Hallo Elisabeth,
sicherlich kann ich auch nicht erklären, warum ein Praktikant die Blutentnahme so genau beschreiben möchte. Aber offensichtlich ist es spektakulärer Blut abzunehmen als zu schreiben : > Dann habe ich den Rücken des Patienten xy gewaschen. <
Es gibt eben Dinge in der Pflege, die höher bewertet werden als die eigentliche Pflege. Ich habe in meinem Berufsleben viele ( leider zu viele ) Kollegen und Kolleginnen erlebt, die sich mehr um den Arzt und dessen Tätigkeiten gekümmert haben, als um den Patienten. Will damit sagen, dass es bereits bei den SchülerINNEN anfängt mehr Interesse zu wecken, wenn der Doktor fragt ob sie Visite mitmachen will, als einen Patienten richtig zu pflegen.
Obwohl sie bei der Visite nicht 1/5 dessen versteht, was dort gesprochen wird.
Leider sehe ich es bei den Rettungsassistenten die wir ausbilden auch imer wieder. Frage: " Was möchtest Du bei uns ( Anästhesie ) machen ? "
Antwort:" Braunülen legen und intubieren. "
Sie haben keine Ahnung von Hygiene, Krankenbeobachtung oder gar Beatmung. Aber Braunüle und Tubus !!
Sieht man sich die kleinen Schmalspurfilmchen über Kliniken an, wird dort auch fast jeder Patient nach der Einlieferung defibrilliert. Warum ? Es ist eben spektakulär.
Vielleicht benötigt er aber erstmal eine Urinflasche. ( Ist natürlich jetzt übertrieben ) Aber würde das gezeigt ???
Eigentlich hatte ich auch ein ungutes Gefühl bei der Beschreibung der Blutentnahme. Denn wer Blut entnimmt, könnte ja auch theoretisch dort etwas einspritzen. Oder ? ( Ist natürlich eine Spekulation )
Aber als Hauptthema eines Praktikumsberichters ist die Beschreibung der Blutentnahme wirklich nicht geeignet und da gebe ich Dir völlig Recht. Es gibt viel wichtigere Dinge in der Krankenpflege.