Tag auch,
um nur einmal kurz zu erzählen, warum Photodokumentation sehr wichtig ist:
Wir hatten bei uns auf der Station vor einiger Zeit einen Patienten, der seit knapp zwanzig Jahren querschnittsgelähmt ist. Dieser Patient wurde morgens in den Rolli mobilisiert und abends wieder zurück.
So weit so gut.
Bei der morgendlichen Grundpflege haben wir, also das Pflegepersonal immer(!!!) darauf geachtet, ob irgendwo Rötungen nach der Nacht aufgetreten sind. Diese wurden dokumentiert und dementsprechend behandelt. Sie waren auch am nächsten Tag wieder verschwunden.
Nun wurde der Patient am Entlasstag wieder versorgt von drei verschiedenen Leuten, denen allen aufgefallen ist, dass dieser Patient keinen Dekubitus hatte - leider ist das nicht dokumentiert worden, weder per System noch per Photo.
Nach zwei Wochen(!!!) ruft dieser Patient bei uns auf der Station an und behaupt, wir hätten ihn mit einem Dekubitus entlassen.
Was tun sprach Zeus?
Unsere Pflegedienstleitung hat ihn zwar aufnehmen lassen, mit der Begründung, der Dekubitus müsse behandelt werden (auf der chirurgischen), aber sie hat sich auch vehement dagegen gewehrt, den Punkt durchgehen zu lassen, dass dies ein Pflegefehler der Station gewesen ist. Denn schließlich sind zwei Wochen schon ziemlich viel Zeit, wo zu hause auch ein Dekubitus auftreten kann.
Was ich damit sagen will:
Auch wenn kein Dekubitus da ist, dann dokumentiert das, zumindest am Aufnahme- und am Entlassungstag. Dann ist das nachvollziehbar. Und bitte nicht erst aufwachen, wenn es schon fast zu spät ist.
@Christian:
bei instabiler Sternumfraktur gibt es trotzdem noch Möglichkeiten bei Patienten minimale Druckentlastungen durchzuführen, z.B. mit Wechseldruck o.ä. - den Punkt: leider nicht immer vermeidbar, dass kann so nicht akzeptiert werden, denn dann besteht die Gefahr, dass dieser Gedanke falsch verstanden wird: "passiert halt oder so ähnlich", was ich Dir nicht unterstelle!!!
Liebe Grüsse Sir Cato