Hi, das interessante Thema scheint ein bischen eingeschlafen zu sein
Bei uns in der Klinik ist die Berufsbezeichnung(ausgeschrieben, ohne Abkürzungen), sowie der Vor- und Nachname auf jedes Dienstkleidungsstück, durch ein Apparätle, was die Wäscherei hat, aufgedruckt.
Finden die Meisten von uns überhaupt nicht luschtig
Aus dem einfachen Grund; bei dieser Sache (vollen Namen am Kittel) können wir ein bischen nicht verstehen, weshalb wir auf das Genaueste auf die gesetzlich vorgeschriebene Schweigepflicht bei den Pat. achten müssen, Diese widerrum unseren gesamten Namen wissen und auch in ihrem gesamten Umfeld (Freunde, Familie, Gaststätten, Diskotheken u.s.w.) verbreiten können und dürfen, ohne dass wir uns dagegen wehren können oder dürfen
Mir ist da mal vor ein paar Jahren ein Ding passiert (nicht in der jetzigen Klinik), wo ich nur noch
da stand.
Eine Pat. hatte mehrmals Aufenthalte auf unserer Stat. wegen Chemotherapie.
Sie hielt nur schlecht Distanz zu mir, obwohl ich sie (unter 4 Augen) darauf hinwies.
Sie ertrug es nicht, dass ich mich ihren offensichtlichtlichen Avancen entzog und wollte immer anhänglicher werden.
Es kam zum (für mich) Super-Gau.
Sie stand plötzlich vor meiner Wohnungstür, mit einem riesengroßen Rosenstrauß und bat mich, ihre Liebe, welche sie für mich empfinden würde, zu erwiedern
Ohne weiterer Erklärungen an meinen Mann, zog ich mir Straßenkleidung an und ging mit ihr und ihrem Blumenstrauß in ein Cafe, welches nicht weit von mir war.
Dort fragte ich sie erstmal, woher sie meine Adresse habe und antwortete, von der Telefonauskunft
Sie habe ja meinen vollen Namen (vom Dienstbekleidungsaufdruck) und da wär es keine Schwierigkeit für sie gewesen, meine Adresse raus zu bekommen
Noch einmal und diesmal mit sehr deutlichen Worten, ohne beleidigend zu werden, stellte ich klar, dass ich sie n u r als Pat. ansehe und sie mich bitte auch n u r als Schwester dieser Stat., wo sie behandelt werden würde.
Nicht mehr und nicht weniger
Sie stieg mir nie wieder nach und ließ sich auch fortan in einer anderen Klinik behandeln.
Damit sie mir nichts "anhängen" konnte, setzte ich am nächsten Tag, nach dem Gespräch im Cafe, meine Öhse und die PDL über die Geschehnisse in Kenntnis.
Ansatzweise kommen immer und immer wieder Situationen (auch bei anderen Kollegen) vor, wo man als Pflegender (spreche jetzt nur von meinen/unseren Erlebnissen auf Stationen) entweder zum Sexsymbol oder Dorftroddel von Patientinnen oder Patienten hingestellt wird, auch in der Öffentlichkeit, und das mit vollem Namen, weil man tagtäglich seine Identität zur Schau tragen m u ß
Diese Namensschilder mit vollem Namen finde ich aus diesem Grunde nicht sehr gut gewählt
Dass ich von den Pat. mit Schwester angesprochen werde, stört mich gar nicht. Unsere Berufsbezeichnung ist nun mal Krankenschwester.
Doch wenn da so Pat. ankommen und sprechen Einen mit "Schwesterchen oder Pflegerchen" an, da kommt von mir nur freundlich zurück:" na?, Frau XY-chen odr Herr XY-chen, was wünschen sie denn von mir?, möchte sie bitte daran erinnern, dass ich nicht Schwesterchen heiße, nie hieß und auch nie heißen werde; ein Schwesterchen oder Pflegerchen gibt es in unserem Berufsstand nicht"
Mehr brauch ich meist nicht erklären, damit den Pat. ein
aufgeht und sie sich adäquat ausdrücken.
Wir sind fa schließlich auch dazu verpflichtet
Viele Grüße
Carmen