Dammschnitt

Ute

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04.02.2002
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1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
Hallo !

Fragen: :?

Muß man immer einen Dammschnitt durchführen ? Wird bei der Frau viel zu früh ein Dammschnitt durchgeführt ??? Kann man das vorbeugen, spezielle Übungen oder Maßnahmen vor der Geburt ???

Wie ist das mit dem Gefühl nach einen Dammschnitt ??? Die Frage, ist an die Mütter unter Euch !!! :wink: Ich kann mir vorstellen, wenn man da falsch schnippelt dann ist da Schluß mit Lust und Gefühl ???

Eine Menge Fragen , ich weiß, aber ich bin mal gespannt über die Beiträge !!! (Von Männer kann auch was kommen :wink: )
Liebe Grüße ute
 
Hallo Ute,
ich kann "nur" vom Dammriss erzählen. War nicht schlimm, tat nicht weh (im Gegenteil, ich dachte noch "Hach, das geht ja jetzt viel leichter..."). genäht wurden nur zwei Risse, die anderen verheilten ohne. Keine Narbenbildung (ist aber auch Veranlagungssache, denke ich), Keine Probleme beim Sex danach :D , beim zweiten Kind kam ich ohne alles durch (dank der tollen Hebi, die ich hatte :!: ).
Eine meiner Kolleginnen wurde zweimal tief geschnitten, hat aber heute keinerlei Probleme mehr (aber halt kurz danach, konnte nicht sitzen, nicht liegen, nicht stehen, nicht laufen ohne Schmerzen).
LG
urmel
 
hi,

sorry, ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sowas nicht schmerzt !!! Wie ist das mit dem Stuhlgang, ist da nicht ein größeres Infektionsrisiko ??? Ich stelle mir nur vor, da hat man doch eine Wunde, ob nun gerissen oder geschnitten !!!! Immer wieder ist diese Wunde mit Keimen besiedelt !!! :?

Ich hatte mal in einer Zeitschrift ein Vaginaldehner gesehen , die Schwangere sollte damit, ich weiß nicht mehr genau ab wann, immer mehrmals am Tag die Vagina dehnen. Schon mal etwas davon gehört ???
 
Hallo Ute,
ein Schnitt heilt besser als ein Riss und deshalb wird der Dammschnitt meist aus vorsichtshalber gemacht. Der Schnitt wird mit (in) einer Wehe gemacht und den merkst du überhaupt nicht. Ich meinte auch das es dann Gott sei Dank leichter geht. Hinterher hatte ich so große Hämorrhoiden die höllisch geschmerzt haben, daß der Schnitt nur nebensache war. Ich empfand ihn nicht als schlimm.Gab auch keine Infektion, spülst ja regelmäßig mit Betaisadonna oder Kamillosan. Auch in sexueller Hinsicht empfand ich kein Unterschied. Stuhlgangprobleme etc. hatte ich wg. Häm.. Von Vaginaldehner hab ich noch nix gehört. Halte davon auch pers. nicht viel.
Grüßle Dagmar
 
Hallo Ute,
ich halte persönlcih auch nicht viel von diesen Trainingsgeraäten, ist meiner Meinung nach nur Geldmacherei. Man kann mit den Dingern nicht soweit dehnen, wie es unter Geburt gedehnt wird. Und Infektionsrisiko ist auch nicht so dramatisch, da man immer mit (wie Dagmar schon erwähnt hat) Kamillosan oder Betaisadona spült.
Tja, mit dem Stuhlgang ist nach einer vaginalen Geburt sowieso wieder ein anderes Thema :lol: ...

LG
urmel
 
Hallo Ute,

das mit den Dammschnitten ist halt so eine Sache. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht das bei sehr vielen Geburten irgendwie Streß gemacht wird. Vor allem die Meldungen von einigen Ärzten können sehr frustrierend sein. So z. B. der Muttermund ist ja noch immer nicht weiter aufgegangen, jetzt haben sie noch immer keine starken Wehen. Oft wird der Wehentropf viel zu schnell aufgedreht. Die Mütter kommen damit nicht zurecht. Ich persönlich habe erlebt das meine Ärztin um 15 Uhr nach Hause gehen wollte. Kurz vor 15 Uhr ist Julian dann auf die Welt gekommen. Mit Saugglocke, Dammschnitt ...

Nach dieser Alptraumentbindung habe ich dann ein Buch gelesen von Michael Odent, die zweite Geburt. Hat mir sehr gut gefallen. Danach habe ich nur mehr ambulant entbunden, und mich um eine eigene Hebamme gekümmert. Bei meiner dritten Entbindung hat die Hebamme dann optimal zu mir gepaßt. Die hat mit mir die Geburtsvorbereitung gemacht und mich dann entbunden. Seither kann ich mich Michael Odent nur anschließen, wenn es sagt das beste Schmerzmittel für eine Frau bei der Geburt ist eine gute Hebamme.

Ich kann dir nur sagen, war ein tolles Erlebnis. Trotz Wehentropf (meine Kinder wollten einfach nicht kommen) hatte ich nicht das Gefühl gestreßt zu werden. Auch von einem Dammschitt war nie die Rede, die wußte einfach das ein wenig zureden mehr bringt.

Schluß mit Lust und Gefühl war nie, aber der Dammschnitt hat halt eine Weile gebraucht bis er verheilt war. Aber gleich nach der Geburt hatte ich ohnehin keine Lust auf Sex.

Grüße Gaby
 
Hi,
ich hatte beim ersten Kind einen Dammschnitt und habe das alles heute noch in schrecklicher Erinnerung. Wie schon weiter oben beschrieben, nicht sitzen, nicht laufe, nicht liegen können. Ich kam mir vor, als hätte man mir die halbe Pobacke mit zerschnitten.
An Sex wollte ich gar nicht denken. Habe heute nach fat vier Jahren immer noch ab und an Beschwerden. Doch wir gesagt, hat viel mit Narbe und Zusammenwachsen der Nerven zu tun. Ich war heil froh, mein zweites Kind ohne Schnitt und Riss bekommen zu haben.
 
Hallo @all

Bin bei allen vier Entbindungen geschnitten worden. Vom Schnitt selbst habe ich eigentlich nur ein kurzes Ziepen bemerkt. Das Nähen hinterher war unangenehmer. Nur beim ersten mal hab ich auch davon kaum etwas gespürt. Da hatte die Lokale zeit zu wirken, weil erst ein Zervixriß genäht werden mußte. Beschwerden hinterher gabs kaum. Auf einen Dammschnitt hätte ich glaube ich auch nie verzichten mögen. Bei mir geht das in der Endphase der Entbindung immer etwas sehr rasch. Und bei meinen Riesenkindern (3800, 4000, 4500, 3000/3500) war es auch eine Erleichterung, das geb ich ehrlich zu.
Vielleicht liegt das aber auch an der Schnittrichtung. Es gibt eine mediane bzw. eine laterale Schnittführung. Laterale Schnittführungen werden vor allem dann angewandt, wenn Gefahr fürs Kind im Verzug ist.
Ich hatte stets einen medianen Schnitt. Vielleicht liegts daran, daß ich kaum Beschwerden hatte. Mitpatientinnen mit einer latrealen Epi klagten schon über Beschwerden beim Sitzen u.ä..

Elisabeth
 
Hallo,

da Ute ausdrücklich uns Männer ebenfalls zu einer Stellungnahme eingeladen hat, möchte ich mich zu Wort melden. ( Die anderen Herren trauen sich bestimmt nicht )

Ich habe bereits in der Gynäkologie gearbeitet, in einer Zeit als der Dammschnitt auf Anordnung des Professors routinemäßig bei jeder Frau durchgeführt wurde, unabhängig wie groß das Kind war. Einfach aus Angst vor einem Dammriss der nicht kalkulierbar ist.

Dank einer zunehmend besseren Ausbildung der Hebammen kam dann die Ära des Dammschutzes und die Frauen waren zufrieden.
Es liegt wirklich ganz viel daran, wie gut die Hebamme versteht die Frau zu führen.

Gute Geburtsvorbereitungskurse, gute Hebammen und eine frauenfreundliche Geburtshilfe haben es möglich gemacht, sein Kind in einer freundlichen, fast familiären Atmosphäre ohne Dammschnitt und Dammriss zu bekommen.

Zu dem 1. Beitrag von Ute möchte ich noch anmerken, dass die Schnittführung bei einem Dammschnitt nach unten , nicht nach oben verläuft, so das mit einem Verlust der Lust nicht zu rechnen ist.

Ansonsten kann ich mir gut vorstellen, das kaum eine Frau nach der Geburt Lust auf Sex hatte. Wie es ja in manchen Beiträgen durch kam.
Und ein kosmetisches Problem dürfte es bei einem Dammschnitt auch nicht geben, es sei denn, es kommt zu einer Hypertrophie des Narbengewebes. Das kann dann auch länger Schwierigkeiten machen.
 
hallo dagmar,

es stimmt nicht, dass dammschnitte besser verheilen als risse. mittlerweile hat man erkannt, dass beim schneiden mangels "durchsicht" natürlich alle innenliegenden gefäße und nerven mit zerschnitten werden, wogegen beim dammriss die natur vorsorgt, so dass es "um die gefäße herum" reißt. ich hab selber nur erfahrung mit rissen (beim ersten kind genäht, beim zweiten und dritten nicht behandlungsbedürftig) und hatte so gut wie keine probleme hinterher, kenne aber viele frauen, die wochen oder monate lang schwierigkeiten mit dammschnitten hatten. ich glaube, dass oft bequemlichkeit und geldmacherei zu "ungeduld" und also zum dammschnitt führen, schließlich geht die geburt schneller und es wird von der kasse bezahlt! ich habe bei zwei meiner geburten vorher entschieden, dass ich lieber reißen als geschnitten werden möchte.

gruß antje
 
Hallo
ich wollte auch noch einmal eine tolle Sache anmerken.
Total starker Kaffee als Kompresse...sehr wohltuend beim Pressen und dehnt das Gewebe.
den kaffee hat mein Mann gekocht während der ersten starken wehen...ganz stark und in eine Thermoskanne füllen und dann auf die Kompressen geben wenn es so richtig nach unten drückt und bei den Presswehen...

Dann hilft bei dem Dammriss oder der Naht gut Muttermilch zur Heilung.
Außerdem Traubenzucker direkt auf die Wunde hilft auch bei der Heilung.....

Bei meiner ersten Tochter hatte ich weder Dammriß noch Dammschnitt dafür aber eine Schürfwunde die echt scheußlich weh tat.
Ich bin dann immer mit Spülflüsigkeit zur Toilette gegangen das war angenehmer...oder pst nicht weitersagen....habe in der Badewanne gepinkelt und dabei lauwarmes Wasser drüber laufen lassen :-) Not macht erfinderisch. Und es hat einfach immer weh getan

Grüße Euch alle

Sabine
 
Hallo zusammen,

die Hebammen bei uns auf der Wochenstation empfehlen werdenden Müttern etwa sechs Wochen vor dem Geburtstermin mit einer Massage des Dammbereiches zu beginnen. Es sollte der Dammbereich täglichen Massage für etwa zwei bis fünf Minuten massiert werden mit etwas Öl. Weizenkeimöl oder Mandelöl sollen nicht schlecht sein. Des weiteren gilt auch Himbeerblättertee als Geheimtipp um das Gewebe aufzulockern.

seid ganz lieb gegrüßt
Ibod