Besuchszeiten

Suse

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Mar 26, 2002
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Wie sind die Besuchszeiten auf euren Stationen? Hat jemand schon verschiedene Modelle gehabt und wenn ja, welche war in euren Augen die Beste?
Gruß Suse
 
Man sollte schon Besuchszeiten einrichten, damit der Regelbetrieb nicht gestört wird. Aber auf einer Intensivstation sollte man auch sehr großzügig mit Ausnahmen sein. Es spricht eigentlich nichts dagegen, Besuchr zu jeder Zeit ins Zimmerr u lassen und sie auch mitpflegen zu lassen (natürlich gut angeleitet und unter Aufsicht). Hier muss man nur aufpassen, dass der Patient auch Ruhezeiten bekommt, dies aber immer wieder individuell entscheiden.
 
Hallo,

wir schreiben gerade eine Info-Broschüre für Angehörige und diskutieren gerade die Besuchszeiten.
Im Moment ist es so, dass zwischen 14.00 und 19.00 h die Angehörigen kommen können, wobei wir immer nur 2 Personen ins Zimmer lassen und Kinder erst ab 12 Jahren, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Am Operationstag sollte eigentlich auf Besuch verzichtet werden.

Ich halte die Besuchszeiten für angemessen, denn Angehörige/Familie sind schon sehr wichtig für den Patienten und gerade für den Schwerkranken.
Manchen Kollegen und Ärzten sind Angehörige einfach nur lästig. :roll:

Wie ist das bei Euch?
 
gibt es auf jeder icu verschiedene regeln. auf der allg.chir. icu - wo ich arbeite- haben wir bestimmte "kernzeiten" die sin von 15.00 bis 16.00 und von 20.00 bis 21.00.

wir haben uns so darauf geeiningt, weil der schon erwähnte regelbetrieb so wenig gestört wird. außerdem haben wir immer drei patienten in einer koje und somit auch das problem, dass andere patienten von besuchern mitbetroffen sind.

nun zu letzt sei aber erwähnt, dass wir sehr individuell mit unseren angehörigen umgehen, d.h. - eigentlich kann jeder immer kommen... max.2 und nicht unter zehn jahren...

mit kollegialen grüßen aus innsbruck.
 
Hallo!
Wir haben eine Besuchszeit von 17.30 bis 19 Uhr, mit dem Hintergedanken, dass um 16.00 Uhr die zweiten Visiten bzw. Verlegungen von post-op Pat. stattfinden.
Wir versuchen, zur Besuchszeit in den Zimmern alles fertig zu haben, damit Pat. und Angehörige wirklich mal für sich sind. Wir hüpfen ja schließlich 24 Stunden um die Leute rum.
Kinder dürfen ab 12 Jahren rein, Ausnahmen gibt es auch.
Außerdem bekommen die Pat. einen kleinen Zettel mit unserer Telefonnummer und werden darauf hingewiesen, dass sie auch außerhalb der Besuchszeit kommen dürfen, WENN SIE VORHER ANGERUFEN HABEN.
Wir haben nur zwei-Bett-Zimmer, somit ist die Besuchszeit recht flexibel.
Mit Rücksicht auf die post-op Pat. regeln wir die Zeiten recht individuell. Die Angehörigen von Langlieger-Pat. kommen damit gut klar und akzeptieren auch kleine Wartezeiten.
Greetings!
 
Hi allerseits,

erstaunlich wie flexibel wir doch alle sind..;o)...

Sieht bei uns ähnlich aus, am OP- Tag kein Besuch, ausser jemand fährt ne ewig weite Strecke und steht schon vor der Tür, dann lassen wir den/diejenig auch mal 5 min rein.
Ansonsten 14:00 - 18:00, eben wegen besagtem stören des "normalen" Ablaufs. Ausser in Ausnahmesituationen erlauben wir 2 Besucher pro Patient, unsere Zimmer sind nicht sehr geräumig, mehr wird schwierig.
Je kritisch kranker ein Patient ist oder wird, desto mehr weichen wir von o.g. Regel ab, das führt dann auch bis zu regelrechten Sitzwachen, falls jemand seinen sterbeneden Angehörigen begleiten möchte....

Gruss

Schöhler
 
Wir haben offiziell Besuchszeiten auf der Broschüre, aber den Angehörigen wird nahegelegt, am Nachmittag zu kommen und dass mit Wartezeiten zu rechnen ist (3 Bettzimmer). Grundsätzlich können Angehörige auch am Vormittag kommen, aber es ist durch den regen Betrieb am Vormittag (Rö., KG, Transporte, Visite etc.) eher unüblich.
Ausserdem gibt es auf der Station einen Raum für Angehörige, in dem die übernachten können (bei Pat. von ausserhalb).

Ich persönlich halte es nicht für sinnvoll, Kinder unter 12 Jahren in die Zimmer zu lassen, da sie mit der Situation überfordert sind (selbst erlebt: Kind rennt schreiend aus dem Zimmer, weil die Mutter nicht ganz bei sich ist, sie mit große Augen anschaut, nicht sprechen kann...). Ausserdem liegen im Zimmer schwer Kranke, deren Anblick oft "graumsam" für Kinder sein dürfte.

Grüße aus Berlin
 
Hallo Maddin,

der Besuch von Kindern wird auf unserer Intensiv auch nicht gerne gesehen.
Neben der psychischen Belastung spielen aber auch mögliche Kinderkrankheiten als Gegenargument eine Rolle.
 
Tacho,
bei uns ist die Besuchszeit, prinzipiell, wie im ganzen Haus von 9 bis 21Uhr.Wir weisen aber Besucher darauf hin, daß Sie schon mal warten müssen,bis zu ihren Angehörigen können.Wenn es länger dauert bis jemand rein kann schicken wir Besucher auch mal für ne Stunde in die Cafeteria.
"Kinder" lassen wir erst ab 16 Jahren rein.Wobei da auch schon etliche "coole Typen " kollabiert sind.Sieht hald nicht schön aus auf ner Cardio-chir. Station!
 
Tach zusammen !

Wir lassen Jugendliche erst ab 14 zu den Patienten. Aus dem einfachen Grund, da ihr Immunsystem noch nicht so ausgreift ist um sich gegen die ganzen herumfliegenden Keime zu wehren.

Gruß Suse
 
Hallo, @All!

Ich arbeite auf einer kard. ICU. Wir haben alle möglichen Modelle durch. Nur eines hat annäherd funktioniert, Besuch zu festen, unflexiblen Zeiten. Das ist nicht schön für Patienten und Angehörige, klar. Aber bei einer offenen 8-Betten-Einheit ist alles andere kaum machbar. Der Besuch nach telefonischer Absprache ist als Ausnahme möglich. Kinder dürfen nur ab 16 Jahre auf die Station. Bei uns sieht es oft so aus wie bei wastus.
Das Thema "Besuchszeiten" wird immer wieder kontrovers diskutiert und ist einmal pro Jahr Thema einer "Arbeitsgruppe". Nur leider kommt man zu keinem vernünftigen Ergebnis, dass alle Seiten zufrieden stellt.

Mit den besten Grüssen
grobie
 
Hallo,

wie würdet Ihr Euch die Besuchszeiten wünschen, wenn ein naher Angehöriger (Ehefrau/mann, Eltern) auf einer Intensivstation liegen würde? Zweimal eine Stunde empfinde ich z.B. als eine Frechheit!!!

MfG guebue
 
hi guebue,
du schimpfst hier nur und fragst die anderen.....
Schreib doch mal lieber, wie du es dir wünschen würdest..!!

Warst du schon mal als Patient auf einer Intensiv-Station?

Vielleicht solltest du die Postings der Vorredner doch noch mal in Ruhe lesen.....
 
Hi,

Besuchszeiten sind für Pat. und Angehörige wichtig, das ist klar.
Aber gerade auf einer Intensivstation kann das recht heikel werden.
Je nach Zustand des Pat. und den räumlichen Gegebenheiten (liegt er allein oder in einem Mehrbettzimmer), sollte schon individuell über die Besuche der Angehörigen entschieden werden.
Nicht zu vergessen, die Keimeinschleppung durch die Besucher, wenn die Pat. eh schon Abwehrgeschwächt sind.

@guebue, Du schreibst, dass 2x eine h Besuchszeit eine Frechheit wären.
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen, weil in erster Linie die Gesundung des intensiv pflichtigen Pat. im Vordergrund steht und nicht, dass die Angehörigen zu Besuch kommen und gehen können, wie sie es möchten.
Wie gesagt, individuell kann man da sicher viel entscheiden.

Carmen
 
Hallo,

habe nicht motzen wollen. Hatte das Glück, dass bisher keiner meiner Lieben auf einer Intensivstation liegen musste. Arbeite selbst schon seit längerer Zeit auf div. Intensivstationen und bin immer ein Verfechter längerer Besuchszeiten. Die meisten Angehörigen sind immer bereit auch mal eine Stunde oder auch länger vor der Station zu warten oder mal einen Kaffee trinken zu gehen, sollten sie denn mal den Betriebsablauf stören.

Mit gar keinen motzigen Grüßen

guebue
 
Warum stört der Besucher den Ablauf auf einer Intensivstation?

Das eine Intensiv eine sterile Einheit ist, gilt mittlerweile als überholt. Besuche von Angehörigen haben im Genesungsprozess eine Bedeutung. Hier geht es um das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen- etwas, was Pflegekräfte infolge Zeitmangel nur sehr selten leisten können.

Wenn man nachfragt bei den Intensivkollegen erscheinen die Antworten oft konstruiert. Vorhänge sind vorhanden, oft mehr als auf der Normalstation. Es gibt kleine Zimmer. usw.

Ich erinnere mich an meine Zeiten auf der Intensiv, da waren Besucher bei Pflegesequenzen u.ä. auch nicht erwünscht. Viele Kollegen empfanden es als lästig und als eine Form der Kontrolle. Man mußte gegebenenfalls einfachste Tätigkeiten erklären. Man mußte ihn anleiten im Umgang mit dem Pat.. Liegt da vielleicht der Grund der Verweigerung von Besuch?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth!

Es gibt Situationen, in denen Besucher tatsächlich "stören", wenn man es so ausdrücken will.
Ich denke, dass keiner meiner Vorschreiber die Intensivstation als sterile Einheit sieht bzw. den Besucher/Angehörigen als Störfaktor betrachtet.

Es gibt jedoch diagnostische, therapeutische und pflegerische Aktivitäten, die ohne Besucher durchgeführt werden können/müssen/sollen:
- Sonographien
- Echokardiographien
- Punktionen
- CT-Fahrten
- OP-Fahrten
- Physiotherapie
- Anlage von diversen Zu- und Ableitungen
- Aufnahme von Neuzugängen
- etc.

Wenn ich gerade Patientin Müller gerade pflegerisch versorgen möchte, dann müssen die Angehörigen von Patientin Schmidt ein wenig vor der Tür warten - trotz des Sichtschutzes.
Dies hat sicherlich nichts mit Verweigerung von Besuch zu tun, sondern mit der Privatsphäre der Patientin Müller.

Außerdem möchte ich nochmal auf mein erstes Posting hier hinweisen: Wir haben zwar eine Kernbesuchszeit, handhaben die Angehörigenbesuche jedoch insgesamt sehr flexibel: aber bitte nach Absprache, damit für die Angehörigen keine Wartezeiten vor der Tür entstehen.

Gruß,
Trine
 
Hi Trine

wie schon gesagt, ich hab bis vor wenigen Wochen auf einer neurologischen Intensiv gearbeitet. Besucher waren da fast den ganzen Tag zugegen. Es gibt nur wenige Situationen wo ein Angehöriger hinausgebeten wird. In der Regel handelt es sich dann um invasive Maßnahmen. Warum darf ein Angehöriger nicht bei der Physiotherapie anwesend sein? Weil die Physiotherapeutin damit ein Problem hat?

Was den Sichtschutz anbetrifft. Wir hatten uns auserbeten, das dieser es ermöglicht rundum für Sichtschutz zu sorgen- also nicht nur "Fähnchen" zwischen den Betten. So bleibt auch der Intimbereich eines jeden Pat. gewahrt. Wir sind damit recht gut gefahren: weniger Probs mit Angehörigen und ruhigere Pat..

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth!

"Unsere" Physiotherapeutin möchte gerne alleine mit dem Patienten arbeiten, weil sie der Meinung ist, dass so die beste Konzentration möglich sei. Der Patient sei so nicht von seinen Angehörigen abgelenkt, sondern könne sich auf die Bewegungen etc. 100% konzentrieren.

Wir haben übrigens auf unserer Station einen 1a-Sichtschutz: eine richtig breite spanische Wand und nicht nur so ein Fähnchen, wie du es beschreibst. Auf der alten Station konnten wir nur Stecklaken zwischen den Betten befestigen, die hätte man sich auch schenken können.

Meine genannten Gründe für die Nicht-Anwesenheit eines Besuchers decken sich ja fast mit deiner Aussage: bei invasiven Maßnahmen wird ein Besucher rausgeschickt.
Gottseidank sind ja nicht jeden Tag bei allen Patienten alle oben genannten Maßnahmen fällig,:D so daß Besucher reichlich Freiraum haben.
Ich hospitiere demnächst für acht Wochen im Rahmen der FWB in einem anderen Krankenhaus. Wie ich gehört habe, gehen die wohl ziemlich streng mit ihrer Besuchszeit um. Bin mal gespannt, welche Gründe vorliegen und wie streng es wirklich ist.

Gruß,
Trine

P.S. Wo arbeitest du jetzt?
 
Hi Trine

Trine said:
"Unsere" Physiotherapeutin möchte gerne alleine mit dem Patienten arbeiten, weil sie der Meinung ist, dass so die beste Konzentration möglich sei. Der Patient sei so nicht von seinen Angehörigen abgelenkt, sondern könne sich auf die Bewegungen etc. 100% konzentrieren.

:) Die Ausrede haben unsere Physios auch gerne benutzt. Die Frage ist wahrscheinlich eher, wer sich hier von wem ablenken läßt.

Unser Sichtschutz (Vorhänge) hat das Bett in alle Richtungen abgeschirmt. Dadurch konntest du problemlos arbeiten als wenn du in einem Einzelzimmer wärst.

Ich hab mich nach langen Jahren Intensiv entschlossen mal Neuland zu versuchen und arbeite jetzt in der Fort- und Weiterbildung.

Elisabeth