Doch Altenpflege lernen? Zweifel an der Berufswahl...

Donna Mia

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Azubine
Guten Abend,

ich befinde mich jetzt seit 2 Monaten in der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin - also noch ganz frisch. Obwohl ich ja noch ganz neu dabei bin und so viel vor mir habe, bin ich (vor allem seit dem ich jetzt im Praxiseinsatz bin) voller Zweifel.

Ich hatte mich für den Beruf entschieden, da ich zuvor ein Jahr im Krankenhaus BFD'lerin gewesen bin. Allerdings in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich mich doch für die Altenpflege entscheiden hätte sollen. Denn gerade dieses Begleiten älterer Menschen, ihre Geschichte kennenlernen und einen Bezug aufbauen. Das war etwas, dass ich wirklich wirklich toll fand.

Ich gehe im Moment gar nicht gerne arbeiten, habe sogar Angst. Die Station auf der ich mich befinde hat mich nett aufgenommen, allerdings wenig Zeit mich wirklich einzuarbeiten. Und ich komme mir vor als würde ich nur im Weg stehen... Bin auch gar nicht mehr so motiviert nach Feierabend den Schulstoff zu bearbeiten - weil ich glaub, dass ich den falschen Berufsweg gewählt habe. Jetzt könnte ich nach der Krankenpflegeausbildung trotzdem in die Altenpflege. Aber wäre es nicht sinnvoller mich jetzt fürs Altenheim zu bewerben? Habe recherchiert und es gibt schon Kurse die im April starten.

Oder aber... bin ich in der Pflege ganz falsch? War das Jahr während meines Praktikums einfach nur eine schöne Erfahrung aber nicht meine Berufung?

Bin total erschöpft und verwirrt und weiß nicht mehr was ich denken soll.

lg...
 
Wenn Du vor zwei Monaten begonnen hast, hattest Du ja wahrscheinlich zuerst einige Wochen theoretischen Unterricht. D.h. Du bist erst seit wenigen Tagen in der Praxis. Korrekt?

Neues ist ungewohnt und anstrengend, Zweifel sind da wirklich nicht ungewöhnlich. Rede doch mal mit Deinen Kurskameraden, Du wirst nicht die einzige sein, die sich unwohl fühlt.

Gib Dir ein wenig mehr Zeit und eine Chance, Dich einzuarbeiten. Nach so kurzer Zeit kann man unmöglich beurteilen, ob die Berufswahl richtig oder falsch war. Ich habe mir in solchen Situationen eine Deadline gesetzt. Hol Dir ein Feedback von den Lehrkräften oder den Kolleginnen auf der Station: Wie schätzen sie Dich ein?

Ein Ausbildungswechsel ist keine Schande, aber er sollte nicht aufgrund eines kurzfristigen Tiefs erfolgen.

P.S.:
Welche Erwartungen verbindest Du mit dem Wort "Berufung"?
 
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... Und ich komme mir vor als würde ich nur im Weg stehen... Bin auch gar nicht mehr so motiviert nach Feierabend den Schulstoff zu bearbeiten - weil ich glaub, dass ich den falschen Berufsweg gewählt habe. ...
Damit dürftest bei jeder Ausbildung scheitern. Denn auch in der Altenpflege geht es nicht nur um "berufen sein". Dummerweise wird auch da eine gehörige Portion Fachwissen verlangt.

Ergo: Wo liegt wirklich das Problem? Interessenkonflikt zwischen Freizeit und Arbeit? Theorie als Belastung? Lieber nur in der Praxis arbeiten? Mangelnde Anerkennung und damit Verunsicherung? Es wird zuviel selbständiges Arbeiten erwartet? ...

Elisabeth
 
Damit dürftest bei jeder Ausbildung scheitern. Denn auch in der Altenpflege geht es nicht nur um "berufen sein". Dummerweise wird auch da eine gehörige Portion Fachwissen verlangt.

Ergo: Wo liegt wirklich das Problem? Interessenkonflikt zwischen Freizeit und Arbeit? Theorie als Belastung? Lieber nur in der Praxis arbeiten? Mangelnde Anerkennung und damit Verunsicherung? Es wird zuviel selbständiges Arbeiten erwartet? ...

Oh ja ich versteh wie sich das liest... Es ist ja gar nicht die Theorie die mich stört. Finde den Stoff nicht schwierig (aber ist auf jeden Fall ne Menge).
Und Freizeit ist mir auch nicht so wichtig, da ich noch nie wirklich unternehmungslustig oder Couchtyp war. Nur Fitness aber das schaff ich noch unter.
Ich arbeite NICHT mehr gerne in der Praxis. An Selbstständigkeit erwartet komischerweise niemand was... Meistens wird mir kurz etwas erklärt was ich aber nicht machen darf oder ich soll Botengänge machen. Bin aber auch Unterkurs halt...
Mir gefällt das Arbeiten nicht. Und das was ich sehe. Dieses Durcheinander im Krankenhaus und die Leute kommen und gehen und ich weiß nicht wie ich das erklären soll.
Danke für die Antworten erst mal.
 
Wie gesagt: Lass Dir Zeit mit dieser Entscheidung. Kurze Durststrecken gibt es immer mal, gerade zu Beginn einer neuen Tätigkeit. Du solltest die Flinte nicht gleich ins Korn werfen. Wechseln kannst Du auch noch nach der Probezeit.
 
Ja, Claudia eigentlich ist das auch das einzige was mir übrig bleibt... Vielleicht ändert sich ja doch noch was in meinem Kopf. :-)
Und Recht hast du - bin erst 2 Wochen in der Praxis. Ab morgen die 3.
Hab auch mal das ein oder andere Lob bekommen, natürlich auch mal Kritik. Aber bisher waren alle mit denen ich in einer Schicht war nett.
Mal gucken.
 
... Dieses Durcheinander im Krankenhaus und die Leute kommen und gehen und ich weiß nicht wie ich das erklären soll...
Ich glaube, ich verstehe, was du meinst. Dir fehlt der langfristige Beziehungsaufbau und eine immer gleich bleibende Routine.

Ich würde an deiner Stelle trotzdem die Pobacken zusammen kneifen. Wo du nach der Ausbildung landest... das kann durchaus auch in einer Pflegeeinrichtung sein oder der ambulanten Pflege.

Im UK erschließen sich viele Abläufe nicht ganz so schnell. Es gibt durchaus auch Stationen, die ein schlechtes Management haben. Gib dir Zeit. Es kommen ja noch andere Praxisorte... u.a. auch Bereiche, in denen man das mit dem Beziehungsaufbau und der Routine hat.

Elisabeth
 
Ja das ist es!

Stimmt schon. Wäre ziemlich blöd so früh das Handtuch zu werfen... Mal gucken was draus wird. :nurse:
 
@Donna Mia : am Anfang habe ich auch geglaubt, dass es viel einfacher ist, wenn man die Patienten länger kennt und weiß wie sie zu behandeln sind. Jedoch wachsen mit der fortschreitenden Ausbildung auch deine Kompetenzen. Du wirst es lernen die Menschen besser einzuschätzen, du wirst es lernen zu priorisieren und du wirst es lernen auch dort Erfolge zu sehen, wo sie jetzt für dich unsichtbar sind.

Meine Empfehlung ist: schraub vor allem deine Erwartungen an dich selbst und an den Beruf bisschen herunter. So ein Anspruch ist auf Dauer nicht auszuhalten. Und finde auch Ausgleich.
 
Hallo!

Ich bin jetzt im 3. Lehrjahr und hatte am Anfang dieselben Zweifel wie du. Ich hatte im Vorlauf auch ein Praktikum gemacht und bin dann in die Ausbildung gestartet - Zwar hatte ich durch dieses Praktikum zwar schon "Vorwissen", durfte von Anfang an alleine Vitalzeichen kontrollieren etc., aber irgendwie kam ich mir stellenweise auch recht nutzlos vor. Man durfte halt noch nicht so viel... Es war chaotisch, nicht so viel Anleitung. Ich ging dann zeitweise auch unmotiviert, mit Bauchschmerzen etc. zur Arbeit, kann deine Situation recht gut nachvollziehen. Aber irgendwo hab ich dann doch nicht aufgegeben.

Nach den ersten beiden Einsätzen im Krankenhaus kamen bei uns Einsätze in der ambulanten und Altenpflege - Hier wurde ich super gut betreut, hab einiges gelernt, ein großes Selbstbewusstsein entwickelt und die Arbeit hat angefangen, Spaß zu machen. Hier habe ich auch den Wunsch entwickelt, irgendwann in einem Bereich zu arbeiten, in dem das Klientel nicht ständig wechselt - ist halt ein schöner Bereich! Aber ich habe mich auch nochmal auf das Krankenhaus eingelassen.

Und der nächste Krankenhauseinsatz wurde dann viel schöner!

Ich kann dir sagen - Mit der Zeit wachsen die Kompetenzen und dann auch der Spaß an der Arbeit. Man kann mehr, darf mehr, fühlt sich viel sicherer in allem. Vor allem wechseln die Stationen ständig - Du lernst so vieles kennen und man halt mal mehr Glück mit der Anleitung, mal weniger. Aber auch die "doofen Zeiten" gehen dann immer vorbei! ;)

Und zu deinem Wechselgedanken: Wenn du wirklich in die Altenpflege willst - Kannst du doch auch mit deiner jetzigen Ausbildung! Ich habe einige kennengelernt, die im Krankenhaus angefangen haben und dann zur ambulanten oder Altenpflege gewechselt sind. Das steht dir vollkommen offen!

Kopf hoch. :-) Es wird schon!
 
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@Donna Mia,

ich habe mal das gleiche Problem gehabt, die Zeit als FSJler war ganz anders als die Ausbildung zum Krankenpfleger, aber versuche noch bissle durchzuhalten und schauen ob es besser wird, weil die Ausbildung zum Altenpfleger ist genau so anstrengend wie auch zum Krankenpfleger. Man hat einfach nicht soviel Zeit für die Menschen wie damals im FSJ...
 
Oh ja ... das erste Lehrjahr war echt scheiße ... gruselige Erinnerung ...
 

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