Einarbeitungszeit als Schülerin

Saxgirl1992

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Schülerin
Hallo zusammen

Ich arbeite seit 2 Tagen in einem Alten- und Pflegeheim als Schülerin (mein 1. Praktikum)... Ich habe schon eine Ausbildung als Pflegerin und mache jetzt noch das Diplom als Pflegefachfrau (CH).

Ich hatte genau einen Morgen eine Einarbeitung mit einer Pflegeassistentin und musste aber eine Bewohnerin schon selbstständig duschen (weiss zwar wie das geht, aber mich stört das sehr wenn man keine Einführung hat).

Ich wurde von Anfang an nicht gut aufgenommen (sehr viele Ausländer im Team die in ihrer Sprache über mich sprechen und auch Blicke einander zuwerfen die Bände sprechen... Ich bin übergewichtig und alle schauen mich komisch an von oben bis unten... Also ich habe gar kein Problem mit ihnen, habe mehrere Freunde aus anderen Ländern... Aber ich bin ja nicht doof und merke dass sie über mich sprechen... Leider habe ich ein sehr geringes Selbstbewusstsein und will es allen recht machen...).

Meine Berufsbildnerin ist gleichzeitig Teamleiterin und arbeitet nur im Büro. Ich fragte sie, ob ich mir die Diagnosen anschauen kann von den Bewohnern, da meinte sie nur, das sei nicht nötig und ich brauche das nicht zu wissen! Hallo, ich habe die Verantwortung und weiss nicht einmal was die Leute haben? Kranke Station!

Das Team hasst sie und hat schon an meinem ersten Tag schlecht über sie gesprochen und gelästert. Und weil ich neutral bin, fangen sie jetzt das gleiche bei mir an.

Ich bin einfach nur sehr wütend und enttäuscht und würde am liebsten die Ausbildung abbrechen! Ich weiss überhaupt nicht, ob ich es schaffe wieder hinzugehen... Bin jetzt heute am 3. Tag bereits krank weil es mir psychisch so schlecht geht.

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder Tipps für mich wie ich das schwierige Praktikum trotzdem durchstehen kann? Tipps für ein besseres Selbstbewusstsein?
 
Puh, nach zwei Tagen schon aufgeben?
Es ist schwer das von außen nachzuvollziehen.
Inwieweit die Kollegen in einer anderen Sprache über dich reden, kannst du letztendlich nicht wissen.

Dass dir nichts über die Patienten mitgeteilt wird geht so sicher nicht und ich würde daher eine anständige Information einfordern. Das muss ja nicht nur durch die Teamleiterin geschehen.
Was muss ich mir unter Berufsbildnerin vorstellen? Ist das deine Anleiterin?

Mich würde interessieren mit welchen Erwartungen du an das Praktikum gegangen bist.
Du schreibst über dein Gewicht und mangelndes Selbstbewusstsein.
Woher willst du wissen, ob die Kollegen dich wegen deines Gewichtes ansehen. Klingt auch etwas nach selbsterfüllender Prophezeiung. Als "Neue" wird man anfangs doch immer etwas gemustert. Ich würde das nicht auf mich beziehen.
Ich würde der Station noch eine Chance geben. Wer weiß was dort gerade im Hintergrund lief, von dem du nichts wusstest.
Gibt es oder gab es bereits ein Einführungs- bzw. Erstgespräch?
Hier solltest du deine Wünsche und Erwartungen an die Station deutlich machen und die Station sollte dies genauso tun. Bei der Gelegenheit kannst du auch erläutern, dass dir Sorgen machst wegen deiner vorherigen Tätigkeit nicht richtig eingearbeitet zu werden.

Ansonsten würde ich mich an die Schule wenden. Wenn alle Stricke reißen, kannst du womöglich wechseln. Leider weiß ich nicht, wie das in der Schweiz genau abläuft.
 
Ja die Berufsbildnerin ist meine Begleiterin und Anleiterin während des ganzen Praktikums...
Nein für das Gespräch hat sie leider im Moment keine Zeit. :-(

Und wechseln ist bei uns leider nicht möglich, da wir sonst die Kündigung von der Schule bekommen.
 
Du bist doch auch erst zwei Tage da.
Gib dir und dem Team erstmal eine Chance.
Und wenn es diese Woche eng ist, dann suche nächste Woche das Gespräch.

Das es keine optimalen Tage für den Start waren, scheint fest zu stehen - das lässt sich aber nachträglich nicht ändern. Bedenke jedoch: Du bist bereits ausgebildet. Neuer Schüler hin oder her, ein wenig was wird man scheinbar vorausgesetzt haben.

"Lästereien" oder Blicke kommentiere ich garnicht erst. S.o.

Und nach 2 Tagen schon krank, weil dich das psychisch so mit nimmt... finde ich zu früh. Deutlich!
Versuche es weiter, evtl. ist das ganze aber auch nichts für dich - warum auch immer.
 
Moin, moin...!

Ich denke, aus der Entfernung ist es unmöglich, die Sache objektiv zu beurteilen. Der einzige Tipp: Such das Gespräch und informiere die Schule.

Gruss hartwig
 
Hallo Saxgirl,

das läuft ja ganz schlecht... keine Auskunft... keine Einarbeitung?

Diesbezüglich würde ich auch ganz dringend das Gespräch suchen. Auf jeden Fall würde ich die Schule zuerst informieren, vielleicht hat man dort ja einen Rat für Dich. Im besten Fall begleitet man Dich zum Gespräch mit der Leitung (ansonsten Ausbildungsvertretung, Betriebsrat?).

Ist Deine Teamleitung aber immer noch nicht bereit, sage ihr, dass Du Dich in dem Fall, unter Einhaltung des Dienstweges, an die nächst höhere Instanz wenden müsstest. Es geht ja um Deine Ausbildung.

Dass Du Dich aus der Lästerei raushältst ist eine sehr gute Sache, mach weiter so.

Welche Sprache wird denn in dem Teil der Schweiz, in dem Du lebst, gesprochen? An Deiner Stelle würde ich bei der nächsten derartigen Situation den Schritt nach vorne machen. Das meint: einfach fragen worum es grade geht und sagen, dass Du leider die Sprache nicht verstehst, aber trotzdem an den beruflichen Gesprächen am Arbeitsplatz teilhaben möchtest und musst. Es kostet zwar Überwindung... aber so was kann man üben... und Du wirst sehen, hinterher geht es Dir besser und nebenbei wächst das Selbstbewusstsein. Die Betreffenden ändern sich vielleicht.

Ansonsten, wenn die Kolleginnen die regional übliche Sprache sprechen, solltest Du nachlegen und diese lernen.

Wenn Dir diese Ausbildung wichtig ist, lohnt sich ein persönlicher Einsatz für Dich. Auch wenn ich Deinen "Fluchtgedanken" ganz gut nachvollziehen kann, wäre ein Aufgeben nach 2 Tagen m.M.n. zu früh.

Ach ja... es gibt sicher auch in der Schweiz einige Fachkräfte, die meinen ein Schüler müsse schon im ersten Einsatz so strukturiert und vor allem so schnell sein, wie eine Erfahrene.

VG lusche
 
Liest sich wie selbsterfüllende Prophezeiung. Es darf net klappen weil ein mangelndes Selbstbewusstsein vorhanden ist.

Hol dir professionelle Hilfe und gib dir Zeit. Man kann die Ausbildung auch verschieben auf eine Zeit, wo man seine Probleme erfolgreich bearbeitet hat und selbstbewusst seinen Weg gehen kann.

Elisabeth
 
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Du bekommst garantiert keine Kündigung von der Schule, nur weil du dich in deinem Praktikum nicht wohl fühlst. Melde dich bei der Schule. Aber nicht mit "Ich habe das Gefühl, dass sie über mich reden, etc." sondern mit der Tatsache, dass du dich schlecht betreut fühlst und du keine richtige Einführung hast (die Praktikumsplätze sind dazu verpflichtet, nach den Richtlinien der Schule zu handeln und zu bewerten, sie bekommen dafür auch Geld).

Klar hast du bereits ein wenig Erfahrung in der Pflege, trotzdem wirst du aber 6 Monate da arbeiten müssen. Wenn es bereits am Wichtigsten fehlt, nämlich dass die Berufsbildnerin sieht dass du dich interessierst und lernen willst, würde ich den Kontakt mit der Schule suchen.

Zum Selbstbewusstsein: Wieso sollten sie über dich reden? Heutzutage ist es normal, dass es übergewichtige Personen gibt. Ich gehöre selbst zu denen (nicht nur so ein paar Kilo zuviel, sondern Adipositas per magna) und in keinem Praktikum war dies je ein Thema. Vielleicht merken sie einfach deine Unsicherheit und du wirkst dadurch ganz anders, als du denkst.
 
Na ja- also ich würde von einer ausgebildeten Pflegerin ein gewisses eigenständiges Arbeiten erwarten- inklusive der Fähigkeit sich einen Überblick zu verschaffen und konkret nachzufragen.

Elisabeth
 
Ist hier aber von der Ausbildung her nicht vorgesehen. Jeder Studierende bekommt Anfang der Ausbildung Kompetenzkataloge, nach denen er und die Einrichtung handeln. Wenn man nach 6 Monaten beim Praktikum durchfällt, will die Schule wissen, weshalb das so ist. Sehen die dann, dass keine richtige Betreuung stattgefunden hat, kann das die Ausbildungserlaubnis kosten.

Deshalb werden in den meisten Kliniken Listen oder ganze Ordner geführt, wann der Studierende was gezeigt bekommen hat und welche Kompetenzen er hat. So kann es sein, dass jemand der in seiner vorherigen Laufbahn bereits hunderte Leute mobilisiert hat, das erst einmal nicht ohne Aufsicht darf. Je nach Schule werden die Berufsbildner sogar von der Schule gestellt.

Dass man sie alleine zum Duschen einer PE geschickt hat, nun gut, das kann sie sicher. Aber dass die Berufsbildnerin sich null interessiert, ist nicht richtig. In jedem meiner Praktika gab es die ersten Wochen 1:1 Betruung durch die Berufsbildner oder jeweils eine erfahrene Pflegeperson, die am Morgen den Tag vorbesprochen hat, immer Ansprechperson war und am Ende des Tages noch nachbesprochen hat, was gut war, was weniger und was man sich für weitere Ziele gesetzt hat. Und das sollte eigentlich Standard sein.
 
@JessesGirl
wennst grad da bist - ich habe mich bemüht in Erfahrung zu bringen was eigentlich eine Pflegerin in der Schweiz ist - bin nicht fündig geworden.

Ich kann nicht einschätzen wie lange die Ausbildung dauert, was sie beinhaltet, wozu sie berechtigt. Was ich kenne ist hier die staatlich anerkannte Kinder- oder Sozialpflege. Das sind 2 Jahre Ausbildung, vorwiegend schulisch.

Wahllos 1 Berufsfachschule gewählt die beide Ausbildungen anbietet:
http://www.bsz-schweinfurt.de/Ausbildung_2_bfs_soz_ausbildung_48_kkmenue.html
 
Es gibt hier zwei Arten der Pflegerin, wie sie wahrscheinlich oben gemeint ist.

Entweder Pflegehilfen, die einen 6-wöchigen Kurs beim Schweizerischen Roten Kreuz gemacht haben, oder die Pflegeassistenten, die 2 Jahre Ausbildung haben, mit ca. einem Schultag pro Woche.

Zumindest hier haben beide Berufe ähnliche Kompetenzen, die sich auf Körperpflege, Mobilisationen, Haushaltsdienst, kleinere administrative Arbeiten u.ä. beschränken.
 
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... Aber dass die Berufsbildnerin sich null interessiert, ist nicht richtig. In jedem meiner Praktika gab es die ersten Wochen 1:1 Betruung durch die Berufsbildner oder jeweils eine erfahrene Pflegeperson, die am Morgen den Tag vorbesprochen hat, immer Ansprechperson war und am Ende des Tages noch nachbesprochen hat, was gut war, was weniger und was man sich für weitere Ziele gesetzt hat. Und das sollte eigentlich Standard sein.
Wieso gehen wir eigentlich immer von einer Bringeschuld bei den Ausbildern aus. Wie wäre es, wenn der Azubi konkret einfordert? Das dürfte auch in der Schweiz praktikabel sein.

@amezaliwa ... http://www.sbk.ch/fileadmin/sbk/bildung/karriere_in_pflege/docs/2013_10_02_Übersicht_neue_und_altrechtliche_Ausbildungen.pdf >>> http://www.puls-berufe.ch/?page=139 >>> https://www.oda-gesundheit-bern.ch/...hweise/5.3_KompNa-Planung_FaGe_3j_ab_2013.pdf . Das dürfte also unseren Pflegehilfen mit einjähriger Ausbildung entsprechen.


Elisabeth
 
In diesem Fall hat die TE ja eingefordert. Aber wurde abgewiesen, darum geht es.

Die Bringschuld liegt insofern beim Praktikumsplatz, weil er von der Schule ausgewählt und bezahlt wird, zudem Unterstützung durch den Kanton erhält.
 
auch ich kann micht nicht des eindrucks verwehren, dass hier "die flinte ein bisschen früh ins korn geworfen wir "...

nun will ich niemandem was unterstellen, da ich die sachlage als aussenstehender nicht realitisch einschätzen kann,
aber generell gesehen drängt sich schon das eine oder andre mal der verdacht auf, dass sich
viele auszubildende ( nicht nur altenpflege!!! ) ein stück weit " dünnhäutig " gerieren und so manches mal den, durchaus notwenigen, " biss " vermissen lassen.

auch ich musste mich während der ausbildung durch manche, nicht der norm gegebenen situationen und sogar struktur durchkämpfen, kritik und lästereien ertragen und auch manche niederlage einstecken.

das sollte aber niemenden zur resignation verleiten, sondern eher das selbstbewustsein stärken und den kämpfergeist beflügeln...

ich weiss, leichter gesagt als getan, aber so ist die realität wenn man ins berufsleben eintritt.
da wird es noch so manch anderen kampf zu bewältigen geben !
 

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