Hallo,
ich muß irgendwo "leider" Elisabeth rechtgeben, ich hatte auch schon das Erlebnis, daß bei uns auf Station die Hölle los war, aber von uns jemand (aufgrund Anweisung der PDL - weil wir angeblich zu gut besetzt waren, aber bei hohem Pflegeaufwand) auf eine andere Station mußte und dort waren dann (bei einer 40 Betten - Kardiostation mit wenig pflegerischen Aufwand) 5 Examinierten Kräften + 2 Langzeit-Zivis.
Das wäre kein Problem gewesen, aber als ich zum Helfen um 10.00 Uhr auf Station kam, hatte der eine Bereich (die Station ist inoffiziell in drei Bereiche geteilt) noch einen frischen Herzinfarkt zu waschen, einen älteren Pat. am Waschbecken zu waschen und noch alle Betten zumachen bei ca. 12 Pat.
Die anderen Bereiche waren fertig und tranken Kaffee und ich ging erst die Ganzkörperwäsche im Bett, dann den älteren am Waschbecken und dann machte ich noch alle Betten. Half der Schwester beim Visite ausarbeiten und Essenausteilen. Selbst da wurde strikt nach Bereich getrennt und nicht untereinander geholfen.....
Ich hab mich beim besten Willen nicht überarbeitet, aber den Sinn hab ich nicht verstanden.
Bei uns tobt der Bär (wir haben auch drei Bereiche - aber helfen zusammen) und dort wird nicht zusammengeholfen, sondern wir holen ´ne Aushilfsschwester. Ich hab mir dann auch überlegt, was hat die Schwester bis zu meinem Eintreffen von 6.30 - 10.00 Uhr gemacht??
Alle anderen Pat waren körperlich fit, hatten keine Untersuchungen (auf der Station fährt prinzipiell keine Schwester, sondern immer nur die Zivi´s)
Auch muß ich Ihr Recht geben, wir fordern nur sehr selten jemanden an, denn wir haben sehr viele Kompressionsverbände, spezielle Salbeneinreibungen und da können uns Aushilfen nicht so super helfen... Da wird zusammengeholfen, mal die Eine oder Andere Therapie sein gelassen (was man vorher mit dem Doktor abklären muß) und dann klappt es meistens doch...
Es gibt immer mal Zeiten, wo es ruhiger zugeht, das wird bei uns dann aber für überfällige Aufräum- und Putzarbeiten genutzt - denn manche Sachen machen die Putzfrauen eben nicht - oder die Stationsleitung (die normalerweise im Bereich mitarbeitet) kümmert sich mal den ganzen Tag um Dienstplan, Abrechnung oder ähnliches.
Dafür wird dann aber auch im Notfall der Dienstplan mal 1-2 wochen später fertig
Aber das ändert nichts daran, daß immer mehr Stellen abgebaut werden und das Personal so knapp bemessen ist, dass bei einer Krankmeldung die Station am zusammen brechen ist oder das für den Pat. keine Zeit mehr bleibt - wann hat man mal Zeit den Schülern zu ermöglichen bei Untersuchungen, Op´s zuzuschauen oder sie mal Visite ausarbeiten zu lassen (dafür hat man keine Zeit) und wenn man dann doch mal besser besetzt ist - muß man wo aushelfen, wo es manchmal eigentlich nicht nötig ist...
Aber Meisje hat Recht: wir sind flexibel und arbeiten engagiert auch wenn man leicht krank ist - versucht immer höflich, nett und freundlich zu sein, versucht noch Neuerungen einzuführen, oder Verbesserungen - und wer sträubt sich von vornherein - die Oberen.....
Und das nimmt einen dann eigentlich die Motivation, nicht der Streß, die Arbeit oder .......
Gruß Catsister