss und wichtige Nährstoffe. Das heisst: zusätzliche Flüssigkeit, und speziell für die Wundheilung ist die zusätzliche Gabe von Eiweiss, Vitamin C und 15 mg Zink / die (als Zink-Histidin, nur durch das Histidin kann Zink im Körper auch verwertet werden) sehr wichtig.

Leider wird Wundheilung immer noch mit der richtigen Auswahl der Wundauflagen in Zusammenhang gebracht.
Wie auch schon mehrfach in anderen Beiträgen erwähnt - eine Wunde bekommt man sicher nicht alleine mit einem tollen, erfolgversprechenden Verband zum heilen.
Man muss erst mal die Ursachen, also warum der Patient eine chronische Wunde hat, beheben. Z.B. auch mit einer adäquaten Ernährung.

LG
Trisha
 
@msoltau

Trisha hat schon einige Fakten genannt. Die sind mir / uns bekannt. Leider hat aber noch keiner eine richtige Erfahrung in der Praxis.
Wir haben jetzt die enterale Ernährung auf ICU in einen Standard gebracht. das Ergebnis war, dass der hautzustand deutlich besser war und es kaum noch Dekubities bei den LZ-Beatmungen gab. Auch heilten Problemwunden besser und schneller als üblich ab. Das hat mich eigentlich auf die Idee gebarcht damit weiter zu machen. Fakten sind über die einzelnen Firmen gut zu bekommen. Aber es mangelnd an Berichten aus der Praxis.
Wir sind dabei ein Ernährungsscreening zu installieren, um Risikopatienten schon bei der Aufnahme zu erkennen und behandeln zu können, bevor es möglicherweise zu Problemwunden kommt und die Wundheilung möglichst schon vor einer OP zu verbessern.

Mit den besten Grüssen
grobie
 
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