Bestrahlung ambulant?

tina1804

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Hallo, hatte vor kurzem schon mal eine Frage an Euch. Situation ist immernoch geblieben, meiner Schwiegermutter geht es zusehenst schlechter und sie macht sich Gedanken über ein amb Betsrahlung. Aber von vorne: Vor zwei Wochen wurde eine Metastase im Knochen gefunden, woraufhin sie ins KH musste. Desweiteren wurden dann noch Lungenmetastasen und Hirnmetastasen gefunden. Der Primärtumor ist weiterhin unbekannt ( sg. CUP-Syndrom ). Donnerstag hat sie die erste Bestrahlung am Schädel bekommen, weitere 25 für Oberschenkelmetastase und Schädel sollen folgen. Chemo ist gestern das erste Mal gemacht worden. Meine Schwiegermutter möchte unbedingt nach Hause und die Betsrahlung amb durchführen. Was haltet ihr davon? Ich denke es wäre eine zu große Strapaze, das behandelde KH ist 25 km entfernt und da sie jeden Tag bestrahlt werden soll, ist die Anstrengung doch recht hoch. Außerdem will sie die Chemo auch amb. durchführen. Ich kann verstehen das sie nach Hause möchte, aber eine amb Therapie halte ich für zu antrengend. Was meint ihr oder habt ihr vielleicht Erfahrung damit gemacht? Danke Euch Tina
 
Hallo !

Meine Meinung dazu :
Natürlich ist es Stress - dennoch .. Wenn Sie sich zuhause einfach wohler fühlt, die gewohnte Umgebung vielleicht braucht, vielleicht sogar die Zeit jetzt schon nutzen will, um sich mit Ihrer Situation intensiver auseinanderzusetzen, dann sollte sie nach Hause kommen.
Immerhin stehen hier 2 Stunden Stress (Fahrtzeiten inklusive) gegen 24 Stunden Unbehagen wegen der ungewollten Spitalumgebung.

LIebe Grüsse

DIrk
 
Hallo Dirk,
im Prinzip hast Du ja recht, aber das was mir Sorgen macht ist ja, das das behandelnde KH etwas weiter weg liegt, eine Autofahrt dauert knappe 40 Minuten ( nur Hin), Außerdem weiß sie nicht wie schlimm es um sie steht, ihr Mann will nicht das es ihr jemand sagt uns so weiß sie nur das sie Knochenmetastasen hat und in der Lunge etwas gesehen wurde, sie weiß nichts von den Hirnmetastasen und mittlerweile auch Magenmetastasen. Das Problem ist zusätzlich das sie zu Hause nicht wirklich Ruhe hat, weil ständig Leute im Haus sind ( Geschwister und Freunde von ihr) die es absolut nicht kapieren das sie in Zukunft das Haus nicht belaggern sollen damit Schwiegermutter sich ausruhen kann. Sie selbst ist leider auch ein wirklicher Putzteufel, sie hat immer 5x am Tag staub gewischt, min. 2 x am Tag staubgesaugt und war eigentlich mit nix anderem beschäftigt. Ich habe einfach Angst das sie zu Hause durch sich selbst und durch andere Umstände nicht die Ruhe hätte, die sie vielleicht im KH hätte. Trotzdem Danke für Deine ehrlich Meinung. Tina
 
Hallo Tina,
Auch bei uns werden Pat.stat.als auch amb.bestrahlt.
Solange unsere Pat.noch halbwegs "fit"sind,lassen sie sich amb.bestrahlen.Nur zur Chemo oder wenn der AZ schlechter wird,bleiben sie auch bei uns.
Daß Deine Schwiegermutter nicht über das Ausmaß ihrer Erkrankung von ärztlicher Seite aufgeklärt wurde,ist mir unverständlich.
Ansonsten gilt:Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
Gegen ihren Willen eine stat.Behandlung einzuleiten ist sicherlich auch nicht richtig.
Schwierige Situation!Ich wünsche Dir viel Kraft bei der Bewältigung.

Greetings,Rasmus
 
Hallo Tina,

inwieweit ist denn Deine Schwiegermutter betreff ihres Krankheitszustandes aufgeklärt?
Gab es ein ausführliches, aufklärendes Arztgespräch?
Es sollte ihr Wunsch und ihr Wille respektiert und erfüllt werden, wenn sie die Behandlungen ambulant durchführen lassen möchte.

Sehr wichtig wär wirklich zu wissen, inwiefern sie aufgeklärt ist, dann könnte man noch ein paar Tips geben.

LG

Carmen
 
Guten Morgen ihr lieben, also ich bin ja der gleichen Meinung, ich finde auch, das meine Schwiegermutter genau wissen sollte was sie hat und wie es um sie steht. Mein Schwiegervater hat mit seinen Kindern "abgestimmt" und mein Mann wurde leider überstimmt und so wurde beschlossen ihr nichts zu sagen. Sie weiß das sie Krebs hat, aber nur das sie eine Metastase im Oberschenkelschaft und eine in der Lunge hat. Sie weiß nicht, das die Lunge bereits "voll" ist, das Gehirn übersäat ist und das sich die Magengeschüre auch als Metastasen rausgestellt haben. Mir tut es weh, wenn ich sie sehe. Ich würde es wissen wollen, wenn ich totkrank wäre. Ich wollte mein Leben noch regeln, bzw das was ich noch an Zeit habe. Vielleicht alle meine Freunde noch mal sehen, viel Zeit mit meiner Familie verbringen und ich wollte meine Beerdigung selbst regeln. Sie macht sich soviel Hoffnung, aber es geht ihr jeden Tag schlechter und ich finde es einfach auch nicht richtig, das die Ärzte einer Frau von 51 Jahren nicht die volle Wahrheit sagen. Eigentlich müssten sie das doch, bin ich jedenfalls der Meinung.Habe versucht mit meinem Schwiegervater zu reden, er meinte nur ich hätte mich nicht einzumischen ich wäre schließlich nur die Schwiegertochter. Ich verstehe ja das es ihm nicht gut geht, aber ich glaub manchmal er will nur sich selber schützen indem er es ihr nicht sagt.Mein Mann hat sich damit auseinandergestzt und redet ganz offen jetzt darüber, gestern im Krankenhaus musste er sich so zusammenreißen damit er ihr nichts sagt. Sie hat Pläne für Weihnachten gemacht, etc. laut der Ärzte wird sie es nicht erleben.......... Ich habe meinen Mann noch nie weinen gesehen, gestern hat er so geweint das ich nicht mehr wußte wie ich ihn beruhigen sollte.Die Situation ist so erdrückent und es tut höllisch weh, wenn Schwigermutter dann erzählt sie wollte in ein paar Wochen wieder arbeiten gehen und es wäre alles doch ganz harmlos, schließlich bekäme sie Betsrahlung und Chemo und wenn man das jetzt amb beides machen wollte wäre das doch ein gutes Zeichen..............
 
Hi tina,

diese Situation, wo Deine Schwiegermutter und alle beteiligten Angehörigen sind, ist wie das Abspulen eines schlechten Filmes.
Es scheint mir, dass alle Beteiligten überhaupt noch nicht realisiert haben, dass Deine Schwiegermutter in ein paar Wochen sterben wird.
Persönlich empfinde ich es nicht für gut, wenn die Betroffene nicht vollständig, aber sehr einfühlsam, wegen ihres Krankheitszustandes aufgeklärt wird. Sie hat doch als Allererste ein Recht darauf, ihre letzten paar Lebenswochen so gestalten zu können, wie sie es möchte. Vielleicht hat sie auch vor, nach dem Aufklärungsgespräch, noch Einiges zu regeln, bevor der Tod sie nimmt.
Vielleicht kannst Du nochmal versuchen, mit Deinem Schwiegervater, Deinem Mann und dem behandelnden Arzt zu reden, dass sie vollständig von Einem der Genannten oder allen zusammen, aufgeklärt wird.
Ihr könntet Euch auch eine Psychologin oder einen Psychiater zu diesem Gespräch dazu holen. Manchmal hilft das bei so schweren Gesprächen sehr gut.

Wenn Du möchtest, gib nochmal Bescheid, wie Ihr euch entschieden habt.
Ich wünsche Euch Kraft, besonders Deiner Schwiegermutter, um dem nahenden Tod in's Auge sehen zu können.

LG

Carmen
 
Hi tina,

möchte zu Deinem Beitrag noch was von meinem persönlichen Empfinden schreiben.
Was ich wegen der nicht Aufgeklärtheit Deiner Schwiegermutter denke, brachte ich ja schon zu Papier.
Aber was ich auch nicht nachvollziehen und verstehen kann ist, dass die Ärzte durch ihr Handeln, noch -zig Chemo's und Bestrahlungen, natürlich bei Deiner SM den Gedanken hervorrufen, dass sie wieder gesund werden könnte.
So, wie Du das Krebsstadium und den Sitz der einzelnen Metastasen beschreibst, kommt eine Heilung überhaupt nicht mehr in Betracht. Die Ärzte und Ihr als Angehörige sollten der Pat. wirklich und schnellstens "reinen Wein einschenken".
Palliativ könnte man sicher noch Einiges mehr für Deine SM tun, doch Behandlungstechnisch ist jede Chemo und jede Bestrahlung sinnlos und nutzlos kostenintensiv.
So hart, wie sich das jetzt für Dich lesen mag, ich möchte Dich durch diesen Beitrag weder beleidigen noch weiter runter drücken. Aber denke mal selber nach, welche Chancen Deine SM noch hat. Sie ist austherapiert, nur gegen die sehr bald einsetzenden Schmerzen kann man noch was tun. Dazu sollte sie jedoch vollständig aufgeklärt sein. Auch was ihre zu erwartende Wesensveränderung betrifft.
Gib doch bitte nochmal Info, wie es Deiner SM jetzt geht und was nun wegen ihrer Aufklärung unternommen wurde.

LG

Carmen
 
Hallo, habe heute nochmal mit dem Arzt gesprochen und gefragt wegen der falschen Hoffnung die er ihr macht. Er sagte mir, das sie die Betsrahlung machen, weil sie verhindern wollten, das sich das sehr schnelle Wachstum weiter fortsetzt und ihr Schmerzen bereitet. Er hat gesagt, er hätte SV und SM gesagt das es nicht als Behandlung gedacht ist die eine Heilung bringt. Ich habe mit meinem Mann mit ihr gesprochen und es stellte sich raus das sie erleichtert war endlich die Wahrheit zu wissen. Sie war natürlich erst geschockt, aber nach 2 Stunden merkte man wie sie anfing es zu akzeptieren und ihr Leben bzw, den Rest davon zu verplanen. Sie will in Urlaub fahren und viel Zeit mit meinen Kindern verbringen. Sie will ihnen selber zeigen wo sie sie besuchen können wenn sie nicht mehr da ist. Uns ist ein Stein vom Herz gefallen, es hat uns so sehr belastet ihr nichts zu sagen. Na ja mein Schwiegervater ist stinksauer und redet kein Wort mehr mit uns, er kann es nicht verstehen. Ich danke Euch, vorallem Carmen! Ich fühl mich auch nicht beleidigt oder so, es war doch die Wahrheit die du geschrieben hast und das Chatten gestern tat gut.Danke Dir. Ach ja, SM kommt Samstag nach Hause, ab Montag Chemo und Betsrahlung ambulant.
 
Na also tina,
da habt Ihr ja doch einen Weg gefunden, um der Schwiegermutter die volle Wahrheit zu erklären. Das freut mich.
Nun plant Deine SM ihre verbleibende Zeit und das ist gut so. Es wär nicht fair gewesen, ihr diese Chance des Planens zu nehmen. Und Dein Schwiegervater wird sich auch wieder beruhigen, wirst sehen.

LG

Carmen
 
@Torenpad,
In Deutschland wird auch palliativ bestrahlt,das ist vollkommen richtig.Vordergründig ist dann die relative Schmerzfreiheit des Pat.und die Vermeidung von "Komplikationen",wie z.B.das Abwenden eines drohenden Querschnitts.

@Tina,
Gut,daß jetzt Deine SM über ihren Zustand im Bilde ist.Das Verhalten Deines SV ist denke ich panisches Verdrängen des tatsächlichen Zustandes.
Die nächste Zeit wird für Euch alle hart werden.
Ich wünsche Dir bei der Bewältigung viel Kraft.

Greetings,Rasmus
 

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