Chemo: wie anbringen?

elena

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Hallo,

ich fange in 2 Monaten meine Ausbildung an und vorab habe ich vor einem Monat ein 4-wöchiges Praktikum absolviert. Ich war in der Inneren Medizin eingesetzt. Der erste Abschnitt war die Onko...wo natürlich oft Chemos angebracht worden sind an den Patienten. Ich lese ziemlich viel in Medizinbüchern und habe auch schon vieles zum Thema Chemotherapie bearbeitet und deshalb weiß ich diese Situation grad nicht :weissnix: einzuschätzen. Die Krankenschwester hatte bei der Anbringung der Chemotherapie lediglich ein paar Handschuhe an, reicht das als Schutz (Kehrschutz) aus? Wäre dankbar für eure Antworten!! Liebe Grüße :wavey:
 
Hallo,
ich habe nicht so viel mit Zytostatika zu tun, aber ich kann mich noch erinnern, dass ich gelernt habe, dass nur Handschuhe vielleicht gar nicht ausreichen..Ich bin der Meinung, man sollte wenigstens noch einen Schutzkittel anziehen. Tisch etc. muss auch geschützt werden. Hängt die Krankenschwester die Chemo an? :gruebel: Ich dachte nicht...
 
......

Ich arbeite ab und zu auf einer onkologischen bzw. Strahlentherapie.
Dort ziehen die Schwestern alles durch. Chemo anhängen, Portnadeln durchstechen, i.v. Injektionen... !
Manche Schwestern haben eine extra Ausbildung zur Onkologieschwester.

Ist alles irgendwie eine Sache der hausinternen Regelung.

mfg Stefan
 
Ja stimmt, wenn sie Onkologieschwestern sind...
Es ist ja auch oft so, dass Sachen von Krankenschwestern durchgeführt werden, die Arztaufgaben sind.
 
Hallo zusammen,
es gibt klare Richtlinien für den Umgang mit Zytostatika.
Hier zum Beispiel eine umfassende Broschüre:
http://www.lfas.bayern.de/technischer_as/gefahrstoffe/zytos/zytostatika2.pdf
oder hier die Dienstanweisung einer Uni-Klinik:
http://www.medizin.uni-tuebingen.de/mikrobiologie/Hygieneplan/Zytostatika.pdf
darin steht u.a.
5. Verbote, Erste Hilfe, Ärztliche Vorsorge (GUV 28.3)
5.1 Mit Zytostatika dürfen nur Personen umgehen, die über
- Arzneimittelwirkung und Gefährdungsmöglichkeiten,
- richtigen Umgang mit diesen Stoffen,
- Maßnahmen zur Gefahrenabwehr,
- Entsorgung von kontaminiertem Material und Geräten,
- vorsorgliche ärztliche Gesundheitsüberwachung unterrichtet sind.
5.2 Schwangere Beschäftigte und Jugendliche dürfen nicht mit Zytostatika umgehen.
Und hier auch noch die Unfallverhütungsvorschrift:http://regelwerk.unfallkassen.de/daten/inform/I_8533.pdf

Sicher sind die Vorschriften nicht ohne Grund gemacht worden!
 
Hi Leute,
mein Beitrag zu diesem Thema:
Ausnahmen bestimmen die Regel!:roll:

Wüsste nicht, wann hier das letzte mal ein Dok die Chemo selbst angebracht hat :troesten: !

Lg Tobias
 
Ist halt auch wieder die Frage nach der Bezahlung der Tätigkeit und nach dem eigenen Berufverständnis der Pflege.
Es hat sich hier im Forum mal eine interessante Diskussion zum Thema Blutabnahme entwickelt (zu diesem Thema klicke HIER).
Ich denke, es sollte grundsätzlich dem Arzt vorbehalten sein die Chemo anzuhängen. Aber ich kenne es halt auch anders. Habe auch schon mehrere Chemos "angehängt". Wobei ich mich halt vorher jeweils genau informiert habe wie, was, wo, wann passieren kann. Inzwischen würde ich es nicht mehr so aus der Hüfte machen, da ich zu lange aus der Materie raus bin.
Ich weiß aber noch, was wir immer zum Eigenschutz angezogen haben: Doppelt Handschuhe, flüssigkeitsabweisender Schutzkittel, Mundschutz, Augenschutz (wobei den manche weggelassen haben, was ich nie verstehen konnte :weissnix: meine Augen sind mir schon irgendwie wichtig.)
Das haben wir immer angehabt, egal ob beim Hin- oder beim Abhänge (Spritzen kann es im blöden Fall ja immer)
Aber wie gesagt, lasst's Euren Onkologen auch noch was zum arbeiten übrig. :wink1:
 
Zum Anhängen:
In der onkologischen Ambulanz sind die Ärzte dafür zuständig. Auf den Stationen hängen Schwestern mit Fachweiterbildung Onkologie die Chemos an (mit Handschuhen, manche mit Kitteln).

Zum Abhängen:
Da hängen alle Schwestern (ob mit oder ohne FWB) mit Handschuhen ab. Schülern ist dies unter Strafe überall verboten!
 
Ich arbeite auf einer Onkologischen Station,

da die Chemo's (endlich!!) zentral in der Zyto-Apotheke hergestellt werden,
brauchen wir keine LAF-Bank mehr.

Die speziellen Zyto-Handschuhe sind bei uns nur noch im Notfall-Kit oder im Paravasate-Notfall-Set.

Alle Chemos werden mit "normalen" Latex-Handschuhen an- und abgehängt.

Allerdings sollte am Infusionsständer eine Tüte hängen und evtl. Kontamination mit Boden, Bett oder Wäsche so gering wie möglich zu halten.

Beim Abhängen sollte der leere Chemobeutel nicht vom System getrennt werden sondern mit einem roten Stöpsel verschlossen und in einem kleinen Müllbeutel welcher verknotet wird, in die Wifa-Box entsorgt werden.

Hoffe geholfen zu haben.

P.S. Kittel oder Schutzbrille sind auch laut Unfallverhütungsvorschrift oder dergleichen nicht nötig beim reinen Anhängen oder Abhängen.....:roll:
 
Moin Moin,
erinnere aus der Ausbildung das der Infusionsschlauch mit Kochsalz entlüftet war, somit hatte man beim anhängen keinen Kontakt zur eigentlichen Infusionslösung. Allerdings war es ärztliche Aufgabe die Chemos anzuhängen.

Leider haben die diensthabenden Ärzte abends meistens keine Ahnung gehabt wie sie die Infusion einzustellen hatten und es passierte häufiger, dass die Chemo viel zu schnell lief! So war es den Pflegenden lieber, sie stehen daneben bzw. hängen die Chemo selbst an, zum Schutz des Patienten!!

Lg Misse
 
also ich weiß ja net, wie es in anderen kliniken zugeht, aber bei uns im klinikum krefeld hängen die docs die chemos dran und haben dann nur handschuhe an (is ja klar docs und hygiene halt :engel:)
wir schwestern dürfen keine chemos anbringen..
 
Moin!

Ich arbeite seit gut 5 Jahren in einer Chemoambulanz.

1.) Wir hängen alle Zytostatika selbst an- der Arzt legt den Zugang.
2.) Zum Thema Schutz; Auch wir bekommen die Medikamente fertig Zubereitet von der Apotheke. Da wir mit einem speziellen Infusionssystem arbeiten (Google mal:"Cyto-Ad-Set"!) kann man bei richtigem Gebrauch mit dem Medikament gar nicht in Berührung kommen. Dennoch tragen wir aus Gründen der Hygiene und des Eigenschutzes beim anschließen an den Patienten und beim anschließen an das Infussionssystem Handschuhe.


Meines erachtens nach reicht es aus Handschuhe zu tragen wenn das Infusionssystem mit einer normalen Spüllösung (NaCl,...) belüftet wird und NICHT mit dem Medikament!

Grüßle
Raphael
 
Unsere Rehaklinik hat auch eine Ambulanz in der Chemotherapein durchgeführt werden. Wir ziehen die Zytostatika nicht mehr selber auf, sondern bekommen sie als gebrauchsfertige Lösung von unserer Apo geliefert. Das Infusionssystem ist mit Kochsalz gefüllt, deshalb reicht es beim erstenanhängen sich normale Handschuhe anzuziehen. Beim Wechsel einer Infusion sind die schönen Chemohandschuhe zu verwenden, dies ist allerdings auch jedem selber überlassen ob er das macht.
Ach ja hier dürfen die schwestern und pflger die chemos erst anhängen nach der Sicherheitsunterweisung durch die Apo, welche alle 6 monate stattfindet.
 
hallo,

bei uns in der klinik ist chemo anhängen immer arztaufgabe. nur in der kmt gibt es da eine ausnahme da macht es das pflegepersonal.
wir bekommen die chemo fertig von der apotheke. das entlüften findet mit der trägerlösung der chemo statt. das ist die aufgabe des pp. es wird gleichzeitig zur chemo ein nachlauf mit angeschlossen, der nach beendigung der chemo nur noch aufgedreht wird, so ist das system gut gespült und es befinden sich weniger cemoreste im system. das pp schließt danach die chemo nur mit normalen handschuhen ab. laut unserer hygiene und cmr- beauftragten ist das so o.k.

gruß doreen
 

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