Brauche Hilfe, um als freigestellte Praxisanleiterin arbeiten zu können

L

L-e-N-a

Gast
Hallo zusammen :-)
Ich arbeite derzeit auf einer Inneren-Kardio und habe vor gut 1 Jahr meine Weiterbildung zur Praxisanleiterin gemacht. Mir macht die Arbeit/Anleitung/Betreuung der Azubis riesen Spaß, aber leider habe ich so gut wie keine Zeit für diese Aufgabe.
Unsere Station (31 Betten) wird in 3 Bereiche aufgeteilt, d.h. ich habe meinen eigenen Bereich zu versorgen und muss nebenbei noch die Schüler/Praktikannten anleiten. Hatte erst vor kurzem die Situation, das ich 2 aus d. 1. Semester, 2 Examenschülerinnen und 1 Praktikanten auf Station hatte...und nun erzähl mir mal einer, wie ich die gescheit anleiten bzw. für ihre Prüfung vorbereiten soll?! Es geht einfach nicht :( Die andere Praxisanleiterin hat nur eine halbe Stelle und somit bleiben auch die ganzen Gespräche/Beurteilungen an mir hängen, denn sie kennt die Schüler kaum. Meine Kolleginnen versuchen mir so gut es geht zu helfen, aber so einige Dinge können sie mir einfach nicht abnehmen. Wie gesagt, ich mache dies nun seit gut einem Jahr mit und es frustriert und demotiviert mich zunehmend...habe auch langsam keine Kraft mehr, um diesen Spagat weiter durchzuhalten. Würde gerne als freigestellte PA arbeiten. Kann mir jemand Tipps geben, wie ich mein Krankenhaus das schmackhaft machen kann??? Würde gern ein Konzept erstellen und dieses dann meiner PDL vorstellen.
Wäre für jegliche Hilfe und Tipps dankbar :-)
Lg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nur für deine Station oder für deine gesamte Klinik?
 
Am liebsten natürlich nur für unsere 4 Inneren, aber würde das natürlich auch fürs ganze Haus machen. Denke die Chancen dafür stehen besser, als nur für spez. Stationen.
 
Wie gross ist dein Haus?
Du solltest ein gutes und durchdachtes Konzept vorlegen, die Schule sollte dir hierbei Anregungen geben können.
 
Gibt es denn überhaupt einen Bedarf? Das Konzept kann noch so gut sein, wenn es kein geld zur Finanzierung gibt, bleibt es ein Traum.

Achtung: Beim Bedarf sollte man net verwechseln zwischen dem gefühlten Bedarf und dem, den der Gesetzesgeber als absolutes Minimum vorschreibt.

Elisabeth
 
Bin mal neugierig... wieviel freigestellte Praxisanleiter "gönnen" sich die Häuser pro Azubi?

Elisabeth
 
Ich denke das ist unterschiedlich und nicht zu verallgemeinern. Es kommt darauf an wie es strukturiert ist, welche Aufgaben der Praxisanleiter hat.
Aus unserer Sicht mit einer grossen Schule 400 - 450 Ausbildungsplätze und einem 1000 Betten Haus sind es 2,5 Praxisanleiter.
Diese sind aber auch für Kinder, OTA, ATA, KPH im Einsatz. Grob geschätzt haben wir ca. 100 Schüler im Haus, aus den unterschiedlichen Ausbildungen und noch Gastschüler, die hier Einsätze absolvieren von Schulen die nicht alle Fachgebiete bieten.
 
Gibt es da nicht verbindliche Vorgaben der RPs? Das muss doch Anliegen der jeweiligen Pflegeschule sein zahlenmäßig ausreichend Praxisanleiter vorzuhalten die mit den notwendigen Freistellungen versehen sind, oder?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Neben den freigestellten Praxisanleitern haben wir auf den Stationen noch die Praxisanleiter - je nach Station zwischen 1 und 4 PA's die im Stationsdienst arbeiten.

Das hilft aber der TE vermutlich nicht weiter. Die sucht ja nach einer Möglichkeit, damit ihr Arbeitgeber sie freistellt und genau hierfür würde ich mir die Schule ins Boot holen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir sind 1,5 freigestellte für ca. 80-90 Schüler, wir machen aber auch (praktischen) Unterricht, praktische Prüfungen zu den Anleitungen auf Station. Sozusagen das Bindeglied zwischen Praxis und Schule!
Kannst Dich auch gerne per PN bei mir melden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also unser Haus ist im Vergleich doch eher klein (ca.370 Betten) und wir haben ca. 150-180 Ausbildungsplätze. Haben mittlerweile auf fast jeder Station 2 Praxisanleiter, aber so gut wie alle haben die gleichen Probleme. Nur bisher hat keiner den Versuch gestartet bzgl. freigestellter Praxisanleiter. Alle sind immer nur am jammern...aber keiner ist bereit, was dafür zu tun :(
Was bringt mir die Weiterbildung, wenn ich das Gelernte am Ende nicht umsetzen kann?!
Ich würde mich z.B. auch gerne in Bereich Kinästhetik weiterbilden, um dies dann an die Schüler weitergeben zu können. Wäre auch für sonstige Fort- und Weiterbildungen bereit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es scheint, als wenn das Haus sein finanzielles Budget ausgeschöpft hat. Und warum soll es etwas an der Situation ändern. Die aktuellen Praxisanleiter tun wohl alles, damit der "Mangel" nicht auffällt. Von daher sehe ich dei Möglichkeiten eher begrenzt. Die Versorgung des Patienten geht stets vor.

Was bringt dir eine Weiterbildung? Die Möglichkeit dich damit anderweitig zu bewerben. Der Prophet gilt selten was im eigenen Lande.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde euch vorschlagen euch als PA's des Hauses zu organisieren und eine gemeinsame Agenda aufzustellen. Ggf gemeinsame Strukturen zu schaffen und Abläufe und Inhalte abzustimmen. Dazu müsst ihr es hin bekommen das eure Teams anleiten, dazu brauchen die Kollegen klare Vorgaben und ausserdem braucht es eine Philosophie im Team, das Ausbildung alle angeht.
Praxisanleiter werden immer als die verstanden die Anleitung machen es muss aber vielmehr so sein das Sie die Anleitung organisieren. Wenn ihr ernsthaft ein Hauptamtliche bzw. freigestellte PA haben wollt müsst ihr Daten sammeln und mit Gesetzesvorgaben und Empfehlungen von Berufsverbänden abgleichen. Sprecht mit der Schulleitung und Kursleitungen wie gut die Ausbildung ist aus ihrer Sicht usw..
Wir erheben zum Beispiel die geleisteten Anleitezeiten auf den Stationen. In Baden Württemberg werden vom Land 7% Anleitung empfohlen und damit kann man arbeiten.
Im übrigen glaube nicht das Du als freigestellte PA nur anleitestest, da kommt ganz viel Papierkram und schlimmeres.
 
Im Prinzip muss man im Pflegebereich ständig die Gratwanderung zwischen Einnahmen und Ausgaben die wirtschaftliche Seite bebrillen. Jede Form von "Freistellung" treibt der Geschäftsleitung Tränen in die Augen und erhöht den buchhalterischen Blutdruck.
In vielen Häusern, insbesondere in der Pflege bei Altenheimen ist dieses meist ein papiergeführter Tiger und lediglich eine Übung, um Vorschriften genüge zu leisten.
Hier gilt es, dass der/die PA´s sich tatsächlich selbst ein machbares Konzept zu Ihrer Anleitungstätigkeit entwerfen und dieses in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat oder der MAV, als Unterstützer, der PDL vorlegen. Hierzu sollte die bisherige Situation der "Überlastung" auch eindeutig zur Sprache kommen.
 
Da empfehle ich die Universitätsklinik Greifswald mit der Ansprechpartnerin Ulrike Heß, die ich auf dem Lernweltenkongress kennenlernen durfte. Sie ist bestimmt bereit Tips zu geben. Das Konzept von den PA`s an dieser Klinik ist wohl einzigartig in Deutschland bzw. sie haben es geschafft eine Stabsstelle dafür zu bekommen. Es hat lange Zeit gedauert und es bedarf dabei guter Argumente, wie sie berichtete. Aber es macht Mut und ist wie ein Leuchtturm (vgl. Juchli 2013). Soweit ich das noch aus der Erinnerung sagen kann, sind die Praxisanleiter direkt der Geschäftsführung unterstellt und nicht mehr der PDL.
 
...Das Konzept von den PA`s an dieser Klinik ist wohl einzigartig in Deutschland bzw. sie haben es geschafft eine Stabsstelle dafür zu bekommen. ... Soweit ich das noch aus der Erinnerung sagen kann, sind die Praxisanleiter direkt der Geschäftsführung unterstellt und nicht mehr der PDL.

Und das ist das Konzept? Das die Praxisanleiter nicht mehr der PDL unterstellt sind?


Ein wenig mehr Informationen darüber wär mal echt nett hier!
 
Ich habe den gleichen Vortrag gehört und versuche möglichst viel Infos weiter zu geben:
Lt. relativ neuem Landesgesetz in Mecklenburg-Vorpommern ist eine Anleitungszeit von drei Stunden pro Woche pro Schüler vorgeschrieben. Das haben sie an dieser Klinik wie folgt versucht umzusetzen. Sie haben PA(ich glaub 10 VZ-Stellen aufgeteilt auf 16 PA, ich weiß leider nicht für wieviel Schüler) ausgebildet, die freigestellt sind. Auf den Stationen sind "nur" Mentoren(Bezugspersonen) tätig, die keine besondere Ausbildung haben. Das finde ich wieder nicht so gut. Ich bin auch freigestellt und wir PA`s sind auch sehr gut organisiert und trotzdem sind die Schüler ja die meiste Zeit auf Station und lernen von der Praxis. Die PA auf Station finde ich noch wichtiger als uns! Wir sind die, die zusätzliches Üben anbieten können ohne großen Zeitdruck. Wir versuchen auch die Schnittstelle zwischen Schule und Praxis zu sein und beides näher zusammen zu bringen.
Universitaetsmedizin Greifswald: Praxisanleitung - Ausbildung an der Universitätsmedizin Greifswald
 
@HHS: Sorry...Jacaranda hat es hier schon im posting#17 ausgeführt. Zudem ist nur hinzuzufügen, dass Greifswald nicht das typische Praxisanleiterkonzept durchführt, wie folgt: Demonstrieren- Üben- Evaluieren, sondern hierbei wird der SchülerIn /StudentIn gefordert in Form von z.B. bei der Körperpflege sich selbst zu beobachten, wie er/sie sich selbst daheim wäscht und dies dann mit eigenen Recherchen untermauert und dann demnach ausführt.
 
Lt. relativ neuem Landesgesetz in Mecklenburg-Vorpommern ist eine Anleitungszeit von drei Stunden pro Woche pro Schüler vorgeschrieben. Das haben sie an dieser Klinik wie folgt versucht umzusetzen. Sie haben PA(ich glaub 10 VZ-Stellen aufgeteilt auf 16 PA, ich weiß leider nicht für wieviel Schüler) ausgebildet, die freigestellt sind. Auf den Stationen sind "nur" Mentoren(Bezugspersonen) tätig, die keine besondere Ausbildung haben.

+

@HHS: Sorry...Jacaranda hat es hier schon im posting#17 ausgeführt. Zudem ist nur hinzuzufügen, dass Greifswald nicht das typische Praxisanleiterkonzept durchführt, wie folgt: Demonstrieren- Üben- Evaluieren, sondern hierbei wird der SchülerIn /StudentIn gefordert in Form von z.B. bei der Körperpflege sich selbst zu beobachten, wie er/sie sich selbst daheim wäscht und dies dann mit eigenen Recherchen untermauert und dann demnach ausführt.

Danke Euch beiden!

Ich muss gestehen, ich hatte irgendetwas sehr revolutionäres erwartet.

Die Pflichtstundenzahl ist es auf alle Fälle, hier in BW z.B. in der Altenpflege sind es weit, weit weniger. (gefordert werden mind. 25h pro Halbjahr)
Und selbst die waren kaum umzusetzen, wenn man nur "Nebenbei-Praxisanleiter/Mentor" war und mitsamt Schüler in den normalen Arbeitsalltag integriert war.

Bei 3h die Woche braucht es dann auch freigestellte Praxisanleiter, schließlich sind es doch einige Schüler und die jeweiligen Anleitungen müssen auch vorbereitet werden.

Das hier beschriebene Praxisanleiterkonzept setzt wohl das Model von Schwarz-Govaers um? Klingt für mich jedenfalls ähnlich.

Ich bin schon ne Weile aus der Klinik raus, aber in der Altenpflege fehlt so ein Konzept der Praxisanleitung. Keinen Ahnung wie es aktuell in den Kliniken hier herum ist.
 
@HHS: Für uns PP- StudentenInnen ist es durchaus nichts Neues. Allerdings kenne ich Schwarz- Govaers garnicht und musste ersteinmal danach googeln.

Bei Greifswald ist es vorallem das innovative Lernen, was in Form von NLP umgesetzt wird. Zudem ist es bemerkenswert, dass sie eine Stabsstelle erhalten haben und dabei handelt es sich eben nicht um eine "simple" Freistellung, so wie ich sie z.B. aus anderen Häusern kenne. Ebenso ist diese Stabstelle nicht mehr der Pflegedienstleitung unterstellt, was auch gut ist und wesentlich mehr Ressourcen eröffnet.
 

Ähnliche Threads

Über uns

  • Unsere Online Community für Pflegeberufe ist eine der ältesten im deutschsprachigen Raum (D/A/CH) und wir sind stolz darauf, dass wir allen an der Pflege Interessierten seit mehr als 19 Jahren eine Plattform für unvoreingenommene, kritische Diskussionen unter Benutzern unterschiedlicher Herkunft und Ansichten anbieten können. Wir arbeiten jeden Tag mit Euch gemeinsam daran, um diesen Austausch auch weiterhin in einer hohen Qualität sicherzustellen. Mach mit!

Unterstützt uns!

  • Unser Team von www.krankenschwester.de arbeitet jeden Tag daran, dass einerseits die Qualität sichergestellt wird, um kritische und informative Diskussionen zuzulassen, andererseits die technische Basis (optimale Software, intuitive Designs) anwenderorientiert zur Verfügung gestellt wird. Das alles kostet viel Zeit und Geld, deshalb freuen wir uns über jede kleine Spende!