Dienstkleidung in der Ambulanten Pflege?

MiniBonsai

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Mitte Deutschlands
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Kinderkrankenschwester; ev. Diakonin
Hallo!

Das würde mich mal interessieren, wie das bei euch geregelt ist in der ambulanten Pflege???

Als ich vor 9 Jahren angefangen habe in der Diakoniestation, bekam ich weiße Shirts und Sweats mit dem Diakonie-Logo und der Station aufgedruckt. Mittlerweile sind diese Shirts durch Zusammenlegungen von Stationen *ungültig*...die Namen der Stationen haben sich geändert.

Dazu wurden private Hosen getragen. Alles wird zu Hause privat gewaschen.

Spätere neue MA bekamen keine Shirts mehr. Dann gab es mal wieder Poloshirts vom AG, die aber kaum jemand trägt.

Vor Ort bei den Patienten gibt es noch Schutzkittel und bei Bedarf auch Einmalschürzen.

Als ich zwischendurch in der amb. Kinderkrankenpflege gearbeitet habe, habe ich beim Diakonischen Werk mir selber Shirts gekauft mit netten Motiven die es auch auf Postern, Tassen etc zur Diakonie gibt (Motto zB "aufeinander zugehen", "die Perspektive wechseln", "füreinander da sein") Diese Shirt kamen bei den Kids gut an ...und ich habe sie nach der Rückversetzung in die Alten/Krankenpflege auch weiter getragen und die Senioren finden das auch klasse...man hat dadurch oft schon ein Gesprächsthema, weil sie fragen,was da steht und so ;)

Als Dienstanweisung haben wir, daß wir kurzärmelig weiß oder blau als Oberteil tragen sollen, sonst nix. Und es gibt derzeit monatlich eine Aufwandsentschädigung fürs Waschen der Kleidung zu Hause.

Jetzt soll das geändert werden: der AG will Kasacks zur Verfügung stellen, dei auch zentral gewaschen werden sollen. Die Pauschale fällt dann weg. Und es dürfen keine anderen Oberteile mehr im Dienst getragen werden.

Im Prinzip find ich das ja ok...aber: bei der Entscheidung welche Oberteile wurden die Argumente der MA für Shirts nicht gehört, sondern die günstigeren Kasacks gewählt. Zumal meine Meinung wäre, die DiakonieLogoShirts zu nehmen, die gleich Werbung darstellen würden. Aber nein, die Schreibtisch*täter* haben anders entschieden. Der Frust bei den MA ist groß über die Kasacks. Es gibt auch noch die Möglichkeit, Kittel zu bestellen (aber wer bitte schön will im Dienst auf der Straße mit Kittel *rumeiern*?)

Wie ist das aber bei euch in der ambulanten Pflege?

  • private Kleidung?
  • Pauschale fürs Waschen?
  • Dienstkleidung?
  • zentrales Waschen?
  • private Hose/Dienstoberteil?
  • Kittel wie im Krankenhaus?
Bin gespannt auf eure Antworten!
 
Hallo Mini Bonsai,

bei uns war das so (arbeite nicht mehr da):

zunächst trug jeder was er will. Es gab keine Pauschale oder sonstige Aufwandsentschädigung für´s selber waschen.
Nach Beschwerden von Patienten (weil einige Kolleginnen eher nach "Sportskanone" oder "Discogirlie" aussahen) wurde einheiltliche Dienstkleidung eingführt.
Ob wir diese haben wollten, danach wurden wir nicht gefragt. Auch nicht ob uns die gefällt (sie war furchtbar - dicker fester Stoff, einfacher Schnitt, es waren richtige unförmige "Säcke", blaue Hose, weißer Kasack).

Es gab eine Dienstanweisung diese Kleidung immer im Dienst zu tragen. Wir mußten uns auch immer umziehen im Büro, zu Hause hatte die Dienstkleidung nichts zu suchen.

Und nun das Härteste:
wir mußten bei allem Unmut auch für die Reinigung aufkommen. Uns wurde eine monatliche Pauschale vom Gehalt abgezogen.
Selber waschen durften wir nicht, andere Kleidung durften wir nicht tragen.

Da ich nicht mehr da arbeite, ist das für mich nun kein Thema mehr.

Also wie Du siehst, bist Du in Deinem Betrieb noch gut bedient.

LG
Trisha
 
Hallo,
wir haben pastellfarbige Überwurfschürzen (ohne Logo) und waschen/ trocken diese in der Station. Die Überwurfschürzen sind ein Kompromiss zwischen Kittel und Privatkleidung und werden von Mitarbeiter/innen und Patient/innen toleriert.
Gruß
Georgia
 
Ich erinnere mich an einen Artikel in der Zeit, in der das Vivantes KKH in Berlin vorgestellt wurde. Hauptaugenmerk des Artikels lag auf der straffen finanziellen Führung. Unter anderem gings um die Qualität der Dienstbekleidung. Man hatte sich für ein Mischgewebe entschieden: leicht zu reinigen, farbecht und leicht zu bügeln. Den MA gefiel es nicht.

Ich denke große Pflegedienste handeln nach demselben Prinzip: einfach, praktisch und möglichst billig in der Unterhaltung. Das Nachsehen hat ggf. der MA. Aber um den gehts ja bekanntlich nicht.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir arbeiten in privater Kleidung
 
Zara auch beim Verbandwechsel?
Wie reinigt ihr eure verschmutzte Privatkleidung? 40 Grad im Schongang??????
was ist mit MRSA ect.?????????????????????
 
Hallo , also ich arbeite in der Ambulanten Pflege wo auch ein Altenpflegeheim angeschlossen ist, wir sind vom Landratsamt angestellt.Wir bekommen vom Arbeitgeber 7 weisse Hosen und blaue T-Shirts oder Kassaks, wie man möchte , auch gemischt.Die Wäsche geben wir ab und bekommen sie gewaschen und gebügelt zurück. Kosten übernimmt der Arbeitgeber.Die Kleidung ist Neutral ohne Emblem. Wir können aber auch von uns ärmellose Shirts anziehen,dass bleibt uns überlassen.
 
Bei uns wird die Kleidung gestellt, Schmutzwäsche abgegeben und gewaschen und gebügelt wieder angeliefert. Für MRSA-Patienten gibt es seperate Schutzkleidung.

Elisabeth:
Ich denke große Pflegedienste handeln nach demselben Prinzip: einfach, praktisch und möglichst billig in der Unterhaltung. Das Nachsehen hat ggf. der MA. Aber um den gehts ja bekanntlich nicht.

was spricht dagegen, es einfach, praktisch und möglichst billig einzukaufen? Es wird ja nicht nach dem Kriterium ausgewählt, dass es dem MA möglichst nicht gefällt. Wir haben unsere MitarbeiterInnen gefragt. Und da kann ich nur sagen: 15 Leute, 15 unterschiedliche Meinungen. Letzendlich muss man sich für etwas entscheiden und da zählen natürlich o.g. Kriterien.
 
Zara auch beim Verbandwechsel?
Wie reinigt ihr eure verschmutzte Privatkleidung? 40 Grad im Schongang??????
was ist mit MRSA ect.?????????????????????

Ja, auch beim Verbandswechsel.
Bevor ihr jetzt anfangt mich deshalb runter zu machen, ich gebe zu bedenken:

1. Ich kann da nichts für
2. Ich kanns auch nicht ändern

und bevor ich meinen feste, unbefristete Stelle aufgebe, weil ich keine Arbeitskleidung habe, gehe ich lieber nackt :gruebel:
 
Zara schrieb:
Ja, auch beim Verbandswechsel.
Bevor ihr jetzt anfangt mich deshalb runter zu machen, ich gebe zu bedenken:

1. Ich kann da nichts für
2. Ich kanns auch nicht ändern

und bevor ich meinen feste, unbefristete Stelle aufgebe, weil ich keine Arbeitskleidung habe, gehe ich lieber nackt :gruebel:
das finde ich schon ein bisschen bedenklich :|
 
Was ist daran bedenklich?????

Ich weiß das es nicht toll ist und seit euch sicher, dass ich es nicht gerne mache, aber was soll ich machen?????
Klar könnte ich mich weigern und auf die Barikaden gehen, aber würde das was bringen????
 
@Zara,

als wir noch Privatkleidung tragen "mussten", habe ich zum Verbandswechsel bzw. bei Menschen im äußerst unhygienischem Umfeld Einmalschutzkittel angezogen.

LG
Trisha
 
also die gründe, wieso man zb beim verbandswechsel keine privatkleidung tragen sollte, sollten eigentlich jeder krankenschwester klar sein :gruebel:
 
funcz schrieb:
also die gründe, wieso man zb beim verbandswechsel keine privatkleidung tragen sollte, sollten eigentlich jeder krankenschwester klar sein :gruebel:

Hab ich gesagt, dass mir das nicht klar ist?????
Sicher ist mir das klar, aber es ist nicht zu ändern.
 
Was ist daran bedenklich?????
tut mir leid, aber ist halt ziemlich missverständlich ausgedrückt.

ich würde mir wenigstens kasacks o.ä. zum überstreifen kaufen, kostet ja nicht die welt. ist nicht der arbeitsgeber sogar dazu verpflichtet, arbeitskleidung zu stellen (bezgl. arbeitssicherheit etc.) ?
was mich auch wundert ist, dass sich die patienten/kunden nicht beschweren.
 
Warum sollten sich denn die Patienten beschweren??? Wir laufen ja nicht bauchfrei in Hotpants rum.:gruebel:
 
Hallo Zara, denke auch, die Patienten kennes es ja nicht anders, als dass ihr in Privatkleidung kommt. Ich würde mir meine eigene Dienstkleidung anschaffen, was zumindest 60° waschbar ist. Bei MRSA Patienten ist der AG verpflichtet, Schutzkleidung zur Verfügung zu stellen.

Funcz: der AG ist nur dann verpflichtet, Arbeitskleidung zu stellen, wenn er möchte, dass diese getragen wird. Man unterscheidet aber da dann auch noch mal die Schutzkleidung, die muss er stellen!
 
Unterschiede Dienst-, Arbeits- und Schutzkleidung

Hallo,

hier werden die Unterschiede aufgezeigt zwischen Dienst-, Arbeits, Berufs- und Schutzkleidung:
http://www.hwk-wiesbaden.de/files_ausbildung_beruf/Arbeitskleidung.pdf

Ansonsten sollte auch in der häuslichen Pflege Kleidung getragen werden, die bei mind. 60 Grad gewaschen werden kann. MRSA überlebt auf der Kleidung sehr lange und kann deswegen sehr leicht weiter transportiert werden. Abgesehen davon, was noch so in den Autositzen "kleben" bleibt, auch von den Kollegen.

LG
Trisha
 
Hier ein kleiner Auszug aus der RKI:

Schutzkleidung im Sinne der TRBA 250 ist jede Kleidung, die dazu bestimmt
ist, Beschäftigte vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit oder deren Arbeits- oder Privatkleidung vor der Kontamination durch biologische Arbeitsstoffe zu schützen und muss dem Personal zur Verfügung gestellt werden. Durch Schutzkleidung (z. B. Überkittel, Handschuhe und Mund-Nasen-Schutz) soll außerdem eine Weiterverbreitung von Krankheitserregern vermieden werden. Die Auswahl der Schutzkleidung richtet sich nach der Art der pflegerischen/ärztlichen Tätigkeit und dem damit verbundenen
Kontaminationsrisiko, der Pathogenität (ggf. auch Resistenz ) eines Keimes und dessen Übertragungsweges.
Daraus ergeben sich für die Schutzkleidung folgende Empfehlungen: Mund-Nasen-Schutz anlegen, wenn mit einer Exposition gegenüber infektiösen
Aerosolen zu rechnen ist (z. B. Absaugen tracheostomierter Bewohner), Handschuhe anlegen, wenn eine Exposition gegenüber Blut, Sekreten oder
Exkreten möglich ist (z. B. Verbands- wechsel, Umgang mit Urindrainagesystemen), Schürzen anlegen, wenn eine Kontamination
der Berufskleidung der Körpervorderseite durch Blut, Sekrete oder Exkrete wahrscheinlich ist (z. B. Umgang mit Urindrainagesystemen, Wundversorgung), Schutzkittel (langer Arm mit Bündchen), wenn mit Kontamination der Arme und der Kleidung durch Krankheitserreger
zu rechnen ist (z. B. Pflegemaßnahmen bei Bewohnern mit Diarrhö,
Versorgung größerer infizierter Wunden oder resistenter Keime).
In diesen Fällen ist die Schutzkleidung bewohnerbezogen zu verwenden.

TRBA 250 und die Empfehlung zur "Infektionsprävention in Heimen" des Robert-Koch Institutes (RKI), die nicht nur für Altenheime gilt sondern auch für ambulante Pflegedienste Anwendung findet.
 
wir tragen Kasacks vom Arbeitgeber gestellt, sind vom Schnitt auch ganz okay. wir müssen sie selber waschen und bekommen auch dafür keine Aufwandsentschädigung. Leider kriegt jeder nur 2 Kasacks, meiner Meinung nach zu wenig! habe daher für den Notfall noch private.
 

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