Berauschendes Berufsrisiko

Ute

Poweruser
Registriert
04.02.2002
Beiträge
1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
[25.10.2004]

Berauschendes Berufsrisiko

Narkotika im OP machen Anästhesisten schneller drogenabhängig

Anästhesisten werden häufiger drogenabhängig als andere Mediziner, da sie im Kontakt mit den Patienten ständig geringen Dosen von Narkosemitteln ausgesetzt sind. Diese These vertritt der amerikanische Mediziner Mark Gold. Die von den Patienten in geringen Dosen ausgeatmeten Substanzen können schon ausreichen, Veränderungen im Gehirn hervorzurufen, die anfällig für Drogenmissbrauch machen. Das erklärte der Wissenschaftler von der Universität von Florida in Gainesville auf der Tagung der Society for Neuroscience in San Diego.
Anästhesisten werden gegenüber anderen Ärzten in den USA viermal häufiger drogenabhängig. Substanzen wie Fentanyl und Propofol, die zur Narkose verwendet werden, sind sehr starke Drogen. Sie sind teilweise tausendfach wirksamer als Heroin und können abhängig machen. Anästhesisten sind ihnen während Operationen über einen langen Zeitraum ausgesetzt, da die Patienten auch dann die verabreichten Narkosemittel in geringen Dosen wieder ausatmen, wenn diese intravenös verabreicht werden. Da Anästhesisten am Kopf der Patienten sitzen, um die Narkose zu überwachen, atmen sie passiv die Wirkstoffe ein, erklärt Gold.

Der Wissenschaftler und seine Kollegen verwendeten für ihre Untersuchungen Sensoren wie sie das Militär zum Aufspüren von Nervengas einsetzt sowie Standardverfahren wie Gaschromatographie und Massenspektroskopie. Damit testeten sie die Atemluft von Patienten während der klinischen Untersuchung und die Luft in den Operationssälen auf Fentanyl und Propofol. Die Stoffe befinden sich in sehr geringer Konzentration überall im Operationsraum, ergaben die Messungen. Die höchste Konzentration ist dabei über dem Mund der Patienten zu verzeichnen. Laut Gold könnten diese geringen Dosen bei den Anästhesisten ähnlich wie beim Passivrauchen zu Gehirnveränderungen und einer Sensibilisierung führen.

Quelle: www.wissenschaft.de

Und nicht nur das ärztliche Personal sondern auch bestimmt das Pflegepersonal ist betroffen!
 
ouups

Hallo Ute
Ich kenne diesen Artikel auch und da ist bestimmt etwas Wahres dran. Meinem Chef hatte ich versprochen, er würde nach 5 Jahren in unserer Anaesthesie einen weichen Keks bekommen. Jetzt habe ich sogar eine wissenschaftliche Begründung dafür:lol1:

Ernsthaft sehe ich jedoch die Mitarbeitenden im Aufwachraum als die Menschen an, die am meisten von den beschriebenen Gefahren betroffen sind. Hier gibt es keine Absaugsysteme und vielerorts auch keine Klimaanlagen. So kann sich eine wunderbare Iso-, Sevo- und Desfluranemischung zusammenbrauen. Nicht umsonst ist der AWR "verbotene Zone" für alle schwangeren Kolleginnen.
Nebenbei vermute ich zudem , dass der Spruch: "Nachts operieren macht dumm!" :verwirrt: einen ähnlichen Wahrheitsgehalt hat. Wer's nicht glaubt, schaue sich doch mal die chronischen Nachtoperierer genauer an :eek1: :eek1: :wink: :lol: :lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Während der Ausbildung mußte wir auch in die Anästhesie.

Im alten AWR: nach 3 Stunden (am Ende der Schicht) nach Hause und bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen.

Im neuen AWR: nach der Schicht noch topfit... Da weiß man erstmal was eine gute Absauganlage ausmacht :zunge:
 
Hab als Zivi manchmal im Aufwachraum gearbeitet und da war man die ersten Tage immer Todmüde bis man sich dran gewöhnt hat. Und das lag ganz sicher nicht an der "furchtbar" anstrengend arbeit ;)
 
macht nicht alle "breit"

also ich war nach 8 Monaten AWR weder müde noch sonnst was...
Sollte ich mir vielleicht auch sorgen machen :mrgreen: