Durchfälle bei Ernährung über Magensonde

Tressa

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06.09.2002
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Hallo @ all
Ich arbeite auf einer neurologischen Station. Etliche Patienten müssen über eine Magensonde ernährt werden. Hier kommt es oft dazu, dass die Patienten stark wäassrige Durchfälle bekommen (ist in gewissem Maße bei Flüssignahrung normal), allerdings bekommen wir diese Durchfälle auch durch Umstellung auf Nahrung für Malabsorptionsstörungen (bei uns OPD von Fresenius) nicht in den Griff, auch die Herabsetzung der Einflussgeschwindigkeit auf fast 80 ml/h bringt keinen Erfolg.
Wer hat Erfahrung mit diesem Problem oder hat sie sogar in den Griff bekommen?

Grüße aus Bayern und Danke
Tressa
 
Hi Tressa!

Dieses Problem kenne ich auch zu Genüge. Wir Handhaben es so, das wir zunächst die Sondenkost (auch von Fresenius) mit Wasser mischen und das ganze immer über eine Pumpe laufen lassen. Welche Flüssigkeit benutzt ihr denn? Bis vor ca. einem Jahr haben wir nämlich noch Tee benutzt, doch dann haben wir von einer Studie erfahren. Diese hat nachgewiesen, dass der Tee im Krankenhaus von zu vielen Bakterien besiedelt ist, was in einfachen abgekochten Wasser nicht der Fall ist. Seitdem sind auch die Durchfälle nicht mehr so häufig.

Ich hoffe, ich konnte Dir vielleicht helfen.

Lieben Gruß

Andrea
 
Hey, Tressa!

Ich arbeite auf einer ICU. Wir hatten das Problem auch, aber das hat sich bei uns gegeben, nachdem wir fühzeitig mit begleitender Ernährung angefangen haben. Ein halber Liter Sondenkost neben der parenteralen Ernährung reicht, um den Darm fit zu halten. Der enterale Kostaufbau, die Umstellung auf Normalkost ist seitdem eigentlich Problemlos. Durchfälle gibt es nicht mehr.
Ich denke, die Umstellung auf OPD ist keine Lösung. OPD ist eine hoch aufgespaltene Nahrung, die bei intaktem MDT ohne Arbeit verdaut wird. Das fördert die Durchfälle meistens noch. Versucht es einmal mit langsamen Kostaufbau (Standartnahrung über Pumpe). Steigert die Menge um Max. 500ml pro Tag und substituiert die Flüssigkeit zum größten Teil über die Vene, damit der MDT nicht noch zusätzlich belastet wird. Wenn die Pat. über lange Zeit parentral ernährt wurden, dann sind die Darmzotten athropiert. Eine normale Verdauung ist dann unmöglich. Der Darm muss sich erst langsam regenerieren.
Sprecht doch einmal den Bereichsvertreter Eurer Sondenkostfirma an. teilt ihm mit, was ihr für Probleme habt. Manchmal kann der auch helfen.

Hier noch eine Seite im Netz, Prädikat sehr empfehlenswert! www.clunes.de Da hat ein engagierter Kolege einiges zum Thema enteraler Ernährung niedergeschrieben.


Mit kollegialen Grüssen
grobie
 

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