Ein paar Fragen einer "Neuen"...

Daisy

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19.05.2004
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Beruf
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Hey :)

ich bin ganz neu an Board und hab auch gleich ein paar Fragen ... ( jaja, das habt ihr schon so oft gehört *g* ich weiß ... )

Also 1.: Was ist eine Kinderkrankenschwester?
Nee, Quark ... sorry, konnt's mir nicht verkneifen :P

Ich bin Gymnasiastin und werde jetzt im September die 12. Klasse antreten ( neues Schulsystem, deswegen "überspringe" ich quasi die 11. ), allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher über meine berufliche Zukunft.
Der Beruf der Kinderkrankenschwester hat mich schon als kleines Mädchen sehr fasziniert und ich weiß noch ganz genau, wie ich im Aufzug des Krankenhauses stand und die Tür plötzlich aufging und die Kinderstation auftauchte ... eine Kinderkrankenschwester lief mit einem Baby auf dem Arm durch den Flur. Dieses Bild werde ich niemals vergessen ... das war soooo schön :)

Aber zurück zum Thema:
Ich hab im Juni 2004 meinen Realschulabschluß gemacht ... leider ist der Notendurchschnitt nicht sonderlich berauschend ... 3,166666667 oder anders: ~ 3,2 :wink:
Hätte ich mit diesem Durchschnitt Chancen auf einen Ausbildungsplatz?
Die wenigen Plätze sind ja heiß begehrt und deswegen sehen meine Chancen nicht gerade rosig aus.
Meine Eltern sind jedoch strikt dagegen und wollen eben dass ich Abitur mache. Dagegen hab ich noch nicht mal was ... schließlich kann das durchaus nützlich sein ... aber mal angenommen, ich würde jetzt nach der 12. schon aufhören ... welches Zeugnis wäre ausschlaggebend?
Ich bin leider "erst" 16 Jahre alt und von daher ging da eh noch nichts mit der Ausbildung *seufz* ... also geht's weiter zur Schule ...

Und noch etwas Generelles wäre ganz schön zu wissen ...
Ein Medizinstudium wäre ja auch was tolles ( meine Eltern wollen ein Studium sehen ... grrr, ich könnt sie umbringen! Ist das jetzt mein Leben oder ihres?! :evil: ), aber ich möchte zu den Patienten wirklich viel Kontakt haben und nicht morgens einfach "nur" Visite machen, ein paar Mal ins Zimmer reinschauen und sofort wieder an meinen Schreibtisch gehen ...
An die, die schon Erfahrung gemacht haben ( Praktika, Ausbildung, Job ): würdet ihr sagen dass KrankenpflegerINNEN mehr Kontakt zu den Patienten haben als Ärzte?
Vielleicht klingt die Frage ja für euch dumm, aber im KH habe ich das so erlebt, dass die KrankenpflegerINNEN eigentlich immer bei mir waren - die Ärzte eher selten, jedoch erzählt mir meine Mutter was ganz anderes ... Himmel, Donnerwetter ich würd so gern ein Praktikum machen ... hoffentlich wird das diesen Sommer mal was :(


Danke, für jede Antwort!


Daisy :hippy:
 
Tröste Dich, ich hatte einen NC von 3,3... Gut, das waren noch andere Zeiten.

Ich glaube, viel läuft auch über das Vorstellungsgespräch. Versuch macht kluch.
 
Hallo!

Ich weiß nicht genau, in welchem Bundesland du wohnst - aber versuch auf jeden Fall dich noch um ein Praktikum in den Sommerferien zu bewerben (die Sommerferien haben ja teilweise schon angefangen). Dabei kannst du dann deine eigenen Erfahrungen machen und Dir somit eine eigene Meinung über die verschiedenen Berufsgruppen bilden. Denn nur Du kannst entscheiden was für Dich das Beste ist...

Alles Gute,
Nutella Woman
 
Danke erstmal für die Antworten :wink:

So langsam begeistere ich mich immer mehr für den Beruf der Kinderkrankenschwester ... seit Monaten klappere ich sämtliche Seiten zu dem Thema ab und schaue mir "Ausbildungshäuschen" an.

Ich möchte einfach für die Kleinen da sein, sie trösten und sie dazu bringen immer zu lächeln - egal wie schlimm es um sie steht ... sie sollen den Mut nicht verlieren.
Hm, ich denke, mit einer Ausbildung zur Kinderkrankenschwester wäre ich besser dran, als mit einem Medizinstudium.
Als Arzt hockt man ja wirklich extrem viel in seinen vier Wänden und kommt eigentlich nur selten dazu wirklich mit seinen Patienten zu reden, sie zu verstehen ... oder habt ihr da andere Erfahrungen gemacht? Klar, es gibt immer noch die Überstunden, aber trotzdem ... bei einem 32h-Dienst sieht das wohl schlimm aus ... ;)

Sicher, Büroarbeit gibt es überall, aber dass die Ärzte wohl viel damit zu tun haben, ist auch Fakt ... und dafür will ich echt nicht studieren.

Als ich acht Jahre alt war, wurde ich operiert ( Mandeln & Polypen ) ... da kam ein Mal am Tag ein Arzt ... aber sonst immer die Krankenschwestern und ich fand die immer ganz klasse :) ... und das soll mal was heißen! Ich kann mich also in so ein Kind hineinfühlen, weil ich ja das Selbe erlebt habe ... das Ding ist ja, dass ich Weihnachten, meinen Geburtstag und Silvester im Krankenhaus verbracht hab *g* ... aber wisst ihr was? Ich war richtig glücklich darüber! Die Schwestern haben mich an Weihnachten den Stationstannenbaum schmücken lassen, die Geschenke für meine Eltern unter den Weihnachtsbaum gelegt und an meinem Geburtstag extra Plätzchen gebacken :) ... wow ... ich war so schrecklich dankbar für alles! Wenn ich an meinen Aufenthalt dort zurückdenke wird mir's warm ums Herz ... und dann soll nochmal einer kommen, der meint, ein Krankenhaus wäre nur grau :D


Liebe Grüße!
 
Hi Daysy

ich würde dir dringend ein Praktikum empfehlen wollen. Deine Berufsvorstellungen
Ich möchte einfach für die Kleinen da sein, sie trösten und sie dazu bringen immer zu lächeln - egal wie schlimm es um sie steht ... sie sollen den Mut nicht verlieren.
erscheinen mir sehr idealistisch. Das Leben ist nicht nur Fun. Auch andere Gefühle, wie Trauer, Wut, Angst gehören dazu und haben ihre Daseinsberechtigung. Du wirst in dem Beruf auch Sachen machen müssen, die nicht immer angenehm sind für die Kinder, die Schmerzen bereiten. Man ist als Kinderkrankenschwester nicht die liebe Tante oder Ersatzmutti.
Mach ein Praktikum um zu sehen, wie es wirklich ist. Wenn du deine Ideale realitätsnäher gestalten kannst, ist die Enttäuschung später nicht mehr so groß.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

ich bin mir schon bewusst, dass ich auch Schlimmes erleben würde ... Todesfälle, das Schreien / Leiden der Kinder, Blutabnahmen / Injektionen, eine keifende Oberschwester und auch sämtliche Arbeiten der Hygiene ( darauf spielst Du ja - glaube ich - an ). Letzteres macht mir aber nichts aus. Die Punkte davor sind nicht sonderlich reizvoll oder schön, zugegeben, aber wenn man doch dann selbst sieht, wie es einem Kind besser geht ( außer beim Todesfall natürlich ) und wie es auf einen reagiert, dann ist mir das Lohn genug.
Ich habe ja garnicht vor eine "Ersatzmama" zu spielen, aber man muss auch über seine Grenzen hinausdenken.
Wieso soll ich mit einer Kühle daran gehen?
Ich persönlich habe nicht vor das Krankenhausleben mit einer Fabrik zu vergleichen - es muss schon menschlich zugehen, wobei ich weiß, dass es auch Krankenhäuser gibt, wo das nun wirklich ganz und garnicht der Fall ist.
Ideologie oder nicht ... es kommt doch immer darauf an, wie man in den Beruf einsteigt und wie man seine Arbeit dort bewältigt. Ich möchte kein Routinemensch sein, sondern jemand, der mit Herz seinen Beruf ausübt.
 
Hallo Daisy,


auch ich würde dir zu einem Praktikum an einer Kinderstation raten.

Daisy schrieb:
Ich möchte einfach für die Kleinen da sein, sie trösten und sie dazu bringen immer zu lächeln - egal wie schlimm es um sie steht ... sie sollen

Deine Illusionen bezüglich Kinderkrankenpflege in Ehren, doch ich glaube sie gehen doch ein wenig an der Realität vorbei.

Vielleicht haben wir dich ja auch missverstanden? Wie stellst du dir den Tagesablauf einer Kinderkrankenschwester so vor? Was denkst du gehört zu deinen Aufgaben?

Neugierige Fragende, auf Antwort hoffende Grüße aus Wien


Gaby
 
Also ich möchte ein paar Dinge festhalten.

1.) ich habe mich, wie schon gesagt, wirklich fast ein halbes Jahr lang auf sämtlichen Internetseiten herumgetrieben und auch das Geschehen in diesem Forum verfolgt. Ich bin mir durchaus auch bewusst, was für Dinge von mir erwartet werden. Durchaus würdet ihr gerne eine Liste sehen, ist mir schon klar.
Also:
- Beobachtung des physischen und psychischen Zustandes & die Überwachung der einzelnen medizinischen Geräte
- Grundpflege ( waschen, lagern, betten, wickeln ( bei Säuglingen ), Hilfe beim Um- / An- / Ausziehen, mit Nahrungsmitteln versorgen ( je nach dem welche Krankheit vorliegt, d.h. wenn die Patienten in der Lage sind selbstständig zu essen und zu trinken, wird nur das "Menü" ans Bett gebracht und sogut wie keine Hilfe diesbezüglich gegeben )
- Erstellen von Pflegeplänen ... also z.B. wieviel Pflege der jeweilige Patient benötigt und von wem ( z.B. auch mit Mitwirkung von Physiotherapeuten )
- der Patient wird zu dem jeweiligen Arzt begleitet, bei welchem auch assistiert wird
- natürlich wird auch auf den Puls, den Blutdruck, Atmung, Temperatur etc. geachtet und diese Dinge werden ebenfalls kontrolliert und protokolliert
- medizinische Anordnungen werden ausgeführt ( z.B. wenn der Arzt sagt: "Ich brauche eine Blutabnahme", dann wird das eben gemacht )
- Beratung über die Pflege für die Eltern, welche auch miteinbezogen werden
- rund um die Uhr ( bzw. Schicht ) in Bereitschaft zu sein um evtl. die Bedürfnisse der Patienten zu erfüllen
- alles wird selbstverständlich schriftlich festgehalten. Hinzu kommt noch das Erstellen von Medikamentenlisten ( was fehlt? Was muss nachbestellt werden? )

und und und ... da gibt's soviel zu tun ... reicht das erstmal um euch davon zu überzeugen, dass ich weiß, wovon ich spreche?!


2. ) Ich habe, wie ebenfalls schon erwähnt, vor ein Praktikum auf einer Kinderstation zu machen. Jedoch bin ich nicht ganz unwissend, weil ich eben weiß, wie das bei mir abgelaufen ist ... ich war hautnah dabei - als Patientin.

3. ) Wieso reitet ihr alle auf diesem Zitat herum? Was ist so schlecht daran? Ist die Krankenschwester nicht auch für die psychologische, soziale, pädagogische Versorgung zuständig, sofern kein Elternteil da ist?
Ich denke schon und deswegen kann ich leider nicht nachvollziehen was an meinem Willen schlecht sein soll, tut mir leid.
Das hat absolut nichts mit "Illusion", "Idealismus" etc. zu tun, sondern wird einfach nur ein Ziel von mir selbst für diese Arbeit sein.

4. ) Ich weiß sehr wohl, dass es an manchen Krankenhäusern nicht mehr menschlich zugeht, aber muss das dann meine Realität sein? Nein. Das Leben ist, was man draus macht und das gilt auch für die Arbeit.
Wieso soll ich mit einem Murren am Tag das Krankenhaus betreten, wenn es auch anders geht? Wie wäre es mal mit einem Lächeln und mit dem Mut allen Schicksalsschlägen ins Auge zu sehen und nicht daran zu zerbrechen?

5. ) Ich verstehe nicht wieso hier so abfällig von "mir" ( meinen Worten ) gesprochen wird. Ist es, weil ich "erst" 16 bin und man mich deswegen quasi nicht ernst nehmen kann? Dann muss ich doch wohl sehr bitten, denn ich glaube kaum, dass es moralisch in Ordnung wäre einen Patienten in dem Alter nicht für voll zu nehmen.
 
Daisy,

niemand hat abfällig von dir und deinen Worten gesprochen :wink:

Wohl aber habe ich, und das Recht behalte ich mir nach jahrelanger Berufserfahrung bei Kindern vor – dir den Rat gegeben ein Praktikum auf einer Kinderstation zu machen. Da mir dein Posting ein wenig ab von der Realität vorkam. :wink:

Es war einfach ein Rat! Was du daraus machst ist deine Sache. :wink:

Gerade, weil ich dich ernst nehme – habe ich nachgefragt!

Was dein Alter betrifft, glaube ich das du deinen Satz

Daisy schrieb:
5. ) Ich verstehe nicht wieso hier so abfällig von "mir" ( meinen Worten ) gesprochen wird. Ist es, weil ich "erst" 16 bin und man mich deswegen quasi nicht ernst nehmen kann? Dann muss ich doch wohl sehr bitten, denn ich glaube kaum, dass es moralisch in Ordnung wäre einen Patienten in dem Alter nicht für voll zu nehmen.

Doch noch mal überlegen solltest!

Würde ich nicht die großen Sorgen der kleine Leute ernst nehmen – würde ich nicht im Kinderbereich arbeiten!

Liebe Grüße aus Wien

Gaby
 
Hey Gaby ...

das kann ich nicht überdenken, weil das auch schon in ein paar Beiträgen vorher angeklungen ist ... Beispiele:

Man ist als Kinderkrankenschwester nicht die liebe Tante oder Ersatzmutti.

Das Leben ist nicht nur Fun.

Als ob ich das nicht wüsste ... aber okay, lassen wir das.

Ich hab ja nichts gegen Deinen Rat ( ich freu mich ja über jeden ;) ), aber wenn man sich in meine Lage hineinversetzt ist's doch auch verständlich, dass ich so reagiere, oder? *seufz*


Schöne Grüße!
 
Weißt Du, Daisy, aller Anfang ist schwer. Dabei scheint es Dir doch gut zu gelingen, daß Du mit einem solchen Notendurchschnitt gleich eine Klasse überspringen darfst. Ich melde mich nur, weil ich Dir sagen möchte, daß inzwischen viele Krankenpflegeschulen das Abi verlangen, bevor sie überhaupt ein Vorstellungsgespräch angehen. Vielleicht überlegst Du doch noch einmal, ob Du nicht wenigstens die zwei Jahre noch machen magst. Schau, ich habe mit Fachoberschulreife die Ausbildung machen können, was aber ewig her ist. Und ich habe mich so oft zprichwörtlich in den Hintern gebissen, daß ich das Abi nicht gemacht habe, denn Abendschule kann ich mir jetzt nicht mehr leisten. Also ist mir auch die Option Studium auf ewig verwährt. Will ja nicht sagen daß Du studieren mußt, aber wenn Du die Option hast, schläft es sich entspannter. Außerdem bist Du in zwei Jahren einfach noch ein ganzes Stückchen älter, weiser, hast mehr Lebenserfahrung und bist viel reifer, hast Profil. Dann wird man es viel leichter haben, Dich auch ernst zu nehmen, wie Du es Dir zurecht wünscht.
Ich jedenfalls wünsche Dir viel Erfolg und Weisheit bei den richtigen Entschlüssen!

Viele Grüße!

Andreas
 
@Daisy

Da dir mein Posting offensichtlich sehr zu schaffen macht (siehe deine Zitate) will ich noch mal versuchen, es etwas anders zu erklären.

Ich weiß wovon ich rede. Ich wollte mit den gleichen Idealen in den Beruf. Mittlerweile bin ich fast 30 Jahre im Beruf. Ich habe lernen müssen, dass vor allem eine gesunde Distanz etwas sehr wichtiges in diesem Beruf ist. Ich will einen Menschen begleiten- nicht mehr und nicht weniger. Ich mache Angebote, der Pat. entscheidet ob er sie annehmen will und kann.
Mit meiner Vorstellung von Pflege hab ich es heutzutage schwer im Kliniksbereich. Pflege ist ebenso finanziellen Zwängen unterworfen, wie alles andere im Leben auch. Wir werden immer weniger Pflegekräfte für immer mehr schwerkranke Menschen. Pat. die ich früher im Krankenhaus gepflegt habe, werden heute ambulant behandelt.

Du zitierst (theoretische) Textstellen, die du im Internet gefunden hast. Bedenke: wenn ich ein Produkt verteiben will, dann werde ich positive Eigenschaften so überbetonen, dass die negativen Aspekte verschwinden.

Ich find die Idee vn Andre hat was: noch zwei Jahre Schule, während der Zeit versuchen in den Ferien Praktika zu bekommen im Krankenhaus. Du hast in zwei Jahren mehr Auswahl: ist Pflege was für dich oder solls doch ein Studium sein? Wer weiß, wie dann die Entscheidung fällt.

Elisabeth

PS Übrigens hab ich auch mit 16 diese Entscheidung getroffen. Ich komme aus einer Krankenschwesterdynastie und man hätte meinen müssen, ich wäre aufgeklärt gewesen. Ich bin mit denselben Idealen wie du sie hast angetreten: ich werde es euch beweisen, dass es besser geht. Ich hab in den Jahren viele Federn lassen müssen, die Realität hat mich eingeholt... und vielleicht auch schon überholt.
 

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