Chirurgische Intensivstation an einem Sonntagmorgen

Dorothee

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06.05.2002
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Hallo,

irgendwie fällt es mir nicht so leicht, einen Tätigkeitsbericht über meine Arbeit zu schreiben. Da dachte ich, schreib doch mal, was Du heute so getan hast:

Ich arbeite auf einer chirurgischen Intensivstation. Insgesamt haben wir 13 Betten, davon 11 Beatmungen. Räumlich aufgeteilt ist unsere Station in drei Einzelzimmer und 5 Doppelzimmer, davon ein Doppelzimmer als IC-Zimmer.

Am Wochenende sind wir meist zu fünft im Dienst.
Und dieser Dienst beginnt wie jeden Tag um 6.00 h. (Und egal wie lange ich in diesem Beruf arbeiten werde - daran werde ich mich nie gewöhnen und jeden Morgen weiterhin meinen Wecker verfluchen).

Wir starten mit einer Übergabe für das gesamte Team, das sieht dann so aus, dass wir (Frühschicht und Nachtschicht) uns um die Übersichtstafel versammeln und der ND eine Übersicht über die Patienten gibt (Diagnosen, geplante Untersuchungen für den Tag, Allgemeinzustand). Danach darf sich jeder "seine" Patienten auszusuchen und es erfolgt die detailierte Übergabe am Patientenbett.

Heute morgen habe ich eine Patientin nach Magenhochzug am 2. post-op Tag übernommen. Meinen zweiten Patienten habe ich dann um 6.30 h aus dem OP geholt - eine Lebertransplantation.

Mit diesem Patienten war dann erstmal eine Weile beschäftigt - er liess sich nicht gut beatmen, der Blutdruck war schlecht, die Ausscheidung spärlich, der Arzt etwas hilflos, das hält auf.

Nachdem mein LTX-Patient stabil und "ordentlich" im Bett lag, konnte ich mit meiner anderen Patienten das tun, was wir eben morgens machen: Grundpflege, Atemgymnastik, Verbände, Mobilisation in den Sessel. Unter der Woche kommen zwei Krankengymnasten die einen Teil der Mobilisation übernehmen.

Um 10.00 h habe ich dann bei meiner LTX die Sedierung ausgestellt und ihn dann recht problemlos um 10.30 h vom Arzt extubieren lassen (habe mich sehr gefreut, das klappt nicht immer so reibungslos - der Patient hat sich auch gefreut).

Bis zum Dienstende war ich dann noch mit Atemtraining, Medikamentengaben, Pflegedokumentation beschäftigt.

13.00 h ist Übergabe an den Spätdienst, wie morgens.

Das ist jetzt erstmal ein ganz kurzer, ganz grober Überblick über die Arbeit auf meiner chirurgischen Station.
 
6.00 - 6.30 Übergabe, erst für alle über alle Patienten, dann Übergabe am Bett
7.00 - 12.00 Grundpflege und Behandlungspflege
7.00 Visite der Unfallchirurgen
7.00 Visite der Gefäßchirurgen
7.00 - 7.30 Röntgen am Bett (Thorax)
8.00 Medikamentengabe (meist die oralen Medikamente und Fraxiparin, sowie die Immunsuppression für die Transplantierten)
8.00 - 8.45 Visite der Visiceralchirurgen, die auch die ärztliche Leitung der Intensivstation innehaben - daher dauert das länger
9.00 - 10.00 Frühstück, in der Regel in zwei Gruppen
9.00 - 11.00 Verlegungen auf die "Normalstationen" und richten der Plätze für die geplanten OP
gegen 11.00 Krankengymnastik
10.00 - 13.00 Infusionen auffüllen, Apothekenbestellung einräumen, Sterilgut verpacken und wegschicken
6.00 - 13.00 und mit allem klar kommen was da so unvorhersehbar auf uns zu kommt :wink:
13.10 - 13.50 Übergabe (wie morgens)
13.52 und jetzt nichts wie weg
14.00 - 15.00 hin und wieder ist das doch nicht Schluss, da manchmal Fortbildungen und Stationsbesprechung an der FD anschliessen
 

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