Elektrokrampftherapie

Hallo Brady,
ich bin Schülerin in der Psychatrie und hatte einmal die Gelegenheit bei einer EKT dabei zu sein.
Ich muß sagen es ist ein komisches Gefühl sich sowas anzugucken. Es erinnert ein wenig an den elektrischen Stuhl. Man hat das Gefühl, als würden die Patienten richtig leiden. Ich habe jedoch die Pat. gefragt und sie hat mir erzählt, daß sie nichts gespürt hat. Sie hat jedoch nach jeder EKT starke Kopfschmerzen und fühlt sich sehr schlapp. Aber ich denke das ist auch kein Wunder.
Bei der Pat. war so nach der 6. EKT eine deutliche Besserung der Depression festzustellen.
Bei uns im Haus werden EKT´s nur bei langjährig erkrankten Pat. gemacht, die nicht auf Medikamente, oder andere Maßnahmen ansprechen. Es ist sozusagen, also die letzte Therapiemöglichkeit.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas weiter helfen.
Liebe Grüße Bübchen
 
Zum Thema EKT habe ich ganz unterschiedliche Meinungen gehört. Der Gedanke ist zugegebenermaßen etwas befremdlich, auch wenn man so an die Geschichte der Psychiatrie denkt. Ich fand das Dabeisein dann aber gar nicht "komisch", denn der Pat. befindet sich ja in Kurznarkose und bekommt von alledem nichts mit.
Bei uns wurde die EKT auch nur als letztes Mittel genutzt wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft waren. Und dann durchaus auch mit Erfolg. Ich kenne von "meiner" Station außerdem Fälle (lebensbedrohliche Katatonie) wo die EKT in der Tat lebensrettend war.
Ich denke deshalb unter den heute gegebenen Umständen (Narkose...) ist das durchaus eine Möglichkeit, wenn alles andere fehlgeschlagen ist, dem Pat. zu helfen.
Über Kopfschmerzen und Schwäche habe ich die Pat. allerdings auch klagen hören. Na ja, denke mal denen wird es auch nicht besser gehen als unter Umständen Epilepsie-Patienten nach einem generalisierten Anfall...

Liebe Grüße!
 

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