schmunzel, Dirk........... du sagst:
Ich denke (es folgt eine kühne Behauptung) dass Pflegende heute nur allzugerne unter den Deckmantel der Verantwortungslosigkeit schlüpfen, und somit zum blinden Ausführorgan der akademischen Bettumrandung werden.
vielleicht seid ihr alle in der glücklichen lage, dass ihr tatsächlich über alles vor dem hintergrund eurer vermeintlich definierten Fachkompetenz glaubt so entscheiden zu dürfen, wie ihr meint.
herzlichen glückwunsch!!
die realität schaut in meinem berufsleben tatsächlich anders aus ( und ich habe nicht nur dieses arbeitsstelle erlebt !!): ich arbeite in einer uniklinik, innere medizin 20 patienten auf station, gemischtes klientel, sehr viel diagnostik, relativ wenig schwerstpflegefälle, dennoch therapeutisch hochbedürftige Schwerstkranke mit infusionen, EKs, Chemo, perfusoren etc; tägliche zu - und abgänge etwa 7 pat täglich, d.h. dass ein drittel unserer pat ständig "in bewegung" ist. dazu kommen noch sogenannte teilstationäre, die wir auch noch betreuen müssen und ambulante ebenso, obwohl wir eine tagesklinik und ambulante einrichtung haben. diese einrichtungen reichen aber von ihrer kapazität nicht. das wird neuerdings wegen der besseren abrechnungstechniken mit den krankenkassen verstärkt so gehandhabt, dass diese pat auf den stationen mitbehandelt werden, also morgens kommen und abends wieder gehen. das gesamte medizinische procedere liegt in den händen der chefärzte, so auch die generelle ideologische marschroute. die pflegedirektion geht da hand in hand mit der ärztlichen direktion.
weder die ärzte noch wir haben hier entscheidungsfreiheiten. jeder sitzt in seinem korsett
die pat müssen versorgt werden und unser tagesablauf besteht den ganzen tag aus dem abwickeln von einer aktion nach der anderen, manchmal sogar drei gleichzeitig
idyllisch verträumt geht es bei uns nicht zu.
quarkwickel gelten als obsolet in diesem system, ganz davon abgesehen, dass wir gar nicht diese quarkmenge beschaffen könnten.
ich persönlich sehe in diesem system keine möglichkeit, diese verkrusteten verhältnisse, die noch dazu von DRGs und spardiktat der öffentlichen hand überrollt werden nach meinem gutdünken zu verändern. auch unsere pdls die zum teil bereits pflegewirtschaft oder pflegewissenschaft studiert haben, stehen dem machtlos gegenüber. im gegenteil, es wird immer mehr druck auf die unterste pflegeebene ausgeübt. sogar bei den arbeitsverhältnissen werden ja schon varianten durchgesetzt, die haarschrf am BAT vorbei gehen, nur um den tarifvorschriften zu entgehen.
man kann doch die situation auch nicht ändern dadurch dass man nun pflege akademisiert.
wenn ein pat ins bett gesch.... hat, dann muss man eben hinlangen können, und das ist unser beruf, den pat zu versorgen und ihm das zu bringen was er zur kompensation seiner krankheitssituation benötigt.
eure ideen sind gut, aber sie erscheinen leider von illusionen gezeugt.
sorry aber das musste ich jetzt mal sagen.