Bülaudrainage bei Pneumothorax

Oculus

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Wurde vor kurzem auf Station zusammengefaltet, weil es hieß, dass der Auffangbehälter der Bülaudrainage tgl. gewechselt werden soll.
Sehe aber ehrlich net den Sinn in dieser Aktion. Platz für 1000ml aber fördern tut sie kaum.
Im Pflegestandardordner und Hygiene konnte ich nix finden.
Was meint ihr dazu?
 
*verwundert guckt* Ich habe es so gelernt, daß die Drainage nur gewechselt wird, wenn sie undicht oder voll ist. Nach Bypass-Op's werden sie doch auch fast 2 Wochen dringelassen - oder irre ich mich da total?!
 
Da kuck ich jetzt aber auch mal ganz schön dumm aus der Wäsche!!
Also wir haben ja auch einige Patienten mit Thoraxdrainagen, ... und wir wechseln nur, wenn die Kammer voll ist. macht sonst ja auch kein Sinn, ... ist ja ein geschlossenes System, was soll da passieren? Im Gegenteil, die Infektions- oder Kontaminationsgefahr steigt ja bei jeder Diskonnektion.
Oder wechselt ihr auch Eure Blasenkatheterbeutel jeden Tag???
Also ich kann da keinen Sinn entdecken.
 
Schön zu wissen, dass auch andere keinen Sinn in dieser Aktion sehen!:troesten:
 
Unglaublich

Also das ist doch echt ein Ding..Sowas hab ich ja echt noch nicht gelesen.
Drainagen tgl. wechseln.
Da kann ich mich ja fast aufregen :angry:

Was hab ich denn dann während meiner Thoraxchirurgischen Zeit gemacht?
Wohl alles falsch.,oder wie?!.*motz motz

Also,ich kann mich den anderen auch nur anschliessen.Die Thoraxdrainagen werden nicht tgl.gewechselt,nur nach Bedarf.
Die Gründe wurden ja schon benannt.Also lass dir nix erzählen.

Grüßle......
 
Hi Oculus,

ist euer Auffangsystem auch geschlossen???
Früher gab es doch die zwei Gefäße mit Wasser gefüllt, die immer vor sich hin blubberten und genau nach Wassersäule eingestellt wurde (mir fällt der Name nicht ein), die musten täglich gewechselt werden. Die neuen geschlossenen Systeme wie das Saharasystem müssen nicht täglich, sondern nur wenn voll gewechelt werden!

LG Tobias
 
Also das Saharasystem? kenne ich net!

Bei uns ist die Bülaudrainage folgendermaßen aufgebaut::deal:

Eine Saugpumpe, auf der ist einmal ein 1000-2000 ml Auffanggefäß befästigt und daneben eine Wassersäule, meist zwischen 20-25 mm Wassersäule. Und die Blubbert feucht, fröhlich vor sich hin.
Sieht insgesamt aus wie aus dem 12.Jahrhundert.:eek1:
 
Gib mal "Drainagen" in die im Forum befindliche "Suche" ein.
Dann wähle:
"Drainagen - Eine kurze beschreibung"
...und hier Beitrag #8

Da solltest du alle Antworten finden.
Ansonsten findest du in den anderen Treffern genug Antworten!

Gruß
klaus
 
Moin,
duetzmann hat Recht, nutze mal die Suche.
Ich habe da auch einen alten Text von mir gefunden!

Wir benutzen die SAHARA Thoraxdrainage von Dahlhausen - Medizintechnik!
Hier: ftp://ftp1.dahlhausen.de/docs/Dahlh...duktkatalog.pdf auf Seite 106 findest Du ein Bild von der Pleur-evac!
Gewechselt wird nur wenn voll oder defekt! Ist aber so stabil, daß da selten was kaput geht! Das praktische an dieser ist auch, daß der Sog bestehen bleibt, auch wenn ein Unterdruck zu geführt wird, z.B. bei Transporten!

Das geblubbere kenn ich nur noch aus alten Zeiten!

LG Tobias
 
Wir haben auch noch die alten Drainagen aus dem 12. Jahrhundert und ich wechsle die Sammelbehälter nur wenn sie voll sind. Wenn die Drainage Sekret fördert dann wird halt einmal am Tag ein Strich gemacht und die Menge dokumentiert.
Täglich die Behälter wechseln ist unwirtschaftlich, gefährlich für den Pat. und macht uns unnötig arbeit.
 
larifari85 schrieb:
Wir haben auch noch die alten Drainagen aus dem 12. Jahrhundert und ich wechsle die Sammelbehälter nur wenn sie voll sind. Wenn die Drainage Sekret fördert dann wird halt einmal am Tag ein Strich gemacht und die Menge dokumentiert.
Täglich die Behälter wechseln ist unwirtschaftlich, gefährlich für den Pat. und macht uns unnötig arbeit.

Ist nicht so ganz 100%ig richtig.
Ist das System aus dem 12.Jahrhundert ein Auffangbehälter inklusive Wasserschloß? Wenn ja, dann ist zumindest theoretisch zu befürchten, dass mit steigender Sekretmenge der Patient auch immer mehr gegen ein höheren Widerstandatmen muss.
Im Falle eines Pneus würde auch nicht so einfach die Luft entweichen können, wenn der Behälter voller und voller ist.
Praktisch kenn ich das System auch und bei unseren Patienten ist noch nie was diesbezüglich passiert.
Aber beachten und bedenken sollte man es schon!

Gruß
Klaus
 
Hallo!

So ein Blödsinn! Also gewechselt wird nur wenn die Drainagenflasche voll ist!
Bei jeder Manipulation besteht doch umso mehr die gefahr keime einzuschleppen!

Nach einem Aorten Coronaren Bypass verbleiben die Drainagen 1-3 tage. Läger nicht!
Nach zwei Wochen werden die Patienten in der regel nach Hause entlassen!
 
Blödsinn ist das schon mal gar nicht liebe Jenny, bei den Drainagen wovon du sprichst, handelt es sich wohl eher um Mediastinaldrainagen und die haben nix mit der Atmung zu tun.
Und bei nem ACVB liegt höchstens 1 Drainage in der Pleura, worüber sich in der Regel auch so gut wie nie größere Mengen ergießen.
Ich meinte von Thoraxdrainagen, welche nach einer Operation an der Lunge in die Pleura gelegt werden.

Gruß
Klaus
 
duetzmann schrieb:
Blödsinn ist das schon mal gar nicht liebe Jenny, bei den Drainagen wovon du sprichst, handelt es sich wohl eher um Mediastinaldreainagen und die haben nix mit der Atmung zu tun.
Und bei nem ACVB liegt höchstens 1 Drainage in der Pleura, worüber sich in der Regel auch so gut wie nie größere Mengen ergießen.
Ich meinte von Thoraxdrainagen, welche nach einer Operation an der Lunge in die Pleura gelegt werden.

Gruß
Klaus

na ja ich weiss nicht so recht was du meinst! Pleuradrainage = Bülaudrainage heißt eine drainage zwischen Pleura parietalis und visceralis, also im pleuraspalt!
Und genau diese bekommt ein patient nach ACVB, mindestens links, wenn er pech hat noch zusätzlich rechts plus eine substernal und intrapericardiale drainage, die alle übrigens gut fördern! Macht alles in allem 3-4 schläuche im Brustkorb, die höllisch wehtun und einem kaum atmen lassen!
 
supernurse schrieb:
na ja ich weiss nicht so recht was du meinst!
Ich meine die Drainagen, die im Mediastinum liegen und die du als "substernal" bezeichnest, was auch nicht falsch ist
Pleuradrainage = Bülaudrainage heißt eine drainage zwischen Pleura parietalis und visceralis, also im pleuraspalt!
Eine Bülaudrainage heißt so, weil sie ein Herr Bülau immer an der selben Stelle plazierte (6.-7.bzw.7.-8.ICR in axillomedialer Linie) und ist dadurch in fast allen Fällen eine Pleuradrainage (Ausnahme Pneumonektomie, da gibts keine Pleura mehr). Aber es gibt auch noch andere Pleuradrainagen (Monaldi und Botari)
... und intrapericardiale drainage,
Also eine Pleuradrainage liegt sicher nie intrapericardial, es sei denn der Chirurg hat was falsch gemacht. Als Komplikation nach ACVB kenne ich diese Massnahme auch nicht, ist mir in meinen 7Jahren Herzchirurgie auch nie unter die Hände gekommen. Nur ein einziges Mal hatte ein Patient eine intrapericardiale Drainage, allerdings war das nur ein Pig-Tail Katheter und keine echte Thoraxdrainage
die alle übrigens gut fördern!
was heißt das denn in ml?tgl 10ml ist auch gut oder auch nicht gut, je nach dem was da operiert wurde!
Macht alles in allem 3-4 schläuche im Brustkorb, die höllisch wehtun und einem kaum atmen lassen!
Schmerzen haben ACVB Patienten sicher genauso wie andere Thorxchirurgische Patienten auch. Was ich meinte war, dass eine Pleuradrainage die Atmung direkt beinflusst und eine Mediastinaldrainage, weil sie in einem anderem "Raum" liegt nur indirekt die Atmung behindert.

Gruß
Klaus
 
Aber was ich damit sagen wollte, ist das jeder ACVB, bei dem die IMA benutzt wurde eine RICHTIGE pleuradrainage hat....

Eine Intrapericardiale Drainage ist bei uns allerdings auch standard, diese wird mit einem Y stück mit der substernalen verbunden, so dass beide in einer flasche enden.

Gut fördern heißt bei mir mehrere Hundert mililiter bis zu über einem liter.
 
supernurse schrieb:
Aber was ich damit sagen wollte, ist das jeder ACVB, bei dem die IMA benutzt wurde[...]
*klug******modus ein*
Was denn nun???
ACVB oder IMA??? Das eine ist ein Venenbypass, ... das andere ein arterieller Bypass.*klug******modus aus*
:wink1: :D
ich weiß schon, dass es darum jetzt nicht geht. Wollte das jetzt aber so nicht stehen lassen.
Mann sollte nur einfach nicht mit Abkürzungen um sich werfen, die nicht zutreffen.
Ebenso ja bei Bülaudrainage. Aber das hat der Kollege ja schon erwähnt!
Ist vielleicht ein wenig Wortklauberei, ... aber zur besseren Orientierung und wäre die korrekte Bezeichnung aber sicher nicht verkehrt!!:engel: :wink1:
 
Hi,
die antwort galt auch mehr dem Duetzmann, der sich ja auskennen sollte wenn er in der herzchirurgie gearbeitet hat.
aber noch mal erwähnt IMA (A.mammaria interna), ein arterieller Bypass wird wenn es eben geht zu Aorten coronaren Venenbypass dazu genommen.
Die korrekte bezeichnung der op hieße dann z.B 3x ACVB + IMA auf RIVA...
aber das ist doch hier gar nicht die diskussion...
 
supernurse schrieb:
Die korrekte bezeichnung der op hieße dann z.B 3x ACVB + IMA auf RIVA...
aber das ist doch hier gar nicht die diskussion...
Ich weiß, ... aber wie gesagt:
ich weiß schon, dass es darum jetzt nicht geht. Wollte das jetzt aber so nicht stehen lassen.
Und ich kenne schon die korrekte Bezeichnung, ... aber ich bin sensibel darauf geworden, dass Bezeichnungen nicht korrekt gegeben werden.
Aber es könnte ja für Schüler oder andere Leute, die sich in der Materie unsicher sind eine Fehlleitung sein.
Wurde darauf in einem anderen Thema zurecht hingewiesen.
 
Moin moin,
jetzt gehts aber rund hier :hicks:
kann mich Mobitz anschließen, mir geht es gewiss nicht um Wortklauberei oder Besserwissertum.
Thoraxdrainagen sind ein Thema, wo es so viel Unsicherheiten gibt und wir sollten uns beim Schrteiben immer bemühen exakt das zu schreiben und zu bezeichnen, was wirklich in der Tat gemeint ist.
...und natürlich, nachdem der Denkmotor an war habe ich auch IMA kapiert :up:

Interessant im übrigen, dass bei es Euch routinehaft eine Pericarddrainage gibt.:gruebel: Eigentlich geht ja die Tendenz, glaubt man den Menschen auf den entsprechenden Kongressen, eher dahin, mit immer weniger Material auszukommen. Hab mal nen Chefarzt gehabt, der sagte, wer nicht trocken operieren kann braucht nicht nur mehr Zeit, sondern auch mehr Material und Drainagen. Und offensichtlich scheint es ja auch keinen Goldstandard zu geben...
Egal.
Schätze wir sind ein wenig abgekommen vom Pneumothoraxthema, wie?

Gruß
Klaus