Bewältigungsstrategien

Katy

Senior-Mitglied
Registriert
26.08.2003
Beiträge
119
Ort
Ludwigsburg
Akt. Einsatzbereich
Interdisziplinäre Intensivstation
Hallo an Euch alle,
mich interessiert sehr, ob es auf anderen Intensivstationen Supervisionen gibt. Oder habt Ihr Psychologen im Haus? Wie bewältigt Ihr die ganzen Situationen und Schicksale auf Intensivstationen?

Bei uns ist Supervision unmöglich, wir sind 45 Pflegekräfte und viele sind der Meinung, daß wir sowas nicht brauchen..
Wir haben uns jetzt im Rahmen der Fachweiterbildung mit nem überaus kompetenten Seelsorger zusammengesetzt, geredet und einige Sachen kompensieren können.

Ansonsten hat glaube ich, jeder seine Mini- Supervision mit befreundeten Kollegen.
Bin gespannt auf Berichte aus Euren Kliniken!

Viele Grüße, Katy
 
Hey,

wenn sich niemand äußern will, muß ich mir selbst antworten und zu dem Schluß kommen, daß Supervisionen tatsächlich ein Tabu- Thema sind.
Schade.

Gruß, Katy
 
Hallo Katy!
Sei nicht enttäuscht, dass niemand auf deine Frage geantwortet hat. Es ist zur Zeit nicht sooo viel los im Forum, v.a. was den Anästhesie-Intensivbereich angeht.
Bei uns im Hause gibt es keine professionellen Supervisionen. Ich finde den Ausdruck "Mini-Supervision mit befreundeten Kollegen" sehr gut. Genau so verarbeite ich viele Erlebnisse. Zwei meiner besten Freundinnen sind gleichzeitig meine Arbeitskolleginnen und zusammen können wir eine Menge kompensieren. Außerdem sind wir insgesamt ein sehr gutes Team.
Ansonsten bin ich persönlich jemand, der teilweise schlecht abschalten kann, besonders in Situationen, die sehr belastetend (aus welchem Grund auch immer) sind. Dann kann ich nachts schlecht einschlafen und schlafe schlecht durch.
Die einzige "professionelle" Möglichkeit, die wir haben: unseren Krankenhausseelsorger kontaktieren. Er besucht uns auch 1-2 Mal die Woche und schaut nach dem Rechten. Er ist ein ganz toller Mensch!!! Er spielt manchmal den Seelenmülleimer, kann aber nicht wirklich einen Rat geben. Aber manchmal tut es auch ganz gut, einfach nur zu reden.

Meinem Verlobten erzähle ich auch gerne mal Geschichten aus dem Krankenhaus! Er kann zwar auch "nur" zuhören, aber damit hilft er mir weiter!

Gruß,
Trine
 
Hallo Kathy,

auf "meiner" Intensivstation werden keine Supervisionen durchgeführt. Bei uns arbeiten auch ca. 40 Mitarbeiter und die Ansichten sind ähnlich wie bei Dir.
"Mini-Supervisionen" finden aber ständig statt, wenn es darum geht belastende Situationen und auch Konfliktsituationen zu verarbeiten.
Das hilft dann zwar in der Situation ist aber keine Lösung im Sinne einer Verbesserungsmöglichkeit.
Der Seelsorger, der unsere Intensivstation betreut, versucht gerade in dieser Richtung etwas zu unternehmen.
Sobald sich da etwas bewegt, schreibe ich darüber.
 
Hallo Ihr beiden!
Vielen Dank für Eure Antworten.
Dieser Bereich ist scheinbar in den meisten Häusern nicht besonders ausgereift. Manchmal frage ich mich, ob ich mich vielleicht auch nur anstelle und das Ganze übertreibe...

Viele Grüße, Katy
 
Hallo Katy
Bei uns im Haus wird Supervision von der Klinik-Selsorge angeboten.Man kann mit einem derPfarrer (ev. oder kath.) einen Termin ausmachen.
Die meisten Kollegen machens untereinander in Gesprächen aus.
Ich hab so ne Supervision noch nicht mitgemacht.Ich halts wie die Anderen: mit Freunden reden,auch wenn ein Großteil nix davon verstehet.
Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen.

Gruß von der Donau
Wastus