News Bundeskabinett beschließt: Personaluntergrenzen für Krankenhäuser kommen

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Das Bundeskabinett hat die Einführung von Personalmindestgrenzen beschlossen und macht der Selbstverwaltung Druck. Vorgesehen sind unter anderem Vergütungsabschläge für Kliniken, die Vorgaben nicht erfüllen.

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"In deutschen Krankenhäusern werden Personaluntergrenzen für bestimmte Bereiche eingeführt.(...)
"Mit verpflichtenden Pflegepersonaluntergrenzen in Krankenhausbereichen, in denen dies besonders notwendig ist, stärken wir die Patientensicherheit und verbessern zudem die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte im Krankenhaus", so Gröhe nach der Kabinettssitzung."
Hm, ich finde die Personaluntergrenzen ja zunächst mal super (und längst überfällig); befürchte aber, wenn diese nur für "bestimmte Bereiche" vorgesehen sind, daß man in diese dann das Personal reinbunkert, das man aus anderen (angeblich weniger wichtigen) Bereichen abzieht.
Warum nicht für ALLE Bereiche solche Grenzen?
 
Weil die Option "ALLE Bereiche" enorme Kostensteigerungen nach sich ziehen würden - und das will man doch vor der Wahl auf jeden Fall vermeiden 8-).
Und wie ich in einem anderen "News"-Post heute hier gelesen habe, sägt die Heimbetreiberlobby gerade kräftig am Fachkräfteschlüssel in Pflegeheimen...im Sinne einer "kurzfristigen" Unterschreitung.
Wenn sowas dann auch bei den verpflichtenden Pflegepersonaluntergrenzen in Krankenhausbereichen Schule macht, ist das Gesetz verwässert, bevor es Wirkung zeigen kann...aber immerhin medienwirksam vor der Wahl beschlossen.
Beispiel aus diesem Bereich?
Das geplante "DRK-Sondergesetz" von Frau Nahles.
 
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Das geplante "DRK-Sondergesetz" von Frau Nahles.
Kannst Du mir mal kurz verklickern, um was es da geht?
Hat das was mit den Rotkreuzschwestern zu tun, die an andere Häuser "verliehen" wurden oder wie?
 
grundsätzlich finde ich die politische auseinandersetzung mit dem deutschen pflegemangel sehr gut.

klar ist natürlich auch, dass die parteien jetzt in der eingeleiteten wahlkampfphase beginnen, auf stimmenfang zu gehen, ohne sich allzu weit aus dem fenster lehnen zu müssen.

zitat:

"Die Grünen bezeichnen die Einführung der Untergrenzen dagegen als "dürftigen Versuch der Koalition, kurz vor den Wahlen noch ein paar Wohltaten zu verteilen", so ihre pflegepolitische Sprecherin Elisabeth Scharfenberg"

da hat sie schon recht, die grüne elisabeth. allerdings habe ich von ihrer partei auch noch nix wirklich konkretes und brauchbares diesbezüglich vernommen....

keine partei will jetzt zusagen machen, die schlussendlich mit sehr grossen, eventuell sogar die vorstellungskraft übersteigenden kosten verbunden sein wird, um eine wirklich effektiven stellen-schlüssel für alle pflegerischen bereiche festzulegen.

so wird es werden wie immer. ein paar versprechungen hier, ein paar veränderungen da, etwas verbesserung in einem bereich, etwas vernachlässigung in einem anderen dafür.

auf die lange sicht gesehen kann sich natürlich schon einiges zum positiven wenden. wer aber glaubt, es komme die grosse, allheilbringende reform, die die gesamte pflege entlasten wird, der wird wohl eher enttäuscht werden.

deswegen wird es, rein pflegerisch betrachtet, auch keine wirklich grosse rolle spielen, ob ich ( als nicht ich persönlich, denn ich habe in deutschland kein wahlrecht mehr....) meine stimme der cdu, spd, der linken oder den grünen geben werde ( fdp und afd lasse ich mal bewusst aussen vor:rolleyes:)
 
Alles klar, dann war das schon die Geschichte, die ich meinte ("Nahles hatte sich Mitte Februar mit DRK-Präsident Seiters auf eine Ausnahmeregelung für entliehene DRK-Schwestern verständigt. Die Regelung zur Überlassungshöchstdauer im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) würde demnach nicht für die Gestellung von Schwestern gelten. Dafür soll das DRK-Gesetz geändert werden.").
 
Aber diese Änderung des DRK-Gesetzes ist wieder einmal ein gutes Beispiel, was Organisationen mit guter Lobbyarbeit und entsprechender Hintergrundfinanzierung erreichen können, wenn sie nur entsprechend vernetzt sind.
Wenn eine SPD-Politikerin gegenüber einer Privatorganisation im Bezug auf gewerkschaftlich durchgesetzte Arbeitnehmerrechte quasi stehend-freinhändig umfällt, lässt das tief blicken...

DRK-Schwestern sind auch (Leih)arbeitnehmerinnen!
 
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