Brustkrebs

carmen

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Die meist gestellte Frage, die eine Frau nach der Diagnose Brustkrebs stellt ist:

„Ich kann es immer noch nicht so recht glauben, dass ich Brustkrebs haben soll, wo ich doch immer einigermaßen gesund lebte und regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen gegangen bin; welches könnten die Ursachen hierfür sein“ ?

Es steht leider fest, dass Brustkrebs weit im Vormarsch ist und die betroffenen Frauen immer jünger werden.
Obwohl Milliarden für die Erforschung der Ursachen des Brustkrebses ausgegeben werden, sind die Ursachen noch immer nicht bekannt!
Die Forscher stellen sich weiterhin die Frage, weshalb Frauen mitten im blühenden Leben heraus plötzlich an Brustkrebs erkranken, andere chronisch Kranke ein hohes Alter erreichen, ohne jemals an Krebs zu erkranken ?
Auf Grund von lediglich Beobachtungen weiß man, dass es einige Risikofaktoren gibt.
Hierzu zählt z.B. die Erfahrung, dass normalgewichtige und schlanke Frauen seltener unter Brustkrebs leiden als fettleibige.
Auch ist bekannt, dass das Risiko bei denjenigen Frauen größer ist, deren Mütter oder Schwestern an Brustkrebs erkrankt waren.
Eine gesunde Lebensweise schützt nicht mit Sicherheit vor Brustkrebs, sondern verringert lediglich das Risiko, wie bei allen anderen Krebsarten auch!
Ein völliger Irrtum ist zu glauben, dass Vorsorgeuntersuchungen das Brustkrebsrisiko vermindern könnten, sie sollen dadurch lediglich früher erkannt werden. Zu einem Zeitpunkt nämlich, zu dem noch geheilt werden könnte.

Brustkrebs ist eine Erkrankung, die wahrscheinlich so alt ist, wie die Menschheit selber.
Ausführlich wurde sie im Smith-Papyros beschrieben, der aus dem ägyptischen Theben um 1700 vor Christi stammt.
Ob das Risiko für Brustkrebs tatsächlich zugenommen hat, ist in keinster Weise gesichert.
Dass es heute mehr Patientinnen gibt, die an Brustkrebs erkrankt sind, läßt sich mit der besseren Diagnostik, der erforderlichen Therapie und dem höheren Altersdurchschnitt der Bevölkerung erklären.
Seit Tschernobyl rückte wieder Radioaktivität als Auslöser von Brustkrebs in das Zentrum der Diskussion.
Die Auswirkungen radioaktiver Strahlungen betreffen allerdings in erster Linie das „strahlenaffine Gewebe“, daher die Schilddrüse, die Knochen, sowie die im Knochenmark gebildeten Blutzellen.
Organtumoren, wie z.B. das Brustkarzinom, sind – wenn überhaupt – nur in geringerem Maße betroffen.
Der Einfluß der Umweltverschmutzung. des Ozonlochs, der Radioaktivität dürfte sicherlich geringer sein als die klassischen, zum Brustkrebs prädisponierenden Risikofaktoren!
Zu diesem zählen das familiär gehäufte Auftreten eines Brustkrebses, verschiedene Masthopathien (Brustentzündungen), eine bereits durchgemachte Krebserkrankung der anderen Brust.

Töchter von Brustkrebspatientinnen sind bis zum Neunfachen!!! stärker gefährdet, ebenfalls an Brustkrebs zu erkranken!
Dieses hohe Risiko betrifft Frauen, deren Mütter vor dem Klimakterium an Brustkrebs erkrankten.
Je niedriger das Erkrankungsalter der Mutter war, desto höher ist das Brustkrebsrisiko für die nahen Verwandten!
Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, ist am höchsten bei Töchtern, deren Mütter vor der Menopause einen doppelseitigen Brustkrebs hatten.

Molekular-genetische Untersuchungen gaben Hinweise darauf, dass bei Risikofamilien das disponierende Gen auf dem Chromosomen 170 gefunden wurde und eventuell der Auslöser sein könnte.
Interessant ist, dass in dieser Chromosomenregion unter anderem auch die Gene liegen, die für die Umwandlung von Östronen in Östradiol verantwortlich sind, sowie das Prohibitin-Gen, ein Deregulator beim Zellwachstum.

Die einzige Schlußfolgerung, die aus der „familiären Disposition“ zu ziehen sein sollte, ist, die Töchter später zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu ermahnen.
Bislang gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass Brustkrebs ansteckend ist!!!


Dieser Bericht wurde unter Hinzunahme des Buches „Brustkrebs“ von Hermann Delbrück erstellt.

Carmen
 
Hallo Carmen,
die Erkenntnis, erst etwas unternehmen zu können, wenn die Diagnose gestellt wurde, ist ernüchternd, ja sogar zutiefst erschreckend.
Es passiert aus heiterem Himmel und verändert Dein ganzes Leben.

Mücke
 
Hallo,

Bislang gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass Brustkrebs ansteckend ist!!!

Ich denke, Brustkrebs ist wenn schon eher vererbbar. Nicht ansteckend.
Habe aber im Rahmen meiner Tätigkeiten in der Gynäkologie viele Frauen kennen gelernt, wo die Großmuter, Muter und sie selber an dieser Erkrankung erkrankt sind.

Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, eine engmaschige Selbstuntersuchung und ein sofortiger Arztbesuch, wenn etwas getastet wird, können das Risiko senken.

Leider gibt es immer noch Frauen, die über Monate hinweg einen Knoten getastet haben und erst in die Klinik kommen, wenn der Tumor durchgebrochen ist. Mir ein unverständlicher Vorgang.
 
Hi Rabenzahn,

Du wirst es kaum glauben, doch es gibt leider immernoch Menschen, die da glauben, Krebs sei ansteckend, egal welcher Krebs.
Stimme Dir vollkommen bei, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen da A und O sind.




Schönen Sonntag noch

Carmen
 
Hallo zusammen,

gestern bekamen wir eine Pat., welche 1911 geboren wurde und seit 8 Jahren Mamma-Ca hat.
Vor 8 Jahren wurde ihr ein Knoten aus der Mamma entfernt und sie erhielt 1x Chemo.
Natürlich hätte sie immer wieder zur Chemo gemußt, doch sie wehrte sich dagegen.
Es kam, wie es kommen mußte, der Krebs fraß an der Mamma weiter.
Die Pat. ging aber zu keinem Arzt, ließ keinen Mediziner an sich ran.
Ihre linke Mamma sieht jetzt so aus, dass sie bis zur Hälfte weggefressen ist, die Mammille, so erzählt die Pat., sei vor 3 Jahren mit einem großen Stück Fleisch, was da mit dran hing (Brustgewebe), einfach abgefallen. Seither mache sie da immer ein paar lange, breite, braune Pflasterstreifen drauf.
Natürlich ist der gesamte Tumor infiziert, offen und nässend.
Von den verströmenden Gerüchen möchte ich hier gar nicht reden.
Die Pat. kam also gestern und zwar nur, weil ihr das Pflaster ausgegangen sei und sie erst in 2 Wochen Rente bekäme, um sich neues Pflaster kaufen zu können.
Sie ist geistig und körperlich noch recht fit und lebte auch zu Hause allein.
Unser Stat.-Arzt sprach mit ihr, betr. einer Radikal-OP der Mamma. Doch sie will gar nichts davon hören, will nur neues Pflaster von uns und wieder gehen.
Naja, man kann Pat. natürlich zu Nichts zwingen.
Die Pat. wird nun mehrmals am Tag verbunden, mehr läßt sie nicht zu, mit Antibiose abgedeckt und die Sozialarbeiterin ist auf der Suche nach einem Hospitzplatz.

Auch derartige Ereignisse sind eben Stationsalltag.

Carmen
 
Hi,

ein Hospitzplatz muß nicht mehr gesucht werden.
Die Pat. wurde vorige Woche von ihren Leiden befreit.
Ganz sanft entschlief sie.
Manchmal kann man wirklich nur noch sagen, dass der Tod eine Erlösung war.

Carmen
 
Hi Carmen,
dass ist echt ein krasses Ding!! Wir haben das vor knapp nem viertel Jahr erlebt, als wir einen Notfall auf die internistische Intensiv bekamen!!! Hypoglykämisches Koma bei Diabetes mell. nach Alkoholrausch!!! Pat. war 44 Jahre alt und kam bewusstlos auf Station!!! Nach dem wir sie dann "ausgepackt" hatten, sahen wir auch schon das Übel, und wussten was so stank!!!
Ein komplett durchgebrochenes Mamma Ca, welches noch nie gynäkologisch angeschaut wurde!!! Im nachhinein erfuhren wir dann, dass sie es sogar geschafft hat, es vor ihrem Ehemann geheim zu halten.
Der wunderte sich nur, dass sie sich so stark parfümierte. Naja, als sie dann endlich wieder bei Bewusstsein war, kam sie um den Gyn auch nicht drum rum!!! Mit dem gleichen Erfolg, dass die Mamma natürlich weg muss!!! Aber sie wollte von der ganzen Sache nichts wissen, sie ginge schon seit Jahren nicht mehr zum Arzt und mit ihrem Diabetes kommt sie ja schliesslich auch selber klar!!! HBA1C von 14, 6!!! Man sieht ja wie sie klar kommt.
Aber in Alkohol lässt sich ja alles ertränken!!! Sie wurde dann auf Normallstation verlegt und dort auf eigenen Wunsch entlassen. Nach Psychkonsil etc.
Mit ihrer psyche und dem ganzen sozialen Umfeld war es bei ihr auch nicht weit hergeholt!
3 Wochen später lass ich ihre Todesanzeige in der Zeitung!!!
Manche Leute sind echt krass!!!
Aber das wird man wohl immer wieder erleben, trotz Aufklärung und Prävention!!!!

Wünsche noch frohe Ostern

Liebe Grüße
Bäumli
 
Hallo alle zusammen, ich mache grad die ausbildung zur Gesundheits- und krankenschwester! Mich würde gerne interesieren welche anzeichen es noch für einen Mamma CA gibt ausser das man an der brust einen gewissen knoten tasten kann!
 
Hallo Jana!

Weitere Anzeichen wären z.B. Einziehen der Brustwarze, Sekretion aus der Brustwarze, Rötungen der Brust oder Brustwarze, Größenveränderung der Brust.

Gruß Sony
 
Hallo Leutis...

ich brauche dringend mal Hilfe...ich beende dieses jahr meine ausbildung zur gesundheits und kranknpflegerin :(

nun hab ich schon alles durch geblättert und hier im internet geschaut und ich habe nix gefunden zu Körperpfleger bei Mamma Ca .... ich bin schon bald am verzweifeln :( was genau muss man da denn beachten...hoffe ihr könnt mir helfen....
 
Funzt auch mit "r". *ggg* Google ist ja lernfähig und bietet Korrektur an.

Elisabeth
 
Hallo,
was willst Du für eine spezielle Körperpflege beim Mammakarzinom durchführen?
Oft ist der Tumor von der Haut bedeckt; nach Op ist es eine normale Wundversorgung; bei Strahlentherapie mit Absprache des Strahlentherapeut.....; und wenn es exulzeriert ist kommt das Wundmanagement zum Tragen!!
So läuft es bei uns jedenfalls!
Gruß Onki:nurse:
 
Gehört nicht auch das Ankleiden zur Körperpflege? Da gibt's ja einiges zu beachten.
 
spontan:
bei der Kleidung zu beachten:
nichts einengendes, immer erst die operierte Seite in den Ärmel usw.....
Achtung ist bei Umhängetaschen....: nicht auf der operierten Seite zu tragen, das schnürt!
Sonst wüsste ich nichts!? An was denkst Du?
Gruß Onki:nurse: