Wachkoma oder apallisches Syndrom
Zustand bei Funktionsausfall des Palliums (Neocortex) durch Panenzephalitis, fortgeschrittene Gefäßsklerose, Unfall, Hypoxie z.B. nach Reanimation etc. (s.a. Dezerebration). Klinik: Fehlen jeglicher Ansprechbarkeit, von gerichteter Aufmerksamkeitslenkung, von Spontaneität u. von Reizbeantwortung (gelegentlich – als Zeichen der Weckreaktion – jedoch Öffnen der Lider oder EEG-Reaktionen [s.a. evozierte Potentiale] vorkommend in Beantwortung von Reizen, jedoch stets ohne Hinweis auf kognitive Verarbeitung [Apperzeption]; s.a. akinetischer Mutismus); Hirnstammfunktionen (vegetative Funktionen) sind jedoch erhalten, so die Spontanatmung u. entsprechende Reflexe (z.B. evtl. auch die Pupillenreflexe); ferner bestehen Akinesie (Dezerebrationsstarre) mit extrapyramidaler Motorik, Wiederauftreten phylogenetisch alter Reflexe (z.B. Greif- u. Saugreflex).
Locked-in-Syndrom
Unfähigkeit zu sprechen oder sich zu bewegen – bei völliger Wachheit u. Bewusstseinsklarheit – als Folge einer beidseitigen, querschnittartigen Unterbrechung des Tractus corticobulbaris u. corticospinalis im Pons-Bereich. Infolge erhaltener Augenbeweglichkeit ist eine Verständigung („Sprache“) möglich. Das EEG ist meist normal.
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