Hallo Rabenzahn !
Cardio-Pump ist, wie so vieles, eine Entwicklung aus Amerika.
1989 reanimierte eine Frau ihren auf der Toilette zusammengebrochenen Mann mit einer Toilettensaugglocke, ohne ihn zu beatmen. Der Mann verlies das Krankenhaus ohne jegliche neurologische Defizite.
Etwa ein halbes Jahr später passierte dasselbe nochmal, nur dass diesmal der Sohn den "Reanimationspümpel" zur Hand nahm.
Von den Ärzten wurde diese Technik zunächst belächelt. Die Firma Ambu entwickelte daraus die Cardio-Pump.
Hier wird bei der Thoraxkompression ein Druck von etwa 30 bis 50 KG ausgeübt. bei der Dekompression ein Druck von 10 - 15 KG.
Durch diese Dekompression wird die Ventilation positiv beeinflusst.
Verschiedene Studien zeigen :

es kommt zu höheren myocardialen Perfusionsdrücken

es kommt zu höheren cerebralen PErfusionsdrücken

der arterielle Blutdruck steigt

das Füllvolumen im linken Ventrikel wird grösser

ebenso wie die Auswurfleistung und das HZV
In der praktischen Anwendung ist die ACD-CPR einfach, relativ sicher und komplikationslos einsetzbar. Einzig auf mit Gel belegter Haut gibt es Haftungsprobleme, wohingegen Schweiss oder starker Haarwuchs der Haftung nicht entgegenwirken.
Risiken entsprechen denen einer normalen Reanimation - mit der Ausnahme, dass es zusätzlich noch zu Hämatomen an der Ansatzstelle der Saugglocke kommen kann.
Das Verfahren der aktiven Kompression/Dekompression ist sehr anstrengend - weit über das Mass einer konventionellen CPR hinaus. Man muss sich einfach bewusst machen, dass man viel schneller ermüdet, wenn man die Cardio-Pump verwendet.
Ansonsten ein durchaus hilfreiches, und vor allem sinnvolles Hilfsmittel
Liebe Grüsse
Dirk