Desinfektion bei ZVK-Diskonnektion?

Skraal

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May 17, 2002
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Hallo Carmen,
wie handhabt ihr die Desinfektion bei ZVK Diskonnektion, z.B. beim Abstöpseln? Desinfiziert ihr oder nicht? und warum?
Ich habe schon verschiedenste Argumente gehört und beide klingen einleuchtend und werden praktiziert.
Desinfektion ist wichtig (gerade bei Immunsupprssion), oder Ich arbeite Keimarm, daher ist eine Desinfektion nicht nötig und mit jeder Desinfektion appliziere ich dem Patienten Desinfektionsmittel i.v.
Ich finde beides einleuchtend und mache es zur Zeit so, wie die Station es handhabt, da ich noch viel wechsle.
Deshalb versuche ich jetzt noch neue Argumente zu finden.
Ute hat im Dialyse-Forum geschrieben, daß Alkoholbasierte Desinfektionsmittel ungeeignet sind, guter Punkt, der evtl. auch zum tragen kommt, bei unseren ZVK, die ja bis zu 4 Monaten liegen.
 
Hi Skraal,

wir desinfizieren auch nicht, arbeiten Keimarm, idem sterile Verbandmaterialien auf die Einstichstelle kommen.
Zum Anderen leuchtet mir das Argument ein, dass alkoholhaltige Desinfektionsmittel laufend i.v. verabreicht werden.
Bei subclviculären ZVK`s machen wir da so eine spezielle, sterile, durchsichtige Folie drüber wg. Wundbeobachtung der Einstichstelle.
Frag mich blos nicht, wie die heißt, müßte ich erst auf die Verpackung schauen.
Außerdem welchselt der Hersteller laufend und gibt den Dingen einen anderen Namen.

Bis bald und einen tollen Sonnentag aus Kiel

Carmen
 
Schönen Montag!

Wir verwenden auch durchsichtige Folienverbände, die in aller Regel solange belassen werden, bis sie runterfallen oder der Cava (ugs. für ZVK bei uns) ohnehin entfernt wird. Wir haben selten liegende ZVKs über eine Woche.
Ausnahmen sind natürlich sezerniende oder stark gerötete Einstichstellen, da wechseln wir öfter, Reinigung erfolgt aber immer nur mit NaCl. Es wird dann eher versucht den Cava prinzipiell zu entfernen, als dass wir dann mit der Infektion herumdoktern.

+lg, david
 
Hallo ????


Wundverband mit Folie ??? Ich dachte da bildet sich eine feuchte Kammer unter dem Wundverband und so können sich die Keime nett vermehren ???? Schön warm, dank der Körpertemperatur ???!!!

Was meint Ihr ???
 
Last edited:
Die Folien haben wir auch, Tegaderm bei uns.
Die Einstickstelle wird mit Braunovidon desinfiziert, Folie alle 5 Tage VW, bei Cutiplast (wird die ersten 10 Tage verwandt) tgl.
Mir ging es aber eigentlichnicht um die Einstichstelle (, die wird wie gesagt mit Braunovidon desinfiziert), sondern um die, ja wie heißt das jetzt, da wo man das Infusionssystem anschließt:?:, Konus :?:.
Die drei Schläuche, bzw. deren Ende, wo man die Inf.systeme anschließt.
Sprüht ihr da, bei Diskonnektion??

@ Ute: Offenbar nicht, denn es sind ja kaum Keime da, un sobald sich was entwickelt, sieht man es ja, und kann was tun. (Salbenverband mit Braunovidon-Salbe)
Bei uns funktioniert das ganz gut, und unsere (KMT)Patienten sind sehr, sehr anfällig, wegen fehlendem Immunsystem, aber die Katheter sehen nach 4 Monaten noch gut aus! (Das fand ich das erste mal sehr erstaunlich)
 
Hi Skraal,

Wir besprühen die Anschlussstellen nicht. Habe auf einer Station mal gesehen, dass, wenn Dreiweghähne montiert werden, vorher eine Wischdesinfektion durchgeführt wurde. Wir machen das aber nicht.

Meiner Meinung nach kann dieses rummanipulieren am ZVK auch nicht besonders gut sein (einschwemmen von Desinfektionsmittel, Keime schön verteilen etc.). Das ist aber persönliche Sicht, nicht so sehr evidence-based, wie es sein sollte ;-)
Obwohl wir haben eigentlich sehr sehr sehr selten Infektionen, die offenbar vom Cava ausgehen.

+lg, david
 
Anschlußstellen! Das war das Wort, ich geh jetzt mal von der Leitung runter :roll: .
Danke!
 
HUHU,

j e t z t habe ich die Frage genau defragmentieren können. Danke!
Also, die Konusstellen sind gemeint. OHA.
Nee. die desinfizieren wir auch nicht, wird ebenfalls nur mit Nacl gesäubert.
Und dieser Folienverband (Cutafilm???) oder so, klebt so toll an der Haut, dass er, bei richtiger Anwendung (sollte keine Blasen und Falten werfen) ein keimarmes Millieu unter der Folie schafft. Auch wir wechseln das b.Bed. oder spätestens nach 3 Tagen.
Leider muß bei unseren Pat. der ZVK manchmal über Monate liegen bleiben.

Carmen
 
Hi @all :D

jetzt erst gehen mir die 8O auf und ich möchte anfragen was ZVK-Desinfektion mit der Onkologie zutun hat :?: :wink:

Bin ja selber drauf eingestiegen aber gehört das nicht besser in die Verbanlehrenbeiträge :?: :?: :mrgreen:


Tschühüß

Carmen
 
Hi Elisabeth,

was gibt der Hersteller für ein Desinfektionsmittel vor ? Ich konnte leider nichts finden !!!!
 
Hallo Ute,

da muß ich passen. Wir nutzen die Adapter bis zu 7 Tagen. Eine Veränderung haben wir noch nicht bemerkt. Das einzigste womit die Teile Probs haben ist Lipofundin. Aber das kennen wir von den Wegehähnen auch schon.
Der Einsatz von Softasept ist meines Wissens von der Hygieneabteilung vorgegeben.

Elisabeth
 
Hallo Ute

Hab noch was gefunden zum Thema. :) Das wird unsere Hygieneabteilung aber freuen. :wink:

Zusammenfassung: Verbindungssysteme ohne Nadel sind auf dem Markt erschienen, um die infektiösen Risiken durch Verletzung zu vermindern wegen der Handhabung der Üebergießenvorrichtungen. Wir haben drei von diesen Systemen untersucht, indem sie die Folgen einer Bakterienverschmutzung ihrer externen Membrans verglichen haben. Die drei getesteten Systeme sind Bionecteur 2® (Vygon), verbanden Clave® (Ohmeda) und Smarte Site® (Ivac) parallel dazu von einer Verschlußschraube (Peters). Zehn Systeme jedes Laboratoriums sind durch Staphylococcus verseucht worden aureus dann entseucht nach 30 min durch chlorhexidine alkoholisches 0,2 %. von der Kulturmitte in diesen Systemen eingespritzt worden dann incubé. Nach 48 h ist das Bakterienwachstum eines Bionecteur-Systems 2® und einer Verschlußschraube beobachtet worden. Die statistische Analyse hat uns keinen Unterschied zwischen den getesteten Systemen und dem Stöpsel enthüllt. Diese neuen Injektionssysteme bringen also keine höhere Sicherheit unter einem bakteriologischen Gesichtspunkt.

aus Journal de Pharmazie, Dezember 2000 (Übersetzung durch Google)

Schade, das ich den Artikel erst jetzt gefunden habe, dank deiner Nachfrage. Ich konnte mir schon immer nicht vorstellen, wie die Teile 7 Tage steril sein sollen. Wichtig ist wohl auch hier, wie überall das hygienische Arbeiten!

Elisabeth
 
uih Elisabeth, da hast Du ja was nicht so nettes gefunden :? . Es ist immer mal gut, einige Sachen zu hinter fragen !!!

Genauso möchte ich Skraal fragen, warum er gleich einen "frich" gelegeten Katheter mit Braunovidon versorgt ? Ich/ Wir versorge/n erst den Exit mit Braunovidon, wenn auch Entzündungszeichen vorhanden sind! 8O
 
HUHU @all :D

Möchte da nochmal nachfragen, warum ZVK- Desinfektion so toll und informativ nicht unter Hygiene oder so ähnlich weiter diskutiert wird :?:
Haben nur Onkologische Pat. einen ZVK oder wie soll ich das verstehen :?:
Stehe da echt ein bischen auf dem Schlauch :?: :wink:

Einen schönen Tag wünscht

Carmen :D
 
@Carmen

Du hast ja recht. Aber die Diskussion hat hier angefangen. Und wir beziehen uns in den Antworten immer auch auf die vorherigen Postings. Die Diskussion müßte also komplett verschoben werden.

Aber warum nicht hier diskutieren. Onkologische Pat. haben AUCH mal einen ZVK. Es spricht doch auch für dein Forumsabschnitt, wenn du die Inhalte nicht so eng siehst. Und somit auch Tipps parat hältst, die durchaus allgemein gültig sein können.



Elisabeth
 
@ Carmen: Ich denke, daß das Thema in der Onkologie besonders "aktuell" ist, da dort fast alle Pat. einen ZVK haben und den auch über lange Zeit, und durch die Immunsuppression besonders infektgefährdet sind.

Ich arbeite gerade auf einer KMT Station und da hat jeder Pat. einen und wenn's gut läuft über den ganzen Aufenthalt.
Gestern haben wir einen Patienten entlassen, der seinen ZVK 146 :!:(hundersechsundvierzig) Tage hatte.
@ Ute: Da wir KMT Patienten haben, die faktisch überhaupt kein Immunsystem haben, sind für die auch die eigenen Hautkeime gefährlich, daher werden die ZVK-Einstichstellen gleich von anfang an desinfiziert.
 
Hallo Carmen,

Du hast vollkommen recht, trotz seiner Wichtigkeit :!: scheint mir dieses Thema im Forum Onkologie etwas deplaziert.

Meine Empfehlung an Dich: Verschieb diese Diskussion doch in ein Forum, das Dir geeigneter erscheint. :wink:
 
hi Skraal,

wie schaut das denn mit resistenten Keimen aus, wenn wir immer gleich desinfizieren ???
 
Erreger können gegen Alkoholische oder Jodbasierende Desinfektionsmittel nicht resistent werden, da ihre "Haut" zerstört wird, außerdem handelt es sich ja um immunsupprimierte Patienten, die höchstgradig gefährdet sind.
Bei uns wird auch vor jeder OP desinfiziert, oder vor jedem Blasenkatheter, der gelegt wird! ;)
 

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