So sieht ein Dienst aus...
Hallo Leute,
nun arbeite ich ja schon fast 8 Monate auf der Stroke und will euch nun mal erzählen wie es da so abläuft...
Vornweg: Wir haben sieben Betten und der Personalschlüssel wie folgt:
Frühdienst: 2- 3 Examinierte, eine Pflegehilfe
Spätdienst: 2 Examinierte
Nachtdienst: 1 Examinierte
zusätzlich noch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden die aber nicht stationsbezogen arbeiten.
Der Dienst ist vergleichbar mit einer ITS, nur das der Personalschlüssel und die DRG- Abrechnung anders ist. Unsere Stroke ist leider nicht anerkannt als Stroke Unit.
Wir führen auch sogenannte Lysen durch mit Actilyse, wenn die Ursache des Apoplex ein Verschluß ist.
Grundsätze in der Behandlung sind:
1. Monitoring (RR, PULS, OXI, ZVD) MERKE: RR bei Ischämie um 160- 180 mmHG systolisch halten, bei Blutung RR 140- 160 mmHg systolisch halten.
unbedingt Atmung überwachen, da es bei Hirnstammbeteiligung oft zu Atemstörungen bis Atemstillstand kommt
2. Blutzuckerstabilisierung ( in der Akutphase schwankt der BZ oft erheblich)
3. Hirnödemprophylaxe (mittels Mannit 10% und Furosemid), da das untergegangene Hirngewebe zur Ödembildung neigt
4. Temperaturkontrolle (bei Hirninfarkten steigt die Körpertemperatur oft als Folge des Gewebsunterganges an)
5. Bilanzierung der Urinausscheidung, um die Nierenfunktion bei Osmo-Onkotherapie im Auge zu haben.
6. Streßulcusprophylaxe durch Gabe von Omeprazol und Ausschaltung von Streßfaktoren
7. Einstellung der Blutfette (durch Gabe von Statinen und Cholesterinarmer Kost) Hyperlipidämien wirken sich ja bekanntlich negativ auf die Gefäße aus...
8. Thromboseprophylaxe (um einem rezidiv vorzubeugen)
9. Kontrakturenprophylaxe (durch Lähmungen und Missempfindungen- sollen vermieden werden!!!, durch Pflege nach Bobath, Physiotherapie...)
10. Schluck- und Sprachtherapie (Schlucktraining und Sprechtraining auf logopädischer Grundlage und in Absprache mit der Küche und den Angehörigen)
11. Dekubitusprophylaxe (durch die Immobilität nach dem Akutereignis)
12. Pneumonieprophylxe (Durch Aspirationsprophylaxe bei Schluckstörungen und durch die Immobilität)
13. Psychische Betreuung der Patienten und Angehörigen (der Apoplex verändert ein Leben grundlegend...)
Die Patienten werden engmaschig von Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten betreut, da die Symptome beim Apoplex je so vielseitig sind.
Auch das PP übernimmt eine wichtige Stellung ein und unterstützt die Therapeuten bei ihrer Arbeit (Mobilisation nach Bobath, Schlucktherapie und ATL- Training).
Die Arbeit auf der Stroke macht sehr viel Spaß, der Lernfaktor ist sehr hoch und die Motivation der meisten Mitarbeiter auch.
soviel erstmal, ich könnte euch noch so viel erzählen
, wenn ihr noch mehr wissen wollt, fragt einfach...
Euer Morningstar